DE202021100917U1

DE202021100917U1 - Rollatorvorrichtung und Antriebseinrichtung

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Publication number: DE202021100917U1
Application number: DE202021100917.9U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2021-02-24
Filing date: 2021-02-24
Publication date: 2022-05-27
Anticipated expiration: 2031-02-25

Abstract

Rollatorvorrichtung (1) für eingeschränkte Nutzer, umfassend wenigstens eine Gestelleinrichtung (3) und wenigstens eine daran aufgenommene Radeinheit (7) und wenigstens eine an der Gestelleinrichtung (3) aufgenommene elektrische Antriebseinrichtung (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (9) wenigstens eine Ketteneinheit (10) umfasst, um dem Nutzer auch ein Überwinden von Treppenstufen (2) zu ermöglichen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollatorvorrichtung und eine Antriebseinrichtung für eine Rollatorvorrichtung für eingeschränkte Nutzer, um dem Nutzer ein Überwinden von Treppenstufen zu ermöglichen. Die Rollatorvorrichtung umfasst eine Gestelleinrichtung und eine daran aufgenommene Radeinheit und eine elektrische Antriebseinrichtung.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Rollatoren und Hilfsmittel für Rollatoren zur Überwindung von Kanten und Treppenstufen bekannt geworden.
Aus der DE 10 2012 007 354 A1 ist ein Rollatorhilfsrad zum Überwinden von Hindernissen bekannt geworden. Das Hilfsrad wird neben den Vorderrädern des Rollators als ein weiteres, frei bewegliches Zusatzrad montiert. Es weist einen etwas geringeren Durchmesser als das Hauptrad auf. Das Hilfsrad umfasst vier kleinere Planetenräder, welche so angeordnet sind, dass sie zusammen den Durchmesser des Hauptrades um 10 % bis 20 % überragen. So kann der Rollator im rechten Winkel vor eine Bordsteinkante oder auch eine Treppenstufe geschoben werden, um diese zu überwinden. In dem Moment einer Berührung mit der Kante wirken die Planentenräder ähnlich wie einem Hebel auf das Hindernis von oben ein und heben die Haupträder über das Hindernis. Dabei ist eine maximale Höhe der zu überwindenden Treppenstufe durch den Durchmesser des Hilfsrads begrenzt. Trifft das Hilfsrad schräg auf die Kante der Treppenstufe, verkantet sich das Hilfsrad oder rutscht ab. Der Nutzer muss zurückfahren und das Hilfsrad neu ansetzen, um die Kante zu überwinden.
Darüber hinaus ist aus der DE 20 2013 000 491 U1 auch eine lenkbare Radkonstruktion für handelsübliche Rollatoren bekannt geworden. Hier wird ein Vorderrad durch ein sternförmiges Rad mit mehreren kleineren Rollen ersetzt. Zusätzlich ist eine Griffverlängerung vorhanden, sodass eine vorteilhafte Hebelwirkung durch den Nutzer zur Überwindung kleinerer Hindernisse möglich ist. Nachteilig ist hier, dass sich die kleinen Rollen des Multirads schnell mit Schmutz und Dreck zusetzen. Dann drehen sich die Rollen nur noch schwer oder gar nicht mehr. Der Nutzer kann dann auch keine Kanten oder Stufen mehr überwinden. Sind Treppenstufen von mehreren Zentimetern zu überwinden, muss der Rollator ohnehin getragen werden, da das Multirad nur für kleine Höhenunterschiede geeignet ist.
Aus der DE 10 2014 010 743 A1 ist ein treppen- und bordsteingäniger Rollator bekannt geworden, der vier kleinere zusätzlich angebrachte Räder mithilfe von vier Motoren ein- und ausfahren kann. Diese Motoren werden durch zwei Wippschalter, die mit zwei Akkus verbunden sind, gesteuert. Dadurch werden die Originalräder bzw. der Rollator auf das Niveau des zu überwindenden Hindernisses langsam angehoben oder abgesenkt. Nachteilig ist hierbei, dass zum Überwinden mehrerer Treppenstufen die zusätzlich angebrachten Räder immer wieder ein- und ausgefahren werden müssen. Bis ein Nutzer mehrere Treppenstufen überwunden hat, dauert es daher sehr lange. Darüber hinaus kann das Ein- und Ausfahren der Zusatzräder in Schräglage an der Treppe problematisch sein, sodass diese Lösung für Treppenstufen gänzlich ungeeignet ist.
Aus der DE 10 2019 005 299 A1 ist ein Treppensteiger mit integriertem Antrieb und Fahrwerk bekannt geworden, welcher einen sternförmigen Drehkranz mit einer zentralen Achse und mehreren Rädern aufweist. Der Treppensteiger ist beispielsweise anstatt eines Vorderrads montiert. Die Räder sind drehbar an dem Zahnkranz angebunden und können durch einen Antrieb gedreht werden. So können mehrere Treppenstufen überwunden werden. Besonders nachteilig ist hierbei, dass durch den sich ständig ändernden Kraftangriffspunkt eine unrunde betriebsweise resultiert. Dadurch werden Stöße an den Nutzer übertragen werden. Der Nutzer muss diese Stöße abfedern und ableiten. Ein schwacher Nutzer kann dabei schnell den Halt verlieren und stürzen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Rollatorvorrichtung und eine verbesserte Antriebseinrichtung für eine Rollatorvorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche es einem Nutzer ermöglichen, Treppenstufen komfortabel und einfach zu überwinden.
