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Die Erfindung betrifft einen Schutzmantel für ein vierbeiniges Tier, insbesondere für einen Hund.
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Aus der
DE 20 2013 001 404 U1 ist ein Hundemantel mit einem Rückenteil bekannt, das auf dem Rücken des Hundes liegt und vor Regen schützen soll. Bekannt ist auch die Verwendung eines Hundeschutzmantels als sogenannter Hundebademantel. Wenn ein Hund beim Auslauf ein nasses Fell bekommen hat und danach wieder in ein Auto oder in eine Wohnung geführt wird, verhindert der Hundebademantel, dass das nasse Fell Flecke auf dem Polster der Autositze oder auf einem Teppich in der Wohnung hinterlässt.
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Die Vorderbeine und Hinterbeine des Hundes werden durch den Schutzmantel der
DE 20 2013 001 404 U1 nicht abgedeckt. So würde dieser Schutzmantel bei der Verwendung als Hundebademantel nur bedingt tauglich sein. Das nasse Fell an den Hinterbeinen und Vorderbeinen des Hundes könnte dann immer noch zu den unerwünschten Flecken auf Autopolster und Teppich führen.
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Aus der
EP 2 046 133 B1 ist ein Hundeschutzmantel bekannt, der neben dem Rückenteil auch vordere Beinteile für die Vorderbeine und hintere Beinteile für die Hinterbeine des Hundes aufweist. Die die Beine des Hundes abdeckenden Beinteile werden dabei über Druckknopfelemente an dem Rückenteil befestigt. Das Anlegen und Ablegen des Schutzmantels ist jedoch kompliziert, weil die Druckknöpfe betätigt werden müssen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Schutzanzug für ein vierbeiniges Tier, insbesondere für einen Hund bereitzustellen, der bei der Verwendung als Hundebademantel einen guten Schutz bietet und sich einfach anziehen und ausziehen lässt.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele können den Unteransprüchen zu Anspruch 1 entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der das Rückenteil umfassende Schutzmantel ein linkes vorderes Beinteil und ein rechtes vorderes Beinteil für die Vorderbeine sowie ein linkes hinteres Beinteil und ein rechtes hinteres Beinteil für die Hinterbeine des Hundes aufweist. Die vorderen Beinteile und die hinteren Beinteile sind dabei fest mit dem Rückenteil verbunden. Ein Abstand der hinteren Beinteile ist in einer Querrichtung durch die Breite des Rückenteils vorgegeben. Das Rückenteil weist einen sich in einer Längsrichtung erstreckenden Verschluss auf, der in einem geöffneten Zustand zu einer vergrößerten Breite des Rückenteils führt, wodurch ein Einführen der Hinterbeine des Hundes in die hinteren Beinteile des Schutzmantels erleichtert bzw. erst ermöglicht wird. Im Vergleich zum Stand der Technik, bei dem die Beinteile separat zum Rückenteil ausgeführt sind und erst nach dem Anlegen des Rückenteils mit diesem durch Druckknöpfe verbunden werden, sind die Beinteile fest mit dem Rückenteil verbunden. Durch den Verschluss in einem geschlossenen Zustand lässt sich eine gute Passform des Schutzmantels erreichen. Das Rückenteil bietet im geöffneten Zustand des Verschlusses genug Flexibilität und Weite, um die Hinterbeine des Hundes in die beiden hinteren Beinteile ohne übermäßigen und für den Hund unangenehmen Zwang einführen zu können.
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Der Verschluss kann einen Reißverschluss umfasst, der sich bevorzugt über die gesamte Länge des Rückenteils erstreckt. In einem Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Reißverschluss über das Rückenteil hinaus und erfasst noch weitere Teile des Schutzmantels, die sich durch den Reißverschluss verbinden oder trennen lassen.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst das Rückenteil eine linke Rückenteilhälfte und eine rechte Rückenteilhälfte, deren Abstand im geschlossenen Zustand des Verschlusses fixiert ist. Bei geschlossenem Verschluss ist es da nicht möglich, die beiden Rückenteilhälften in Querrichtung auseinander zu ziehen. Der Begriff „Rückenteilhälfte“ soll nicht so zu verstehen sein, dass die beiden Rückenteilhälften zwangsläufig gleich groß sind. Nur in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die beiden Rückenteilhälften gleich groß und spiegelsymmetrisch zu einer in Längsrichtung sich erstreckenden Mittelachse ausgebildet.
