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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Drehfallenschloss für Fahrzeugaufbauten, insbesondere für eine Türe, eine Klappe oder ein Fenster bei Wohnwagen, Wohnanhängern, Wohnkabinen oder ähnlichem, das mit einer Zuzieh-Hilfsfunktion ausgestattet ist.
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Türen, Klappen oder Fenster für Zugangsöffnungen bei Fahrzeugaufbauten sind üblicherweise über ein Scharniersystem mit einem feststehenden Teil des jeweiligen Fahrzeugaufbaus schwenkbar verbunden. Zur Verriegelung in einer Schließstellung ist häufig ein Drehfallenschloss vorgesehen, das eine Drehfalle besitzt, die durch Drehung in einen verriegelnden Eingriff mit einem am Aufbau angebrachten Schließbolzen oder -bügel gebracht wird. Indem in dem Drehfallenschloss eine elektromotorische Antriebseinheit vorgesehen ist, die die Drehfalle drehen kann, wird eine Zuzieh-Hilfsfunktion realisiert, die bei einer definierten ersten Drehposition der Drehfalle aktiviert wird, um die Türe bzw. die Klappe oder das Fenster durch fortschreitenden Eingriff der Drehfalle mit dem Schließbolzen oder -bügel automatisch weiter in die vollständig geschlossene Schließstellung zu bewegen, ohne dass die Türe bzw. die Klappe oder das Fenster von dem Bediener weiter aktiv zugedrückt werden muss. Eine ähnliche Funktion wird auch bei Türen und Heckklappen von Automobilen eingesetzt.
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Eine derartiges Drehfallenschloss mit Zuzieh-Hilfsfunktion ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 028 790 B4 bekannt. Dieses Drehfallenschloss hat eine drehbar gelagerte Drehfalle sowie eine Übertragungseinheit in Form einer Schubstange, die zur Übertragung einer Antriebskraft von einer Antriebseinheit mit Elektromotor auf die Drehfalle vorgesehen ist. Die Übertragungseinheit weist zumindest ein Übertragungsmittel auf, das in einer Steuerkurve einer Kulisse geführt ist, so dass eine translatorische Bewegung einer Hubstange der Antriebseinheit über das Übertragungsmittel entlang der gekrümmten Bahn der Kulisse in der Richtung geändert wird und gegen eine Einbuchtung in der Drehfalle drückt, um diese in die Schließstellung zu schwenken. In einer Endstellung wird die Drehfalle mittels eines Rasthakens einer federbelasteten Klinke fixiert und die Antriebseinheit über einen Schalter in ihrer Antriebsrichtung umgeschaltet, wodurch die Übertragungseinheit mit der Hubstange in die Ausgangsstellung eingefahren wird. Alternativ kann die Antriebseinheit über den Schalter auch nur abgeschaltet und die Hubstange über eine Rückholfeder in die Ausgangsstellung eingefahren werden. Zum Öffnen des Drehfallenschlosses bzw. der Tür wird von dem Bediener über einen Bowdenzug oder eine Betätigungsstange ein Auslösehebel und damit die Klinke geschwenkt, wodurch die Drehfalle freigegeben wird und dann durch ein Federelement angetrieben in seine Ausgangsstellung schwenkt und den Schließbolzen bzw. -bügel freigibt.
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Die Führung der Übertragungseinheit bzw. deren Übertragungsmittel in der Steuerkurve der Kulisse erfordert einen mechanisch relativ aufwendigen und gegenüber externen Einflüssen wie Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und externen Kräften empfindlichen Aufbau und die vorgegebene Bewegung kann bereits bei geringen Toleranzen oder Verformungen bzw. Verschleiß behindert sein oder gar blockieren. Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen müsste das Schloss sehr robust ausgeführt werden, was dessen Größe und Herstellungskosten vergrößert. Außerdem ist die Wartung aufgrund der Komplexität aufwändig und das Schloss kann nur unter umfangreichen Modifikationen, insbesondere der Kulisse und des Übertragungsmittels an andere Baugrößen und Schließsituationen (Drehfallen) angepasst werden.
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Ein weiteres Problem ist der durch den Elektromotor der Antriebseinheit eines solchen Drehfallenschlosses mit Zuzieh-Hilfsfunktion erzeugte Geräuschpegel, der insbesondere bei einer Verwendung des Drehfallenschlosses bei Wohnwagen, Wohnanhängern oder Wohnkabinen in der Nacht unerwünscht sein kann.
