DE202020102433U1

DE202020102433U1 - Betonfertigwand und Betonfertigwandteil

Info

Publication number: DE202020102433U1
Application number: DE202020102433.7U
Authority: DE
Original assignee: Glatthaar Tech & Co KG GmbH; Glatthaar Technology & Co KG GmbH
Current assignee: Glatthaar Starwalls & Co Kg De GmbH
Priority date: 2020-04-30
Filing date: 2020-04-30
Publication date: 2020-05-27
Anticipated expiration: 2030-05-01

Abstract

Betonfertigwand (1) aus mindestens zwei Betonfertigwandteilen (2, 2') mit jeweils zwei Stirnflächen (13, 13'), Seitenflächen (12, 12') und Längsflächen (14, 14'; 15, 15'), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Betonfertigwandteil (2) mit einem an einer Stirnfläche (13) senkrecht zur Stirnfläche (13) angeordnetes, aus dieser herausragendes und entlang der Stirnfläche (13) verlaufendes Fugenband (3) aufweist, und das andere Betonfertigwandteil (2') in der der Stirnfläche (13) des einen Betonfertigwandteils (2) zugewandte Fläche (13') einem in der Fläche (13') verlaufende Ausnehmung (8) aufweist, in der das Fugenband (3) angeordnet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betonfertigwand aus mindestens zwei Betonfertigwandteilen mit jeweils zwei Stirnflächen, Seitenflächen und Längsflächen sowie ein Betonfertigwandteil für eine derartige Betonfertigwand.
Derartige Betonfertigwände als Lärmschutz, Böschungssicherung, Stützwand, für Gebäude oder auch Gewässerschutz sind bekannt. Als Lärmschutzwände oder bei Gewässerschutz können sich diese über viele Kilometer erstrecken. Die Seitenflächen können dabei, insbesondere bei Gebäuden, auch uneben mit Vorbauten, Ausnehmungen, Aufweitungen oder dergleichen sein. An den Stoßstellen zwischen den Stirnflächen der Betonfertigwandteilen zur Herstellung einer Betonfertigwand ist es zwingend erforderlich, diese abzudichten, was in der Regel mittels einer Fugeneinlage, einem Fugenband oder einem Kompressionsprofil erfolgt. Fugenbänder sind flache weiche Profile aus Kunststoff zum Abdichten von Fugen insbesondere bei hohen Ansprüchen an die Dichtigkeit und Verformbarkeit. Fugenbänder werden vor dem Betonieren in der vorgeschriebenen Lage eingebaut und gegen Verschieben gesichert. Dabei sollen die Fugenbänder möglichst mittig der Bauglieder eingebaut werden. Je größer die Betondeckung ist, desto geringer ist die Gefahr der Wasserwanderung durch den Beton entlang der Bänder. Die Fugendichtigkeit hängt davon ab, ob das Band richtig in den Beton eingebettet ist. Beim Anlegen ist daher darauf zu achten, dass die Dichtteile fest von einem nicht allzu grobkörnigen Beton umschlossen werden. Vertikale Fugenbänder werden so an der Bewehrung befestigt, dass sie nicht abrutschen oder knicken und Undichtigkeiten ausgeschlossen sind. Dabei darf das Band nicht gespannt oder gezogen werden, keine Falten oder Wellen bilden und soll nicht aus saugfähigem und öldurchdrängten Material bestehen. Jede Beanspruchung oder Bewegung während der Betonerhärtung ist zu vermeiden. Diese Prozedur verzögert die Aufstellung und Verbindung von Betonfertigwandteilen zu einer Betonfertigwand. Diese Art der Abdichtung ist auch nicht immer optimal und eine 100%ige Dichtheit kann nicht gewährleistet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei der Herstellung einer Verbindung von Betonfertigwandteilen zu Betonfertigwänden eine sichere und dichte Abdichtung, die schnell hergestellt werden kann, realisiert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Betonfertigwand nach Anspruch 1 sowie ein Betonfertigwandteil für eine Betonfertigwand nach Anspruch 6 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