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Der Verschluss kann einen Falteinsatz aufweisen, der zwischen der linken Rückenteilhälfte und der rechten Rückenteilhälfte vorgesehen ist und die beiden Rückenteilhälften miteinander verbindet, wobei im geöffneten Zustand des Verschlusses der Falteinsatz entfaltet werden kann, wodurch die Breite des Rückenteils vergrößert werden kann. Im geschlossenen Zustand des Verschlusses hingegen trägt der Falteinsatz zur Breite bzw. zur Erstreckung des Rückenteils in Querrichtung nicht bei. Die Breite des Rückenteils hängt dann nur von der Ausgestaltung der beiden Rückenteilhälften ab.
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Der Falteinsatz kann aus einem elastischen Stoff gefertigt sein, wobei der elastische Stoff elastischer ist als ein Stoff, aus dem die linke und die rechte Rückenteilhälfte gefertigt sind. In einem Ausführungsbeispiel umfasst der elastische Stoff Elastan mit einem Gewichtsanteil von vorzugsweise 5 bis 15 %. Vorzugsweise ist der elastische Stoff des Falteinsatzes gerippter Bündchenstoff.
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Der Falteinsatz kann aus einem rechteckigen Schnittmuster gefertigt sein. Er kann sich über die gesamte Länge des Reißverschlusses erstrecken. Je breiter der Falteinsatz ist, desto mehr zusätzliche Breite oder Weite in Querrichtung des Rückenteils lässt sich erreichen, wenn der Verschluss geöffnet ist. Darüber hinaus trägt die Elastizität des Falteinsatzes zur zusätzlich nutzbaren Breite bei, wenn beim Einführen der Hinterbeine des Hundes in die hinteren Beinteile der Falteinsatz durch Zug gedehnt wird.
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In einem Ausführungsbeispiel weist das Rückenteil zwei elastische Schultereinsätze auf, an denen jeweils die vorderen Beinteile befestigt sind. Durch die elastischen Schultereinsätze, deren Stoff elastischer ist als der Stoff der Rückenteilhälften, lassen sich die Vorderbeine des Hundes leichter in die vorderen Beinteile einführen.
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Der Stoff der Schultereinsätze kann dem Stoff des Falteinsatzes entsprechen. Für die Beinteile und die Rückenteilhälften kann vorzugsweise ebenfalls ein gleicher Stoff verwendet werden. Frottee stellt einen bevorzugten Stoff für die Rückenteilhälften und die Beinteile dar.
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An dem linken vorderen Beinteil und dem rechten vorderen Beinteil kann sich ein Schlauchschal anschließen. Dies erleichtert das Anziehen des Schutzmantels, wobei zuerst der Schlauchschal über den Kopf des Hundes gestülpt wird und das Rückenteil auf den Rücken des Hundes gelegt wird. Danach werden bei geöffnetem Verschluss sukzessive die Beine des Hundes in die jeweiligen Beinteile eingeführt. Schließlich wird der Verschluss geschlossen.
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Die Beinteile können jeweils aus einem Schnittmuster mit zumindest zwei Schnittkanten gefertigt sein, die beim fertiggestellten Beinteil mit einer Naht miteinander verbunden sind. Die Naht kann zumindest bei den hinteren Beinteilen eine Länge von wenigstens 15 cm aufweisen. Bei den vorderen Beinteil kann die Naht mindestens 10 cm lang sein.
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Mit dem linken vorderen Beinteil und dem rechten vorderen Beinteil kann ein Brustlatz verbunden sein, wobei der Brustlatz einen Rückengurt zur Fixierung des Brustlatzes an der Brust des Hundes aufweist. Nach erfolgtem Überstülpen des Schlauchschals und dem Einführen der Beine in die jeweiligen Beinteile des Schutzmantels wird der im Bereich der Vorderbeine herunterhängende Brustlatz von unten auf den Bauch des stehenden Hundes gesetzt und dann mit dem Rückengurt befestigt. Der Rückengurt führt dabei über den Rücken des Hundes und hält den Brustlatz in der gewünschten Poistion.