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Eine erste Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drehfallenschloss für Fahrzeugaufbauten der vorstehend genannten Art vorzuschlagen, das mit einer Zuzieh-Hilfsfunktion ausgestattet ist und das hinsichtlich seiner Zuverlässigkeit verbessert und im Aufbau vereinfacht ist.
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Eine zweite Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drehfallenschloss für Fahrzeugaufbauten der vorstehend genannten Art vorzuschlagen, das mit einer Zuzieh-Hilfsfunktion ausgestattet ist und das hinsichtlich seiner Geräuschentwicklung verbessert ist.
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Gelöst wird die Aufgabe bzw. werden diese Aufgaben durch Bereitstellung eines Drehfallenschlosses mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 bzw. 13. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung stellt insbesondere ein Drehfallenschloss für Fahrzeugaufbauten bereit, mit einer drehbar gelagerten Drehfalle, die zum verriegelnden Eingriff mit einem Schließbolzen oder -bügel ausgestaltet ist, einer beweglichen, vorzugsweise schwenkbaren Aufnahme für eine Antriebseinheit, einem um eine vorzugsweise starre Drehachse drehbar gelagerten vorzugsweise starren Exzenterteil, das über eine zu der Drehachse exzentrische Anlenkachse schwenkbar an dem Exzenterteil angreifendes Kraftübertragungsmittel mit der Antriebseinheit gekoppelt oder zu koppeln ist, um das Exzenterteil um die Drehachse zu schwenken, und einem mit dem Exzenterteil gekoppelten Betätigungselement zum Betätigen der Drehfalle in eine Schließstellung, wenn das Exzenterteil gedreht wird.
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Da bei dem erfindungsgemäßen Drehfallenschloss das Exzenterteil um eine starre Achse verschwenkt wird, kann die gesamte Anordnung einfach und bei geringen Fertigungskosten robust und relativ unempfindlich gegenüber externen Einflüssen wie Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und externen Kräften sein. Dadurch wird auch die Dauerhaltbarkeit und eine reibungslose Funktion verbessert.
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Indem das Betätigungselement an einer anderen Position an dem Exzenterteil angebracht wird, kann das Drehfallenschloss bei ansonsten unveränderter Bauart einfach an unterschiedliche Drehfallen und Kinematiken angepasst werden.
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Vorzugsweise ist die Antriebseinheit ein Linearantrieb, dessen Schub-/Zugstange über das Kraftübertragungsmittel mit dem Exzenterteil gekoppelt oder zu koppeln ist, wobei die Schub-/Zugstange zwischen einer eingefahrenen Stellung und einer ausgefahrenen Stellung hin und herbewegbar ist.
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Vorzugsweise ist ein Rückstellmittel vorgesehen, um die Schub-/Zugstange der Antriebseinheit in die eingefahrene Stellung anzutreiben oder zu belasten.
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Vorzugsweise ist ein erstes Schaltmittel vorgesehen, das so an dem Drehfallenschloss angeordnet ist, dass es an einer vorgegeben ersten Drehstellung der Drehfalle betätigt wird und mit einer/der Antriebseinheit oder einer Steuerung derselben verbunden oder zu verbinden ist, um die Antriebseinheit zur Bewegung der Schub-/Zugstange in die ausgefahrene Stellung zu aktivieren.
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Vorzugsweise ist ein zweites Schaltmittel vorgesehen, das so an dem Drehfallenschloss angeordnet ist, dass es an einer vorgegeben zweiten Drehstellung der Drehfalle in Richtung der Schließstellung betätigt wird, um die Schließstellung der Drehfalle zu erfassen.
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Vorzugsweise ist bei dem Drehfallenschloss nach diesem Aspekt ein Verzögerungselement vorgesehen, das konfiguriert ist, um die Aktivierung einer/der Antriebseinheit nach der Betätigung des ersten Schaltmittels an der vorgegeben ersten Drehstellung der Drehfalle um eine vorgegebene Zeitspanne zu verzögern, und das zweite Schaltmittel ist mit einer/der Antriebseinheit oder der Steuerung derselben verbunden oder zu verbinden, um die Aktivierung der Antriebseinheit zu verhindern, wenn die Betätigung des zweiten Schaltmittels innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne erfolgt.
