-
Einleitung
-
Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus Pappe für planare Bauteile, wie beispielsweise Möbelfronten, Möbelteile, Arbeitsplatten, Tischplatten, Türblätter, Fensterglas, Keramikplatten oder dergleichen, umfassend eine das Bauteil umgebene Umverpackung, wobei in der Umverpackung an den Stirn- und/oder Längsseiten des innen liegenden Bauteils ein profilierter Schutz vorgesehen ist.
-
Planare Bauteile, wie diese in der Möbelindustrie, aber auch in der Türherstellung gefertigt werden, besteht ein dringender Bedarf, diese für den Transport zu schützen. Dabei ist bei der verwendeten Verpackung immer darauf zu achten, dass insbesondere der Kantenbereich einen hinreichenden Schutz erfährt, weil dieser beim Transport besonders gefährdet ist, wenn die flächigen Bauteile abgesetzt bzw. umgesetzt werden.
-
Für die Verpackung geht es dabei vor allem um zwei wesentliche Aspekte, wobei zum einen die empfindlichen Frontecken und zum anderen die zum Teil sehr hochwertigen und empfindlichen Frontoberflächen stoßfest und sicher zu schützen sind. Daher ist eine Umverpackung unverzichtbar, wobei diese jedoch nicht zum wertschöpfenden Prozess gehört. Es gilt daher diese so effizient und effektiv wie möglich zu gestalten. Von Möbelherstellern wird gefordert, dass der Verpackungsprozess so kostengünstig wie möglich ausfällt, jedoch die Verpackung dennoch einen ausreichenden stoßfesten Schutz bieten soll.
-
Bei den heutigen nach dem Stand der Technik bekannten Verpackungen wird dabei eine Kombination aus Schutzecken, die aus erdölbasierten Kunststoffen oder Styropor bestehen, mit Schrumpffolien verwendet. Die Kunststoffschutzecken dienen dabei zum Schutz der Frontecken, wobei die Folie die Frontoberfläche schützen soll. Besonders kritisch ist dabei der Verarbeitungsprozess von Kunststoffbahnen, die zeit- und energieaufwändig durch Nutzung offener Durchlauföfen eingeschrumpft werden, wobei diese zugleich prozesssowie umweltbelastend sind.
-
Zur Vermeidung von umweltbelastenden Verpackungen werden sog. Papppolster benutzt, wobei diese nur in einigen Ausnahmefällen zum Einsatz kommen, da sie nicht flexibel und automatisiert auf Maß zugeschnitten werden können. Weit verbreitet im Verpackungsbereich als Umverpackung ist die Wellpappe bekannt. Sie wird eingesetzt, um Oberflächen vor Beschädigung zu schützen und um sie transportfähig zu machen, damit sie vor allem empfindliche Ecken oder Stoßflächen schützt.
-
Als nachteilig ist allerdings, dass eine große Menge an Wellpappe benutzt wird, wobei meistens zusätzlich noch Folie zur Sicherung verwendet wird. Bei der Wellpappe als Verpackungsmaterial ohne zusätzlichen Einsatz von Folie handelt es sich um eine Verpackung, die sich durch eine hohe Funktionalität auszeichnet. Jedoch muss dabei eine auf das Bauteil abgestimmte Verpackung bereitgestellt werden, die nicht ohne einen Stanzprozess auskommt, was wiederum mit Kosten verbunden ist. Eine derartige Verpackung entspricht zwar einem hohen Maß an kreislaufwirtschaftlichen Anforderungen, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen und Recycle-Material mit einer sehr hohen Recycle-Quote hergestellt wird. Dennoch erfüllt sie nicht die von der Industrie gestellten Forderungen.