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Zwischen den vorderen Beinteilen und dem Brustlatz kann ein elastischer Brusteinsatz vorgesehen sein, der vorzugsweise aus dem gleichen elastischen Stoff wie der Falteinsatz und die Schultereinsätze ist. Der elastische Halseinsatz verbessert die Passform des Schutzmantels.
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Anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 einen Hund mit einem erfindungsgemäßen Schutzmantel;
- 2 Schnittmuster für die einzelnen Teile des Schutzmantels der 1; und
- 3 schematisch einen Verschluss mit Reißverschluss und Falteinsatz.
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1 zeigt einen mit 1 bezeichneten Hund mit einem Schutzmantel 10. Der Schutzmantel 10 ist als Hundebademantel ausgebildet, der verhindern soll, dass nasses Fell des Hundes zu unerwünschten Flecken auf beispielsweise Autopolster oder Teppich führt.
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Der Schutzmantel 10 weist ein Rückenteil 11 auf, das auf dem Rücken des Hundes aufliegt. Fest mit dem Rückenteil 11 verbunden sind ein linkes vorderes Beinteil 12 und ein rechtes vorderes Beinteil 13. Des Weiteren sind ein rechtes hintere Beinteil 15 und ein linkes hintere Beinteil 14 mit dem Rückenteil 11 verbunden, wobei in der Darstellung der 1 das hintere Beinteil 14 von einem Schwanz 2 des Hundes 1 vollständig verdeckt ist.
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Weiter ist der 1 zu entnehmen, dass an einem oberen Ende des rechten vorderen Beinteils 13 ein Schlauchschal 16 ansetzt. Zu erkennen ist auch, dass das Rückenteil 11 einen rechten Schultereinsatz 18 aufweist, das mit dem rechten vorderen Beinteil 13 verbunden ist. Der rechte Schultereinsatz 18 ist hier in schwarzer Farbe abgesetzt. Der rechte Schultereinsatz 18 ist vorzugsweise aus einem elastischen, gerillten Bündchenstoff wie die Bündchen 19 an den unteren Enden der einzelnen Beinteile 12, 13, 15.
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Die Brust bzw. der Bauch des Hundes 1 wird durch einen Brustlatz 20 abgedeckt, der über einen Rückengurt 21 in Position gehalten wird. Der Rückengurt 21 weist einen hier nicht weiter dargestellten Klick-Verschluss auf und kann in seiner Länge eingestellt werden. Der Brustlatz 20 ist über einen in 1 nicht zu erkennenden elastischen Brusteinsatz mit dem Schlauchschal 16 verbunden.
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Das Rückenteil 11 weist eine rechte Rückenteilhälfte 22 und eine in 1 nahezu vollständig verdeckte linke Rückenteilhälfte 23 auf, wobei diese beiden Rückenteilhälften 22, 23 durch einen Verschluss 24 getrennt bzw. verbunden sind. Der Verschluss 24 erstreckt sich in einer Längsrichtung des Rückenteils 11, also entlang der Wirbelsäule des Hundes 1. Befindet sich der Verschluss 24 in einem geöffneten Zustand, so lassen sich die beiden Rückenteilhälften 22, 23 in einer Querrichtung auseinanderziehen, so dass das Einführen der Hinterbeine 3, 4 in die Beinteile 14, 15 des Schutzmantels 10 einfach möglich ist.
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Zum Anlegen des Schutzmantels 10 wird zunächst der Schlauchschal 16 über den Kopf des Hundes 1 gestülpt. Danach wird das Rückenteil 11 auf den Rücken des Hundes gelegt und die Vorderbeine 5, 6 in die entsprechenden vorderen Beinteile 12, 13 gesteckt. Bei geöffnetem Verschluss 24 werden dann die Hinterbeine 3, 4 in die hinteren Beinteile 14, 15 geführt. Schließlich wird der von dem Schlauchschal 16 herunterhängende Brustlatz 20 durch die Vorderbeine an den Bauch des Hundes 1 gelegt und mittels des Rückengurts 21 fixiert.
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2 zeigt die Schnittmuster der einzelnen Teile des Schutzmantels 1. Die Schnittmuster erhalten dabei jeweils ein Bezugszeichen, das gegenüber dem Bezugszeichen des betreffenden Teils um 100 erhöht ist. Beispielsweise weist das Schnittmuster für den Schlauchschal 16 das Bezugszeichen 116 auf.