Bei der Betonfertigwand handelt es sich üblicherweise um die Verbindung von Wandelementen zu einer Mauer, beispielsweise bei Dämmen oder dergleichen, die eine große Längserstreckung aufweisen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, eine derartige Verbindung bei senkrecht zueinander angeordneten Wandteilen vorzusehen, wenn die Ausnehmung auf einer Seitenfläche angeordnet ist. Gemäß der Erfindung weist die Betonfertigwand mindestens ein Betonfertigwandteil mit mindestens einem an einer Stirnfläche senkrecht zur Stirnfläche angeordnetes, aus dieser herausragendes und entlang der Stirnfläche verlaufenden Fugenband auf. Dieses Fugenband ist in das Betonfertigwandteil bereits einbetoniert, so dass das Betonfertigwandteil auf der Baustelle in ein anzuschließendes anderes Betonfertigwandteil in einer der Stirnfläche des einen Betonfertigwandteils zugewandten Fläche aufweisende Ausnehmung in seiner gesamten Länge eingreift. Die Anordnung ist derart, dass das Fugenband über seine gesamte Länge in die Ausnehmung eingreift und nach Ausgießen der Ausnehmung mit dem darin befindlichen Fugenband eine wasserdichte Verbindung hergestellt wird. Bei dem mindestens einen Fugenband handelt es sich somit um ein innenliegendes Dehnfugenband, welches Bewegungen der Betonfertigwandteile bei gleichbleibender Dichtigkeit auszugleichen hat. Damit kann auf schnelle und einfache Weise das Aufstellen mit ausreichender Abdichtung der Betonfertigwandteile aufgestellt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist das Fugenband mittig in der Ausnehmung angeordnet, wobei das Fugenband vorzugsweise über Abstandshalter zentriert ist.
Üblicherweise wird auch aus Dichtigkeitsgründen über die Länge der gewünschten Abdichtung nur ein durchgehendes Fugenband verwendet. Dieses ist auf der Baustelle bereits in dem Betonfertigwandteil eingegossen und ragt mit dem in die Ausnahme des anderen Betonfertigwandteils eingreifenden Teil des Fugenbandes aus dem Betonfertigwandteil heraus.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Betonfertigwand ist das Fugenband, insbesondere bei mit den Stirnflächen einander zugewandten Betonfertigwandteilen mit aus der unteren Längswand herausragenden und in Längsrichtung des Betonfertigwandteils verlaufenden Fugenblechs verbunden. Damit kann auf einfache Weise, vorzugsweise durch vulkanisieren, eine optimale Verbindung und Abdichtung des vertikal verlaufenden Fugenbandes (bei mehreren des unteren Fugenbandes) mit dem ebenfalls aus dem Betonfertigwandteil herausragenden und horizontal verlaufenden Fugenblechs verbunden werden. Damit ist eine absolut dichte Ausgestaltung der Betonfertigwand möglich.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Betonfertigwand endet das Fugenband in der Ausnehmung vor Erreichen der oberen Längsfläche. Vorzugsweise wird dabei ein Mindestabstand von 5 cm nicht unterschritten, um das Fugenband von oben ausreichend mit Ortbeton zu überdecken, der nach dem Aufstellen und Ausrichten in die Ausnehmung eingegossen wird.
Das Betonfertigwandteil für eine Betonfertigwand weist mindestens eine an einer Stirnfläche senkrecht zur Stirnfläche und aus dieser herausragend entlang der Stirnfläche verlaufendes Fugenband und an der entgegengesetzten Stirnfläche eine entlang der Stirnfläche verlaufende Ausnehmung zur Ausnahme mindestens einen Fugenbandes auf. Ein derartiges Betonfertigwandteil kann mit einem gleichartig aufgebauten Betonfertigwandteil und weiteren anschließenden gleichartigen betonfertigwandteilen zu einer Betonfertigwand zusammengestellt werden. Der Aufbau der Wand kann dadurch viel schneller vollzogen werden, weil sich das zeitaufwändige Anbringen der bekannten Fugenbänder, um eine sichere Abdichtung zu gewährleisten, entfällt.
Das erfindungsgemäße Betonfertigwandteil weist außerdem vorzugsweise ein mindestens ein mittig in der Stirnfläche angeordnetes Fugenband auf und gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung ist das obere Ende des Fugenbandes von der oberen Seitenfläche des Betonfertigwandteils beabstandet.
Mittels des erfindungsgemäßen Betonfertigwandteils kann die erfindungsgemäße Betonfertigteilwand wesentlich schneller aufgebaut werden, da die dazu verwendeten Betonfertigwandteile im Werk vorgefertigt schneller zusammengesetzt werden können, wobei gleichzeitig noch eine erhöhte Dichtigkeit realisiert werden kann.
Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte können sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein. Die Figuren stellen dar:

