-
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeuganhänger und ein Zuggespann mit einem solchen Fahrzeuganhänger. Ein Fahrzeuganhänger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist beispielsweise aus der
US 2017/008 441 A1 bekannt.
-
Fahrzeuganhänger kommen im Bauwesen sowie in anderen Bereichen neben dem Transport von Ladegütern auch zum Transport von Fahrzeugen zum Einsatz. Die Fahrzeuganhänger können bspw. als Hochlader oder Tieflader ausgeführt sein, wobei diese zum Auffahren eines Fahrzeugs eine Auffahrrampe aufweisen. Beim Auffahren von Fahrzeugen, die eine geringe Bodenfreiheit aufweisen, besteht dabei die Gefahr, dass im Bereich des Übergangs zwischen der Auffahrrampe und der Ladebrücke des Fahrzeuganhängers die Fahrzeuge oftmals aufsetzen. Des Weiteren können Raupenfahrzeuge beim Überfahren des Übergangs in Fahrtrichtung unkontrolliert kippen, wodurch der Fahrzeuganhänger sowie das Raupenfahrzeug beschädigt werden können.
-
Um daher ein Beladen eines Fahrzeuganhängers zu erleichtern, wurden diese derart weiterentwickelt, dass die Ladebrücke bzw. der Fahrgestellrahmen mit der Ladebrücke in eine Hinterkippstellung überführbar ist. Ein solcher Fahrzeuganhänger ist beispielsweise aus der eingangs genannten
US 2017/008 441 A1 bekannt, der zusätzlich zur kippbaren Ladebrücke eine höhenverstellbare Zugdeichsel aufweist. Zum Kippen der Ladebrücke sowie zur Verstellung der Zugdeichsel ist ein Hydraulikzylinder vorgesehen, der durch eine elektrisch angetriebene Hydraulikpumpe betätigt wird. Die Hydraulikpumpe ist Teil eines unabhängigen Hydraulikkreislaufs des Anhängers.
-
Bei dem bekannten Fahrzeuganhänger ist die Höhenverstellung der Zugdeichsel mit dem nach hinten Kippen der Ladebrücke kombiniert. Eine optimale Deichselhöhe zur Ankupplung an ein Zugfahrzeug ist daher nur erschwert feineinstellbar, da sich beim Verstellen der Zugdeichsel ebenso die Ladebrücke verkippt. Ferner kann die elektrische Hydraulikpumpe nur begrenzt hohe Hydraulikdrücke zur Be- und Entladung bspw. von schweren Baufahrzeugen bereitstellen.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeuganhänger anzugeben, der durch eine verbesserte Anpassbarkeit ein Be- und Entladen sowie Ankuppeln an ein Zugfahrzeug vereinfacht. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Zuggespann mit einem solchen Fahrzeuganhänger anzugeben.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf den Fahrzeuganhänger durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Mit Blick auf das Zuggespann wird die vorstehend genannte Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 11 gelöst.
-
Konkret wird die Aufgabe durch einen Fahrzeuganhänger mit einer Ladebrücke und einer Zugdeichsel, die mit einem Fahrgestellrahmen gekoppelt sind, und wenigstens einer Hubeinrichtung gelöst. Die Hubeinrichtung weist wenigstens einen Hydraulikzylinder auf, der mit der Ladebrücke und der Zugdeichsel gelenkig verbunden ist. Durch den Hydraulikzylinder ist die Ladebrücke in eine Hinterkippstellung überführbar und die Zugdeichsel höhenverstellbar. Die Ladebrücke bildet in der Hinterkippstellung eine Auffahrrampe. Die Hubeinrichtung weist wenigstens einen ersten Hydraulikanschluss für eine Handpumpe und wenigstens einen zweiten Hydraulikanschluss für ein Hydrauliksystem eines Zugfahrzeugs auf, durch die der Hydraulikzylinder mit der Handpumpe und dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch verbindbar oder verbunden ist. Die Hubeinrichtung ist derart angepasst, dass der Hydraulikzylinder bei einer Betätigung durch die Handpumpe die Zugdeichsel zum Ankuppeln an das Zugfahrzeug höhenverstellt oder der Hydraulikzylinder bei einer Betätigung durch das Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs die Ladebrücke zum Be- und Entladen in die Hinterkippstellung überführt.