Die Aufgabe wird durch eine Rollatorvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Antriebseinrichtung für eine Rollatorvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
Eine erfindungsgemäße Rollatorvorrichtung für einschränkte Nutzer umfasst wenigstens eine Gestelleinrichtung und vorzugweise wenigstens eine daran aufgenommene Radeinheit. An der Gestelleinrichtung ist wenigstens eine elektrische Antriebseinrichtung wenigstens teilweise aufgenommen. Die Antriebseinrichtung umfasst wenigstens eine Ketteneinheit, um dem Nutzer auch ein Überwinden von Treppenstufen zu ermöglichen.
Die Erfindung hat viele Vorteile. Eine Ketteneinheit ermöglicht eine komfortable Überwindung von Kanten, Bordsteinen oder auch mehreren Treppenstufen. Eine Ketteneinheit muss zum Überwinden von Hindernissen wie Treppenstufen nicht extra angehoben werden. Vorteilhaft kann die Ketteneinheit mehrere Treppenstufen in einer kontinuierlichen Bewegung überfahren. Eine Ketteneinheit ist unempfindlich gegen Schmutz. Die Ketteneinheit kann wenigstens auch leicht schräg über Treppenstufen fahren und muss nicht genau zur Treppenkante ausgerichtet sein. Vorteilhaft läuft die Ketteneinheit leise und gleichmäßig. Durch den Betrieb werden keine Stöße an den Benutzer weitergeleitet. Die Ketteneinheit ermöglicht dem Nutzer so insbesondere ein komfortables und einfaches Treppensteigen.
Darüber hinaus kann die Ketteneinheit auch unterstützend beim Schieben bei der Überwindung großer Steigungen oder bei anderen Hindernissen eingesetzt werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Ketteneinheit ist durch eine große mögliche Berührfläche des Bodens gegeben. Hierdurch sind besonders vorteilhaft Kräfte übertragbar. So können auch schlammige Wege überwunden werden.
Ein eingeschränkter Nutzer im Sinne dieser Anmeldung kann eine gehbehinderte und/oder schwache Person sein, welche die Rollatorvorrichtung insbesondere als Hilfsmittel zum selbstständigen Gehen nutzt.
Insbesondere weist die Gestelleinrichtung wenigstens ein unteres Ende und wenigstens ein oberes Ende auf. An dem unteren Ende ist insbesondere die Radeinheit angeordnet. Vorteilhaft umfasst die Radeinheit wenigstens eine Mehrzahl an Rädern, welche den Boden punktförmig berühren können. Vorteilhaft spannen die Berührungspunkte eine Berührebene auf. An dem oberen Ende ist vorteilhaft eine Griffeinheit zum Anfassen, zum Schieben und zum Abstützen für den Nutzer angeordnet.
Bevorzugt weist die Ketteneinheit wenigstens eine Antriebskette auf. Vorteilhaft ist die Antriebskette endlos umlaufend ausgebildet. Insbesondere ist die Antriebskette als Gliederkette und vorzugsweise als Gleiskette oder auch als Raupenkette ausgebildet. Insbesondere umfasst die Ketteneinheit wenigstens eine Rollenkette, welche insbesondere als eine Metall-Rollkette Typ 06-B oder Typ 08-B jeweils mit Laschen ausgebildet ist. Vorteilhaft sind zwei oder mehr Antriebsketten von einer Ketteneinheit umfasst. Insbesondere kann die Antriebskette auch aus einem Elastomer bestehen oder einen solchen wenigstens teilweise umfassen.
Insbesondere umfasst die Antriebskette wenigstens eine Polstereinheit, welche an einer Außenseite der Antriebskette angeordnet oder ausgebildet ist, und in Kontakt mit dem Boden steht. Vorteilhaft umfasst die Polstereinheit wenigstens eine Vielzahl an Gummipolstern, durch welche ein Boden kontaktiert wird. Insbesondere wird hierdurch eine Beschädigung von Bodenbelägen verhindert. Darüber hinaus ist durch die Polstereinheit eine gute Haftung an glatten Oberflächen möglich.
Insbesondere sind zwei oder mehr Antriebseinrichtungen umfasst. Vorteilhaft weist die Antriebskette in diesem Fall eine Breite zwischen ca. 1 cm und ca. 10 cm auf. Vorteilhaft weist die Antriebskette eine Breite zwischen ca. 2 cm und ca. 7 cm auf. Insbesondere weist die Antriebskette eine Breite von ca. 3 cm auf. Die Antriebsketten sind insbesondere ausreichend schmal, sodass die Antriebskette beim Schieben der Rollatorvorrichtung und insbesondere beim Durchfahren von Türen nicht stört. Insbesondere ist seitlich von der Gestelleinrichtung jeweils eine Antriebseinrichtung innerhalb und/oder außerhalb der Gestelleinrichtung angeordnet.
Bevorzugt ist genau eine Antriebseinrichtung umfasst. In diesem Fall weist die Antriebskette eine Breite zwischen ca. 5 cm und ca. 30 cm auf. Insbesondere weist die Antriebskette eine Breite von ca. 15 cm auf. Insbesondere kann die Antriebskette auch eine Breite von mehr als 30 cm aufweisen. Vorzugsweise ist die Breite der Antriebskette so dimensioniert, dass auch an Treppen eine ausreichende Sicherheit gegen ein seitliches Kippen gewährleistbar ist. Vorteilhaft kann die Antriebseinheit mittig zu der Gestelleinrichtung angeordnet werden.
Insbesondere können für eine Anpassung der Breite der Antriebskette in allen Fällen Winkelprofile, wie Aluminiumwinkel genutzt werden, welche beispielsweise an einer Rollenkette befestigbar sind.