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Vorzugsweise ist/sind das erste und/oder das zweite Schaltmittel ein mechanischer oder berührungsloser Mikroschalter.
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Vorzugsweise sind das Exzenterteil und die Drehfalle um miteinander fluchtende Achsen schwenkbar gelagert, vorzugsweise um eine gemeinsame Achse.
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Vorzugsweise ist das Betätigungselement an dem Exzenterteil in einem Bereich zwischen der Anlenkachse und der Drehachse angeordnet.
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Vorzugsweise ist das Betätigungselement ein Mitnehmer, der von dem Exzenterteil absteht und so angeordnet ist, dass er mit einem Abschnitt der Drehfalle formschlüssig in Eingriff gelangen kann, um diese in Richtung der Schließstellung zu drücken.
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Vorzugsweise ist in dem Drehfallenschloss eine Antriebseinheit vorgesehen, die an der beweglichen, vorzugsweise schwenkbaren Aufnahme angebracht und über das Kraftübertragungsmittel mit dem Exzenterteil verbunden ist.
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Vorzugsweise ist die Antriebseinheit ein Linearantrieb, dessen Schub-/Zugstange über das Kraftübertragungsmittel mit dem Exzenterteil gekoppelt ist.
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Die Erfindung stellt insbesondere auch ein Drehfallenschloss für Fahrzeugaufbauten, insbesondere für eine Türe, eine Klappe oder ein Fenster, bereit, mit einer drehbar gelagerten Drehfalle, die zum verriegelnden Eingriff mit einem Schließbolzen oder -bügel ausgestaltet ist, einer Aufnahme für eine elektromotorische Antriebseinheit, die über einen Kraftübertragungsmechanismus mit einem Betätigungselement zum Betätigen der Drehfalle in eine Schließstellung gekoppelt ist, einem ersten Schaltmittel, das so an dem Drehfallenschloss angeordnet ist, dass es an einer vorgegeben ersten Drehstellung der Drehfalle betätigt wird und mit einer/der elektromotorischen Antriebseinheit oder einer Steuerung derselben verbunden oder zu verbinden ist, um die elektromotorische Antriebseinheit zur Betätigung der Drehfalle in die Schließstellung zu aktivieren, wobei ein Verzögerungselement vorgesehen ist, das konfiguriert ist, um die Aktivierung der elektromotorischen Antriebseinheit nach der Betätigung des ersten Schaltmittels an der vorgegeben ersten Drehstellung der Drehfalle um eine vorgegebene Zeitspanne zu verzögern.
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Da bei dem erfindungsgemäßen Drehfallenschloss das Verzögerungselement vorgesehen ist, das konfiguriert ist, um die Aktivierung der elektromotorischen Antriebseinheit nach der Betätigung des ersten Schaltmittels an der vorgegeben ersten Drehstellung der Drehfalle um eine vorgegebene Zeitspanne zu verzögern, kann das Drehfallenschloss innerhalb einer bestimmten Zeitspanne selektiv auch manuell geschlossen werden, ohne dass die Antriebseinheit aktiviert wird und durch seine Geräuschentwicklung stört.
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Vorzugsweise ist bei dem Drehfallenschloss ein zweites Schaltmittel vorgesehen, das so an dem Drehfallenschloss angeordnet ist, dass es an einer vorgegeben zweiten Drehstellung der Drehfalle in Richtung der Schließstellung betätigt wird, um die Schließstellung der Drehfalle zu erfassen, und das mit einer/der elektromotorischen Antriebseinheit oder der Steuerung derselben verbunden oder zu verbinden ist, um die Aktivierung der elektromotorischen Antriebseinheit zu verhindern, wenn die Betätigung des zweiten Schaltmittels innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne erfolgt.
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Vorzugsweise ist/sind das erste und/oder das zweite Schaltmittel ein mechanischer oder berührungsloser Mikroschalter.
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Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Drehfallenschloss anhand einer bevorzugten Ausführungsform mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschreiben. Es zeigen:
- 1A eine perspektivische Ansicht des Drehfallenschlosses in einer Ausgangsstellung;
- 1B das Drehfallenschloss von 1A in einer ausgefahrenen Stellung der Antriebseinheit;
- 1C das Drehfallenschloss von 1A in einer eingefahrenen Stellung der Antriebseinheit bei weiterhin verriegelter Drehfalle;
- 2 eine perspektivische Ansicht des Drehfallenschlosses von 1A in der Ausgangsstellung von einer anderen Seite betrachtet.