-
Die Erfindung hat verschiedene Vorteile. Durch die Überführung der Ladebrücke in die Hinterkippstellung wird ein Befahren der Ladebrücke mit einem Fahrzeug vereinfacht. Besonders vorteilhaft ist die Ladebrücke durch Fahrzeuge mit einer geringen Bodenfreiheit ohne ein Aufsetzen befahrbar. Des Weiteren wird dadurch das Befahren der Ladebrücke mit Raupenfahrzeugen, wie z.B. Baggern erleichtert.
-
Generell wird zwischen einem entkuppelten Zustand und einem angekuppelten Zustand des Fahrzeuganhängers unterschieden. Im entkuppelten Zustand ist der Fahrzeuganhänger alleinstehend bzw. von einem Zugfahrzeug abgekuppelt. In diesem Zustand ist kein Fixpunkt für die Zugdeichsel vorhanden, gegen den sich die Zugdeichsel bei der Betätigung des Hydraulikzylinders abstützen kann. Im entkuppelten Zustand bewirkt die Betätigung der Hubeinrichtung die Höhenverstellung der Zugdeichsel. Bevorzugt erfolgt die Betätigung der Hubeinrichtung zur Höhenverstellung der Zugdeichsel durch eine Handpumpe. Dies hat den Vorteil, dass die Höhenposition der Zugdeichsel einfach und mit geringem Aufwand einstellbar ist. Zur Betätigung des Hydraulikzylinders kann die Handpumpe an den ersten Hydraulikanschluss angeschlossen werden.
-
Die Hubeinrichtung ist derart angepasst, dass im angeschlossenen Zustand, in dem die Handpumpe am ersten Hydraulikanschluss angeschlossen sein kann, der Hydraulikzylinder mit der Handpumpe hydraulisch verbunden ist.
-
Die Handpumpe kann als doppeltwirkende Handpumpe ausgestaltet sein, um den Hydraulikzylinder und somit die Höhe der Zugdeichsel in beide Richtungen, insbesondere nach oben und nach unten, zu verstellen. Über den ersten Hydraulikanschluss und die an diesem angeschlossene Handpumpe ist die Höhenposition der Zugdeichsel manuell verstellbar. Die Höhenverstellung der Zugdeichsel kann lediglich über den ersten Hydraulikanschluss und somit die Handpumpe durchführbar sein. Hierbei ist vorteilhaft, dass durch die Handpumpe die Höhenposition der Zugdeichsel einfach und präzise einstellbar ist. Ferner ist der erfindungsgemäße Fahrzeuganhänger an eine Vielzahl von Zugfahrzeugen mit unterschiedlichen Höhen der Ankuppelstellen anpassbar und somit ankuppelbar. Der Fahrzeuganhänger weist dadurch eine erhöhte Einsatzflexibilität auf.
-
Im angekuppelten Zustand ist der Fahrzeuganhänger an ein Zugfahrzeug angekuppelt, wobei die Zugdeichsel mit der Ankuppelstelle des Zugfahrzeugs verbunden ist. In diesem Zustand wird bei der Betätigung der Hubeinrichtung die Ladebrücke von einer Transportstellung, insbesondere nicht-gekippten Stellung, in die Hinterkippstellung überführt. Beim Kippvorgang wird dabei die Kraft vom Hydraulikzylinder über die Zugdeichsel in die Ankuppelstelle des Zugfahrzeugs eingeleitet. Die Ankuppelstelle bildet dabei einen Fixpunkt, an dem sich die Zugdeichsel abstützt.
-
Bevorzugt erfolgt die Überführung der Ladebrücke von einer Transportstellung in die Hinterkippstellung durch die Betätigung der Hubeinrichtung über das Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs an der Hubeinrichtung. Erst im angekoppelten Zustand wird die Betätigung der Hubeinrichtung durch das Hydrauliksystem des Zugsfahrzeugs ermöglicht. Das Hydrauliksystem nutzt die Motorkraft des Zugfahrzeugs, wodurch vorteilhaft zum Kippen der Ladebrücke an der Hubeinrichtung ein hoher Hydraulikdruck bereitgestellt wird. Dadurch ist die Ladebrücke in der Hinterkippstellung auch mit schweren Fahrzeugen, insbesondere Baufahrzeugen, befahrbar. Des Weiteren wird dadurch für den Benutzer des Be- und Entladen der Ladebrücke erheblich erleichtert.
