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Die Erfindung betrifft ein Strickschloss für eine Flachstrickmaschine mit einer Nadelschlossplatte, an der Drückerteile, die zwischen einer inaktiven Position und einer aktiven Position bewegbar, insbesondere schwenkbar sind, und eine zugeordnete Drückerteilsteuerung angeordnet sind und mit einer Auswahlschlossplatte.
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An Flachstrickmaschinen mit Strickschlössern, die in Druckschlosstechnik arbeiten, müssen die Nadel- oder Platinenfüße nicht nur in der für die Maschenbildung erforderlichen Bewegungsrichtung beaufschlagt werden, welche parallel zur Schlossplattenebene eingeleitet wird, sondern auch senkrecht zur Schlossplattenebene. Diese Bewegung wird durch sogenannte Drückerschlossteile, oder kurz Drückerteile, z.B. in die Nadel- und Platinenfüße eingeleitet.
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Die Steuerschlossteile, welche die zur Maschenbildung nötigen Bewegungen in die Nadel- oder Platinenfüße einleiten, und die Drückerteile wirken gemeinsam an der dem Nadelbett zugewandten Seite der Schlossplatte(n).
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Die Drückerteile im Strickschloss sind mittels einer Drückerteilsteuerung, z.B. mittels Elektromagneten, und über z.B. doppelseitige Hebel aus ihrer inaktiven Position in ihre aktive Position und zurück schaltbar (schwenkbar). Die ausgefahrenen Magnete der Drückerteilsteuerung verhindern ein ungewolltes Zurückschwenken der Drückerteile in die inaktive Position, solange die Zwischenschieber nicht auf dem Drückerteil sind. Die Drückerteile haben die Aufgabe, bei bestimmten Strickoperationen die Füße der Zwischenschieber im Nadelbett zu verdrücken. Hier werden die Nadelfüße mit verdrückt, sodass sie nicht von Schlossteilen erfasst werden können.
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Dabei wird vom Zwischenschieberfuß eine Gegenkraft auf das Drückerteil ausgeübt. Wirkt diese Kraft nicht genau durch den Drehpunkt des Drückerteils, so entsteht ein Drehmoment. Damit dieses Drehmoment nicht dazu führt, dass die Drückerteile in ihre inaktive Position zurückschwenken, ist die aktive Position so ausgeführt, dass die Zwischenschieber ein Drehmoment einleiten, das eine Verdrehung der Drückerteile über die aktive Position hinaus bewirkt. Dennoch ist es denkbar, dass die Drückerteile über die Wirkposition hinaus schwenken, wenn eine Vielzahl von Zwischenschiebern gleichzeitig verdrückt werden muss. Damit in diesem Fall die Drückerteile nicht zu weit schwenken können, sondern immer noch in ihrer aktiven Position bleiben, kann ein Anschlag für die Drückerteile vorgesehen sein.
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Zum Beispiel aus der
CN 108166145 ist es bekannt, mechanische Anschläge direkt in die Drückerteilsteuerung einzubringen. Dies setzt eine hohe Präzision bei der Herstellung der Drückerteilsteuerung voraus. Durch diesen Aufbau kann die Ungenauigkeit der Position der Drückerteilsteuerung im Schloss nicht ausgeglichen werden. Dieses Problem wird dadurch verschärft, dass normalerweise mehrere Schlossplatten verwendet werden. Die Position der Zwischenschieber wird durch Schlossteile bestimmt, die auf einer Auswahlschlossplatte fixiert sind. Die Drückerteilsteuerung selbst ist jedoch auf einer Nadelschlossplatte fixiert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Strickschloss bereitzustellen, mit dem die oben genannten Nachteile vermieden werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Strickschloss für eine Flachstrickmaschine mit einer Nadelschlossplatte, an der Drückerteile, die zwischen einer inaktiven Position und einer aktiven Position bewegbar, insbesondere schwenkbar, sind, und eine zugeordnete Drückerteilsteuerung angeordnet sind und mit einer Auswahlschlossplatte, wobei ein Drückerteilanschlag für die Drückerteile, an dem diese in einer aktiven Position anschlagen, an der Auswahlschlossplatte angeordnet ist. Aus dem vorstehenden ergibt sich, dass das erfindungsgemäße Strickschloss zwei separate Schlossplatten umfasst, nämlich die Nadelschlossplatte und die Auswahlschlossplatte.