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Das in den 1A, 1B, 1C und 2 dargestellte Drehfallenschloss 1 für Fahrzeugaufbauten, insbesondere für eine Türe, eine Klappe oder ein Fenster, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besitzt eine um eine starre Drehfallenachse 11 drehbar gelagerte Drehfalle 10, die zum verriegelnden Eingriff mit einem (nicht gezeigten) Schließbolzen oder -bügel ausgestaltet ist und dafür eine zur Außenseite geöffnete Klaue 8 hat.
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Das Drehfallenschloss 1 besitzt ferner eine bewegliche, vorzugsweise um eine Achse oder ein Gelenk oder Scharnier 20 schwenk- bzw. neig- oder kippbare Aufnahme 2 für eine Antriebseinheit 22 und ein um eine starre Drehachse 5 drehbar gelagertes starres Exzenterteil 4, das über ein Kraftübertragungsmittel 3 mit der Antriebseinheit 22 gekoppelt oder zu koppeln ist, und zwar so, dass das Kraftübertragungsmittel 3 um eine zu der Drehachse 5 exzentrische und parallele Anlenkachse 6 schwenkbar an dem Exzenterteil 4 angebracht ist, so dass das Exzenterteil 4 um die Drehachse 5 schwenken kann.
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Das Exzenterteil 4 ist hier als ein abgewinkelter Block ausgeführt, kann aber - sofern die exzentrische Anordnung der Drehachse 5 und der Anlenkachse 6 und die Kraftübertragung gewährleistet ist - verschiedene Formen aufweisen.
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Das Exzenterteil 4 besitzt ein damit gekoppeltes Betätigungselement 7 zum Betätigen der Drehfalle 10 in eine Schließstellung, wenn das Exzenterteil 4 in entsprechender Richtung gedreht wird. Das Betätigungselement 7 ist hier als ein Bolzen oder Mitnehmer ausgeführt, der in eine Bohrung in einer Seitenfläche des Exzenterteils 4 eingesteckt ist und von diesem seitlich absteht, so dass es mit einem Abschnitt 10a der Drehfalle 10 formschlüssig in Eingriff gelangen kann, um die Drehfalle 10 in der Richtung der Schließstellung zu drücken und zu drehen. Das Betätigungselement 7 kann auch integral mit dem Exzenterteil 4 ausgebildet sein. Das Betätigungselement 7 ist an dem Exzenterteil 4 in Verlängerung eines Bereichs zwischen der Anlenkachse 6 und der Drehachse 5 angeordnet.
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Die Antriebseinheit 22 ist hier ein Linearantrieb, dessen Schub-/Zugstange 23 über das Kraftübertragungsmittel 3 in Form eines Scharnierteils oder Gabelkopfes mit der Anlenkachse 6 des Exzenterteils 4 gekoppelt ist, wobei die Schub-/Zugstange 23 zwischen einer eingefahrenen Stellung (siehe 1A und 1C) und einer ausgefahrenen Stellung (siehe 1B) linear hin und herbewegbar ist. Der Linearantrieb kann ein elektromotorischer Spindelantrieb mit Elektromotor oder ein hydraulischer oder pneumatischer Hubkolbenantrieb sein. Ferner ist in der Antriebseinheit oder dem Drehfallenschloss ein Rückstellmittel vorgesehen, um die Schub-/Zugstange 23 der Antriebseinheit 22 in die eingefahrene Stellung zurück zu belasten, wenn die Antriebseinheit nach dem Erreichen der Endstellung abgeschaltet bzw. deaktiviert ist, während die Drehfalle in der verriegelten Stellung fixiert bleibt (1C).
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Bei der Ausführungsform umfasst die Aufnahme 2 für die Antriebseinheit 22 eine Montageplatte 21, die über ein Scharnier 20 schwenkbar ist, damit die Antriebseinheit 22 bei ausfahrender Schub-/Zugstange 23 aufgrund der exzentrischen Kopplung mit dem Exzenterteil 4 dieses bei der Ansicht von 1A und 1B im Gegenuhrzeigersinn drehen und dabei selbst nach oben schwenken kann.
