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Die Erfindung betrifft ein Endoskop, umfassend einen Einführschlauch zum Einführen in eine Körperhöhle eines Patienten, wobei der Einführschlauch ein Distalende aufweist, einen Kontrollkörper mit Steuerrädern zur Bewegung des Distalendes des Einführschlauchs mittels Seilzügen, wobei der Einführschlauch mit seinem vom Distalende abgewandten Ende am Kontrollkörper angeordnet ist, und ein Versorgungskabel, das fest mit dem Kontrollkörper verbunden ist und das an seinem vom Kontrollkörper entfernten Ende mit einem Versorgungsstecker versehen ist, der zum Zusammenwirken mit einer Versorgungseinheit ausgebildet ist, wobei im Einführschlauch zumindest ein Luftkanal zum Zuführen von Luft zum Distalende, ein Wasserkanal zum Zuführen von Wasser zum Distalende sowie ein Absaugkanal zum Absaugen von Medium vom Distalende ausgebildet sind.
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Für diagnostische und therapeutische Untersuchungseingriffe werden flexible Endoskope eingesetzt, die im Stand der Technik hinlänglich bekannt sind. Sie werden rektal oder oral eingeführt und an die zu untersuchende Stelle bzw. entlang des zu untersuchenden Bereichs geschoben, z. B. in den Bereich des Dickdarms (Koloskopie), des Zwölffingerdarms, des Magens (Gastroskopie) oder der Speiseröhre.
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Die bekannten klassischen Endoskope bestehen aus drei hermetisch zusammenhängenden Komponenten, nämlich den vorderen Endoskopschlauch (Einführschlauch mit flexibler steuerbarer Zone und Kameraeinheit samt Lichtquelle, Arbeitskanalaustritt und Austrittsöffnung für die Spülung der Optik und der Luftzufuhr), dem Kontrollkörper (Handgriff) mit den Steuerrädern und der Arbeitskanalöffnung und dem Versorgungsschlauch (Versorgungskabel), der mit einem Prozessor verbunden wird und an dessen Ende auch der Ansatz für einen Absaugschlauch angebracht ist.
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Dies ist in 1 näher dargestellt, wo das Endoskop 1 zu sehen ist. Es hat den Einführschlauch 2 mit seinem Distalende 3; der Einführschlauch 2 ist mit dem Kontrollkörper 4 verbunden, der in bekannter Weise Steuerräder 5 und 6 zur Bewegung des Distalendes 3 aufweist. Das Versorgungskabel 7 ist mit dem Kontrollkörper 4 verbunden und hat endseitig den Versorgungsstecker 8, der an eine (nicht dargestellte) Versorgungseinheit angekoppelt werden kann. Über eine Zuführung 20 können Instrumente im Instrumentierkanal 19 (Arbeitskanal) durch den Einführschlauch 2 bis über das Distalende 3 hinaus eingeschoben werden.
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Der sich insoweit ergebende konzeptionelle Aufbau des Endoskops 1 ist in 2 nochmals skizziert. Zu erkennen ist, dass sich ein Luftkanal 9, ein Wasserkanal 10 sowie ein Absaugkanal 11 von Distalende 3 bis zum Versorgungsstecker 8 erstrecken, um die Luftzugabe in den Darm, die Wasserzugabe zwecks Spülung der Linse der Optik am Distalende sowie die Absaugung von Medium aus dem Darm (Stuhlwasser) zu bewerkstelligen. Dargestellt ist auch der Instrumentierkanal 19, der von der Zuführung 20 zum Distalende 3 verläuft.
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Wie bereits erwähnt, besteht das gesamte Endoskop 1 aus einer hermetisch abgeschlossenen Einheit, die nach Gebrauch gereinigt und desinfiziert werden muss. Die stellt einen erheblichen Aufwand dar.
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Problematische Reinigungsbereiche sind dabei die langen Kanäle und Wetterecken etwa im Handgriffbereich bei verwinkelten Kanalabzweigungen an den innenliegenden hydraulischen bzw. pneumatischen Ventilen. Beim Absaugen von Flüssigkeiten aus dem Darm wird das keimbesiedelte Schmutzwasser von vorne (d. h. von der Endoskopspitze aus) durch das ganze Endoskop durch alle Wetterecken bis zum anderen Ende gezogen; damit ist das Endoskop weitgehend kontaminiert und muss komplett in einer hierfür vorgesehenen Waschmaschine gewaschen und entsprechend für die nächste Benutzung aufbereitet werden.