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Dadurch, dass der Drückerteilanschlag an der Auswahlschlossplatte angeordnet ist, erfolgt eine mechanische Trennung zwischen der Auswahlschlossplatte und der Nadelschlossplatte, wodurch die Ungenauigkeit der Position der Drückerteilsteuerung im Strickschloss ausgeglichen werden kann. Dadurch, dass der Drückerteilanschlag an der Auswahlschlossplatte angeordnet ist, werden die Drückerteile in der aktiven Position stets richtig positioniert, sodass ein Fuß eines Zwischenschiebers stets weitestgehend vollflächig gegen ein Drückerteil drücken kann. Der Verschleiß kann durch diese Maßnahme erheblich reduziert werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn an der Auswahlschlossplatte eine Drückerleiste angeordnet ist und der Drückerteilanschlag an der Drückerleiste angeordnet ist. Wenn sich die Füße eines Zwischenschiebers in einer anderen Spur befinden, können diese durch die Drückerleiste verdrückt werden. Drückerleisten sind häufig ohnehin an der Auswahlschlossplatte vorgesehen. Wenn zusätzlich der Drückerteilanschlag an der Drückerleiste angeordnet ist, kann der Drückerteilanschlag Platz sparend vorgesehen werden.
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Dabei kann der Drückerteilanschlag als eigenständiges Bauteil ausgebildet sein, das an der Drückerleiste befestigt ist. Dadurch ist es möglich, den Drückerteilanschlag, beispielsweise bei Verschleiß, auszutauschen. Außerdem ist es möglich, den Drückerteilanschlag in seiner Position, insbesondere in seinem Abstand zur Drückerleiste, zu verstellen. Auch dadurch können Toleranzen ausgeglichen werden.
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Es ist jedoch auch denkbar, dass der Drückerteilanschlag einstückig mit der Drückerleiste ausgebildet ist. Dadurch kann der Drückerteilanschlag in die Drückerleiste integriert werden.
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Der Drückerteilanschlag kann aus dem gleichen oder einen anderen Material ausgebildet sein wie die Drückerleiste. Beispielsweise kann der Drückerteilanschlag aus einem verschleißfesteren Material ausgebildet sein als die Drückerleiste.
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Der Drückerteilanschlag kann relativ zur Nadelschlossplatte verstellbar sein. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Drückerteile sicher am Drückerteilanschlag anschlagen, wenn sie in ihre aktive Position bewegt werden. Toleranzen können auf diese Weise ausgeglichen werden.
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Der Drückerteilanschlag kann relativ zur Auswahlschlossplatte verstellbar sein. Dabei kann entweder die gesamte Drückerleiste relativ zur Auswahlschlossplatte verstellbar sein oder der Drückerteilanschlag kann relativ zur Drückerleiste verstellbar sein. Somit kann der Drückerteilanschlag exakt positioniert werden.
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Der Drückerteilanschlag kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein. Ist es mehrteilig ausgeführt, kann die Toleranz zwischen den einzelnen Drückerteilen ausgeglichen werden.
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Der Drückerteilanschlag kann eine ebene oder konvexe Oberfläche aufweisen. In konvexer Ausführung ist eine Linienberührung, die nicht an einer Kante anliegt, gewährleistet, was einen geringeren Verschleiß bedeutet.
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An der Nadelschlossplatte können Schlossteile zum Nadelaustrieb, Nadelabzug, zur Bildung von Fanghenkeln und/oder zum Umhängen von Maschen angeordnet sein. Somit kann mit den Schlossteilen der Nadelschlossplatte eine Bewegung in die Nadeln eingeleitet werden, um Strickoperationen durchzuführen.
