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Das Gebrauchsmuster stellt eine Vierkanalpipette bereit, die mit einem Auswurfmechanismus für die Pipettenspitze ausgestattet ist.
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Das vorliegende Gebrauchsmuster bezieht sich auf das technische Gebiet der Mehrkanalpipetten, d. h. Vorrichtungen, die das Ziehen eines vorbestimmten Volumens einer Flüssigkeit und zusätzlich das Abgeben der entnommenen Probe in eine Vielzahl von für den beabsichtigten Gebrauch geeigneten Behältern ermöglichen. Solche Geräte werden oft als Laborpipetten oder automatische Pipetten
bezeichnet. Automatische Pipetten umfassen eine Saug- und Verdrängeranordnung, die während des Pipettenbetriebs in einem ersten Betriebsschritt das Ansaugen von Flüssigkeit in die Spitze der Pipette sicherstellt und in einem zweiten Betriebsschritt sicherstellt, dass die angesaugte Flüssigkeit von der genannten Spitze in einen geeigneten Behälter gedrückt wird. Die vorgenannte Anordnung, die im Allgemeinen einen Kolben umfasst, der in einem abgedichteten Zylinder angeordnet ist, welcher mit einer Feder und einem Kolbenhubregler versehen ist, ermöglicht das Ziehen eines genau vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens in die Spitze der Pipette und dessen präzise Abgabe in einen geeigneten Behälter (z. B. ein Reagenzglas, eine Multi-Well-Schale). Die Einstellung des Volumens der entnommenen Flüssigkeit erfolgt durch einen Regler, mit dessen Hilfe ein Kolbenhubbereich definiert wird, der das Volumen der in die Spitze der Pipette gezogenen Flüssigkeit bestimmt. Der Regler kann in Form eines manuell betätigten Regelknopfs zur Einstellung des Kolbenhubs ausgebildet sein oder er kann mit einem elektronischen System ausgestattet sein, wodurch eine Mikroprozessorsteuerung bereitgestellt
wird. Lösungen für eine Saug- und Verdrängeranordnung für eine automatische Pipette sind dem Fachmann gut bekannt und bilden nicht den Gegenstand des Gebrauchsmusters.
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In zahlreichen Laboranwendungen wird für die Praxis empfohlen, Flüssigkeit mit einer Pipette gleichzeitig in mehrere Behälter zu geben, z. B. in Multi-Well-Platten. Ein Beispiel für eine solche Anwendung sind immunzytochemische Assays, bei denen Zellkulturen in 4-Well-Platten verwendet werden. Wenn ein geplantes Experiment z. B. das Vergleichen von Zellen in mehreren Schalen umfasst, erfordert die wiederholte individuelle Bearbeitung der Plattenvertiefungen eine lange andauernde Tätigkeit des Bedieners und erhöht das Risiko eines Versagens des Experiments, z. B. aufgrund einer übermäßig langen Zeit ohne Flüssigkeit über den Zellen. In solchen Fällen ist eine Mehrkanalpipette nützlich, wobei für immunzytochemische Tests eine Vierkanalpipette besonders vorteilhaft ist. Die Struktur einer Mehrkanalpipette, einschließlich einer Vierkanalpipette, ist dem Fachmann gut bekannt. Eine Vierkanalpipette des Standes der Technik umfasst einen mit einer bekannten Saug- und Verdrängeranordnung ausgestatteten Pipettenkörper und einen Kopf in Fluidverbindung mit dem Körper, in welchem vier Kanäle vorgesehen sind, in Fluidverbindung mit der im Pipettenkörper vorgesehenen Saug- und Verdrängeranordnung. Für jeden der vier im Kopf angeordneten Kanäle ist eine Auslassöffnung vorgesehen, wobei Pipettenspitzen einer Größe, die entsprechend einem bestimmten Abgabevolumen ausgewählt ist, verwendet werden können. Ein Beispiel einer solchen Vierkanalpipette ist im Patentdokument
FR 2 916 368 A1 im Detail offenbart. Der in diesem Dokument gezeigte Pipettenkopf ist mit kreisförmigen Öffnungen versehen, die so positioniert sind, dass sie einen quadratischen Umriss definieren, was besonders vorteilhaft bei der Verwendung einer Pipette zur Abgabe in Standardschalen mit vier Vertiefungen ist, wie im Fall der oben erwähnten immunzytochemischen Assays.