Besonders bevorzugt weist die Ketteneinheit eine Länge zwischen ca. 15 cm und ca. 100 cm auf. Insbesondere weist die Ketteneinheit eine Länge von ca. 30 cm (+-30 %) auf. Vorteilhaft kann so eine Auflage an wenigstens zwei nachfolgenden Kanten von Treppenstufen gewährleistet werden.
Insbesondere entspricht die Länge der Ketteneinheit im Wesentlichen einer Länge der Gestelleinrichtung. Vorteilhaft beträgt die Länge der Ketteneinheit zwischen ca. 50 % und ca. 150 % der Länge der Gestelleinrichtung. Es sind auch größere Längen der Ketteneinheit möglich. Die Länge der Gestelleinrichtung ergibt sich hierbei vorteilhaft zwischen einer in Fahrtrichtung gesehen vorderen Kante und einer hinteren Kante der Gestelleinrichtung. Vorteilhaft beträgt die Länge der Gestelleinrichtung zwischen ca. 40 und ca. 80 cm. Es sind auch längere Gestelleinrichtungen möglich.
Vorteilhaft weist die Antriebseinrichtung wenigstens eine, insbesondere elektrische, Antriebsmotoreinheit auf. Insbesondere umfasst die Antriebsmotoreinheit wenigstens einen elektrischen Getriebemotor. Insbesondere ist der Getriebemotor als Stellmotor ausgebildet. Dadurch sind große Übersetzungen möglich. Dies ist vor allem beim Anfahren und zur Überwindung von Steigungen von Vorteil. Die Antriebsmotoreinheit umfasst vorteilhaft wenigstens ein Antriebszahnrad zur Kraftübertragung auf die Antriebskette. Darüber hinaus umfasst die Antriebsmotoreinheit wenigstens eine Energiespeichereinheit, welche insbesondere als Akkumulator ausgebildet ist und insbesondere zur Energieversorgung der gesamten Antriebseinrichtung dient. Vorteilhaft kann ein Laden eines Akkus durch berührungslos durch Induktion erfolgen. Vorteilhaft ist die Antriebsmotoreinheit leicht, robust, und kostengünstig.
Bevorzugt umfasst die Ketteneinheit wenigstens eine Führungsrolleneinheit. Insbesondere weist die Führungsrolleneinheit zwischen zwei und zwanzig Führungsrollen auf. Bevorzugt weist die Führungsrolleneinheit ca. 12 Führungsrollen (+- 30 %) auf. Vorteilhaft sind die Führungsrollen in einem Gestell drehbar gelagert.
Vorteilhaft führen die Führungsrollen die Antriebskette. Insbesondere ist die Antriebskette an den Führungsrollen gelagert. Insbesondere überträgt die Führungsrolleneinheit die auf die Antriebskette einwirkenden Kräfte weiter auf eine Aufhängungseinheit und weiter dann auf die Gestelleinrichtung. Die Führungsrolleneinheit umfasst insbesondere auch seitliche Führungselemente, wie zum Beispiel Rollkettenhalter, welche die Antriebskette seitlich führen. Vorteilhaft können die Führungsrollen eine gummierte Oberfläche aufweisen, um die Antriebskette besser zu führen.
Bevorzugt weist Führungsrolleneinheit der Ketteneinheit wenigstens einen im Wesentlichen ebenen Laufflächenbereich auf. Vorteilhaft weist die Führungsrolleneinheit wenigstens einen zum Laufflächenbereich angewinkelten Einlaufbereich auf. Vorteilhaft kontaktiert der Laufflächenbereich den Boden beim Fahren. Insbesondere wird so eine lange Auflage der Ketteneinheit auf dem Boden bzw. auf der Treppe gewährleistet. Vorteilhaft beträgt eine Länge des Laufflächenbereichs zwischen 10 cm und 60 cm. Insbesondere beträgt die Länge des Laufflächenbereichs ca. 23 cm.
Insbesondere weist der Einlaufbereich eine Höhe zwischen ca. 5 cm und ca. 30 cm, vorzugsweise zwischen 10 cm und 30 cm, auf. Insbesondere weist der Einlaufbereich eine Höhe von ca. 22 cm (+- 30 %) auf. So können Treppen und Kanten zum Überwinden angefahren und überfahren werden. Vorteilhaft weist der Einlaufbereich eine Höhe auf, welche größer ist als eine Höhe einer Treppenstufe. Durch den Einlaufbereich kann sich die Ketteneinheit selbstständig an einem Hindernis hochziehen oder auch hochschieben, um dieses dann zu überwinden. Vorteilhaft ist der Einlaufbereich in Fahrtrichtung vorne an der Ketteneinheit und vorteilhaft vor dem Laufflächenbereich angeordnet. Insbesondere weist der angewinkelte Einlaufbereich einen Winkel zwischen ca. 100° und 160° zum Laufflächenbereich auf. Insbesondere beträgt der Winkel zwischen dem Einlaufbereich und dem Laufflächenbereich ca. 120° (+-30°) .
Vorteilhaft weist die Führungsrolleneinheit wenigstens eine Gelenkeinheit auf. Insbesondere ist die Gelenkeinheit zwischen dem Laufflächenbereich und dem Einlaufbereich angeordnet. Der Winkel zwischen dem Laufflächenbereich und dem Einlaufbereich kann insbesondere durch eine Gelenkeinheit mit einem Werkzeug von Hand verstellt werden. Vorteilhaft kann so auch die Antriebskette gespannt werden. Insbesondere kann die Führungsrolleneinheit auch eine separate Kettenspanneinheit aufweisen, welche wenigstens einen Kettenspanner umfasst.