1 einen horizontalen schematische Darstellung von zwei Betonfertigwandteile im Bereich einer Stoßstelle von oben;
2 die beispielhafte Darstellung von zwei Betonfertigwandteilen einer Betonfertigwand in einer schematischen seitlichen Ansicht im oberen Bereich der Betonfertigwandteile; und
3 eine Ansicht entsprechend 2 im unteren Bereich der beiden Betonfertigwandteile.

1 zeigt ein Stück einer Betonfertigwand mit zwei Betonfertigwandteilen 2, 2', wobei das Betonfertigwandteil 2 ein Fugenband 3 aufweist, das mit seinem Teil 4 in dem Betonfertigwandteil 2 einbetoniert ist und mit seinem anderen Teil 5 in einer Ausnehmung 8 des Betonfertigwandteils 2' eingreift. Zur Zentrierung des Fugenbandes 3 mit dem Teil 5 in der Ausnehmung 8 sind Abstandshalter 18 vorgesehen. Nach der Montage wird die Ausnehmung 8 mit Ortbeton 21 vergossen. Das Betonfertigwandteil 2 stößt mit seinem Ende 6 mit dem Ende 7 des Betonfertigwandteils 2' aneinander. Das andere Ende des Betonfertigwandteils 2, das hier in dieser Figur durch das Ende 7 des Betonfertigwandteils 2' dargestellt ist, ist demzufolge entsprechend mit einer über die Höhe des Betonfertigwandteils 2' verlaufenden Ausnehmung 8 versehen. In den Figuren ist noch die in den innenliegende Bewehrung 9 in den beiden Betonfertigwandteilen 2, 2' sowie ein in dem Betonfertigwandteil 2 angeordneter Fugenbandkorb 20 dargestellt, der bei der Herstellung des Betonfertigwandteils 2 bzw. 2' für die Ausrichtung des Fugenbandes 3 vor dem Ausgießen verwendet wird. Zwischen den Stirnflächen 13, 13' der Betonfertigwandteile 2 bzw. 2' ist in dem Ausführungsbeispiel noch eine Fugeneinlage 10 und ein Fugenverguss 11 angeordnet.
2 zeigt zwei Betonfertigwandteile 2, 2' mit den Seitenflächen 12, 12', die beispielhaft eine unterschiedliche Höhe aufweisen. Im oberen Bereich der beiden Betonfertigteilwände 2, 2' ist das vertikal verlaufende Fugenband 3 sowie die Ausnehmung 8 in dem Betonfertigwandteil 2' ersichtlich. Das Fugenband 3 endet mit einem Abstand 19 von mindestens 5 cm von der oberen Längsfläche (Oberkante) 14' des Betonfertigwandteils 2'. Dies ist der geringste Abstand 19, der einzuhalten ist. Aufgrund der unterschiedlichen Höhen der Betonfertigwandteile 2, 2' ist der Abstand 19 bei dem Betonfertigwandteil 2 zu der oberen Stirnfläche 14 größer.
3 schließlich zeigt die untere Längsfläche 15, 15' der Betonfertigwandteile 2 bzw. 2' mit einem horizontal verlaufenden Fugenblech 16, das wie mit der waagerechten gestrichelten Linie angedeutet in üblicher Weise ebenfalls in die Betonfertigwandteile 2, 2' einbetoniert ist. Das untere Ende des vertikal in der Ausnehmung 8 verlaufenden Fugenbandes 3 wird in dem Bereich 17 mit dem Fugenblech 16 durch Vulkanisierung verbunden, so dass in diesem Bereich 17 eine absolut sichere Abdichtung gegeben ist.

Claims

Betonfertigwand (1) aus mindestens zwei Betonfertigwandteilen (2, 2') mit jeweils zwei Stirnflächen (13, 13'), Seitenflächen (12, 12') und Längsflächen (14, 14'; 15, 15'), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Betonfertigwandteil (2) mit einem an einer Stirnfläche (13) senkrecht zur Stirnfläche (13) angeordnetes, aus dieser herausragendes und entlang der Stirnfläche (13) verlaufendes Fugenband (3) aufweist, und das andere Betonfertigwandteil (2') in der der Stirnfläche (13) des einen Betonfertigwandteils (2) zugewandte Fläche (13') einem in der Fläche (13') verlaufende Ausnehmung (8) aufweist, in der das Fugenband (3) angeordnet ist.
Betonfertigwand (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenband (3) mittig in der Ausnehmung (8) angeordnet ist und vorzugsweise über Abstandshalter (18) zentriert ist.
Betonfertigwand (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenband (3) insbesondere bei mit den Stirnflächen (13, 13') einander zugewandten Betonfertigwandteilen (2, 2') mit aus der unteren Längsfläche (15, 15') herausragenden und in Längsrichtung der Betonfertigwandteile (2, 2') verlaufenden Fugenblech (16) verbunden ist, vorzugsweise vulkanisiert ist.
Betonfertigwand (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenband (3) in der Ausnehmung (8) in der Stirnfläche (13') vor Erreichen der oberen Längsfläche (14') endet und vorzugsweise einen Mindestabstand (19) von 5 cm nicht unterschreitet.
Betonfertigwand (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (8) mit Ortbeton ausgegossen ist.
Betonfertigwandteil (2, 2') für eine Betonfertigwand (1) nach einen der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein an einer Stirnfläche (13) senkrecht zur Stirnfläche (13) und aus dieser herausragend entlang der Stirnfläche (13) verlaufendes Fugenband (3) und an der entgegengesetzten Stirnfläche (13') eine entlang der Stirnfläche (13') verlaufende Ausnehmung (8) zur Aufnahme mindestens eines Fugenbandes (3) angeordnet ist.
Betonfertigwandteil (2, 2') nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenband (3) mittig der Stirnfläche (13) angeordnet ist.
Betonfertigwandteil (2, 2') nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Ende des Fugenbandes (3) von der oberen Seitenfläche (14, 14') beabstandet ist.