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Während der Verwendung der Pipette im Zusammenhang mit immunzytochemischen Assays muss der Bediener häufig wegwerfbare Spitzen der Pipette wechseln, welche an den Pipettenkopfanschlüssen angeordnet sind. Bei Mehrkanalpipetten ist der Vorgang des gleichzeitigen Wechsels mehrerer Spitzen mühsam und zeitaufwändig. Ziel dieses Gebrauchsmusters ist es, eine Vierkanalpipette vorzuschlagen, die mit einem Spitzenauswurfmechanismus ausgestattet ist, durch den das gleichzeitige Auswerfen aller vier Spitzen aus der Pipette sichergestelt wird.
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Das Gebrauchsmuster stellt eine Vierkanalpipette bereit, die einen Pipettenkörper und einen mit dem Pipettenkörper verbundenen Vierkanalpipettenkopf umfasst, wobei der Pipettenkörper einen oberen Körperabschnitt und einen unteren Körperabschnitt aufweist. Im oberen Abschnitt sind ein Abgabedruckknopf und eine Saug- und Verdrängeranordnung angeordnet, während der untere Körperabschnitt mit dem mit vier Anschlüssen versehenen Vierkanalkopf verbunden ist, wobei die Anschlüsse so positioniert sind, dass sie einen quadratischen Umriss definieren. Die Pipette gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem oberen Körperabschnitt ein Durchgangskanal vorgesehen ist, der sich in einen Druckknopfsitz erstreckt, wobei in dem Durchgangskanal eine ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweisende Welle beweglich positioniert ist, wobei die Welle an ihrem ersten Ende mit einem Druckknopf in Eingriff steht und die Welle an ihrem zweiten Ende mit einer Auswurfplatte versehen ist. Innerhalb des Druckknopfsitzes ist unterhalb des Druckknopfes eine Druckfeder angeordnet. Die Auswurfplatte umfasst vier Öffnungen, die mit Flanschen versehen sind, die die Form der im Kopf vorgesehenen Anschlüsse widerspiegeln, wobei die Auswurfplatte durch die vier Öffnungen mit Flanschen beweglich auf den Kopfanschlüssen angeordnet ist.
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Der Druckknopf hat einen oberen Druckknopf-Hubstopp und einen unteren Druckknopf-Hubstopp .
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Der Pipettenkörper ist in seinem oberen Abschnitt mit einem Griff versehen.
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Ausführungsformen gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster sind in den 1 bis 7 dargestellt:
- 1 zeigt eine Pipette gemäß dem Gebrauchsmuster in einer Seitenansicht, mit einem im Pipettenkörper markierten Durchgangskanal, einem Druckknopf, einem Druckknopfsitz und einer Druckfeder sowie einer Platte in einer Ruheposition des Auswurfmechanismus der Pipettenspitze.
- 2 zeigt eine Pipette gemäß dem Gebrauchsmuster in einer Seitenansicht, mit einem im Pipettenkörper markierten Durchgangskanal, einem Druckknopf, einem Druckknopfsitz und einer Druckfeder sowie einer Platte in einer Auswurfposition des Auswurfmechanismus der Pipettenspitze.
- 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Pipette gemäß dem Gebrauchsmuster in einer Ruheposition des Pipetten- und Spitzenauswurfmechanismus.
- 4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Pipette gemäß dem Gebrauchsmuster in einer Ruheposition des Auswurfmechanismus der Pipettenspitze, wobei die Pipettenspitzen an den Kopfanschlüssen positioniert sind.
- 5 zeigt eine weitere Ansicht einer Pipette gemäß dem Gebrauchsmuster.
- 6 zeigt eine Unteransicht einer Pipette zur Veranschaulichung von Öffnungen in der Auswurfplatte, die mit Flanschen versehen sind, in denen die Pipettenkopfanschlüsse so positioniert sind, dass sie einen quadratischen Umriss definieren.
- 7 zeigt eine Unteransicht einer Auswurfplatte.