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An der Auswahlschlossplatte können Elemente zur Nadelauswahl angeordnet sein. Durch die Elemente zur Nadelauswahl können Nadeln aktiviert bzw. deaktiviert werden. Somit können diejenigen Nadeln ausgewählt werden, die an einem Strickprozess teilnehmen sollen.
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Die Drückerteilsteuerung kann Elektromagnete und Hebelarme sowie Rückstellfedern aufweisen. Dadurch ist es möglich, die Drückerteile zuverlässig zwischen ihrer aktiven und inaktiven Position zu verstellen bzw. zu schalten.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Flachstrickmaschine mit einem erfindungsgemäßen Strickschloss.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren, in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verdeutlicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf ein Strickschloss;
- 2 eine Schnittdarstellung durch ein Strickschloss und ein Nadelbett;
- 3 eine Drückerteilsteuerung;
- 4 eine Drückerleiste mit Anschlag.
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Die 1 zeigt ein Strickschloss 100, welches in Doppelpfeilrichtung LR, also in Schlittenrichtung, bewegt werden kann. Das Strickschloss 100 weist Schlossteile 10 auf, welche zum Nadelaustrieb, Nadelabzug, zur Bildung von Maschen, zur Bildung von Fanghenkeln und/oder zum Umhängen von Maschen notwendig sind. Diese Schlossteile sind auf einer Nadelschlossplatte 101 angeordnet. Unterhalb der Nadelschlossplatte 101 ist eine Auswahlschlossplatte 102 angeordnet, an der hier nicht näher dargestellt Elemente 40 zur Nadelauswahl angeordnet sind. Unterhalb der Schlossteile 10 des Stricksystems, sind schaltbare Schlossteile in Form von Drückerteilen 11, 12, 13 vorgesehen, welche die Füße von hier nicht dargestellten Zwischenschiebern beaufschlagen (verdrücken) können.
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Unterhalb der schaltbaren Drückerteile 11, 12, 13 ist eine Drückerleiste 14 vorgesehen. Die Drückerleiste 14 ist an der Auswahlschlossplatte 102 angeordnet. Auch die Drückerleiste 14 dient zum Verdrücken der Füße von Zwischenschiebern in das Nadelbett.
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An der Drückerleiste 14 ist ein als Anschlagfläche ausgebildeter Drückerteilanschlag 15 vorgesehen, welcher die maximale Schwenkposition der Drückerteile 11, 12, 13 in ihrer aktiven Position definiert. Durch die Positionierung von Drückerteilen 11, 12, 13 und deren später noch zu beschreibenden Steuerung sowie des Drückerteilanschlags auf unterschiedlichen Schlossplatten 101, 102 kann deren Abstand zueinander exakt eingestellt werden. Dadurch kann der Verschleiß an den beschriebenen Bauteilen reduziert werden. Außerdem kann eine zuverlässige Funktion sichergestellt werden.
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Der 1 kann man entnehmen, dass der Drückerteilanschlag 15 an dem der Nadelschlossplatte 101 zugewandten Ende der Auswahlschlossplatte 102 angeordnet ist. Entsprechend sind die Drückerteile 11, 12, 13 an dem der Auswahlschlossplatte 102 zugewandten Ende der Nadelschlossplatte 101 angeordnet. Die Drückerteile 11, 12, 13 und der Drückerteilanschlag 15 sind somit nahe beieinander angeordnet, jedoch auf unterschiedlichen Schlossplatten 101, 102. Die Anschlagfläche des Drückerteilanschlags 15 zeigt in Richtung der Nadelschlossplatte 101.
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Die 2 zeigt einen Schnitt durch das Strickschloss 100 und ein Nadelbett 110. Zu erkennen sind die Nadelschlossplatte 101 und die Auswahlschlossplatte 102. An der Nadelschlossplatte 101 sind die Drückerteile 11, 12, 13 sowie deren später noch zu beschreibende Drückerteilsteuerung montiert. An der Auswahlschlossplatte 102 ist die Drückerleiste 14 mit daran angeordnetem Drückerteilanschlag 15 montiert. Der Drückerteilanschlag 15 definiert die maximale Schwenkposition der Drückerteile 11, 12, 13 in ihrer aktiven Position, also deren Endlage.