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Durch den Einsatz hydraulischer bzw. pneumatische Ventile im Kontrollkörper ist es insbesondere mit Blick auf das Absaugen von Medium aus dem Darm schwierig und aufwendig, das Endoskop aufzubereiten und zu desinfizieren. Entsprechend teuer ist die Reinigung des Endoskops vor der nächsten Benutzung; bei den wird hierfür relativ viel Zeit benötigt. Ferner ist die Beaufschlagung des kompletten Endoskops mit dem Waschwasser für das Endoskop belastend, so dass dieses reparaturanfällig ist. Sowohl für die Endoskope als auch für die Waschmaschine sind entsprechend teure Service-Verträge notwendig.
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Hierbei gibt es eine Reihe von Hygiene-Vorschriften, wobei dennoch als Problem die Wetterecken und die langen Kanäle bleiben. Entsprechend teuer ist die Reinigung eines Endoskops, da der Vorgang personalintensiv ist. Nachteilig ist weiterhin, dass mehrerer Endoskope vorgehalten werden müssen, da immer der Fall berücksichtigt werden muss, dass ein Endoskop in der Waschmaschine (der Waschvorgang dauert länger als die typische Patientenwechselzeit) oder bei der Reparatur ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Endoskop der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass die genannten Nachteile überwunden werden können. Der Reinigungsvorgang soll vereinfacht werden und schneller und damit kostengünstiger möglich werden. Somit soll mit einer möglichst geringen Anzahl an Endoskopen eine zuverlässige Untersuchung einer Vielzahl von Patienten möglich ist. Somit soll die Hygiene bei den nicht immer einwandfrei aufbereiteten Endoskopen verbessert werden. Ferner soll eine bedienungsfreundliche Anwendung gegeben sein, die für eine sorgfältige Beurteilung der Darmoberfläche dienlich ist.
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Die Lös u n g dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass im Kontrollkörper zumindest ein elektrischer Schalter angeordnet ist, mit dem der Fluss von Luft und/oder von Wasser über das Versorgungskabel und den Einführschlauch zum Distalende und/oder von Flüssigkeit vom Distalende durch den Einführschlauch und dessen Absaugkanal gesteuert werden kann.
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Am Einführschlauch ist vorzugsweise eine fluidisch mit dem Absaugkanal in Verbindung stehende Leitung angeordnet, die am vom Distalende abgewandten Ende des Absaugkanals ansetzt, wobei die Leitung mit einer Absaugpumpe in Verbindung steht und wobei im Kontrollkörper ein erster elektrischer Schalter angeordnet ist, mit dem die Absaugpumpe ein- und ausgeschaltet und/oder ein zwischen Einführschlauch und Absaugpumpe angeordnetes Ventil elektromechanisch betätigt werden kann, wodurch Flüssigkeit vom Distalende durch den Einführschlauch und den Absaugkanal abgesaugt werden kann. Ein Absaugen von Medium aus der Körperhöhle, d. h. namentlich aus dem Darm, durch den Einführschlauch kann dann entweder durch Aktivieren der Absaugpumpe erfolgen oder (bei während der Endoskopie ständig laufenden Pumpe) durch Betätigung des Ventils.
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Der Absaugkanal endet dabei vorzugsweise vom Einführschlauch kommend vor dem oder am Kontrollkörper. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Absaugkanal gleichzeitig als Instrumentierkanal ausgebildet ist. Demgemäß kann dann über den Kanal sowohl die Absaugung von Sekret aus dem Darm erfolgen und der Kanal alternativ auch zum Einführen von Instrumenten genutzt werden.
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Im Kontrollkörper kann weiterhin ein zweiter elektrischer Schalter angeordnet sein, mit dem die Zufuhr von Luft vom Versorgungsstecker über das Versorgungskabel durch den Kontrollkörper und durch den Einführschlauch zum Distalende veranlasst werden kann.
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Weiterhin kann im Kontrollkörper ein zweiter elektrischer Schalter angeordnet sein, mit dem die Zufuhr von Wasser vom Versorgungsstecker über das Versorgungskabel durch den Kontrollkörper und durch den Einführschlauch zum Distalende veranlasst werden kann, insbesondere zwecks Spülung einer Linse einer Kamera am Distalende.