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Die Pipette 1 gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform weist einen Pipettenkörper 2 und einen Pipettenkopf 3 auf. Der Pipettenkörper 2 hat einen oberen Körperabschnitt 2' und einen unteren Körperabschnitt 2", wobei im oberen Körperabschnitt 2' ein Dosierpressknopf 4 vorgesehen ist, und der untere Körperteil 2" mit einem Vierkanalkopf 3 verbunden ist, welcher mit vier Anschlüssen 5 versehen ist, die zum Anbringen von Pipettenspitzen vorgesehen sind (in 1 nicht gezeigt, siehe 6 in 4). In dem oberen Körperabschnitt 2' ist ein Durchgangskanal 7 vorgesehen, der sich in einen Sitz 8 des Druckknopfes 9 erstreckt. In dem Durchgangskanal 7 ist eine Welle 10 beweglich angeordnet, die ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweist, wobei an ihrem ersten Ende die Welle 10 mit dem Druckknopf 9 in Eingriff steht und an dem anderen Ende die Welle 10 mit einer Platte 11 versehen ist. Auf dem Sitz 8 des Druckknopfes 9, unterhalb des Druckknopfes 9, ist eine Druckfeder 12 angeordnet. Die Platte 11 umfasst vier Öffnungen (in 1 nicht gezeigt, in 7 dargestellt), die mit Flanschen 13 versehen sind, die die Form der im Kopf 3 vorgesehenen Anschlüsse 5 wiederspiegeln. In seinem oberen Abschnitt 2' ist der Körper mit einem Griff 14 versehen.
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Der für die Pipette vorgesehene Auswurfmechanismus für die Pipettenspitze umfasst eine Welle 10, die mit einem Druckknopf 9 und einer Platte 11 in Eingriff steht, sowie eine Druckfeder 12. Die Welle 10 ist beweglich in einem Durchgangskanal 7 angeordnet, der sich in einen Sitz 8 erstreckt, der in dem Körper 2 für einen Druckknopf 9 vorgesehen ist. In dem Sitz 8 ist eine Druckfeder 12 positioniert. Ein Durchkanal bedeutet im Verständnis dieser Beschreibung einen Kanal, der entlang der Länge der Pipette verläuft, in den eine Welle 12 eingeführt werden kann. Die Breite des Kanals ist etwas größer als die Breite der Welle, wodurch ein freies Gleiten der Welle im Kanal ermöglicht wird - und damit sichergestellt ist, dass die Welle beweglich im Kanal sitzt.
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Der obere Körperabschnitt 2' nimmt eine im Stand der Technik bekannte Saug- und Verdrängeranordnung (in der Zeichnung nicht gezeigt) auf. Die Aktivierung der Anordnung, d. h. das Ziehen und die Abgabe der angesaugten Flüssigkeit, wird durch einen im oberen Körperabschnitt angeordneten und mit der Anordnung zusammenwirkenden Abgabeknopf 4 ausgelöst. Der untere Körperabschnitt 2" stellt auf eine im Stand der Technik bekannte Weise eine Fluidverbindung des Pipettenkopfes 3 mit der im Körper angeordneten Saug- und Verdrängeranordnung bereit. Lösungen für die Saug- und Verdrängeranordnung, für ihre Verbindungen und Druckknopfsteuerung sowie für die Verbindung der Anordnung mit dem Kopf sind im Stand der Technik bekannt, bilden nicht den Gegenstand des Gebrauchsmusters und sind daher nicht in den Figuren gezeigt.
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Der Kopf 3 ist ein Vierkanalkopf (Kanäle innerhalb des Kopfes sind in der Zeichnung nicht gezeigt), wobei für jeden Kanal im Kopf ein separater Anschluss 5 vorgesehen ist. An den Anschlüssen 5 sind die Pipettenspitzen 6 angebracht (wie in 4 gezeigt).
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Der Druckknopf 9 ist mit einer Welle 10 in Eingriff. Dieser Eingriff kann erfolgen durch Kleben der Welle in den Sitz des Druckknopfs oder durch Formschluss, durch eine Gewindeverbindung oder durch eine andere dem Fachmann bekannte Verbindung. Der Druckknopf ist vorzugsweise mit einem oberen Hubanschlag 9' und einem unteren Hubanschlag 9" versehen. Diese Anschläge sind Vorsprünge, die die Bewegung des Druckknopfs innerhalb des Druckknopfsitzes begrenzen, wobei der obere Anschlag 9' die Abwärtsbewegung des Druckknopfs begrenzt, während der untere Anschlag 9" die Aufwärtsbewegung des Druckknopfs begrenzt.
