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Die Erfindung betrifft eine Stapelsäule zum Stapeln von Lagergütern übereinander oder nebeneinander auf drehbar gelagerten Klinken mit einer Auf- oder Anlagefläche für das Lagergut.
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Stand der Technik
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Stapelsäulen der o.g. Art werden seit langer Zeit bei der Herstellung von Automobilteilen verwendet. Sie dienen dazu eine Mehrzahl von gleichgeformten Automobilteilen, die bspw. aus einer Presse kommen, zwischen sich aufzunehmen und zu lagern bzw. diese Automobilteile beim Transport zu einer nächsten Arbeitsstation zu halten.
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Derartige Stapelsäulen bzw. in ihnen integrierte Klinken sind bspw. aus der
DE 38 11 310 C2 bekannt. Meist handelt es sich um senkrechte Stapelsäulen, die in einem Viereck angeordnet sind. Aus meist technischen Gründen kann es sich aber auch als ratsam erweisen, diese Stapelsäulen schräg anzuordnen, wie dies in der
DE 41 33 464 A1 gezeigt ist. Ferner besteht auch die Möglichkeit der horizontalen Anordnung der Stapelsäulen bspw. nach der
DE 40 20 864 A1 .
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Bei all diesen Stapelsäulen ruht das Lagergut in oder an Tragarmen von Klinkenhebel, wobei die Gefahr besteht, dass das Lagergut verschoben wird. Insbesondere wenn die Stapelsäulen transportierbar ausgebildet sind, wirkt sich dieser Nachteil erheblich ungünstig aus. Durch das Verschieben auf den Tragarmen kann es zudem zu Beschädigungen des Lagerguts kommen. Deshalb wird heute dazu übergegangen, das Lagergut auch in den Stapelsäulen zusätzlich zu sichern. Gemäss der
DE 196 47 578 A1 kann dies dadurch geschehen, dass zwischen zwei benachbarten Klinkenhebeln eine Zwischenklinke vorgesehen wird, welche nach einem Auf- oder Anlegen des Lagerguts auf oder an dem einen Klinkenhebel durch die Schwenkbewegung eines anderen Klinkenhebels auf oder an das Lagergut andererseits des einen Klinkenhebels auf- oder anlegbar ist.
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Stapelsäule der o. g. Art bzw. eine Klinkenanordnung bereit zu stellen, durch welche die Festlegung des Lagerguts verbessert und deren Herstellung insgesamt vereinfacht wird, wobei auch besonderer Wert daraufgelegt wird, dass das Lagergut schonend behandelt wird.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führt, dass zumindest an einer nachfolgenden Klinke ein Niederhalter für das Lagergut auf der vorherigen Klinke vorgesehen ist.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik wird jetzt gemäss der vorliegenden Erfindung keine eigene zusätzliche Zwischenklinke vorgesehen, sondern der Niederhalter befindet sich direkt an der nachfolgenden Klinke. Wird diese nachfolgende Klinke mit einem Lagergut beladen, so drückt sie mit dem Niederhalter auf das vorher gelagerte Lagergut und klemmt dieses dort ein. Beim Transport kann es somit nicht mehr zu Vibrationen kommen, sondern das Lagergut ist gesichert festgelegt. Die vorliegende Erfindung bezieht sich vor allem auch auf die Zwischenlagerung von Gläsern für die Automobilproduktion. Beispielsweise können so Glasdächer oder Panoramascheiben festgelegt werden, die z.B. an ihren Randkanten mit einem Primer, mit Dichtungen oder Dichtlippen od.dgl. belegt sind. Die erfindungsgemässen Klinken sind so ausgestaltet, dass der Primer nicht beschädigt bzw. die Dichtlippen bzw. Dichtungen nicht zusammengedrückt und verformt werden.
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Für die Anordnung des Niederhalters an der nachfolgenden Klinke ist jede technische Möglichkeit denkbar. Der Niederhalter könnte angespritzt, angesetzt oder sonst wie angeformt sein. Jede Möglichkeit der Festlegung des Niederhalters wird von der vorliegenden Erfindung umfasst.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besitzt der Niederhalter eine Druckfläche aus Kunststoff zur Anlage an das Lagergut auf der vorhergehenden Klinke. Diese Druckfläche könnte entfernbar ausgestaltet sein, so dass sie je nach Lagergut und dessen Anforderung ausgetauscht und angepasst werden kann. Hierzu wäre dann vorgesehen, dass die entsprechende Druckfläche entfernbar mit dem Niederhalter verbunden ist.