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Das Scharnier 20 ist hier als ein beidseitig in Ausnehmungen 24 von seitlichen Streben 25 drehbar gelagertes hinteres Verlängerungsteil 26 der Montageplatte 21 ausgebildet, so dass die an der Montageplatte 21 vormontierte Antriebseinheit 22 einfach in die Ausnehmungen 24 eingesetzt werden kann und darin durch außenliegende Erweiterungen 27 gehalten ist. Der Bewegungswinkel der Antriebseinheit 22 ist relativ gering, weshalb das hier aus Blechteilen ausgebildete einfache Scharnier 20 ausreichend und robust ist.
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Die Elemente des Drehfallenschlosses 1 sind an einem Basisteil 30 angebracht, das im Querschnitt etwa T-förmig ist und einen länglichen Mittelsteg 33 und seitliche Befestigungsflansche 31 und 32 besitzt. Der Mittelsteg 33 trägt die starre Drehachse 5 und eine starre Achse 11 der Drehfalle (siehe 2) jeweils von entgegengesetzten Seitenflächen auskragend. Vorzugsweise sind das Exzenterteil 4 und die Drehfalle 10 um miteinander fluchtende Achsen schwenkbar gelagert, vorzugsweise um eine gemeinsame Achse, die durch den Mittelsteg 33 hindurch verläuft. Das Betätigungselement 7 erstreckt sich an der Oberseite über den Mittelsteg 33, ggf. in einer entsprechend geformten Ausnehmung. Das Basisteil 30 kann aus Metall ein- oder mehrteilig als Gußteil oder als Metallbiegeteil oder als Strangpressprofilteil ausgebildet sein.
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Das Drehfallenschloss 1 besitzt ferner ein erstes Schaltmittel 9a, das so an dem Drehfallenschloss 1 angeordnet ist, dass es an einer vorgegeben ersten Drehstellung der Drehfalle 10 in Richtung der Schließstellung betätigt wird und mit der Antriebseinheit 22 oder einer Steuerung derselben verbunden oder zu verbinden ist, um die Antriebseinheit 22 zur Bewegung der Schub-/Zugstange 23 in die ausgefahrene Stellung zu aktivieren. Diese Bewegung bewirkt die aktive Drehung der Drehfalle und den fortschreitenden Eingriff mit dem (nicht gezeigten) Schließbolzen oder -bügel, wodurch die Türe oder Klappe in die Schließstellung zugezogen wird.
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Darüber hinaus ist ein zweites Schaltmittel 9b vorgesehen, das so an dem Drehfallenschloss 1 angeordnet ist, dass es an einer vorgegeben zweiten Drehstellung der Drehfalle 10, vorzugsweise der Endstellung, die sich weiter in Richtung der Schließstellung befindet, betätigt wird, um die Schließstellung der Drehfalle 10 zu erfassen. Das Erfassungssignal kann dazu verwendet werden, um in Verbindung mit der Antriebseinheit 22 oder der Steuerung derselben die Antriebseinheit 22 zur Bewegung der Schub-/Zugstange 23 in die eingefahrene Stellung zu aktivieren oder die Antriebseinheit 22 zu deaktivieren, damit sie für eine Rückstellung der Schub-/Zugstange 23 in die Ausgangsstellung mittels des nicht dargestellten Rückstellmittels, beispielsweise einer Feder freigegeben ist. Die Auswertung der Aktivierung des zweiten Schaltmittels 9b, das die Schließstellung erfasst, ist für den vorgenannten Zweck allerdings dann nicht notwendig, wenn die Antriebseinheit 22 nach Aktivierung des ersten Schaltmittels 9a zur Ausführung eines kompletten vorgegebenen Bewegungszyklus veranlasst wird, in dem die Schub-/Zugstange 23 aus der eingefahrenen Ausgangsstellung in die ausgefahrene Stellung und wieder zurück in die Ausgangsstellung bewegt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist bei dem Drehfallenschloss 1 ein (nicht dargestelltes) Verzögerungselement vorgesehen, das konfiguriert ist, um die Aktivierung einer/der Antriebseinheit 22 nach der Betätigung des ersten Schaltmittels 9a an der vorgegeben ersten Drehstellung der Drehfalle 10 um eine vorgegebene Zeitspanne zu verzögern. Ferner ist bei diesem Aspekt das zweite Schaltmittel 9b mit einer/der Antriebseinheit 22 oder der Steuerung derselben verbunden oder zu verbinden, um die Aktivierung der Antriebseinheit 22 zu verhindern, wenn die Betätigung des zweiten Schaltmittels 9b innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne erfolgt. Bei dieser Variante besteht für einen Benutzer die Möglichkeit, die Türe oder die Klappe manuell und ohne Aktivierung der Antriebseinheit sofort, d.h. innerhalb der Verzögerungszeit, in die Schließstellung zu drücken, wenn beispielsweise die Geräuschentwicklung der Antriebseinheit vermieden werden soll. Das ist insbesondere bei einer Verwendung des Drehfallenschlosses bei Wohnaufbauten wie Wohnwägen oder Wohnmobilen sinnvoll, wenn sich Personen im Inneren befinden, die nicht durch den Betrieb des Zuziehmechanismus gestört werden sollen.