-
Es ist auch denkbar, dass die Überführung der Ladebrücke von einer Transportstellung in eine Hinterkippstellung durch Betätigung der Hubeinrichtung alternativ oder zusätzlich über die Handpumpe erfolgen kann. Dies hat den Vorteil, dass bei Ankupplung des Fahrzeuganhängers an Zugfahrzeugen, die kein Hydrauliksystem aufweisen, die Ladebrücke in die Hinterkippstellung manuell überführbar ist.
-
Die Hubeinrichtung ist derart angepasst, dass im angeschlossenen Zustand, in dem das Hydrauliksystem des Zugsfahrzeugs an den zweiten Hydraulikanschluss angeschlossen sein kann, der Hydraulikzylinder mit dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch verbunden ist. Durch den zweiten Hydraulikanschluss und das an diesem angeschlossene Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs ist die Ladebrücke, insbesondere halbautomatisch, in die Hinterkippstellung überführbar.
-
Die Überführung der Ladebrücke kann lediglich über den zweiten Hydraulikanschluss und somit das Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs durchgeführt werden.
-
Bei der Erfindung sind der Schritt der Höhenverstellung der Zugdeichsel zum Ankuppeln des Fahrzeuganhängers an ein Zugfahrzeug und der Schritt der Überführung der Ladebrücke in die Hinterkippstellung zum Auf- und Abfahren mit einem Fahrzeug klar voneinander getrennt.
-
Die Ladebrücke kann mit dem Fahrgestellrahmen fest oder gelenkig verbunden sein. Die Ladebrücke umfasst eine Ladefläche und eine unterhalb angeordnete Verstärkungsstruktur für die Ladefläche.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zugdeichsel am Fahrgestellrahmen gelenkig gelagert, sodass der Hydraulikzylinder eine Höhenposition der Zugdeichsel durch Neigen verstellt. Die Höhenverstellung der Zugdeichsel erfolgt im von einem Zugfahrzeug entkuppelten Zustand des Fahrzeuganhängers. Durch ein Betätigen des Hydraulikzylinders wird die Zugdeichsel um eine Lagerstelle am Fahrgestellrahmen bewegt, sodass die Höhenposition einer Zugöse der Zugdeichsel zur Ankupplung an das Zugfahrzeug verstellt wird. Der Hydraulikzylinder kann in Längsrichtung der Zugdeichsel zwischen der Lagerstelle am Fahrgestellrahmen und der Zugöse mit der Zugdeichsel gelenkig verbunden sein. Die Höhenverstellung durch Neigen ist konstruktiv einfach umsetzbar, sodass Kosten eingespart werden.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Hubeinrichtung wenigstens eine Ventileinheit auf, durch die der Hydraulikzylinder mit der Handpumpe oder dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch verbindbar oder verbunden ist. Die Ventileinheit weist vorzugsweise wenigstens drei Schaltstellungen auf, wobei in einer ersten Schaltstellung der Hydraulikzylinder mit dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch verbunden ist. In einer zweiten Schaltstellung ist der Hydraulikzylinder von der Handpumpe und dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch getrennt. In einer dritten Schaltstellung ist der Hydraulikzylinder mit der Handpumpe hydraulisch verbunden. Durch die Ventileinheit ist der Hydraulikzylinder einfach ansteuerbar. Die Ventileinheit dient dazu den gewünschten Betriebsmodus (Höhenverstellen, Halten oder Kippen) einzustellen.
-
Vorzugsweise weist die Ventileinheit wenigstens zwei 3/3-Wegeventile auf, die zur Betätigung des Hydraulikzylinders zwischen der Handpumpe und dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch umschaltbar sind. Mit anderen Worten ist die Ventileinheit derart ausgebildet, dass die zwei 3/3-Wegeventile zwischen der ersten und dritten Schaltstellung umschaltbar sind, um den Hydraulikzylinder mit dem Hydrauliksystem des Zugsfahrzeugs oder mit der Handpumpe hydraulisch zu verbinden. Die 3/3-Wegeventile sind kostengünstig in der Anschaffung und einfach in die Hubeinrichtung implementierbar.
