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Einsatzgebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf den Bereich der Sportbekleidung und insbesondere auf den Radsport. Die Erfindung besteht insbesondere in einer Verbesserung der Sitzpolsterung und wird zu diesem Zweck beispielsweise bei Radhosen oder Trainingsanzügen angewendet.
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Bekannter Stand der Technik
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Bekleidung, die speziell für den Radsport entwickelt wurde, enthält bekanntlich eine Einlage, allgemein als Sitzpolster bezeichnet, die im Schrittbereich(Beingelenkbereich) positioniert wird, um den Kontakt mit dem Sattel zu dämpfen.
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Das Sitzpolster, das an die Innenseite des Kleidungsstücks genäht oder anderweitig befestigt wird, besteht im Wesentlichen aus einem als Panel oder Matte bezeichneten Panel, das dem Umriss des Gesäss enspricht, und einem gepolsterten Bereich. Der gepolsterte Bereich kann eine oder mehrere an dem Panel oder möglicherweise an der Hose befestigten Polsterungen umfassen. Normalerweise gibt es zwei Polster auf der rechten bzw. linken Seite, die symmetrisch in Bezug auf eine Mittellinie angeordnet sind.
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Im Laufe der Jahre haben die Hersteller von Sportbekleidung für den Radsport immer wieder versucht, die Konstruktionstechnik der Polster zu verfeinern. Eine der Maßnahmen zur Verbesserung der Leistung und des Komforts besteht darin, eine Perforation im Polster vorzusehen, um die Atmungsaktivität und die Ableitung von Wasserdampf zu erleichtern.
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Beispielsweise beschreibt das Schweizer Patent
CH 702 218 der Anmelderin ein Verbundgewebe, das zur Herstellung von Polstern für Sport- und Radbekleidung geeignet ist, mit einer Schicht- bzw. Sandwichkonstruktion, bei der die Mittelschicht perforiert ist. Das nachfolgende Schweizer Patent
CH 708 119 , ebenfalls der Anmelderin, offenbart eine Verbesserung der Polsterung, bei der das Panel einen mehrschichtigen Aufbau mit einer inneren Schicht, welche in Kontakt mit dem Körper steht, eine äußere Schicht und gegebenenfalls eine Zwischenschicht aufweist, wobei die äußere Schicht perforiert ist.
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Ein schichtweiser Aufbau ist auch bei anderen Herstellern bekannt, insbesondere im Bereich der thermogeformten Sitzpolster, eine Lösung, bei der das Sitzpolster mit einer Vielzahl von miteinander verschweißten Schichten hergestellt wird und dann Löcher durch das Sitzpolster gebohrt werden. Diese Technik hat jedoch den Nachteil, dass sich um jede Perforation eine Vertiefung oder ein Krater bildet und folglich das Panel an den Perforationen verdünnt wird, indem die Schichten gegeneinander gedrückt werden, was die Dämpfungsfunktion beeinträchtigt.
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Allgemein wurde festgestellt, dass eine gleichmäßige und großflächige Perforation der Polsterung dazu neigt, ihre Polsterfähigkeit zu verringern, da dadurch ein Teil des weichen Polstermaterials entfernt wird. Darüber hinaus neigen relativ große Löcher dazu, das Panel zu schwächen. Daher wäre eine strategische Lochperforation wünschenswert, die die Atmungsaktivität maximiert, ohne die mechanischen Eigenschaften der Polsterung selbst zu beeinträchtigen.
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Beschreibung
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Ein Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Sitzpolster der hier betrachteten Bekleidung, insbesondere für den Radsport, zu verbessern und effektiver zu gestalten. Die Aufgabe der Erfindung besteht vor allem darin, die Atmungsaktivität zu verbessern und gleichzeitig eine gute Absorptionsfähigkeit für den Kontakt mit dem Sattel beizubehalten.
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Die Lösung der Aufgabe wird mit einem Sitzpolster gemäss den Ansprüchen erreicht.
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Das Sitzpolster der vorliegenden Erfindung umfasst einen gepolsterten Bereich mit einer Perforation und ist dadurch gekennzeichnet, dass diese Perforation zwei Lochsätze mit Durchgangslöchern aufweist, die rechts bzw. links im mittleren hinteren Teil des Sitzpolsters symmetrisch in Bezug auf eine Längsmittelachse des Sitzpolsters angeordnet sind, wobei jede dieser beiden Lochsätzen eine Vielzahl von Löchern umfasst, die entlang einer Bahn angeordnet sind, die eine zur Außenseite des Bodens gerichtete Konvexität bildet.
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Genauer gesagt, die Konjunktion der Mittelpunkte der Löcher bildet eine gestrichelte Linie, die eine Konvexität zur Außenseite des Sitzpolsters hin aufweist.
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Die Löcher sind so angeordnet, dass sie sich strategisch in einem posteriorexternen Bereich der Polsterung befinden, wo während des Gebrauchs keine Unterstützung der Sitzbeinknochen vorhanden ist und wo das Gewicht des Benutzers hauptsächlich konzentriert ist.