-
Aufgabe
-
Hieraus ergibt sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine umweltverträgliche und kostengünstige Verpackung bereitzustellen, die eine nachhaltige Verpackung unter Vermeidung von Plastik und Kunststoffmüll umfasst, wobei die Möglichkeit gegeben sein soll, insbesondere planare Bauteile flexibel und voll automatisiert mit einer Umverpackung zu versehen, die gänzlich aus recycelten Materialien besteht und die einen hohen Produktschutz sicherstellt.
-
Lösung
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun im Wesentlichen darin, dass es gelungen ist, eine nachhaltige Verpackung unter Vermeidung von Plastik- und Kunststoffmüll bereitzustellen. Zudem hat sie den wesentlichen Vorteil, dass sie bedarfsgerecht aus einer Endloskartonage herstellbar ist, wobei die die Verpackung bereitstellenden Komponenten aus einer Endloskartonage hergestellt werden können, was insbesondere zu einer effektiven und kostengünstigen Umverpackung führt, die auch voll recyclebar ist. Möglich wird dies durch eine serienfähige Bereitstellung einer Stoß- und Schutzpappengeometrie, die individuell im Endlosstrang aus Wellpappe hergestellt und direkt mit dem zu schützenden Produkt verbunden werden kann.
-
Kern der Innovation ist hierbei die spezielle Faltung der Wellpappe, die für den sicheren Schutz der planaren Bauteile sorgt. Die spezielle Faltung der Wellpappe zu einem profilierten Schutz kann hierbei entsprechend auf die sich erstreckenden Längsseiten bzw. Stirnseiten des zu schützenden Bauteils vom geformten Endlosstrang abgeschnitten bzw. abgetrennt werden. Zum Einsatz kann dabei eine im Vergleich kostengünstige sowie am Markt verfügbare Wellpappe am Endlosstrang eingesetzt werden.
-
In vorteilhafter Weise kann eine dynamische Rill- und Schneideeinheit die Wellpappe im Endlosstrang „en demand“ an die jeweiligen Verpackungsformate anpassen. Die Erfindung umfasst hierbei folgenden Vorteil, dass der profilierte Schutz mit seiner Pappgeometrie für einen optimalen Schutz bei hochwertigen Fronten im Möbelbereich bereitstellt. Zudem ist der Stoßschutz dauerhaft und formstabil, wobei insbesondere der Stoßschutz auch eine gewisse Elastizität bereitstellt. Besonders vorteilhaft ist, dass auf das zu verpackende Bauteil eine abgestimmte Individualverpackung von dynamischen Formaten erstellbar ist. Zudem können bei der Verpackung Standard-Wellpappen mit sehr geringem Verschnitt verwendet werden. Wichtig ist auch, dass durch eine Endlosfertigung eine Just-intime-Erstellung von individuellen Verpackungsgrößen bereitgestellt werden können. Somit ist eine synchrone Möbelherstellung i. V. m. einer Verpackungsstraße durchführbar. Das Schutzprofil benötigt keinen Kartonzuschnitt, wodurch insbesondere der Fertigungsaufwand mit separaten Kosten oder Ressourcen in Anspruch genommen wird. Die Erfindung bietet damit die Möglichkeit, stoßfeste und oberflächenschonende Verpackungen für Möbelfronten parallel zum Möbelherstellungsverfahren kostengünstig verfügbar mit nachhaltiger Standardpappe ohne manuelle Handhabung bereitzustellen.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, dass sowohl die Umverpackung als auch der profilierte Schutz aus je einer separaten Endloskartonage hergestellt sind, wobei die Umverpackung aus auf Länge abgetrennten Abschnitten der einen Endloskartonage besteht, der beidseits um das Bauteil faltbar ist und wobei der zwischen der gefalteten Umverpackung und im innen liegenden Bauteil der separat profilierte Schutz der anderen Endloskartonage angeordnet ist, der ebenfalls auf Länge abtrennbar ist. Hierbei können in vorteilhafter Weise bei der Erstellung des profilierten Schutzes aus einem Endlos-Karton jeweils zwei profilierte Schutzeinrichtungen hergestellt werden, wobei die Endlos-Kartonage in zwei Teil-Endlos-Kartonagen getrennt wird, an denen jeweils der profilierte Schutz an den entsprechenden Längsseiten der Kartonage geformt wird.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist die Umverpackung mit quer laufenden Faltkanten versehen, die auf das Einfalten eines innen liegenden Bauteils bemessen bzw. abgestimmt sind. Die Umverpackung besteht hierbei aus einem flächigen Kartonblatt, welches mit den Faltkanten versehen ist, die insbesondere eine Erleichterung des Umfaltens um die beiden Flächen Oberseite und Unterseite des planaren Bauteils ermöglichen.