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Weiterhin ist ein Zwischenschieber 16 zu erkennen, welcher im Nadelbett 110 geführt ist und einen Fuß 17 aufweist. Im gezeigten Beispiel befinden sich alle Drückerteile 11, 12, 13 in ihrer aktiven Position, wodurch der Fuß 17 des Zwischenschiebers 16 in Kontakt mit der Unterseite der Drückerteile 11, 12, 13 kommt. Dies hat zur Folge, dass der Zwischenschieber 16 in das Nadelbett 110 verdrückt wird. Zu erkennen ist die vollflächige Anlage des Fußes 17 an den Drückerteilen 11, 12, 13. Insbesondere ist der Zwischenschieber mit seinem Fuß 17 nicht nach rechts oder links in Bezug auf die Drückerteile 11, 12, 13 versetzt angeordnet. Dadurch kann der Verschleiß minimiert werden. Wenn sich der Fuß 17 in einer anderen Spur befindet, kann er beispielsweise durch die Drückerleiste 14 in das Nadelbett 110 verdrückt werden.
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Die 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Drückerteilsteuerung 20. Die Drückerteilsteuerung 20 weist Elektromagnete 21, 22, 23 auf, die mit Hebelarmen 24, 25, 26 zur Steuerung der Drückerteile 11, 12, 13 zusammenwirken. Die Drückerteilsteuerung 20 ist an der Nadelschlossplatte 101 angeordnet, während die in der 3 ebenfalls dargestellte Drückerleiste 14 an der Auswahlschlossplatte 102 angeordnet ist. In der 3 ist der Drückerteilanschlag 15 als in die Drückerleiste 14 integriertes Teil zu erkennen. Der Drückerteilanschlag 15 ist den Drückerteilen 11, 12, 13 zugewandt. In der gezeigten Darstellung sind die Drückerteile 11, 12 in einer aktiven Position, während das Drückerteil 13 in einer inaktiven Position ist.
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Die Elektromagnete 21, 22, 23 können mittels eines hier nicht gezeigten Stifts den waagrechten Hebelarm 24', 25', 26' entgegen der Kraft einer hier nicht dargestellten Feder beaufschlagen. Über die Schwenkachse 27 wird eine Schwenkbewegung in die Drückerteile 11, 12, 13 eingeleitet, wodurch sie aus ihrer inaktiven Position in ihre aktive Position gebracht werden können. Der Drückerteilanschlag 15 begrenzt dabei den maximalen Weg, den die Drückerteile 11, 12, 13 zurücklegen können.
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In der inaktiven Position können die Drückerteile 11, 12, 13 die Füße 17 der Zwischenschieber 16 nicht beaufschlagen. Wenn sie in eine aktive Position verschwenkt sind, werden die Füße der Zwischenschieber 16 über die Kontaktflächen der Drückerteile 11, 12, 13 geführt, wodurch die Zwischenschieber 16 in das Nadelbett 110 verdrückt werden.
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Die 4 zeigt eine Drückerleiste 14. Hier ist zu erkennen, dass an der Drückerleiste 14 der Drückerteilanschlag 15 angeordnet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Drückerteilanschlag 15 und die Drückerleiste 14 einstückig ausgeführt. Der Drückerteilanschlag 15 kann jedoch auch ein separates Bauteil sein. Der Drückerteilanschlag 15 kann aus demselben Material bestehen wie die Drückerleiste 14 oder aus einem anderen geeigneten Material, welches eine hohe Verschleißfestigkeit oder sonstige Eigenschaften aufweist. Der Drückerteilanschlag 15 kann im Verhältnis zu den Drückerteilen 11, 12, 13 einstellbar sein. Wenn der Drückerteilanschlag 15 an der Drückerleiste 14 angeordnet ist, kann es vorteilhaft sein, wenn der Drückerteilanschlag 15 gemeinsam mit der Drückerleiste 14 verstellbar an der Auswahlschlossplatte 102 angeordnet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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