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Das Sitzpolster kann laut Erfindung ein entsprechend geformtes Panel enthalten.
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Die Bohrung des Polsterbereichs kann nur diese beiden Lochsätze umfassen. Bei anderen Ausführungsbeispielen können zusätzliche Bohrungen vorgesehen werden, z.B. in einem bestimmten Bereich des Sitzpolsters. Vorzugsweise kann eine zusätzliche Bohrung mit Löchern vorgesehen sein, die kleiner sind als die Löcher in den beiden Lochsätzen im Polsterbereich. Die Ableitung des im Sitzbereich entstehenden Wasserdampfes erfolgt im Wesentlichen durch den beiden genannten, auf der Polsterfläche angeordneten, Lochgruppen.
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Die Dicke des gepolsterten Bereichs nimmt an diesen Löchern nicht wesentlich ab. Vorzugsweise werden die Löcher mit einer Matrize gebohrt.
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Vorzugsweise wird das erfindungsgemässe Sitzpolster genäht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der gepolsterte Bereich zwei Polster rechts und links, die ebenfalls symmetrisch in Bezug auf die Längsachse des Sitzpolsters angeordnet sind, oder besteht aus diesen. Die Polster können am Panel befestigt werden.
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Jedes dieser beiden Polster hat eine vorteilhafte Lappenform mit einem im Wesentlichen abgerundeten Rückenteil und einem in Bezug auf das Rückenteil länglichen, schmaleren Vorderteil. Die Lochsätze befinden sich vorteilhaft auf der Rückseite in der Nähe des äußeren Randes des Rückenteils des Sitzpolsters.
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Die beiden Polster, oder allgemeiner der gepolsterte Bereich des Sitzpolsters, können z.B. mit einem Schaumstoffmaterial hergestellt werden.
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Die Löcher in jedem dieser beiden Lochsätze sind vorteilhaft so angeordnet, dass sie im Wesentlichen der Linie der Außenkante des gepolsterten Bereichs bzw. der jeweiligen Polsterung folgen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Löcher in jedem dieser beiden Lochsätze so angeordnet, dass Linien, die die Mittelpunkte von aufeinanderfolgenden Löchern, die zum selben Lochsatz von Löchern gehören, verbinden, identische oder im Wesentlichen identische Länge haben. Die Löcher liegen in gleichem Abstand entlang einer gedachten gestrichelten Linie, die sich durch die Verbindung der jeweiligen Zentren ergibt.
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Die Löcher können entweder alle die gleiche Form und Größe haben oder jede dieser beiden Gruppen von Löchern kann Löcher unterschiedlicher Form und/oder Größe enthalten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform nimmt in jedem Lochsatz die Oberflächenausdehnung (perforierte Oberfläche) der Löcher von dem Loch auf der Rückseite, das die maximale Oberflächenausdehnung ist, ab. Die Oberflächenausdehnung der Löcher in der Ausführungsform nimmt in diesem Fall zur Mitte des Sitzpolsters hin allmählich ab.
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Tatsächlich wurde festgestellt, dass es bei unterschiedlich großen Löchern vorteilhaft ist, die größeren Löcher im Rückenteil zu positionieren, das im Wesentlichen dem Gesäß entspricht, wo die Notwendigkeit der Belüftung während des Tretens möglicherweise größer ist.
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Die Löcher in diesen beiden Lochsätzen haben vorzugsweise eine runde Form. Vorzugsweise haben die kreisrunden Löcher einen Durchmesser zwischen 1 mm und 15 mm, bevorzugt zwischen 4 und 15 mm, noch bevorzugter 10 mm oder etwa 10 mm. Wenn weitere Bohrungen, z.B. des Panels, vorhanden sein sollen, können diese weiteren Bohrungen vorzugsweise kleiner im Durchmesser sein als die Bohrungen in den beiden oben beschriebenen Lochsätzen.
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Es wurde festgestellt, dass ein Durchmesser zwischen 1 und 15 mm die gewünschte Belüftung gewährleistet, ohne die Dämpfungseffizienz zu beeinträchtigen.
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Die Polsterung kann einen mehrschichtigen Aufbau haben, z.B. mit einer dem Benutzer zugewandten Innenschicht, einer Außenschicht und ggf. einer oder mehreren Zwischenschichten, die der Polsterung ebenfalls eine gewisse Polsterkapazität verleihen, wenn auch begrenzter als der eigentliche Polsterbereich.
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Die Außenschicht und die Innenschicht können aus an sich bekannten Materialien, z.B. Stoffen, hergestellt werden. Beispielsweise können die erste Schicht und die äußere Schicht aus Polyamid PA mit einem Elastomeranteil und die mittlere Schicht aus synthetischem Schaumgummi bestehen.