-
In Weiterbildung der Erfindung besteht der profilierte Schutz aus einem flächigen Bereich zur Auf- bzw. Anlage an der Oberseite oder Unterseite am Bauteil, wobei an einem der Längsseiten der profilierte Schutz geformt und verklebt angeordnet ist, der sich über die jeweilige Längs- und/oder Stirnseite des Bauteils erstreckt. Der profilierte Schutz wird hierbei im Endlosverfahren in einer Formstrecke gefaltet, geformt und verklebt, wobei entsprechend der zu schützenden Länge an dem planaren Bauteil hier der profilierte Schutz entsprechend abgetrennt bzw. abgeschnitten wird.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist der profilierte Schutz zu einem kastenförmigen Profil gefaltet und geformt ausgebildet. Dabei ist das kastenförmige Profil mit einer Diagonalversteifung versehen, die insbesondere den profilierten Kastenschutz über die Länge versteift.
-
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das kastenförmige Profil insgesamt sechs Faltkanten an der Längsseite der Endloskartonage. Die sechs Faltkanten ermöglichen die Faltung eines Rechteckprofils mit drei zueinander parallel verlaufenden Wandflächen zwischen denen oder in denen der diagonal verlaufende Profilstreifenabschnitt eingefaltet ist. Die fünfte Faltkante mit ihrem Streifenabschnitt umfasst hierbei die Diagonale innerhalb des Kastenprofils.
-
In Weiterbildung der Herstellung des Kastenprofils wird vor der flächigen Faltung des Kastenprofils an die Unterseite des flächigen Bereichs eine Kleberaupe aufgetragen, sodass eine Entfaltung des Profils unterbunden wird.
-
Ausführungsbeispiele
-
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- 1: Eine Darstellung der Verpackung mit Umverpackung und profilierten Schutz und eingebundenem planaren Bauteil in Stirnansicht,
- 2: Eine isolierte perspektivische Darstellung zweier profilierter Schutzelemente,
- 3: Eine Einzelansicht eines profilierten Schutzes im aufgefalteten Zustand einer Ausführungsform,
- 4: Eine Darstellung des profilierten Schutzes in gefalteten Zustand in einer ersten Ausführungsform in Stirnansicht gemäß der 3 und
- 5: Eine weitere Darstellung ebenfalls in Stirnansicht des profilierten Schutzes, ebenfalls einer zweiten Ausführung.
-
Die 1 zeigt in der Stirnansicht eine Verpackung 1 aus Pappe für planare Bauteile 2, wie beispielsweise eine Möbelfront, ein Möbelteil, eine Arbeitsplatte, eine Tischplatte, ein Türblatt, ein Fensterglas, eine Keramikplatte oder dergleichen. Die Verpackung 2 umfasst hierbei eine das Bauteil 2 umgebende Umverpackung 3, wobei in der Umverpackung 3 an den Stirn- und/oder Längsseiten 4 des innen liegenden Bauteils 2 ein profilierter Schutz 5 vorgesehen ist.
