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Vorliegende Erfindung betrifft eine segmentierte ausziehbare Treppe mit einer Einziehhilfe umfassend zwei Treppenholme, welche eine Längsrichtung definieren und zwischen sich eine Vielzahl von Treppenstufen halten, wobei die Segmente der Holme derart beweglich miteinander verbunden sind, dass die Treppe in Längsrichtung aus einem eingezogenen Zustand mit einer ersten Länge in einen ausgezogene Zustand mit einer zweiten Länge ausziehbar ist und wobei mindestens eines der Segmente an einem ersten Festpunkt fixiert ist.
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Segmentierte Treppen, welche sich platzsparend unterbringen lassen sind besonders für den Einsatz in Bereichen konzipiert, wo ein Einbau einer permanent vorhandenen Treppe aus Platz- oder auch ästhetischen Gründen unerwünscht ist. Die Segmentierung erlaubt es, die Treppe aus einem vollständig eingefahrenen oder eingefalteten Zustand mit einer kurzen Länge in einen vollständig ausgefahrenen oder ausgefalteten Zustand zu versetzen.
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Es sind hierzu Falt- und Ausziehtreppen bekannt. Beide werden, wenn sie nicht gebraucht werden, üblicherweise in einem in die Decke eingelassenen Treppenkasten verstaut, welcher mittels eines schwenkbar angebrachten Deckels verschließbar ist. Eines der Segmente der Treppe ist hierbei an mindestens einem Festpunkt fixiert, welcher am Treppenkasten oder auch an dem Deckel des Treppenkastens liegen kann.
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Bei Falttreppen sind die einzelnen Treppensegmente hierzu an ihrem Ende gelenkig verbunden, so dass die im eingefalteten Zustand aufeinander liegenden Segmente durch gegenseitiges Verschwenken zu einer langen Treppe ausgefaltet werden können.
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Ausfaltbare Treppen sind einfach zu konstruieren, haben jedoch einige Nachteile. Zum einen haben sie nur zwei stabile Zustände, nämlich den zusammengelegten uns aufgefalteten Zustand. In den beim Faltvorgang durchlaufenen Zwischenzuständen sind Faltreppen grundsätzlich nicht stabil und damit nicht begehbar. Zum anderen ist es konstruktionsbedingt schwierig, sie mit einer Aus- bzw. Einziehhilfe zu versehen, einen Benutzer also durch eine geeignete Mechanik beim Aus- bzw. Einfalten der Treppe dahingehend zu unterstützen, dass er nur einen Teil des Gewichts der Treppe zu stemmen braucht. Sowohl beim Ausklappen als auch beim Einklappen muss der Benutzer, also das volle Gewicht aller nicht am Festpunkt fixierten Segmente tragen.
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Dies ist anders bei (linear) ausziehbaren Treppen, wie beispielsweise Gleitsegmenttreppen oder Scherentreppen. Bei Gleitsegmenttreppen liegen im eingefahrenen Zustand ähnlich wie bei Klapptreppen mehrere, üblicherweise gleichlange, jeweils mehrere Trittstufen aufweisende, Treppensegmente übereinander. Die Segmente sind jedoch nicht über Gelenke, sondern über Profilschienen derart gegeneinander verschieblich miteinander verbunden, dass sie relativ zueinander in Längsrichtung der Treppe gleiten können, wodurch eine Längenänderung der Treppe bewirkt wird. Ein Anschlag an jedem Segment sorgt üblicherweise dafür, dass die Segmente beim Ausfahren nicht unbeabsichtigt voneinander gelöst werden. Soll die Treppe einer Drucklast standhalten, stellt eine Verriegelung sicher, dass die sich Segmente nicht unter der Last beim Besteigen wieder einfahren.
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Anders als bei Klapptreppen erfolgt das Aus- bzw. Einziehen einer solchen Treppe in Form einer im Wesentlichen linearen Bewegung in ihrer Längsrichtung.
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Gleiches gilt für Scherentreppen, bei welchen die Treppenholme aus mehreren Scherensegmenten bestehen, von denen jedes wiederrum zwei Scherenschenkel umfasst, welche in ihrem Kreuzungspunkt schwenkbar zueinander verbunden sind. Jedes Scherenelement verfügt meist über eine, üblicherweise im Kreuzungspunkt gehaltene, Trittstufe und ist mit je einem vorhergehenden und/oder nachgeordneten Scherenelement in zwei Verbindungspunkten an den Enden der Scherenschenkel schwenkbar verbunden. Eine solche Scherentreppe ist ebenfalls durch eine lineare Bewegung ausziehbar und hat im Vergleich zu einer Gleitsegmenttreppe den Vorteil, dass die Trittstufen zwischen den Treppensegmenten keinen lateralen Versatz aufweisen, so dass das Besteigen einer solchen Treppe im Vergleich zu einer Gleitsegmenttreppe gewöhnlich als komfortabler empfunden wird. Eine solche Scherentreppe ist beispielsweise aus der europäischen Veröffentlichungsschrift
EP 1 010 832 A2 bekannt.