Insbesondere umfasst die Antriebseinrichtung wenigstens eine Aufhängungseinheit. Vorteilhaft ist die Antriebseinrichtung durch die Aufhängungseinheit an der Gestelleinrichtung aufgenommen. Insbesondere ist die Ketteneinheit an der Aufhängungseinheit angeordnet. Vorteilhaft ist die Aufhängungseinheit an der Gestelleinrichtung aufgenommen und insbesondere befestigt. Insbesondere kann die Aufhängungseinheit festgeschraubt und/oder festgeschweißt sein. Vorteilhaft sind die Antriebseinrichtung und/oder die Aufhängungseinheit so demontierbar und/oder austauschbar an der Gestelleinrichtung angebracht.
Insbesondere umfasst die Aufhängungseinheit wenigstens eine Höhenverstelleinheit. Durch die Höhenverstelleinheit wird insbesondere eine Höhenverstellung der Ketteneinheit gegenüber der Gestelleinrichtung ermöglicht. Insbesondere ist die Ketteneinheit wenigstens teilweise linear höhenverstellbar.
Bevorzugt umfasst die Höhenverstelleinheit wenigstens zwei Teile. Vorteilhaft ist wenigstens ein Rahmenteil an der Gestelleinrichtung aufgenommen. Vorteilhaft ist das zweite Rahmenteil an der Ketteneinheit und insbesondere an der Führungsrolleneinheit aufgenommen. Insbesondere sind die beiden Rahmenelemente zueinander verschiebbar, und bevorzugt linear zueinander verschiebbar, angeordnet. Insbesondere werden ein oder mehrere Kugelvollauszüge genutzt. Vorteilhaft kann eine Höhenverstellung auch durch Luftfedern erfolgen. Hierzu können weitere Bauteile wie Druckspeicher notwendig sein.
Zur Höhenverstellung umfasst die Höhenverstelleinheit wenigstens eine Gewindestangeneinheit. Bevorzugt sind die Höhenverstelleinheit und/oder die Gewindestangeneinheit elektrisch angetrieben. Vorteilhaft umfassen die Gewindestangeneinheit und/oder die Höhenverstelleinheit eine elektrische Motoreinheit. Vorteilhaft umfasst die Gewindestangeneinheit wenigstens eine Stellmotoreinheit mit insbesondere wenigstens einem Stellmotor. Die Gewindestangeneinheit umfasst vorzugsweise wenigstens eine Gewindestange, Kugellager und Muttern. Vorteilhaft ist die Gewindestange an der Stellmotoreinheit aufgenommen. Die Gewindestange ist bevorzugt mit dem ersten Rahmenteil und dem zweiten Rahmenteil verbunden und/oder gelagert. Durch die Höhenverstelleinheit ist eine Höhe bzw. eine Höhenposition der Ketteneinheit zur Gestelleinrichtung verstellbar.
Vorteilhaft ist eine Höhenverstellung durch die Höhenverstelleinheit zwischen ca. 10 cm und ca. 50 cm ermöglicht. Insbesondere beträgt eine mögliche Höhenverstellung ca. 28 cm. Je nach Ausführung können auch deutlichere größere Höhenverstellungen möglich sein.
Vorteilhaft ist die Ketteneinheit in einer Ebene mit der Radeinheit anordnenbar. Insbesondere wird die Ebene durch die Räder der Radeinheit gebildet. Vorteilhaft wird die Ebene durch die Berührungspunkte der Räder der Radeinheit gebildet. Insbesondere können die Ketteneinheit und die Radeinheit in Kontakt mit dem Boden stehen. Dadurch ist ein unterstützender Antrieb durch die Ketteneinheit möglich. Vorteilhaft ist es so möglich, die Ketteneinheit beispielsweise an Steigungen zusätzlich als Antrieb unterstützend zum Schieben zu nutzen. Dies kann zum Beispiel beim Transportieren von schweren Lasten insbesondere an Steigungen von Vorteil sein.
Insbesondere ist die Ketteneinheit unterhalb der Radeinheit angeordnet. In diesem Fall berühren die Räder insbesondere den Boden nicht und nur die Antriebskette der Ketteneinheit berührt den Boden. Der Antrieb erfolgt dann bevorzugt allein durch die Ketteneinheit der Antriebseinrichtung. Diese Position kann auch als heruntergefahrene Position bezeichnet werden. Vorteilhaft wird hierdurch auch eine hohe Bodenfreiheit zur Gestelleinrichtung gewährleistet, welche vorteilhaft zum Überwinden von Treppen oder Hindernissen ist. Insbesondere kann die Rollatorvorrichtung mehrere Treppenstufen allein auf der Ketteneinheit fahrend überwinden.
Insbesondere ist die Ketteneinheit oberhalb der Radeinheit angeordnet. Vorteilhaft berühren dann nur die Räder der Radeinheit den Boden und die Ketteneinheit berührt den Boden nicht. Dabei sind die Räder der Radeinheit insbesondere frei drehbar, sodass eine komfortable Bedienbarkeit gegeben ist. Ein manuelles Schieben durch den Nutzer ist möglich.
In wenigstens einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Antriebseinrichtung wenigstens eine Steuereinheit zur Steuerung der Rollatorvorrichtung. Steuereinheiten mehrerer Antriebseinrichtungen können gekoppelt sein. Darüber hinaus können je Antriebseinheit zwei oder mehr Steuereinheiten umfasst sein. Eine Steuereinheit übermittelt dann insbesondere Befehle zur Steuerung an die anderen Steuereinheiten. Insbesondere ist eine Bedieneinrichtung zur Steuerung durch den Nutzer an der Griffeinheit angeordnet. Darüber hinaus ist es möglich, dass eine Steuerung der Antriebseinrichtung durch die Steuereinheit per Funk, Bluetooth, Infrarot, W-LAN oder dergleichen, zum Beispiel über ein Mobiltelefon oder einen Funksender oder eine Funkfernbedienung erfolgen kann. Programme zur Steuerung der Antriebseinrichtung können vorteilhaft auf einem Speicher einer Speichereinheit der Steuereinheit abgelegt werden. Insbesondere verfügt die Steuereinheit über eine Prozessoreinheit zur Umsetzung der Befehle und zur Steuerung.