-
Wie aus der Zusammenschau der 1, 2 und 3 erkennbar, sind sowohl die Umverpackung 3 als auch der profilierte Schutz 5 aus je einer separaten Endloskartonage hergestellt, wobei die Umverpackung 3 aus auf Länge abgetrennte Abschnitte der einen Endloskartonage besteht. Wie dargestellt wird die Umverpackung 3 beidseits um das Bauteil 2 gefaltet, und wobei der zwischen der gefalteten Umverpackung 3 und dem innen liegenden Bauteil 2 der separat profilierte Schutz 5 der anderen Endloskartonage angeordnet ist. Der profilierte Schutz 5 ist dabei ebenfalls auf Länge von einer Endloskartonage abtrennbar. Wie insbesondere aus der Stirnansicht der 1 zu erkennen ist, ist die Umverpackung 3 mit quer laufenden Faltkanten 6 versehen, die auf das Einfalten des innen liegenden Bauteils 2 bemessen und abgestimmt sind.
-
Die Stirnansicht der 1 lässt erkennen, dass das Bauteil 2 auf den mittigen Bereich der Umverpackung 3 zunächst aufgelegt wird, wobei entsprechend der Faltkante 6 entsprechend die zwei faltbaren Enden der Umverpackung 3 hier auf die Oberseite des Bauteils 2 zu Schließung gefaltet werden. Wie insbesondere aus den 2, 4 und 5 erkennbar ist, besteht der profilierte Schutz 5 aus einem flächigen Bereich 7 zur Auf- und Anlage an der Oberseite oder der Unterseite am Bauteil 2, wobei an einer der Längsseiten der profilierte Schutz 5 geformt und verklebt angeordnet ist. Der profilierte Schutz 5 wird dabei über die Längs- und/oder Stirnseite 4 des Bauteils entsprechend konfektioniert. Dies geschieht im Endlosverfahren in einer nicht näher dargestellten Formstrecke in der der profilierte Schutz 5 geformt und verklebt wird. Wie insbesondere aus den 2, 4 und 5 zu erkennen ist, ist der profilierte Schutz 5 zu einem kastenförmigen Profil 8 gefaltet und geformt ausgebildet.
-
Wie insbesondere aus den Figuren auch erkennbar ist, ist das kastenförmige Profil 8 mit einer Diagonalversteifung 9 versehen. Das kastenförmige Profil 8 gemäß der 4 umfasst hierbei insgesamt 6 Faltkanten 10 an der Längsseite der Endloskartonage. Die sechs Faltkanten 10 ermöglichen ein Rechteckprofil mit zwei zueinander parallel verlaufenden Wandflächen 11 und 13 des Kastenprofils 8, wie dies deutlich aus der 4 in der Stirnansicht zu erkennen ist. In Ansicht der 3 umfasst der zwischen der fünften und der sechsten Faltkante 10 liegende Streifenabschnitt die Diagonalversteifung 9. Das freie Ende an der Längsseite der Endlos-Kartonage bildet dabei eine die Parallelwandfläche 13. Erkennbar ist auch in der 4, dass vor der Faltung und Festlegung des Kastenprofils 8 an der Unterseite des flächigen Bereichs 7 mit der Parallelwand 11 eine Kleberaupe 14 aufgetragen wird, die insbesondere verhindert, dass sich ein Entfalten des Profilschutzes 5 beim Anlegen an das Bauteil 2 vollzieht.
-
Die in der 5 dargestellte Ausführungsform des Kastenprofils 8 weist eine weitere Faltkante 10 auf, so dass sich eine weitere parallele Wandfläche 12 ergibt, was insbesondere die Stabilität des profilierten Schutzes 5 erhöht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verpackung
- 2
- Bauteil
- 3
- Umverpackung
- 4
- Stirn-/Längsseite
- 5
- Profilierter Schutz
- 6
- Faltkanten Umverpackung
- 7
- Flächiger Bereich
- 8
- Kastenförmiges Profil
- 9
- Diagonalversteifung
- 10
- Faltkanten Schutz
- 11
- Wandfläche
- 12
- Wandfläche
- 13
- Wandfläche
- 14
- Kleberaupe