-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Siebträger für Kaffeemaschinengemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
-
Stand der Technik
-
Siebträger der eingangs erwähnten Art sind aus der Praxis bekannt und Standard bei Kaffeemaschinen, die bevorzugt die Zubereitung von Espresso ermöglichen. Bei diesen bekannten Kaffeemaschinen wird der Siebträger durch bekannte Verfahren mit Kaffeemehl befüllt, für die Extraktion vorbereitet und an die Kaffeemaschine angeschlossen. Zur Kaffeezubereitung ist eine Handhabung des Siebträgers üblich. Dazu wird der Siebträger am Griffteil gehalten.
-
Ein üblicher Siebträger weist einen Körper sowie einen an den Körper angeschlossenen Griffteil auf. Üblich werden Siebträger-Körper aus Metall und Siebträgergriffe aus Werkstoffen geringerer Dichte gefertigt. In der Praxis weichen die Gewichte des Siebträgergriffes und des Siebträger-Körpers deutlich voneinander ab. Üblich ist eine Verklebung oder Verschraubung der beiden Teile. Gewöhnlich wird in den Siebträgergriff ein kurzes Gewindestück eingelassen, wodurch mit einer komplementären Verschraubung im Siebträger-Körper eine Einheit hergestellt werden kann. Bei den bekannten Siebträgern wird durch den Gewichtsunterschied der Einzelteile der Gesamtschwerpunkt der Einheit in Richtung des Siebträger-Körpers verschoben. Dies ist problematisch, da eine als ergonomisch empfundene Handhabung des Siebträgers erschwert wird. Nicht selten kommt es so zu Kundenbeschwerden.
-
Durch das Einlassen der Verbindung zwischen Siebträger-Körper und Siebträgergriff ist eine reversible Trennung der beiden Teile üblich nicht möglich. So kann beispielsweise bei einer Beschädigung des Griffstückes kein Austausch des Griffstückes erfolgen, was zur Folge haben kann, dass der Siebträger entsorgt wird. Darüber hinaus ist ein nachträglicher Austausch des Siebträgergriffes gegen einen mit einer anderen Verschraubung für gewöhnlich nicht möglich.
-
Darstellung der Erfindung
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Siebträger der eingangs erwähnten Art auszugestalten und weiterzubilden, dass eine als ergonomisch empfundene Handhabung mit einfacher Austauschbarkeit der Griffe mit konstruktiv einfachen Mitteln gewährleistet sind.
-
Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Siebträgers sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
-
Der erfindungsgemäße Siebträger umfasst zunächst ein Griffteil, das mittels eines Verbindungsteils an einem Siebträger-Körper reversibel befestigbar ist, wobei an dem Verbindungsteil zumindest ein Außengewinde, ein Bayonettverschlussmittel oder dergleichen geartetes Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches mit einem an dem Siebträger-Körper vorgesehenen Innengewinde, einem Bayonettverschlussmittel oder dergleichen gearteten Verbindungsmittel entsprechend korrespondiert.
-
Erfindungsgemäß ist ein Siebträger der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass das Griffteil zumindest bereichsweise eine zur Bildung eines Hohlraums hülsen- oder rohrförmige Ausgestaltung aufweist und der Siebträger mindestens einen mit dem Hohlraum (Buchse) des Griffteils entsprechend korrespondierenden Griffeinsatz umfasst, welcher form- und/oder kraftschlüssig in den Hohlraum des Griffteils einbringbar ist und an dem Griffeinsatz ein Innen- oder ein Außengewinde, ein Bayonettverschlussmittel oder dergleichen geartetes Verbindungsmittel vorgesehen ist, an dem das Verbindungsteil mit einem hiermit entsprechend korrespondierenden Innen- oder Außengewinde, einem Bayonettverschlussmittel oder dergleichen gearteten Verbindungsmittel reversibel verbindbar ist.
-
Die vorliegende Erfindung ermöglicht das flexible Einsetzen eines Verbindungsstücks zum Verbinden mit dem Siebträger-Körper. Dieses Verbindungsstück ist reversibel in den Griffeinsatz eingesetzt, so dass ein Austausch bei einem Umbau auf beispielsweise einen anderen Siebträger-Körper möglich ist.