Vorteilhaft umfasst die Steuereinheit eine separate Energiespeichereinheit. Die Energiespeichereinheit umfasst insbesondere eine Batterie oder einen Akku. Vorteilhaft umfasst die Energiespeichereinheit der Steuereinheit wenigstens eine 12 V Batterie.
Insbesondere erfolgt eine Steuerung wenigstens einer Antriebseinrichtung mit der Ketteneinheit und der Höhenverstelleinheit durch die Steuereinheit. Vorteilhaft sind wenigstens zwei voneinander getrennte Höhenverstelleinheiten separat ansteuerbar. Insbesondere sind die Antriebsmotoreinheiten der separat durch die Steuereinheiten ansteuerbar.
In wenigstens einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Steuereinheit wenigstens eine Sensoreinheit. Vorteilhaft ist es möglich, durch die Sensoreinheit wenigstens ein Teilumfeld der Rollatorvorrichtung zu erfassen. Insbesondere umfasst die Sensoreinheit wenigstens eine bildgebende Sensoreinheit, wie eine Kameraeinheit. Vorteilhaft umfasst die Sensoreinheit Abstandsmesssensoren. Insbesondere können Abstände zu Treppenstufen erfasst werden. Insbesondere sind wenigstens zwei Messsensoren von der Sensoreinheit umfasst, um ein Umfeld der Rollatorvorrichtung wenigstens teilweise räumlich zu erkennen. Vorteilhaft kann auch eine Wasserwaage oder ein Neigungssensor umfasst sein, sodass eine Neigung erfassbar ist. Vorteilhaft sind die Sensoreinheiten vorzugsweise seitlich an der Gestelleinrichtung und/oder der Antriebseinrichtung angeordnet.
Insbesondere kann zusätzlich eine Beleuchtungseinheit umfasst sein. Vorteilhaft umfasst die Beleuchtungseinheit LEDs, sodass eine Beleuchtung eines Fahrwegs und insbesondere von Treppenstufen möglich ist. Insbesondere sind die LEDs an der Steuereinheit und/oder der Gestelleinrichtung anordnenbar.
Insbesondere ist ein Gesamtgewicht der Rollatorvorrichtung kleiner als 20 kg. Insbesondere ist ein das Gesamtgewicht der Rollatorvorrichtung insbesondere kleiner als 15 kg oder sogar als 10 kg. Insbesondere beträgt das Gewicht der Antriebseinrichtung weniger als 6 kg oder 4 kg oder sogar nur 2 kg (+- 30 %). Vorteilhaft umfasst ein Gewicht eines Rollators ohne Antriebseinrichtung zwischen ca. 4 und ca. 8 kg und insbesondere bis zu 12 kg. Insbesondere weist ein Stellmotor ein Gewicht von ca. 0,9 kg auf. Vorteilhaft sind die Rollatorvorrichtung und die Antriebseinrichtung durch das geringe Gewicht leicht für einen Nutzer handhabbar.
In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Erfindung eine Antriebseinrichtung für eine Rollatorvorrichtung für eingeschränkte Nutzer, um dem Nutzer auch ein Überwinden von Treppenstufen zu ermöglichen. Die Antriebseinrichtung umfasst wenigstens eine Ketteneinheit. Vorteilhafte Weiterbildungen der Antriebseinrichtung ergeben sich aus der gesamten Beschreibung und den Ansprüchen. Vorteilhaft kann eine solche Antriebseinrichtung an quasi allen Rollatormodellen nachgerüstet werden.
Der Anmelder behält sich vor, mehrere Verfahren zum Betreiben einer Rollatorvorrichtung mit wenigstens einer elektrischen Antriebseinrichtung mit wenigstens einer Ketteneinheit zu beanspruchen, welche insbesondere zum Überwinden von Treppenstufen und/oder anderen Hindernissen geeignet ist. Vorteilhaft fährt dabei die Ketteneinheit über eine Treppe und stützt sich dabei wenigstens teilweise auf den Kanten der Treppenstufen ab, um den Nutzer ein Überwinden der Treppenstufen zu ermöglichen.
Vorteilhaft kann ein Nutzer die Rollatorvorrichtung von Hand bis zu einer Treppe schieben. Die Ketteneinheit ist dabei insbesondere in der hochgefahrenen Position. Insbesondere wird durch einen Steuerbefehl eine Steuersequenz durch die Steuereinheit initiiert, sodass der die Antriebseinrichtung in die runtergefahrene Position überführt wird, sodass allein die Ketteneinheit in Kontakt mit dem Boden steht. Die Rollatorvorrichtung fährt an automatisch und selbstständig bis zum Ende der Treppe und wartet dort auf den Nutzer, insbesondere mit einem halben Meter Abstand zur Treppe.
Vorteilhaft befindet sich der Nutzer nicht in Kontakt mit der Rollatorvorrichtung. Er kann sich beispielsweise auch allein an einem Geländer festhalten. Es ist auch denkbar, dass der Nutzer sich dabei beispielsweise wenigstens teilweise an der Rollatorvorrichtung festhält oder wenigstens teilweise abstützt. Am Ende der Treppe kann der Nutzer die Ketteneinheit wieder in die hochgefahrene Position überführen und die Rollatorvorrichtung von Hand weiterschieben.