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Das erfindungsgemässe Sitzpolster wird in einem Sportartikel, insbesondere für den Radsport, wie z.B. einer Latzhose oder einer Hose, angebracht, wobei das Sitzpolster im Schrittbereich, innerhalb der Hose, positioniert wird, um eine Polsterung gegenüber dem Sattel zu gewährleisten. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft im Bereich der Radsportbekleidung, kann aber auch für Bekleidung für andere sportliche Aktivitäten, insbesondere für solche, die ein längeres Sitzen auf einem Sattel erfordern, wie beispielsweise das Motorradfahren, verwendet werden.
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Die Erfindung weist eine besondere Wirksamkeit und einen besonderen Nutzungskomfort dank der strategischen Lage der Löcher auf, die als optimal für die Entsorgung von Wasserdampf, der durch das Schwitzen entsteht, erachtet wird.
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Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform und mit Hilfe der folgenden Figuren beschrieben:
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Dabei zeigen
- 1 das schematische Diagramm einesSitzpolsters, und
- 2 einen Ausschnitt von 1.
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Eine Polsterung bzw. ein Sitzpolster für einen Fahrradanzug wird im Allgemeinen mit 1 angegeben und besteht im Wesentlichen aus einem Panel 2, das aus einer ein- oder mehrschichtigen Lage(n) bestehen kann, und zwei Polster 3, 4, die symmetrisch zu einer Längsachse A angeordnet sind.
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Die Polsterung 1 ist schematisch dargestellt; Sie (1) weist einen als vorderen Teil 1A und einen hinteren Teil 1B auf.
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Auf jeder der Polster 3, 4 wird ein entsprechender Lochsatz oder eine Gruppierung 5, 6 von Durchgangslöchern 7 gebohrt, die vorzugsweise durch Stanzen erhalten werden.
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Betrachtet man 1, so erkennt man die Lappenform der Polster 3, 4, von denen jede einen vorderen Teil von länglicher Form und einen hinteren Teil von größerer Breite aufweist, in dem sich die Lochsätze 5 und 6 befinden. Wie in der Abbildung zu sehen ist, laufen die vorderen Teile der Polster 3, 4 aufeinander zu.
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Vorzugsweise sind die Lochsätze der Löcher 5, 6 im Wesentlichen entlang eines Drittels der Länge (zweite Achse A) der Polsterung1 und genau im hinteren Drittel des Polsterung 1 angeordnet. Man kann daher sagen, dass sich die Löcher 7 im Wesentlichen im mittleren hinteren Teil des Polsterung 1 befinden.
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Loch 7 in der vordersten Position (z.B. Loch 7A in 1) befindet sich grundsätzlich an der Verbindungsstelle zwischen dem breiten, abgerundeten hinteren Bereich und dem schmalen, länglichen vorderen Bereich jedes Polsters 3, 4.
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Wie in 1 zu sehen ist, enthält jeder Lochsatz 5, 6 eine Vielzahl von Löchern 7 (in diesem Beispiel sind es vier Löcher), die entlang eines Pfades angeordnet sind, der eine zur Außenseite der Polsterung gerichtete Konvexität bildet und im Wesentlichen der Außenkante der Polsterung folgt und sich dieser annähert, zum Beispiel der Kante 8 von Polsterung 3.
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Die Anzahl der Löcher beträgt vorteilhafterweise vier bis sechs und der Durchmesser kann etwa 10 mm betragen.
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Darüber hinaus sind nach einer bevorzugten Ausführungsform die Löcher 7 im Wesentlichen gleich weit voneinander entfernt, so dass die Segmente 9, die die Mittelpunkte von zwei aufeinander folgenden Löchern verbinden, die gleiche Länge haben. Diese bevorzugte Ausführungsform ist besser in 2 zu erkennen, wo die Segmente 9, die die Mittelpunkte aufeinanderfolgender Lochpaare verbinden, die so genannten Segmente 9 mit identischer oder im Wesentlichen identischer Länge gezeichnet sind. Der Begriff «im Wesentlichen identische Länge» bedeutet, dass sich die Längen der Segmente 9 um nicht mehr als 10% unterscheiden können.
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Betrachtet man 2, so sieht man auch, dass die Konjunktion der Mittelpunkte der Löcher 7, die durch die Segmente 9 gebildet werden, durch eine gestrichelte Linie 10 dargestellt wird, die eine nach außen gerichtete Konvexität des Sitzpolsters 1 aufweist.
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In einer nicht gezeigten Variante können die beiden Polster 3, 4 durch ein einziges, entsprechend geformtes Polster ersetzt werden, beispielsweise in einer dreilappigen Form.
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Die Figuren zeigen Löcher ähnlicher Größe, aber alternativ können die Löcher jedes Lochsatzes 5, 6 auch unterschiedliche Größe und/oder Form aufweisen, vorzugsweise durch Platzierung des größten Lochs in der hinteren Position, also Loch 7B in 1.
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Bei der Verwendung wird das Sitzpolster 1 entlang seinem Rand bzw. Kante 11 oder einem Teil davon mit einer Fahrradhose oder einem Ganzkörperanzug (Bodysuit), genauer gesagt im Schrittbereich, befestigt bzw. verbunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 702218 [0005]
- CH 708119 [0005]