-
Weiter vorzugsweise weist die Ventileinheit eine Sperrstellung auf, in der der Hydraulikzylinder von der Handpumpe und dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch getrennt ist, sodass der Hydraulikzylinder die Zugdeichsel in einer eingestellten Höhenposition hydraulisch fixiert. Die Sperrstellung entspricht der zweiten Schaltstellung der Ventileinheit. In dieser wird die eingestellte Höhenposition der Zugdeichsel, insbesondere der Zugöse, sicher gehalten. Die Fixierung der Zugdeichsel in der Höhenposition erfolgt durch den am Hydraulikzylinder anliegende Hydraulikdruck, der eine Bewegung eines Kolbens und somit einer Kolbenstange des Hydraulikzylinders verhindert. Hierbei entfällt ein zusätzlicher, mechanischer Sperrmechanismus, wodurch Kosten eingespart werden. Ferner ist dadurch der Aufbau der Hubeinrichtung vereinfacht.
-
Bevorzugt sind die beiden 3/3-Wegeventile zum gemeinsamen Schalten miteinander gekoppelt. Durch die Kopplung können die beiden 3/3-Wegeventile gemeinsam, insbesondere simultan, zwischen den drei Schaltstellungen umgeschaltet werden. Dadurch wird eine hohe Schaltgenauigkeit und eine hohe Funktionssicherheit der Ventileinheit erreicht.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Hydraulikzylinder durch einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder gebildet, den die Ventileinheit hydraulisch ansteuert. Durch den doppeltwirkenden Hydraulikzylinder ist die Zugdeichsel in beide Höhenrichtungen definiert einstellbar sowie die Ladebrücke von einer Transportstellung in die Hinterkippstellung überführbar bzw. aus dieser wieder in die Transportstellung zurück überführbar. Des Weiteren ermöglich dies das Fixieren der Zugdeichsel an einer bestimmten Höhenposition sowie das Halten der Ladebrücke in der Hinterkippstellung. Somit wird ein sicheres Auffahren eines Fahrzeugs auf die Ladebrücke erreicht. Dies gilt auch für das Abfahren des Fahrzeugs beim Entladen der Ladebrücke.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Hydraulikzylinder wenigstens zwei Sperrventile auf, um den Hydraulikzylinder abzusperren. Durch die Sperrventile kann der Hydraulikzylinder die Zugdeichsel in einer eingestellten Höhenposition hydraulisch fixieren. Ferner haben die Sperrventile den Vorteil, dass bei einem unerwarteten Druckabfall bspw. durch einen Leitungsbruch im angeschlossenen vorangeschalteten Hydrauliksystem eine unzulässige Bewegung des Hydraulikzylinders verhindert wird. Der Hydraulikzylinder kann durch die Sperrventile die Position der Zugdeichsel bzw. der Ladebrücke sicher halten.
-
Bevorzugt ist wenigstens ein Betätigungselement, insbesondere ein Handhebel, am Fahrgestellrahmen angeordnet, durch das eine weitere Ventileinheit, insbesondere ein 6/3-Wegeventil, betätigt werden kann, um die Ladebrücke zum Beladen in die Hinterkippstellung zu überführen. Die weitere Ventileinheit kann ein Teil der Hubeinrichtung sein. Die weitere Ventileinheit kann durch das Betätigungselement manuell betätigt werden. Das Betätigungselement dient zur Freigabe des hydraulischen Drucks, der durch das Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs am zweiten Hydraulikanschluss bereitgestellt werden kann. Durch das Betätigungselement kann ein Benutzer am Fahrzeuganhänger die Ladebrücke von der Transportstellung in die Hinterkippstellung überführen bzw. von der Hinterkippstellung wieder in die Transportstellung zurück überführen. Der Benutzer kann die Ladebrücke direkt am Fahrzeuganhänger bedienen und in die gewünschte Stellung bringen.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Ladebrücke wenigstens eine befahrbare Heckklappe auf, die in der Hinterkippstellung einen Teil der Auffahrrampe bildet. Die Heckklappe dient nicht nur zum heckseitigen Begrenzen eines Ladebereichs der Ladebrücke, sondern bildet auch ein Überfahrelement, das Teil der Auffahrrampe bildet. In der Hinterkippstellung kann also die Heckklappe den restlichen Abstand zwischen dem Boden und der Ladefläche der Ladebrücke überbrücken. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Heckklappe im Wesentlichen eine geradlinige Verlängerung der Ladefläche der Ladebrücke bildet.