Beim selbstständigen Fahren werden die Antriebseinheit(en) wenigstens teilweise und vorteilhaft vollständig durch die Steuereinheit(en) gesteuert. Durch die Sensoreinheit ist dabei insbesondere eine Erfassung des Umfelds zur Ansteuerung der Antriebsmotoreinheit und/oder der Stellmotoreinheit möglich.
Vorteilhaft kann Steuereinheit anhand der Messsensoren der Sensoreinheit und deren ausgewerteter Daten einen Verlauf der Treppe bzw. eine Veränderung im Lauf der Treppe erkennen und, falls vorhanden, mehrere Antriebsmotoreinheiten entsprechend ansteuern, sodass die Rollatorvorrichtung dem Verlauf folgt. Darüber hinaus ist es durch die Steuereinheit in Verbindung mit der Sensoreinheit auch möglich, dass die Rollatorvorrichtung selbstständig Hindernisse erkennt und umfährt, auch in der Ebene. Vorteilhaft sind die mehrere vorhandene Antriebseinrichtungen hierfür separat ansteuerbar.
Darüber hinaus behält der Anmelder sich vor, ein Verfahren zu beanspruchen, bei dem wenigstens eine Ketteneinheit in der unterstützenden Position angeordnet ist und den Nutzer beim Schieben unterstützt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der beschriebenen Verfahren ergeben sich aus der gesamten Beschreibung und den Ansprüchen.
Weitere Vorteile Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden. In den Figuren zeigen:

1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung, wobei zwei Ketteneinheiten vorhanden sind, welche der runtergefahrenen Position angeordnet sind;
2a,b rein schematische Ansichten des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung beim Überwinden von Treppenstufen;
3 eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung, wobei die Ketteneinheiten in der hochgefahrenen Position angeordnet sind;
4 eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung, wobei die Ketteneinheiten in der runtergefahrenen Position angeordnet sind;
5 eine schematische Vorderansicht des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung, wobei die Ketteneinheiten in der hochgefahrenen Position angeordnet sind;
6 eine schematische Vorderansicht des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung, wobei die Ketteneinheiten in der unterstützenden Position angeordnet ist; und
7 eine schematische perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung mit nur einer Antriebseinrichtung, wobei die Ketteneinheit in der unterstützenden Position angeordnet ist.

1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung 1 mit zwei Ketteneinheiten 10. Die Ketteneinheiten 10 der Antriebseinrichtung 9 sind in einer runtergefahrenen Position 26, d. h. unterhalb der Räder 8 der Radeinheit 7, angeordnet.
Die Rollatorvorrichtung 1 umfasst hier eine Gestelleinrichtung 3. Die Gestelleinrichtung 3 weist ein oberes Ende 5 und ein unteres Ende 4 auf. An dem oberen Ende 5 ist hier eine Griffeinheit 6 für einen Nutzer vorgesehen. Am unteren Ende 4 der Gestelleinrichtung 3 ist die Radeinheit 7 mit einer Mehrzahl an Rädern 8 angeordnet. Die Räder 8 spannen durch deren Berührungspunkte zum Boden eine Ebene auf. Die Räder 8 sind frei drehbar, die Ketteneinheit stört nicht. Wenn die Ketteneinheit 10 in einer hochgefahrenen Position 25 angeordnet ist, kontaktieren die Räder 8 der Radeinheit 7 mit den Berührungspunkten den Boden. Die Rollatorvorrichtung 1 kann dann durch den Nutzer manuell geschoben werden.
In der dargestellten runtergefahrenen Position 26 sind die Ketteneinheiten 10 unterhalb der Räder 8 der Radeinheit 7 angeordnet. Die Antriebsketten 12 der Ketteneinheiten 10 der beiden Antriebseinheiten 9 berühren den Boden.
Die Antriebskette 12 ist als Rollenkette mit Laschen ausgebildet. An der Rollenkette sind Aluminiumwinkel befestigt, welche die Lauffläche bilden. Die Antriebskette 12 weist hier eine Breite 12c von ca. 3 cm auf. Die Antriebskette 12 umfasst eine Vielzahl an Kettengliedern 12a. An den Aluminiumwinkeln der Kettenglieder 12a sind Gummipolster 12b angebracht. Die Gummipolster 12b ermöglichen eine gute Traktion an den Treppenstufen 2.
Jede Ketteneinheit 10 umfasst hier eine Antriebsmotoreinheit 11 zum Antrieb. Die Antriebsmotoreinheit 11 weist hier einen Getriebemotor zum Antrieb auf, welcher als Stellmotor ausgebildet ist. Durch ein Antriebsritzel wird die Bewegung des Getriebemotors auf die Antriebskette 12 übertragen. Die Antriebsmotoreinheit 11 ist in Fahrtrichtung 28 am hinteren Ende der Ketteneinheit 10 angeordnet.
Die Ketteneinheit 10 umfasst hier eine Führungsrolleneinheit 15. Die Führungsrolleneinheit 15 umfasst hier insgesamt 12 Führungsrollen, welche die Antriebskette 12 führen und Kräfte übertragen.
Darüber hinaus verfügt die Führungsrolleneinheit 15 über einen Laufflächenbereich 17 und einen Einlaufbereich 18, welche in einem Winkel von ca. 120° zueinander angeordnet sind. Darüber hinaus ist der Laufflächenbereich 17 mit dem Einlaufbereich 18 durch eine Gelenkeinheit 20 verbunden. Durch die Gelenkeinheit 20 ist der Winkel verstellbar und kann zur Spannung der Antriebskette 12 der Ketteneinheit 10 genutzt werden. Durch die Gelenkeinheit 20 sind der Führungsbereich 17 und der Einlaufbereich 18 winklig zueinander verstellbar, sodass ein Spannen der Antriebskette 12 möglich ist.