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Im Rahmen der Erfindung liegt auch ein zweiter Erfindungsgedanke, der ggf. auch ohne den ersten, oben beschriebenen Erfindungsgedanken verwirklicht werden kann. Er besteht darin, dass die Auf- bzw. Anlagefläche zumindest einen Lagerbock aufweist. Dieser Lagerbock soll so ausgestaltet werden, dass durch ihn ein schonendes Handhaben des Lagerguts möglich ist. Entsprechend ist auch seine Oberfläche ausgestaltet, die vor allem aus Kunststoff besteht.
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Des Weiteren weist der Lagerbock eine Begrenzung für das Lagergut auf, so dass das Lagergut horizontal nicht verrutschen kann. Bevorzugt entspricht die Höhe der Begrenzung in etwa der Dicke des Lagerguts. Das bedeutet, dass vorhandene Dichtlippen bzw. Dichtungen durch die Begrenzung nicht beeinträchtigt und insbesondere auch nicht zusammengedrückt werden, da sie über die Begrenzung hervorstehen.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung soll der Lagerbock einem Kunststoffteil aufsitzen, welches wiederum der Klinke zugeordnet ist. In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist daran gedacht, dieses Kunststoffteil auf die Klinke aufzuspritzen bzw. einen Teil der Klinke mit diesem Kunststoffteil zu umspritzen. Denkbar ist aber auch, dass das Kunststoffteil aus mehreren Teilen besteht, die der Klinke aufgeclipst werden.
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Das Kunststoffteil selbst soll aus einem härteren Kunststoff, wie bspw. Polypropylen bestehen. Dagegen wird für die Teile der Klinke, die mit dem Lagergut in Berührung kommen, ein weicherer Kunststoff, insbesondere PVC verwendet.
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Die vorliegende Erfindung umfasst nicht nur eine fertige Stapelsäule, sondern bezieht sich auch auf die einzelne Klinke, wenn sie, wie oben beschrieben, ausgestaltet ist.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Klinke;
- 2 eine Seitenansicht der Klinke nach 1;
- 3 eine Unteransicht der Klinke nach 2;
- 4 eine Draufsicht auf einen Teil der Klinke gemäss 1;
- 5 eine perspektivische Seitenansicht der Klinke gemäss 1 ohne eine Kunststoffummantelung;
- 6 eine Seitenansicht der Klinke gemäss 5;
- 7 eine perspektivische Unteransicht der Klinke gemäss 5;
- 8 eine perspektivische Seitenansicht der Klinke gemäss 5 ohne ein Oberteil eines Tragkörpers;
- 9 eine perspektivische Ansicht von zwei Klinken ähnlich den 1 bis 8 in Gebrauchslage.
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In den 1 bis 4 ist eine erfindungsgemässe Klinke P gezeigt, welche einen Grundkörper 1 aus einem beliebigen, geeigneten Werkstoff, bevorzugt aus Metall, aufweist. Dieser Grundkörper 1 besitzt an einer Grundplatte (4) zwei seitliche Befestigungsstreifen 2.1 und 2.2, welche Ausnehmungen 3.1 und 3.2 aufweisen, die bspw. der Aufnahme von nicht näher gezeigten Gelenkbolzen dienen können, wobei dann die Klinke P um zumindest einen dieser Gelenkbolzen drehbar ist. Eine der Ausnehmungen 3.1 bzw. 3.2 kann auch einer Verbindung mit einem Gestänge zu nachfolgenden Klinken dienen.
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Andererseits der Ausnehmungen 3 ragt von der Grundplatte 4 eine Zunge 5 ab, auf der ein Tragkörper 6 angeordnet ist. Dieser Tragkörper 6 ist aus einer Mehrzahl von Teilen zusammengesetzt, wobei Teile davon auch vor allem in den 5 bis 8 gezeigt sind. Als erstes ist hierzu ein Unterteil 7 (siehe 6 und 8) zu erwähnen, welches mit einem Oberteil 8 (6 und 7) zusammenwirkt. Unterteil 7 und Oberteil 8 werden an der Zunge 5 festgelegt. Hierzu besitzt die Zunge 5 zwei Löcher 9.1 und 9.2, durch welche zwei Bolzen 10.1 und 10.2 greifen, auf die das Oberteil 8 aufgeclipst wird. Hierzu besitzt das Oberteil 8 entsprechende Öffnungen 11.1 und 11.2.