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Dabei sieht eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der zweite elektrische Schalter als Zwei-Funktions-Schalter ausgebildet ist, der in einer ersten Betätigungsstellung die Zufuhr von Luft und in einer zweiten Betätigungsstellung die Zufuhr von Wasser veranlasst. Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung ist also vorgesehen, dass der zweite elektrische Schalter als Zwei-Funktions-Schalter (Double-Action-Schalter bzw. -Taster) ausgebildet ist, der in einer ersten Betätigungsstellung die Zufuhr von Luft und in einer zweiten Betätigungsstellung die Zufuhr von Wasser veranlasst, beispielsweise für die „Linsenspülung“ zur Säuberung der Optik am Distalende. Dies kommt insbesondere dann in Betracht, wenn die Endoskopspitze mit der Optik beim Vorspiegeln an die Darmwand angestoßen ist und eine Verschmierung die klare Sicht beeinträchtigt. Die Zufuhr von Luft, die im Verlauf der Darmspiegelung immer wieder angepasst werden muss, ist erforderlich, um den Darm so weit wie nötig aufzublasen, um beim Hochspiegeln das Lumen zu sehen und dann vor allem beim Zurückspiegeln (d. h. bei der eigentlichen Befundungsphase) alle Darmabschnitte ausreichend und gründlich einsehen bzw. beurteilen zu können.
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Auch der erste elektrische Schalter kann als Zwei-Funktions-Schalter ausgebildet sein, der in einer ersten Betätigungsstellung die Betätigung einer Spülpumpe veranlasst, mittels der Spülflüssigkeit in die Leitung und weiter in den Absaugkanal eingegeben wird, und in einer zweiten Betätigungsstellung die Betätigung der Absaugpumpe und/oder die Betätigung des Ventils veranlasst.
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Hiermit kann die Funktion der „Darmwandspülung“ elektrisch mit demselben Schalter bzw. Taster ausgelöst bzw. betätigt werden, was die Funktionalität des Endoskops wesentlich verbessert. Das Spülen des Darms sowie das Absaugen aus dem Darm kann damit in einfacher Weise ergonomisch günstig bewerkstelligt werden. Das Spülen hat den Vorteil, dass eine verbesserte Begutachtung des Darms bei der Endoskopie erfolgen kann, da die bessere Sicht das Risiko minimiert, problematische Zonen zu übersehen.
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Wird besagter Zwei-Funktions-Schalter bzw. -taster für das Absaugen bzw. Spülen eingesetzt, kann über den Taster eine elektronische Platine angesteuert werden, mit der sichergestellt wird, dass beispielsweise bei ganz durchgedrücktem Taster das Absaugen erfolgt, während bei nur leicht gedrücktem Taster das Spülen erfolgt, wobei beide Funktionen gleichzeitig ausgeschlossen sind. Die korrespondierenden Pumpen werden dann alternativ, aber nie gleichzeitig aktiviert.
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Es ist bekannt, dass bei der Koloskopie die Darmoberfläche mit der vorgeschriebenen Darmlavage nicht immer hinreichend sauber ist, was für eine gründliche und zuverlässige Beurteilung der Darmoberfläche insbesondere hinsichtlich Veränderungen, die, wenn sie übersehen werden, bösartig entarten können, sehr entscheidend ist. Sind stellenweise noch Stuhlreste an der Darmoberfläche vorhanden, ist es sehr vorteilhaft, wenn man diese mit einem Spülstrahl abwaschen kann. Hierzu kommt üblicherweise ein separates Wasser-Pumpensystem zum Einsatz, welches einen externen Spülschlauch umfasst, der an der Arbeitskanal-Zugangsöffnung aufgesetzt werden kann. Betätigt wird nach dem Stand der Technik diese Spülpumpe mit einem Fußschalter. Die oben skizzierte Lösung ist diesbezüglich eine wesentliche ergonomische Verbesserung und erleichtert die sorgfältige Durchführung der Koloskopie. Dies wird also erreicht, indem die Betätigung besagter Spülfunktion vom Fußschalter auf den elektrischen Schalter bzw. Taster verlagert wird, der bevorzugt als Zwei-Funktions-Schalter ausgebildet ist. Bei nur halb durchgedrücktem Schalter bzw. Taster erfolgt beispielsweise die Aktivierung der Spülpumpe zur Säuberung der Darmwand. Dabei wird Spülwasser durch den Arbeitskanal geleitet, an den eine entsprechende Zuführleitung angeschlossen ist. Bei vollständig durchgedrücktem Schalter bzw. Taster wird indes die Absaugpumpe aktiviert und Darmflüssigkeit abgesaugt. Dies erfolgt ebenfalls durch den Arbeitskanal und durch die wiederum an diesen angeschlossene oben erwähnte Leitung. Beide Funktionen können in diesem Falle also über den einzigen elektrischen Schalter bzw. Taster aktiviert werden.