2a und b zeigen rein schematische Ansichten der erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung 1 beim Überwinden von Treppenstufen 2. Die Länge 13 der Ketteneinheit 10 ist deutlich länger als eine Kantenlänge zwischen zwei Treppenstufen 2a. So wird gewährleistet, dass die Antriebskette 12 der Ketteneinheit 10 auf wenigstens zwei Kanten von Treppenstufen 2 aufliegt. Eine Stufenhöhe beträgt hier ca. 14 cm. Die Ketteneinheit 10 weist hier eine Länge 13 von ca. 30 cm auf. Die Rollatorvorrichtung 1 kann dadurch die Treppenstufen 2 auch bei schräger Fahrtrichtung 28 zur Treppe bzw. den Kanten der Treppe 2 überwinden. Zur Überwindung der Treppenstufen 2 verfügt die Ketteneinheit 10 neben dem ebenen Laufflächenbereich 17 über einen angewinkelten Einlaufbereich 18.
3 zeigt die Rollatorvorrichtung 1 schematisch in einer Seitenansicht in einer hochgefahrenen Position 25. Die Ketteneinheit 10 ist hier oberhalb der Räder 8 der Radeinheit 7 angeordnet. Die Länge 13 der Ketteneinheit 10 entspricht hier im Wesentlichen einer Länge 14 der Gestelleinrichtung 3. Eine Höhe 18a des Einlaufbereichs 18 beträgt hier in etwa 22 cm. So kann die Ketteneinheit 10 sich leicht an einer ersten Treppenstufe 2 selbstständig hochdrücken bzw. hochziehen.
Die Ketteneinheit 10 ist hier mittels der Aufhängungseinheit 21 an der Gestelleinrichtung 3 aufgenommen. Die Aufhängungseinheit 21 umfasst zwei Rahmenteile 221, 222. Das erste Rahmenteil 221 ist an der Gestelleinrichtung 3 montiert. Die Ketteneinheit 10 ist an dem zweiten Rahmenteil 222 montiert und insbesondere festgeschraubt. Die beiden Rahmenteile 221, 222 sind über eine Höhenverstelleinheit 22 gegeneinander verschiebbar verbunden.
Die Höhenverstelleinheit 22 umfasst eine Gewindestangeneinheit 22a, eine Stellmotoreinheit 22b und eine Linearführungseinheit 22c. Die Linearführungseinheit 22c umfasst hier vier Kugelvollauszüge. Die Gewindestange der Gewindestangeneinheit 22a ist an dem ersten und an dem zweiten Rahmenteil 221, 222 aufgenommen. Durch eine Verdrehung der Gewindestange verschieben sich die beiden Rahmenteile 221, 222 zueinander linear. Der Antrieb der Gewindestangeneinheit 22a erfolgt durch die Stellmotoreinheit 22c. Dadurch kann die Position der Ketteneinheit 10 relativ zu der Position der Gestelleinrichtung 3 in der Höhe verändert werden. Die Ketteneinheit 10 kann relativ zu der Gestelleinrichtung 3 hoch- und runtergefahren werden.
4 zeigt die Rollatorvorrichtung 1 schematisch in einer Seitenansicht in einer runtergefahrenen Position 26. Die Ketteneinheit 10 ist unterhalb der Gestelleinrichtung 3 und der Radeinheit 7 angeordnet. Die Räder 8 berühren den Boden nicht. Der Antrieb erfolgt so allein durch die Antriebeinrichtung 9 mit der jeweiligen Ketteneinheit 10.
5 zeigt die Rollatorvorrichtung 1 schematisch in einer Frontansicht in der hochgefahrenen Position 25. Die Aufhängungseinheit 21 ist hier an den Rahmenelementen 3b der Gestelleinrichtung 3 angeordnet. Die Rahmenelemente 3b sind durch die Querelemente 3a der Gestelleinrichtung 3 verbunden.
Die Rollatorvorrichtung 1 weist hier zwei Steuereinheiten 23 mit jeweils einer Sensoreinheit 24 auf. Die Sensoreinheit 24 umfasst hier jeweils eine Kameraeinheit, um das Umfeld der Rollatorvorrichtung 1 zu erfassen. Zur Auswertung der Messdaten der als Kameraeinheiten ausgebildeten Messsensoren umfasst jede Steuereinheit 23 eine Prozessoreinheit. Die Steuereinheit 23 ist mit der Antriebsmotoreinheit 11 und der Stellmotoreinheit 22b elektrisch verbunden. Die Steuereinheit 23 ist durch ein Bedienfeld, welches an der Griffeinheit 6 angeordnet ist steuerbar. Die Rollatorvorrichtung 1 kann hier selbstständig durch die Steuereinheiten 23 verfahren. So ist es möglich, dass die Rollatorvorrichtung 1 Treppenstufen 2 selbstständig hinauf- und herunterfährt, wenn ein Nutzer den Befehl auf dem Bedienfeld dazu gibt. Dabei sind durch verschiedene Ansteuerungen der Antriebsmotoreinheiten 11 der Antriebseinrichtungen 9 auch Änderungen der Fahrtrichtung 28 beim hoch- oder runterfahren einer Treppe möglich.
6 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung 1, wobei die Ketteneinheit 10 in einer unterstützenden Position 27 in einer Ebene mit den Rädern 8 der Radeinheit 7 angeordnet ist. Hier wirken die Antriebseinrichtungen 9 unterstützend zum Schieben des Benutzers. Dies ist zum Beispiel beim Transport von schweren Einkäufen und/oder beim Überwinden großer Steigungen hilfreich.