-
Der Griffeinsatz ist vorzugsweise als länglicher Zylinder eines Materials höherer Dichte als jenes des Griffteils ausführbar, wodurch bei entsprechender Einbringung in das Griffteil das Gewicht des Griffteils nachweislich erhöht wird. Der Griffeinsatz kann dabei vorteilhafterweise aus Segmenten verschiedener Länge oder Dichte oder Geometrie zur Erzielung eines unterschiedlichen Gewichts bestehen. Durch eine Segmentierung des Griffeinsatzes kann eine individuelle Einstellung des resultierenden Gesamtschwerpunktes des Griffteils reversibel erfolgen.
-
Der in das Griffteil eingelassene Griffeinsatz kann mit einem Innengewinde zum Einschrauben der Verbindungsteile und Koppeln an den Siebträger-Körper ausgestattet sein. So kann eine reversible und einfache Verbindung geschaffen werden. Die Oberfläche der Mantelfläche des Griffeinsatzes kann mit Vertiefungen versehen sein, die ein Einlassen des Einsatzes in das Griffmaterial vereinfachen sowie die Kraftübertragung beim Anschrauben des Griffverbundes sicherstellen.
-
Hinsichtlich eines modularen Aufbaus der Griffteile und damit der Kompatibilität zu gängigen Siebträger-Körpern können die Verbindungsteile so ausgestaltet sein, dass ein Teil des Verbindungsteils in das vom Griffeinsatz abweichende Gewinde eingeschraubt ist. Der andere Teil des Verbindungsteils ist passend zum Gewinde des Griffeinsatzes ausgebildet.
-
Zur Gewährleistung höchster Qualitätsansprüche und Hygiene können der Griffeinsatz sowie die Verbindungsteile aus Edelstahl hergestellt sein. So wird einer Korrosion der Teile entgegengewirkt.
-
Figurenliste
-
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Siebträgers ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
-
In den Zeichnungen zeigen
- 1 zeigt erfindungsgemäß in einer perspektivischen Ansicht einerseits den demontierten und andererseits den montierten Zustand eines Siebträgergriffes, der die vorstehend genannten Aufgaben erfüllt;
- 2 zeigt in einer Seitenansicht, in einer Schnittansicht sowie in einer Draufsicht eine beispielhafte Ausführung des Griffeinsatzes aus 1;
- 3 zeigt in einer Seitenansicht und einer perspektivischen Ansicht eine beispielhafte Ausführung eines Verbindungsteiles aus der 1;
- 4 zeigt eine beispielhafte Ausführung der variablen Schwerpunktsverlagerung durch Segmentierung des Griffeinsatzes aus der 1;
- 5 zeigt in einer perspektivischen Explosionsdarstellung einen herkömmlichen Siebträgergriff mit einem üblichen Siebträger-Körper.
-
Ausführung der Erfindung
-
Der Siebträgergriff 1 weist ein Griffteil 2 und einen Griffeinsatz 3 auf und wird mittels eines Verbindungsteils (Adapterteil) 4 an übliche Siebträger-Körper gekoppelt. Um das ansprechende Erscheinungsbild des Griffteils 2 nicht zu beeinflussen, ist der Griffeinsatz 3 in das innere des Griffes eingebunden. Im konkreten wird der Griffeinsatz 3 mit dem Griffteil 2 verschraubt. Darüber hinaus ist das Verbindungsteil 4 vom Griffeinsatz 3 reversibel gekoppelt. Im konkreten weist das Verbindungsteil 4 ein Außengewinde 6 und der Griffeinsatz 3 ein Innengewinde 5 auf. Dazu kann das Verbindungsteil 4 über ein von Außengewinde 6 abweichendes Außengewinde 7 aufweisen - siehe 3 - , um verschiedene übliche Siebträger-Körper 8 koppeln zu können.
-
Die Griffhülle 2 ist für gewöhnlich aus Materialien geringerer Dichte gefertigt. Für die vorliegende Erfindung im konkreten aus Holzmaterial oder Kunststoff. Um die vorangestellt genannten Aufgaben zu erfüllen, weist die Griffhülle erfindungsgemäß eine zentrale Bohrung auf, um den Griffeinsatz 3 aufzunehmen.