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Das Verzögerungselement kann als elektronische Schaltung im Sinne eines Timers implementiert sein, die das durch die Aktivierung des ersten Schaltmittels 9a von diesem ausgegebene Signal erst nach einer definierten zeitlichen Verzögerung an die Antriebseinheit oder deren Steuerung weitergibt und die Weitergabe ganz verhindert, wenn vor Ablauf der Verzögerungszeit ein Signal von dem zweiten Schaltmittel 9b empfangen wird, das signalisiert, dass das Drehfallenschloss bereits in der Schließstellung ist und die Aktivierung der Antriebseinheit nicht mehr erforderlich ist.
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Das Verzögerungselement kann mit einer Funktion versehen sein, mittels der ein Benutzer die Verzögerungszeit variabel einstellen und/oder die Verzögerungsfunktion insgesamt deaktivieren bzw. aktivieren kann. Die Aktivierung/Deaktivierung kann auch über eine Zeitschaltuhr erfolgen, mittels der die Aktivierung/Deaktivierung zeitgesteuert veranlasst wird, beispielsweise abhängig von der Tages- oder Nachtzeit.
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Die Funktion des Verzögerungselements kann in einem eigenen Bauteil realisiert oder als Funktion in einer Steuerung des Drehfallenschlosses implementiert sein. Ferner ist die Funktion des Verzögerungselements unabhängig davon, mit welchem mechanischen Kraftübertragungsmechanismus
3,
4 die elektromotorische Antriebseinheit mit der Drehfalle
10 zum Betätigen derselben in die Schließstellung gekoppelt ist. Die Funktion des Verzögerungselements kann deshalb bei einem Drehfallenschloss eingesetzt werden, das einen mechanischen Aufbau besitzt, wie er in dieser Anmeldung beschrieben ist, oder das beispielsweise einen Aufbau besitzt, wie er in der
DE 10 2004 028 790 B4 beschrieben ist. Wesentlich ist lediglich, dass zwei Schaltmittel zum Erfassen des Beginns des Schließvorgangs und des Abschlusses des Schließvorgangs sowie eine elektromotorische Antriebseinheit zum Betätigen der Drehfalle vorgesehen sind.
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Das erste und/oder das zweite Schaltmittel 9a,9b kann ein mechanischer oder berührungsloser Mikroschalter sein und die Schaltmittel sind ebenfalls an dem Basisteil 30 direkt oder über ein Befestigungsteil angebracht.
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Der Schließbolzen oder -bügel zur Verriegelung der Türe (bzw. der Klappe oder des Fensters) in der Schließstellung ist nicht gezeigt, weil dieser für die Funktion der vorliegenden Erfindung nicht von Belang ist und beispielsweise wie im Stand der Technik nach der
DE 10 2004 028 790 B4 ausgestaltet sein kann. Entsprechendes gilt für den Mechanismus, um die Drehfalle
10 beispielsweise mit einer federbelasteten Klinke
40 (siehe
2) in der Schließstellung zu fixieren, bis ein Bediener z.B. über einen Auslösehebel die Klinke
40 zurückschwenkt und damit die Drehfalle
10 freigibt, so dass diese durch ein Federelement
41 angetrieben in seine Ausgangsstellung schwenkt und den Schließbolzen bzw. -bügel freigibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004028790 B4 [0003, 0041, 0043]