-
Nach dem nebengeordneten Anspruch 11 betrifft die Erfindung ein Zuggespann mit einem Zugfahrzeug und einem erfindungsgemäßen Fahrzeuganhänger, der mit einem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch verbunden ist und/oder mit einer Handpumpe verbindbar oder verbunden ist derart, dass die Ladebrücke des Fahrzeuganhängers von einer Transportstellung in eine Hinterkippstellung überführbar ist, in der die Ladebrücke eine Auffahrrampe bildet. Hierbei wird auf die im Zusammenhang mit dem Fahrzeuganhänger erläuterten Vorteile verwiesen. Darüber hinaus kann das Zuggespann alternativ oder zusätzlich einzelne oder eine Kombination mehrerer zuvor in Bezug auf den Fahrzeuganhänger genannter Merkmale aufweisen.
-
Die Erfindung wird nachstehend mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die dargestellten Ausführungsformen stellen Beispiele dar, wie der erfindungsgemäße Fahrzeuganhänger ausgestaltet sein kann.
-
In diesen zeigen,
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeuganhängers nach einem bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- 2 einen Hydraulikschaltplan einer Hubeinrichtung des Fahrzeuganhängers gemäß 1; und
- 3 einen Hydraulikschaltplan einer Hubeinrichtung gemäß dem Stand der Technik.
-
1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeuganhängers 10 nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, wobei der Fahrzeuganhänger 10 neben dem Transport von Ladegütern, wie bspw. Baumaterialien, auch zum Transport von Fahrzeugen zum Einsatz kommt. Der Fahrzeuganhänger 10 gemäß 1 ist als Hochlader ausgebildet. Alternativ kann der Fahrzeuganhänger 10 auch als Tieflader ausgestaltet sein. Generell umfasst die Erfindung auch andere nicht genannte Anhängertypen.
-
Der Fahrzeuganhänger 10 umfasst eine Ladebrücke 11, eine Zugdeichsel 12 und einen Fahrgestellrahmen 13. Die Ladebrücke 11 ist mit dem Fahrgestellrahmen 13 fest verbunden. Es ist auch denkbar, dass die Ladebrücke 11 mit dem Fahrgestellrahmen 13 gelenkig verbunden ist, sodass die Ladebrücke 11 in eine oder mehrere Kippstellungen überführbar ist. Die Ladebrücke 11 weist ferner mehrere Bordwände auf, die eine Ladefläche 27 seitlich begrenzen.
-
Der Fahrzeuganhänger 10 weist heckseitig zwei überfahrbare Heckklappen 26 auf, die mit der Ladebrücke 11 schwenkbar verbunden sind. Die Heckklappen 26 sind um eine Querachse, die quer zur Längsrichtung des Fahrzeuganhängers verläuft, nach hinten klappbar und dienen zum Be- und Entladen der Ladebrücke 11, insbesondere zum Auffahren und Abfahren von Fahrzeugen.
-
Gemäß 1 ist die Zugdeichsel 12 mit dem Fahrgestellrahmen 13 gelenkig verbunden. Konkret weist die Zugdeichsel 12 zwei Enden auf, wobei die Zugdeichsel 12 durch ein erstes Ende mit einer unter dem Fahrgestellrahmen 13 angeordneten Lagerstelle drehbar gekoppelt ist. Am zweiten Ende 28 weist die Zugdeichsel 12 eine Zugöse 29 zur Ankupplung an ein Zugfahrzeug auf. Die Zugdeichsel 12 weist ferner einen Zugrohrkörper 31 auf, der sich zwischen den beiden Enden erstreckt, wobei das erste Ende und das zweite Ende 28 einen Höhenversatz zueinander aufweisen.
-
Wie in 1 gezeigt ist, weist der Fahrzeuganhänger 10 des Weiteren eine Hubeinrichtung 14 mit zwei Hydraulikzylindern 15 auf, die mit der Ladebrücke 11 und der Zugdeichsel 12 gelenkig verbunden sind. Die Hydraulikzylinder 15 sind im Wesentlichen ausgehend von der Zugsdeichsel 12 senkrecht angeordnet. Durch die Hydraulikzylinder 15 ist die Ladebrücke 11 in eine Hinterkippstellung überführbar und die Zugdeichsel 12 höhenverstellbar.