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Ebenfalls bekannt sind mit solchen Scherentreppen kompatible Einziehhilfen, welche dem Benutzer der Treppe zumindest einen Teil des Gewichts der Treppe abnehmen sollen, so dass der Auszieh- wie der Einziehvorgang der Treppe komfortabler bzw. für ältere Menschen oder Kinder überhaupt erst möglich wird. Eine solche Einziehhilfe umfasst üblicherweise ein Kraftelement, welches zwei Enden aufweist, von denen eines an einem Fixpunkt, beispielsweise dem Treppenkasten oder dem Treppenkastendeckel festgelegt ist, und das andere Ende an einem mit der Treppe verbundenen und senkrecht zu der durch Treppenholmen definierten Ebene weisenden Hebel angreift. Durch den Hebel wird eine Untersetzung der Rückstellkraft des Kraftelements, welches üblicherweise eine Linearfeder ist, bewirkt. Ohne die Untersetzung ließe sich die Treppe nicht gegen die Kraft dieser Einziehhilfe in den ausgezogenen Zustand versetzen. Der Hebel ist üblicherweise über eine schwenkbare Mechanik mit der Treppe verbunden, um im eingezogenen Zustand ganz oder zumindest teilweise in die Treppenebene einschwenken zu können.
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Ein weiterer Sinn des Hebels bzw. der Hebelmechanik bei im Stand der Technik bekannten Einziehhilfen ist es, die relative Längenänderung des Kraftelements von der relativen Längenänderung der Treppe zu entkoppeln. Üblicherweise haben Scherentreppen eine relative Längenänderung, also ein Verhältnis von ausgezogener zu eingezogener Länge zwischen drei und vier. Die üblicherweise als Kraftelement in bekannten Einziehhilfen eingesetzten Linearfedern vertragen jedoch nur eine relative Längenänderung, die deutlich unterhalb dieses Wertes liegt. Bei einer der Treppe entsprechenden relativen Längenänderung wäre unweigerlich eine plastische Verformung und damit eine Unbrauchbarkeit des Kraftelements bzw. der linearen Feder die Folge. Dadurch, dass das Kraftelement nicht direkt an der Treppe, sondern über einen Hebel bzw. einer Hebelmechanik mit der Treppe verbunden ist, kann durch entsprechende Bemaßung der Hebelmechanik die relative Längenänderung des Kraftelements deutlich unterhalb, der der Treppe und damit innerhalb des elastischen Verformungsbereichs des Kraftelements gehalten werden.
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Nachteil dieser Lösung ist, dass die Scherentreppe mit dieser Einziehhilfe keinen linearen Ein- bzw. Ausziehweg hat, sondern das Ende der Treppe (und damit auch jeder andere Punkt auf der Treppe), beim Ein- bzw. Ausziehen einen bogenförmigen Weg nimmt, das untere Ende der Treppe beim Aus- oder Einziehen also ausschert. Dies hat den Nachteil, dass eine Treppen mit einer solchen Einziehhilfe in beengten Verhältnissen schlecht oder teilweise gar nicht eingesetzt werden kann, wenn nämlich durch das Ausscheren des Endes der Treppe an eine Begrenzung, wie beispielsweise eine Wand, anstoßen würde und somit nicht vollständig ausziehbar wäre.
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Vorliegende Erfindung legt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einziehhilfe für eine linear ausziehbare Treppe zu finden, bei der der Ein- bzw. Auszugsweg möglichst wenig von einer geraden Linie abweicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine ausziehbare Treppe gemäß des Hauptanspruches 1.
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Der wesentliche Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Einziehhilfen, insbesondere für Scherentreppen ist, dass die durch das Kraftelement ausgeübte Kraft während des gesamten Ein- bzw. Ausziehvorgangs parallel zur Längsrichtung der Treppe wirkt und hierbei der Kraftangriffspunkt des Kraftelements unmittelbar an der Treppe liegt. Das bedeutet, das Kraftelement ist nicht über eine Hebelmechanik, sondern mit mindestens einem seiner Enden unmittelbar an die Treppe bzw. an eines der Treppensegmente angeschlossen. Das zweite Ende des Kraftelements kann entweder ebenfalls an der Treppe festgelegt sein oder es ist an einem nicht mit der Treppe beweglichem Fixpunkt, etwa einer Wand oder dem Treppenkasten oder dem Treppenkastendeckel festgelegt.