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Die Zuführung von Spülwasser über die Zuführleitung auf der einen Seite und das Absaugen von Medium aus dem Darm über die Leitung auf der anderen Seite kann z. B. über ein Y-Stück oder T-Stück (Gabelungsstück) erfolgen, welches an der Zuführung zum Instrumentierkanal aufgesetzt wird, da sowohl für das Spülen als auch für das Absaugen der Arbeitskanal genutzt wird. Vorgesehen kann hierbei werden, dass durch das auf den Arbeitskanal aufgesetzte bzw. angekoppelte Teil eine weitere, mit einer Gummikappe verschließbare Öffnung vorhanden ist, durch die Instrumente (z. B. eine Biopsiezange) in den Arbeitskanal eingeschoben werden kann.
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Zwecks Säuberung der Darmoberfläche können handelsübliche Spülpumpen verwendet werden. Möglich ist es weiterhin, die Spülpumpe an einen offenen Behälter anzuschließen, welcher mit Leitungswasser gefüllt wird.
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Nach dem Grundgedanken der Erfindung erfolgt somit die Betätigung des Medientransfers (Luft und Wasser über das Versorgungskabel zur Förderung zum Distalende; Absaugung von verunreinigtem Medium über den Absaugkanal des Einführschlauchs; Zufuhr von Spülwasser über den Absaugkanal des Einführschlauchs) mittels elektrischer Schalter (statt wie bislang über hydraulische oder pneumatische Schalter bzw. Ventile), so dass insbesondere der Kontrollkörper sowie auch das Versorgungskabel weniger stark vor allem mit verunreinigtem Medium belastet wird. Somit ist ein Reinigungsvorgang möglich, der wesentlich weniger aufwendig ist als bei herkömmlichen Endoskopen.
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Durch die Nutzung des Instrumentierkanals als Absaugkanal wird in vorteilhafter Weise verunreinigtes Medium nicht mehr durch das Versorgungskabel zurückgeführt, sondern bereits vor Erreichen des Kontrollkörpers aus dem Einführschlauch ausgeleitet. Hierdurch ergibt sich eine verbesserte Hygiene, da die Fäkalabsaugung nicht innenliegend bis an das hintere Ende des Versorgungskabels erfolgen muss, sondern sich vielmehr hierfür nur eine relativ kurze Leitung ergibt.
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Somit kann das Endoskop leichter und in kürzerer Zeit gereinigt bzw. desinfiziert werden, so dass es schneller für den nächsten Patienten zur Verfügung steht.
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Die Leitung zur Ableitung von verunreinigtem Medium (Stuhlwasser) kann als externer Absaugschlauch am Kontrollkörper außen geführt werden, gegebenenfalls auch außen entlang des Versorgungskabels. So ist das Handling nicht gestört; ferner ist eine leichte Austauschbarkeit als Einmalartikel nach jeder Untersuchung gegeben.
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Gegebenenfalls kann auch im Kontrollkörper eine entsprechende Nut vorgesehen werden, in die die Leitung, ausgebildet als elastischer Schlauch, hineingedrückt und ebenso leicht wieder entfernt werden kann. Möglich sind auch Fixierbänder oder Schlaufen, die die Leitung (Absaugschlauch) außen am Kontrollkörper und Versorgungskabel halten.
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Anstatt der beiden im vorbekannten Kontrollkörper vorhandenen üblichen Ventile (das „obere“ Ventil bewirkt die Absaugung der Fäkal-Flüssigkeit, das „untere“ Ventil bewirkt in einer ersten Position (bei der der Finger auf das Ventil aufgelegt wird) die Einblasung von Luft in den Darm und in einer zweiten Position (bei der das Ventil ganz durchgedrückt wird) die Funktion der „Linsenspülung“ der Optik am Distalende des Einführschlauchs) sind an den entsprechenden Positionen am Kontrollkörper elektrische Taster bzw. Schalter angebracht. Diese Taster („oben“ ein normaler Taster für die Absaugung - wie oben erläutert, allerdings bevorzugt auch hier ein „Doppel-Aktion-Taster für die kombinierte Betätigung der Darmwandspülung und der Absaugung - und „unten“ ein Doppel-Aktion-Taster (ähnlich wie bei einer Fotokamera der Taster zum Scharfstellen und zum Auslösen)) sind mit elektrischen Kabeln verbunden und betätigen die entsprechenden Funktionen. Diese elektrischen Kabel, die im Gegensatz zu Leitungen, nicht kontaminiert werden, laufen durch den Kontrollkörper und durch das Versorgungskabel und stehen über den Versorgungstecker am Ende des Versorgungskabels mit den entsprechenden Pumpen in Verbindung.