-
Um die Ladebrücke 11 in die Hinterkippstellung überführen zu können, muss der Fahrzeuganhänger 10 mit der Zugdeichsel 12 an einem nicht dargestellten Zugfahrzeug angekuppelt sein. Beim Kippvorgang wird die Kraft von den Hydraulikzylindern 15 über die Zugdeichsel 12 in die Ankuppelstelle des Zugfahrzeugs eingeleitet. Die Ankuppelstelle bildet dabei einen Fixpunkt, an dem sich die Zugdeichsel 12 abstützt. Bei der Höhenverstellung der Zugdeichsel 12 ist der Fahrzeuganhänger 10 von einem Zugfahrzeug entkuppelt. Die Zugdeichsel 12 ist dabei an keiner Ankuppelstelle angekuppelt, sodass die Zugdeichsel 12 frei verstellbar ist.
-
Die Hubeinrichtung 14 ist derart angepasst, dass die Einstellung der Höhenposition der Zugdeichsel 12 und die Überführung der Ladebrücke 11 in die Hinterkippstellung unabhängig voneinander erfolgen kann. Die Zugdeichsel 12 ist mit der Lagerstelle derart verbunden, dass die Hydraulikzylinder 15 eine Höhenposition der Zugdeichsel 12 durch Neigen bzw. Schwenken um die Lagerstelle einstellen. Die Ladebrücke 11 bildet in der Hinterkippstellung eine Auffahrrampe, wobei die befahrbaren Heckklappen 26 in der Hinterkippstellung ein Teil der Auffahrrampe sind. Die Heckklappen 26 können dabei eine geradlinige Verlängerung der Ladefläche 27 der Ladebrücke 11 bilden.
-
Die Hubeinrichtung 14 weist zwei voneinander getrennte Hydraulikanschlüsse 16, 17 auf, wobei ein erster Hydraulikanschluss 16 für eine hydraulische Handpumpe 18 und ein zweiter Hydraulikanschluss 17 für ein Hydrauliksystem eines nicht dargestellten Zugfahrzeugs vorgesehen ist. Mit anderen Worten sind die zwei Hydraulikzylinder 15 durch den ersten Hydraulikanschluss 16 mit der Handpumpe 18 hydraulisch verbindbar und durch den zweiten Hydraulikanschluss 17 mit dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch verbindbar.
-
Wie in 1 ersichtlich ist, sind die Hydraulikanschlüsse 16, 17 frontseitig am Fahrgestellrahmen 13 angeordnet. Konkret ist der erste Hydraulikanschluss 16 auf der in Fahrtrichtung rechten Seite des Fahrgestellrahmens 13 und der zweite Hydraulikanschluss 17 auf der in Fahrtrichtung linken Seite des Fahrgestellrahmens 13 angeordnet. Des Weiteren ist im Bereich des zweiten Hydraulikanschlusses 17 ein Betätigungselement 24 einer Ventileinheit 25 in Form eines Handhebels 24' vorgesehen. Durch den Handhebel 24' kann die Ventileinheit 25 betätigt werden. Auf die Ventileinheit 25 wird später näher eingegangen.
-
Die Hubeinrichtung 14 des Fahrzeuganhängers 10 gemäß 1 wird anhand 2 nachfolgend genauer beschrieben. 2 zeigt einen Hydraulikschaltplan der Hubeinrichtung 14, wobei die hydraulische Handpumpe 18 und das Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs am jeweils zugehörigen Hydraulikanschluss 16, 17 zur besseren Erläuterung angeschlossen dargestellt sind. Des Weiteren ist in 2 der Einfachheit halber lediglich einer der beiden Hydraulikzylinder 15 dargestellt, wobei die nachfolgende Beschreibung auch auf den zweiten nicht dargestellten Hydraulikzylinder 15 zutrifft.
-
Wie in 2 gezeigt, ist der Hydraulikzylinder 15 durch einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder gebildet. Der Hydraulikzylinder 15 weist zwei Sperrventile 23 auf, die dem Hydraulikzylinder 15 vorgeschaltet sind. Jeweils ein Sperrventil 23 ist in einer von zwei Hydraulikleitungen 32', 32" angeordnet. Die beiden Hydraulikleitungen 32', 32" dienen je nach Bewegungsrichtung einer Kolbenstange des Hydraulikzylinders 15 als Zulauf- oder Ablaufleitung für Hydrauliköl.