7 eine schematische perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rollatorvorrichtung 1. Hier umfasst die Antriebseinrichtung 9 eine Ketteneinheit 10, welche mittig unterhalb der Gestelleinrichtung 3 angeordnet ist. Die Antriebskette 12 weist hier eine Breite von ca. 15 cm auf. Es wird eine große Auflagefläche zur Verfügung gestellt, sodass ein Kippen effektiv verhindert wird. Hier ist die Ketteneinheit 10 in einer unterstützenden Position 27 in einer Ebene zur Radeinheit 7 dargestellt. Eine Aufhängungseinheit 21 und eine Höhenverstelleinheit 22 sind nicht dargestellt.
Bezugszeichenliste

1: Rollatorvorrichtung
2: Treppenstufe
2a: Längen zwischen zwei Stufenkanten
3: Gestelleinrichtung
3a: Rahmenelement
3b: Querelement
4: unteres Ende von 3
5: oberes Ende von 3
6: Griffeinheit
7: Radeinheit
8: Rad
9: Antriebseinrichtung
10: Ketteneinheit
11: Antriebsmotoreinheit
12: Antriebskette
12a: Kettenglied
12b: Gummipolster
12c: Breite von 12
13: Länge von 10
14: Länge von 3
15: Führungsrolleneinheit
17: ebener Laufflächenbereich
18: angewinkelter Einlaufbereich
18a: Höhe von 18
20: Gelenkeinheit
21: Aufhängungseinheit
22: Höhenverstelleinheit
221: erstes Rahmenteil von 22
222: zweites Rahmenteil von 22
22a: Gewindestangeneinheit
22b: Stellmotoreinheit
22c: Linearführungseinheit, Kugelvollauszüge
23: Steuereinheit
24: Sensoreinheit
25: hochgefahrene Position
26: runtergefahrene Position
27: unterstützende Position
28: Fahrtrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102012007354 A1 [0003]
DE 202013000491 U1 [0004]
DE 102014010743 A1 [0005]
DE 102019005299 A1 [0006]

Claims

Rollatorvorrichtung (1) für eingeschränkte Nutzer, umfassend wenigstens eine Gestelleinrichtung (3) und wenigstens eine daran aufgenommene Radeinheit (7) und wenigstens eine an der Gestelleinrichtung (3) aufgenommene elektrische Antriebseinrichtung (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (9) wenigstens eine Ketteneinheit (10) umfasst, um dem Nutzer auch ein Überwinden von Treppenstufen (2) zu ermöglichen.
Rollatorvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Ketteneinheit (10) wenigstens eine Antriebskette (12) aufweist.
Rollatorvorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei zwei Antriebseinrichtungen (9) umfasst sind und die Antriebskette (12) eine Breite (12c) zwischen ca. 1 cm und ca. 5 cm aufweist.
Rollatorvorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei genau eine Antriebseinrichtung (9) umfasst ist und die Antriebskette (12) eine Breite (12c) zwischen ca. 5 cm und ca. 30 cm Aufweist.
Rollatorvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ketteneinheit (10) eine Länge (13) zwischen ca. 15 cm und ca. 100 cm aufweist.
Rollatorvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ketteneinheit (10) wenigstens eine Führungsrolleneinheit (15) umfasst.
Rollatorvorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Führungsrolleneinheit (15) wenigstens einen im Wesentlichen ebenen Laufflächenbereich (17) und insbesondere wenigstens einen zum Laufflächenbereich (17) angewinkelten Einlaufbereich (18) aufweist.
Rollatorvorrichtung (1) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Führungsrolleneinheit (15) wenigstens eine Gelenkeinheit (20) umfasst, durch welche die Antriebskette (12) insbesondere gespannt werden kann.
Rollatorvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Antriebseinrichtung (9) wenigstens eine Antriebsmotoreinheit (11) aufweist, welche insbesondere wenigstens einen Getriebemotor umfasst, welcher vorzugsweise als Stellmotor ausgebildet ist.
Rollatorvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Antriebseinrichtung (9) wenigstens eine Aufhängungseinheit (21) umfasst, welche an der Gestelleinrichtung (3) aufgenommen ist und an welcher die Ketteneinheit (10) angeordnet ist.
Rollatorvorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Aufhängungseinheit (21) wenigstens eine elektrische Höhenverstelleinheit (22) umfasst, sodass die Ketteneinheit (10) relativ zur Gestelleinrichtung (3) höhenverstellbar ist.
Rollatorvorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Ketteneinheit (10) in einer Ebene mit der Radeinheit (7) in einer unterstützenden Position (27) anordnenbar ist.
Rollatorvorrichtung (1) nach Anspruch 11, wobei die Ketteneinheit (10) wenigstens über der Radeinheit (7) in einer hochgefahrenen Position (25) anordnenbar ist und/oder wobei die Ketteneinheit (10) wenigstens unterhalb der Radeinheit (7) in einer runtergefahrenen Position (26) anordnenbar ist.
Rollatorvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Antriebseinrichtung (9) wenigstens eine Steuereinheit (23) zur Steuerung umfasst.
Rollatorvorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Steuereinheit (23) wenigstens eine Sensoreinheit (24) umfasst, durch welche das Umfeld wenigstens teilweise erfassbar ist.
Rollatorvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Gesamtgewicht kleiner ist als 20 kg.
Antriebseinrichtung (9) für eine Rollatorvorrichtung (1) für eingeschränkte Nutzer, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Ketteneinheit (10) umfasst ist, um dem Nutzer auch ein Überwinden von Treppenstufen (2) zu ermöglichen.