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Der sonst übliche und problematische Absaugschlauch verläuft demgemäß nicht durch den Kontrollkörper und das Versorgungskabel, sondern ist in Form der Leitung für die Ableitung von verunreinigtem Medium realisiert und verläuft extern ab dem Ort der Zuführung für Instrumente.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Absaugpumpe über den genannten ersten elektrischen Schalter („oberer“ elektrischer „Ventil-Taster“) aktiviert. Dazu läuft, wie gesagt, das entsprechende Kabel innenliegend durch den Kontrollkörper und durch das Versorgungskabel bis zum Versorgungstecker am Ende des Versorgungskabels. Über besagten Schalter wird eine Relaisplatine geschaltet, die in einem Gerätekasten sitzt. Das Relais wiederum schaltet eine Steckdose am Gerätekasten, in die die Absaugpumpe in Form einer handelsüblichen medizinischen Vakuum-Absaugpumpe eingesteckt ist. Solange der Schalter bzw. Taster betätigt wird, wird die entsprechende Steckdose am Gerätekasten bestromt, so dass die Absaugpumpe läuft.
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Der Einsatz der genannten elektrischen Schalter eliminiert in vorteilhafter Weise die „Schmutz-Wetter-Ecken“ in den bislang zum Einsatz kommenden pneumatischen bzw. hydraulischen Ventilen im Kontrollkörper.
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Über die Relaisplatine im Gerätekasten werden auch die beiden anderen Pumpen geschaltet, nämlich diejenige für die Luftzufuhr in den Darm und diejenige für die Linsenspülung. Die Relaisplatine ist elektrisch dazwischengeschaltet, damit im Bedienteil nur mit Niederstrom (also nicht mit 220 Volt) gearbeitet werden kann.
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Die beiden erwähnten elektrischen Schalter bzw. Taster sind abgedichtet und gegen Wasser geschützt angeordnet. Sie sind an der üblichen Position platziert, die bei üblichen Endoskopen vorgesehen ist. Somit ist die gewohnte Handhabung des Endoskops gewährleistet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1 in perspektivischer Darstellung ein Endoskop für die Koloskopie gemäß dem Stand der Technik,
- 2 den inneren Aufbau des Endoskops gemäß 1, wobei die Kanäle für Luft, Wasser und Absaugung dargestellt sind,
- 3 in perspektivischer Darstellung ein Endoskop für die Koloskopie gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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In 3 ist ein Endoskop 1 dargestellt, welches, analog zu den obigen Ausführungen zu den 1 und 2 gemäß dem Stand der Technik, einen Einführschlauch 2 mit Distalende 3, einen Kontrollkörper 4 mit Steuerrädern 5 und 6 sowie ein Versorgungskabel 7 mit einem Versorgungstecker 8 aufweist.
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Der Kontrollkörper 4 ist sowohl mit dem Einführschlauch 2 als auch mit dem Versorgungskabel 7 fest verbunden.
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Am Ende des Einführschlauchs, welches an den Kontrollkörper 4 angrenzt, ist eine Zuführung 20 für Instrumente angeordnet, die in den Absaugkanal (s. 2) führt, der von der Zuführung 20 zum Distalende 3 im Einführschlauch 2 verläuft. Eine weitergehende Erstreckung des Absaugkanals in Richtung Kontrollkörper 4 bzw. Versorgungskabel 7 ist nicht gegeben; der Absaugkanal endet also an der Zuführung 20. An dieser Stelle ist eine Leitung 13 zur Ableitung von verunreinigtem Medium (nämlich für Stuhlwasser) vom Einführschlauch 2 abgeführt, die fluidisch mit dem Absaugkanal 11 im Einführschlauch 2 in Verbindung steht. Die Leitung 13 ist mit einer Absaugpumpe 14 verbunden. Wird diese betätigt, wird Medium aus der Körperhöhle abgesaugt und durch den sich im Einführschlauch 2 befindlichen Absaugkanal 11 über die Leitung 13 abgeführt.