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Unter dem Druckknopf 9 ist innerhalb des Sitzes 8 eine Druckfeder 12 angeordnet, deren Funktion darin besteht, durch Druck auf den Druckknopf 9 die Baugruppe in einer Ruheposition zu halten (wie in 1 gezeigt), d. h. in einer Position, in der sich der Druckknopf 9 in einer angehobenen Position befindet und die Platte 11 an den Kopf 3 angrenzt.
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Wie in 7 gezeigt, ist die Platte 11 mit vier Öffnungen 15 versehen, die mit Flanschen 13 versehen sind, die die Form der Anschlüsse 5 widerspiegeln und es ermöglichen, dass die Platte an den Anschlüssen anliegt. Dies bedeutet, dass die Form der Flansche 13 der Plattenöffnungen es ermöglicht, dass die Anschlüsse 5 innerhalb der Flansche aufgenommen werden, um einen beweglichen Sitz der Platte an den Anschlüssen 5 bereitzustellen. Die Art und Weise, in der die Anschlüsse 5 in den Flanschen 13 der Plattenöffnungen sitzen, ist in 6 dargestellt. Wie in 1 - 3 gezeigt, nimmt der Durchmesser der Öffnungen zum Kopf hin zu. Analog nimmt der Durchmesser der Anschlüsse im Flansch zu, wobei, um das Auswerfen der Pipettenspitzen zu gewährleisten, der Durchmesser in keinem Teil des Flansches den größten Durchmesser einer Pipettenspitze überschreitet (typischerweise 8 mm).
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Die Platte 11 ist fest mit der Welle 10 gekoppelt. Diese Verbindung erfolgt in bekannter Weise durch Schweißen, Schraubverbindung oder eine andere Art und Weise (in der Zeichnung nicht gezeigt).
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Die Anschlüsse 5 im Kopf 3 sind derart positioniert, dass sie einen quadratischen Umriss definieren. Das Konzept der Positionierung zur Definition eines quadratischen Umrisses ist in 6 erläutert, die zeigt, dass die Auslässe der Anschlüsse 5 die Form eines Kreises haben, wobei das Symbol x die Zentren dieser Kreise bezeichnet. Wie in 6 gezeigt, zeigen die Zentren der Kreise, wenn sie miteinander verbunden sind (mit einer gestrichelten Linie), eine quadratische Form. Auf diese Art und Weise positionierte Öffnungen werden im Kontext dieses Gebrauchsmusters als Öffnungen verstanden, die so positioniert sind, dass sie einen quadratischen Umriss definieren.
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Der im oberen Abschnitt 2' des Körpers 2 vorgesehene Griff 14 gewährleistet eine ergonomische Funktionsweise der Pipette und ermöglicht gleichzeitig eine einfache Aufbewahrung derselben, da er als Element fungiert, das das Aufhängen der Pipette an einem Pipettenständer ermöglicht.
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In einer Ruheposition (wie in 1 und 3 gezeigt) grenzt die Platte 11 an den Kopf 3. Durch Drücken des Druckknopfes 9 bewegt sich die Welle 10 innerhalb des Durchgangskanals 7 nach unten, wodurch sich die Platte 11 entlang der in den Flanschen 13 der Öffnungen der Platte 11 angeordneten Anschlüsse 5 nach unten bewegt. Infolge dieser Bewegung lösen die Flansche 13 das Auswerfen der Spitzen 6 aus. Beim Auswerfen aufgrund des Drucks, der durch die Druckfeder 12 auf den Druckknopf 9 ausgeübt wird, kehrt der Mechanismus in seine Ruheposition zurück, d. h. die Welle bewegt sich innerhalb des Durchgangskanals 7 nach oben, der Druckknopf 9 kehrt in seine angehobene Position zurück (wie in 1 gezeigt) und die Platte kehrt in die Position zurück, die an den Kopf angrenzt. Beim Auswerfen können weitere Pipettenspitzen angebracht werden.
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Die Lösung gemäß dem Gebrauchsmuster ermöglicht ein effektives Auswerfen der Pipettenspitzen und verbessert gleichzeitig die Gebrauchseigenschaften einer Vierkanalpipette.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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