-
Die Hubeinrichtung 14 umfasst eine Ventileinheit 19, durch die der Hydraulikzylinder 15 mit der Handpumpe 19 oder dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs verbunden ist oder von der Handpumpe 19 und dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch getrennt ist. Die Ventileinheit 19 weist zwei 3/3-Wegeventile 21 auf, die miteinander gekoppelt sind derart, dass bei einem Schaltvorgang die beiden 3/3-Wegeventile 21 simultan betätigt werden. Mit anderen Worten werden die 3/3-Wegeventile 21 bei einem Schaltvorgang gleichzeitig betätigt. Die 3/3-Wegeventile 21 sind elektrisch betätigbar. Alternativ können die 3/3-Wegeventile 21 mechanisch, insbesondere manuell, betätigt werden.
-
Die beiden 3/3-Wegeventile 21 weisen drei Schaltstellungen 33, 34, 35 auf, wobei in einer ersten Schaltstellung 33 der Hydraulikzylinder 15 mit dem Hydrauliksystem des Nutzfahrzeugs hydraulisch verbunden ist. In einer zweiten Schaltstellung 34 ist der Hydraulikzylinder 15 von der Handpumpe 18 und dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch getrennt. In einer dritten Schaltstellung 35 ist der Hydraulikzylinder 15 mit der Handpumpe 18 hydraulisch verbunden. Die zweite Schaltstellung 34 entspricht einer Sperrstellung 22.
-
Die Hubeinrichtung 14 ist derart angepasst, dass die Überführung der Ladebrücke 11 lediglich über den zweiten Hydraulikanschluss 17 und somit das Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs durchführbar ist. In der ersten Schaltstellung 33 wird der Hydraulikzylinder 15 hydraulisch angesteuert derart, dass die Kolbenstange des Hydraulikzylinders 15 ausfährt oder einfährt. Um den Hydraulikzylinder 15 mit dem an dem zweiten Hydraulikanschluss 17 angeschlossenen Hydrauliksystem des Zugsfahrzeugs hydraulisch zu verbinden, muss die weitere, in 1 genannte, Ventileinheit 25 über den Handhebel 24' manuell betätigt werden. Die weitere Ventileinheit 25 ist als 6/3-Wegeventil ausgebildet. Die beiden 3/3-Wegeventile 21 sind zwischen dem Hydraulikzylinder 15 und der Handpumpe 18 sowie dem 6/3-Wegeventil angeordnet.
-
Durch die Betätigung der weiteren Ventileinheit 25 wird der Hydraulikfluss bzw. der Hydraulikdruck des Hydrauliksystems des Zugfahrzeugs freigegeben, sodass die Ladebrücke 11 von einer Transportstellung in eine Hinterkippstellung überführt wird. Dabei können sich die Ladebrücke 11 und die Zugdeichsel 12 relativ bewegen. In diesem Zustand ist der Fahrzeuganhänger 10 mit der Zugöse 29 an einer Ankuppelstelle eines nicht dargestellten Zugfahrzeugs angekuppelt. In der Hinterkippstellung ist die Ladebrücke 11 geneigt bzw. schräg gestellt, sodass ein Fahrzeug erleichtert auf die Ladebrücke 11 auffahren bzw. von dieser abfahren kann.
-
Um die Ladebrücke 11 in der Hinterkippstellung zu halten, können die zwei 3/3-Wegeventile 21 der Ventileinheit 19 in die zweite Schaltstellung 34 bzw. Sperrstellung 22 bewegt werden. Ferner weist auch das 6/3-Wegeventil der weiteren Ventileinheit 25 eine Sperrstellung auf, die die Ladebrücke 11 in der Hinterkippstellung zusätzlich oder alternativ hydraulisch fixieren kann. In der Sperrstellung wird die Ladebrücke 11 durch das unter Druck stehende Hydrauliköl, das in den beiden Hydraulikleitungen 32', 32" zwischen dem Hydraulikzylinder 15 und den beiden 3/3-Wegeventilen 21 oder dem 6/3-Wegeventil eingeschlossen ist, in ihrer Position fixiert. Mit anderen Worten wird die Ladebrücke 11 durch den eingeschlossenen hydraulischen Druck in der Hinterkippstellung beim Auffahren bzw. Abfahren des Fahrzeugs gehalten, insbesondere fixiert.