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Zur Herstellung beispielsweise des linken vorderen Beinteils 12 werden die geraden Schnittkanten 112a, 112b des Schnittmusters 112 durch eine Naht miteinander verbunden. Die übrigen Schnittkanten des Schnittmusters 112 werden mit entsprechend gegenüberliegenden Schnittkanten des Schnittmusters 116 bzw. des Schnittmusters 117 vernäht. Die übrigen herzustellenden Verbindungen zwischen den einzelnen Schnittmustern ergeben sich aus der in der oberen Hälfte der 2 gezeigten Lage der Schnittmuster zueinander.
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In der unteren Hälfte der 2 sind zudem ein Schnittmuster 120 für den Brustlatz 20, ein Schnittmuster 125 für einen in 1 verdeckten Brusteinsatz sowie ein Schnittmuster 126 für einen Falteinsatz dargestellt, der in der 3 mit 26 bezeichnet wird. 3 zeigt schematisch den Verschluss 24, der den besagten Falteinsatz 26 und einen Reißverschluss 27 mit den Reißverschlusshälften 27a und 27b aufweist. Der Verschluss 24 ist in 3 in einem geschlossenen Zustand (3, oben) und in einem geöffneten Zustand (3, unten) dargestellt. Der Verschluss 26 verbindet die Rückenteilhälften 22, 23 des Rückenteils 11 miteinander.
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Der Falteinsatz 25 befindet sich unterhalb des Reißverschlusses 26 und ist mit den Rückenteilhälften 22, 23 vernäht. Er lässt sich komplett entfalten, wenn der Reißverschluss 26 geöffnet ist. Dadurch ist eine Breite bzw. eine Quererstreckung des Rückenteils 11 veränderbar, was erfindungsgemäß zur Vereinfachung des Einführens der Hinterbeine 3, 4 in die Beinteile 14, 15 bzw. für eine gute Passform des Schutzmantels 1 genutzt wird.
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Wie der 2 zu entnehmen ist, weist das Schnittmuster 126 für den Falteinsatz 26 eine rechteckige Form auf. Die Länge des Schnittmusters 126 entspricht der Summe der Einzellängen der zusammengesetzten Schnittmuster 114, 115, 122, 123, 117, 118 und 112, 113 entlang einer Trennlinie 28 zwischen linker Rückenteilhälfte 122 und rechte Rückenteilhälfte 123. Typische Längen für das Schnittmuster 126 liegen in einem Bereich zwischen 40 bis 80 cm. Die Breite des Schnittmusters 126 kann 10 bis 20 cm betragen. Der Falteinsatz 26 unterfüttert somit über dessen gesamte Länge den Reißverschluss 27. Der Reißverschluss 27 erstreckt sich von den hinteren Beinteilen 14, 15 (genauer gesagt: von den unteren Schnittkanten 114a, 115a der Schnittmuster 114, 115) bis zu dem Halsschlauch 16 (genauer gesagt: bis zu unteren Schnittkante 116a des Schnittmuster 116). Der Reißverschluss 27 ist vollständig geschlossen, wenn ein Gleitstück des Reißverschlusses 27 sich auf der Höhe der Kanten 114a, 115a befindet. Zum Öffnen des Reißverschlusses 27 lässt sich das Gleitstück bis in unmittelbarer Nähe der Schnittkante 116a des Schlauchschals 116 ziehen.
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Im zusammengenähten Zustand des Schutzmantels 1 liegt eine untere Schnittkante 125a des Schnittmusters 125 für den Brusteinsatz an einer oberen Schnittkante 116b des Schnittmusters 116a an. Die Schnittmuster 120, 125 sind also gedanklich über der Schnittkante 116b anzuordnen, während das Schnittmuster 126 des Falteinsatzes 26 gedanklich unterhalb der Trennlinie 28 zu legen ist.
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Während die Schnittmuster 116, 112, 113, 122, 123, 114, 115 und 120 bevorzugt aus Frottee sind, sind die übrigen Schnittmuster 119, 117, 118, 125 und 126 vorzugsweise aus gerilltem Bündchenstoff. Die Verwendung unterschiedlicher Materialen wird in 2 durch die schraffierten Flächen angedeutet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013001404 U1 [0002, 0003]
- EP 2046133 B1 [0004]