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Dem Unterteil 7 sind seitlich Zentrierhöcker 12.1 und 12.2 angeformt, welche in Gebrauchslage in entsprechende Ecksicken 13.1 und 13.2 des Oberteils 8 passen. Auch das Oberteil 8 weist zwei seitliche Höcker 14.1 und 14.2 auf, auf die jeweils ein Lagerbock 15.1 und 15.2 entsprechend den 1 bis 4 aufgesetzt ist. Jeder Lagerbock 15.1 und 15.2 weist eine Auflage 16.1 und 16.2 sowie nach hinten eine Begrenzung 17.1 und 17.2 für das Lagergut auf. Dabei hat die Begrenzung 17.1 bzw. 17.2 jeweils eine Anschlagfläche 18.1 und 18.2.
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Im Rahmen der Erfindung liegt natürlich auch, dass der gesamte Tragkörper 6 der Zunge 5 angespritzt oder die Zunge 5 mit dem Tragkörper 6 umspritzt ist, und dies in der entsprechenden, gewünschten Außenkontur.
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Stirnwärtig schlägt an das Oberteil 8 erfindungsgemäss ein Niederhalter 19 an, der an seiner nach unten weisenden Randkante zumindest teilweise mit einer Druckfläche 20 belegt ist.
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Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung wird insbesondere auch anhand von 9 näher erläutert:
- In einem ersten Arbeitsgang wird der Grundkörper 1 für die Klinke P hergestellt, was durch entsprechende Abkantungen und Bohrungen zur Aufnahme von weiteren Funktionselementen geschieht. Separat davon wird bspw. im Spritzgiessverfahren das Unterteil 7 und das Oberteil 8 für den Tragkörper 6 hergestellt. Bevorzugt bestehen diese beiden Teile aus Polypropylen, was ein relativ hartes Kunststoffmaterial ist. Wiederum getrennt davon wird der Niederhalter 19 und die Lagerböcke 15.1 und 15.2 hergestellt und zwar bevorzugt aus PVC, welches im Gegensatz zu Polypropylen ein weicherer Kunststoff ist und aus diesem Grunde eine schonendere Auflage für das Lagergut ausbildet.
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Die Lagerböcke 15.1 und 15.2 können bspw. auf die Zentrierhöcker 12.1 und 12.2 aufgeclipst werden, wozu entsprechende Dorne 21.1 und 21.2 an den Lagerböcken 15.1 und 15.2 vorgesehen sind, die in entsprechende Durchgreiflöcher 22.1 und 22.2 in den Zentrierhöckern 12.1 und 12.2 gesteckt werden können. Auf die gleiche Art und Weise kann auch der Niederhalter 19 stirnwärtig an dem Oberteil 8 festgelegt werden.
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Wird nun eine Scheibe 23 als Beispiel für ein Lagergut auf die untere Klinke P gemäss 9 aufgelegt, so schlägt eine hintere Randkante 24 der Scheibe 23 an der Anschlagfläche 18.1 bzw. 18.2 des Begrenzers 17.1 bzw. 17.2 an, wobei z.B. Dichtungen 25 von dem Vorgang des Stapelns nicht tangiert werden, da sie oberhalb der Begrenzer 17.1 bzw. 17.2 angeordnet sind. Das gleiche gilt natürlich auch für Primer od.dgl., die randseitig auf Glasdächer für Kraftfahrzeuge aufgebracht sind. Auch die Oberfläche der Lagerböcke 15.1 und 15.2 bietet eine schonende Auflage für die Scheibe 23.
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Wird nun die nächste, nicht gezeigte Scheibe auf die darüber liegende Klinke P1 gelegt, so drückt sie den Niederhalter 19 auf die darunterliegende Scheibe 23, so dass diese festgelegt ist. Damit wird ein schonender Transport und eine manuelle oder auch automatische Stapelung von insbesondere Gläsern ohne Beschädigung oder Verdrücken der Primerschicht, des Bauteils selbst oder von Dichtungen ermöglicht. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit einer hohen Packungsdichte zwischen den einzelnen Klinken P und P1, da die Abstände zwischen zwei Klinken sehr gering gehalten werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Befestigungsstreifen
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Grundplatte
- 5
- Zunge
- 6
- Tragkörper
- 7
- Unterteil
- 8
- Oberteil
- 9
- Loch
- 10
- Bolzen
- 11
- Öffnung
- 12
- Zentrierhöcker
- 13
- Ecksicke
- 14
- Höcker
- 15
- Lagerbock
- 16
- Auflage
- 17
- Begrenzung
- 18
- Anschlagfläche
- 19
- Niederhalter
- 20
- Druckfläche
- 21
- Dorn
- 22
- Durchtrittsöffnung
- 23
- Scheibe
- 24
- Randkante
- 25
- Dichtung
- P
- Klinke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3811310 C2 [0003]
- DE 4133464 A1 [0003]
- DE 4020864 A1 [0003]
- DE 19647578 A1 [0004]