-
Nach dem Auffahren bzw. Abfahren des Fahrzeugs kann die Ladebrücke 11 durch Betätigung der weiteren Ventileinheit 25 durch den Handhebel 24' und durch Schalten der 3/3-Wegeventile 21 in die erste Schaltstellung 33 von der Hinterkippstellung wieder in die Transportstellung zurück überführt werden. Es ist denkbar, dass sich die 3/3-Wegeventile 21 während der Überführung der Ladebrücke 11 von der Transportstellung in die Hinterkippstellung stets in der ersten Schaltstellung befinden, d.h. keine Sperrfunktion erfüllen.
-
Wie vorstehend beschrieben ist in der dritten Schaltstellung 35 der 3/3-Wegeventile 21 der Hydraulikzylinder 15 mit der Handpumpe 18 hydraulisch verbunden und von dem Hydrauliksystem des Zugfahrzeugs hydraulisch getrennt. Durch manuelle Betätigung der Handpumpe 18 wird der Hydraulikzylinder 15 abhängig von einer Schaltstellung eines Pumpenventils 36 entsprechend betätigt. In diesem Zustand ist der Fahrzeuganhänger 10 vorzugsweise von einem nicht dargestellten Zugfahrzeug abgekuppelt. Hierbei ist durch die Handpumpe 18 die Höhenposition der Zugöse 29 eine Ankuppelhöhe eines Zugfahrzeugs einstellbar. Die Hubeinrichtung 14 ist derart angepasst, dass die Höhenverstellung der Zugdeichsel 12 über den ersten Hydraulikanschluss 16 und somit die Handpumpe 18 durchführbar ist. Die Zugdeichsel 12 kann dabei durch die Handpumpe 18 über den Hydraulikzylinder 15 in Höherichtung nach oben oder nach unten verstellt werden. Mit anderen Worten ist die Zugdeichsel 12 derart verstellbar, dass die Zugöse 29 zur Ankupplung an ein Zugfahrzeug in beide Höhenrichtungen bewegbar ist.
-
Ist der Fahrzeuganhänger 10 an einem Zugfahrzeug angekuppelt und befindet sich das 3/3-Wegeventil 21 in der dritten Schaltstellung, kann auch durch die Handpumpe 18 die Ladebrücke 11 von der Transportstellung in die Hinterkippstellung überführt werden.
-
3 zeigt einen Hydraulikschaltplan einer Hubeinrichtung 14 gemäß dem Stand der Technik. Im Unterschied zur Hubeinrichtung 14 gemäß 2 ist keine Ventileinheit 19 vorhanden, um den Hydraulikzylinder 15 durch ein Hydrauliksystem eines Zugfahrzeugs zu betätigen. Dazu fehlt ebenso der zweite Hydraulikanschluss 17 der Hubeinrichtung 14. Die Höhenverstellung der Zugdeichsel 12 und die Überführung der Ladebrücke 11 von der Transportstellung in die Hinterkippstellung ist hierbei ausschließlich durch die Handpumpe 18 möglich.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Fahrzeuganhänger
- 11
- Ladebrücke
- 12
- Zugdeichsel
- 13
- Fahrgestellrahmen
- 14
- Hubeinrichtung
- 15
- Hydraulikzylinder
- 16
- erster Hydraulikanschluss
- 17
- zweiter Hydraulikanschluss
- 18
- Handpumpe
- 19
- Ventileinheit
- 21
- 3/3-Wegeventil
- 22
- Sperrstellung
- 23
- Sperrventile
- 24
- Betätigungselement
- 24'
- Handhebel
- 25
- weitere Ventileinheit
- 26
- Heckklappe
- 27
- Ladefläche
- 28
- zweites Ende
- 29
- Zugöse
- 31
- Zugrohrkörper
- 32', 32''
- Hydraulikleitungen
- 33
- erste Schaltstellung
- 34
- zweite Schaltstellung
- 35
- dritte Schaltstellung
- 36
- Pumpenventil
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2017008441 A1 [0001, 0003]