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Zur Betätigung der Absaugpumpe 14 ist im Kontrollkörper 4 ein erster elektrischer Schalter 15 vorhanden. Nur schematisch dargestellt ist mittels einer gestrichelten Linie, dass eine elektrische Verbindung zwischen dem Schalter 15 und der Absaugpumpe 14 besteht, so dass letztere betätigt werden kann, wenn der Schalter 15 gedrückt wird.
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Im Kontrollkörper 4 ist noch ein zweiter elektrischer Schalter 18 angeordnet, der als Zwei-Funktions-Schalter („Double-Action-Taster) ausgebildet ist. Abhängig davon, wie tief dieser Schalter gedrückt wird, werden unterschiedliche Funktionen veranlasst, wie es oben näher ausgeführt wurde, d. h. es wird entweder Luft in den Darm eingegeben oder mittels Wasser eine Linsenspülung der Optik veranlasst.
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In 3 ist auch eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung angedeutet: Hiernach ist der erste elektrische Schalter 15 ebenfalls als Zwei-Funktions-Schalter („Double-Action-Taster) ausgebildet. In seiner einen Funktion wird eine Spülpumpe 24 aktiviert (dargestellt mit gestrichelten Linien) - bei deaktivierter Absaugpumpe 14 -, mit der über eine (gestrichelt dargestellte) Zuführleitung 25 Wasser in den Absaugkanal 11 eingespritzt wird, um auf diese Weise die Darmwand zu spülen (s. hierzu die obigen Erläuterungen). In der andern Funktion erfolgt indes das oben beschriebene Absaugen von Medium aus dem Darm.
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Sowohl die Leitung 13 als auch die Zuführleitung 25 können dabei über die Zuführung 20 zum Instrumentierkanal bzw. Arbeitskanal an diesen angeschlossen werden, der identisch mit dem Absaugkanal 11 ist. Hierfür kann ein Y-Stück oder ein T-Stück zur Verzweigung zum Einsatz kommen. Dies ist problemlos, da stets nur eine der beiden Pumpen 14 bzw. 24 aktiviert wird.
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Soll eine Operation im Inneren des Darms vorgenommen werden, kann beispielsweise die Leitung 13 von der Zuführung 20 abgenommen und in die freiwerdende Öffnung ein Operationsinstrument ins Innere des Darms vorgeschoben werden. Alternativ hierzu hat ein Aufsatzteil auf der Zuführung bzw. dem Zuführungsstutzen 20 (Arbeitskanalöffnung) neben dem Zu- und Abführstutzen (Spül-Schlauch, Absaug-Schlauch) eine dritte Öffnung bzw. Zuleitung, durch die nach Wegklappen einer Gummidichtkappe oder durch diese hindurch (sich verschließende Öffnung in der Gummikappe) ein Instrument eingeführt werden kann. Das hat den Vorteil, dass alle drei Funktionen über den Arbeitskanal, nämlich Spülen, Absaugen und Instrument einführen, praktikabel durchgeführt werden können, ohne dass während der Untersuchung bzw. dem Untersuchungseingriff ein Schlauch von dem auf den Zuführungsstutzen 20 aufgesetzten Aufsatzteil (Einmalartikel) entfernt werden muss.
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Somit ist es ausreichend, als Absaugkanal 11 auf der einen Seite und als Instrumentierkanal 19 auf der anderen Seite ein und denselben Kanal einzusetzen. Wichtig ist, dass der Absaugkanal 11 vor Erreichen des Kupplungselements 12 endet, so dass der oberhalb des Kupplungselements liegende Teil (d. h. der Kontrollkörper 4) vor Verunreinigungen geschützt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Endoskop
- 2
- Einführschlauch (Optikträger)
- 3
- Distalende
- 4
- Kontrollkörper (Bedienteil / Handgriff)
- 5
- Steuerrad
- 6
- Steuerrad
- 7
- Versorgungskabel
- 8
- Versorgungsstecker
- 9
- Luftkanal
- 10
- Wasserkanal
- 11
- Absaugkanal
- 13
- Leitung (Ableitung von verunreinigtem Medium)
- 14
- Absaugpumpe
- 15
- erster elektrischer Schalter
- 18
- zweiter elektrischer Schalter (Zwei-Funktions-Schalter / Double-Action-Taster)
- 19
- Instrumentierkanal (identisch mit Absaugkanal 11)
- 20
- Zuführung für Instrumente
- 24
- Spülpumpe
- 25
- Zuführleitung