-
Der Griffeinsatz 3 ist im Detail in 2 in einer Seitenansicht, Schnittansicht und einer Draufsicht gezeigt. Ein Innengewinde 5 erlaubt das Einschrauben eines Verbindungsteiles 4. Um vor Korrosion zu schützen, können der Griffeinsatz 3 sowie das Verbindungsteil 4 aus Edelstahl gefertigt sein. Zur Befestigung in das Griffteil 2 kann die Mantelfläche des Griffeinsatzes 3 aufgeraut sein. Im konkreten ist die Mantelfläche bei der Fertigung überdreht, wodurch eine Art Gewinde entsteht. Die Aufrauhung der Mantelfläche kann zum Entlüften während dem Einbringen des Griffeinsatzes 3 in das Griffteil 2 beitragen. Im konkreten werden diese beiden Teile verschraubt.
-
4 zeigt den möglichen Aufbau des Griffeinsatzes 3 als segmentiertes Bauteil in der möglichen Ausführung mit Segmenten aus Stabmaterial und Rohrmaterial. Der Gewindesegment 11 ist mit einer konstruktiven Ausgestaltung ausgestattet, so dass nach den erwähnten Prinzipien ein Verbindungsteil 4 eingesetzt werden kann und der Gewindesegment 11 mittels der vorgestellt erläuterten Prinzipe in das Griffteil 2 einbringbar ist. Das Distanzsegment 12 kann aus Rohrmaterial oder Material geringer Dichte gefertigt werden. Das Gewichtssegment 13 kann aus Vollmaterial oder Material höherer Dichte ausgefertigt sein. Die genannten Segmente 11, 12 und 13 können die gleichen Außenmaße aufweisen und können in die Griffhülle 2 eingebracht werden. Im konkreten werden die Einsätze so nacheinander eingebracht, dass der Gesamtschwerpunkt nach dem besten Nutzerempfinden einstellbar ist. Hierbei kann der Distanzsegment 12 als Distanzstück zur Schwerpunktverschiebung dienen. Ein beispielhaftes Arrangement in der segmentierten Griffhülle 2 ist in 4 gegeben.
-
5 zeigt in einer perspektivischen Explosionszeichnung den Aufbau eines herkömmlichen Siebträgers. Ein Siebträger-Körper 8 wird mit einem irreversibel in den konventionellen Siebträgergriff 10 eingelassenen Gewindestück 9 verschraubt. Bei dem so bekannten Aufbau ist ein Wechsel des Griffes allein nicht möglich. Zudem muss auf Griffe mit dem Siebträger-Körper 8 kompatiblem Gewinde zurückgegriffen werden. Darüber hinaus ist der Gesamtschwerpunkt eines konventionellen Siebträgers sehr stark verschoben in Richtung des Siebträger-Körpers, wodurch die Handhabung des Siebträgers bei der für diese Kaffeemaschinen übliche Kaffeezubereitung beeinträchtigt ist.
-
Auf dem Markt erhältlich sind Siebträgergriffe mit einem äußerlich aufgebrachten Gewicht auf der Rückseite des Siebträgergriffes. Nachteilig ist hier, dass ein einheitliches Erscheinungsbild und die schöpferischen Ausgestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Durch die vorliegende Ausbildung des Siebträgers 1, die Beschwerung innenliegend zu verbauen, wird dieser Nachteil umgangen. Darüber hinaus ist es gemäß den vorangestellten Prinzipen möglich, eine individuelle Einstellung des Gesamtschwerpunktes vorzunehmen. Auch kann durch das innenliegende Gewicht das vorgestellte Adapterkonzept umgesetzt werden.
-
Der erfindungsgemäße Siebträger 1 beschränkt sich in seiner Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Siebträger
- 2
- Griffteil
- 3
- Griffeinsatz
- 4
- Verbindungsteil
- 5
- Innengewinde
- 6
- Außengewinde
- 7
- Außengewinde
- 8
- Siebträger-Körper
- 9
- Gewindestück
- 10
- Konventioneller Siebträgergriff
- 11
- Gewindesegment
- 12
- Distanzsegment
- 13
- Gewichtssegment