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Im ersteren Fall kann das Kraftelement beispielsweise an einem im ausgezogenen Zustand im oberen Bereich liegenden Segment und mit dem anderen Ende an einem im ausgezogenen Zustand im unteren Bereich der Treppe liegenden Segment angeschlossen sein und so eine die Treppe in ihren eingezogenen Zustand zurücktreibende Kraft auf die beiden Segmente ausüben, welche sich über die mechanische Verbindung dieser Segmente mit den anderen auch auf alle anderen Segmente auswirkt. Beispielsweise kann das Kraftelement seitlich parallel zu den Holmen liegend angeordnet sein.
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Der Nachteil hierbei ist jedoch, dass, wie oben bereits angesprochen, das Kraftelement in diesem Fall die gleiche relative Längenänderung erfährt wie die Leiter als Ganzes. Für manche Arten von Kraftelementen stellt dies kein Problem dar, etwa wenn ein aktives Kraftelement in Form eines Elektromotors in Verbindung mit einer Seilwinde eingesetzt ist. Hier kann einfach durch zu Verfügung stellen einer ausreichenden Seillänge, welche der Unterschied in der Entfernung zwischen den beiden Angriffspunkten im Einzelnen des ausgezogenen Zustandes entspricht, die relative Längenänderung der Treppe vollständig abgebildet werden.
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Gleiches gilt auch, wenn ein Kraftelement in Form einer Spiralfeder welche über ein Untersetzungsgetriebe an eine Zugseilwinde angeschlossen ist eingesetzt wird. Die Untersetzung stellt hierbei sicher, dass die Längenänderung der Spiralfeder um ein gewisses Verhältnis niedriger ist als die Länge des ausgezogenen Seiles.
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Der Nachteil dieser beiden Lösungen ist aber, dass sowohl das Spiralfederkraftelement als auch ein Elektromotor deutlich komplexer und teurer sind, als die üblicherweise in Einziehhilfen eingesetzten Linearfedern. Bei Linearfedern besteht jedoch das beschriebene Problem, dass diese durch die bei Ausziehtreppen üblicherweise vorkommenden relativen Längenänderungen um das drei- bis vierfache plastisch verformt und somit unbrauchbar würden.
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Um auch günstige Linearfedern mit der erfindungsgemäßen Einziehhilfe verwenden zu können, wird daher vorgeschlagen, den zweiten Kraftangriffspunkt des Kraftelements der erfindungsgemäßen Treppe nicht an einen Treppensegment vorzusehen, sondern an einem zweiten externen Fixpunkt. Das gewünschte Verhältnis der relativen Längenänderung von Linearfeder und ausziehbarer Treppe kann dadurch eingestellt werden, dass ein gewisser Versatz um eine Distanz D zwischen dem ersten Fixpunkt, an dem die Treppe mit einem ihrer Segmente festgelegt ist und den zweiten Fixpunkt, an dem das zweite Ende des Kraftelements festgelegt ist, vorgesehen wird. Dieser Versatz bzw. genauer das Verhältnis des Versatzes zu der Distanz des ersten Fixpunktes zum Kraftangriffspunkt des Kraftelements an der Leiter im eingezogenen Zustand bestimmt die relative Längenänderung des Kraftelements gemäß der Formel
wobei y die relative Längenänderung des Kraftelements, x die der Leiter, D den Versatz und Go die Länge des Kraftelements im eingezogenen Zustand der Treppe bezeichnen.
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Durch geeignete Wahl dieser Parameter kann also auf eine komplizierte und komplexe Hebelmechanik verzichtet werden und gleichzeitig zu den so geschaffenen Einsparungen auch das Ziel der Erfindung, einen im Wesentlichen linearen Auszugsweg der ausziehbaren Treppe zu erhalten, erreicht werden.
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Die hier vorgeschlagene Lösung obiger Aufgabe ist bei allen Ausziehtreppen einsetzbar, beispielsweise also sowohl bei Scherentreppen als auch bei Gleitsegmenttreppen.
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In jedem Fall ist das Kraftelement der erfindungsgemäßen Einziehhilfe also ein linear entlang der Treppenlängsrichtung wirkendes Kraftelement. Im Folgenden soll dies verkürzt mit der Bezeichnung „lineares Kraftelement“ ausgedrückt werden. Eine Einschränkung auf längliche Kraftelemente wie Linearfedern soll hiermit keinesfalls verbunden werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildung vorliegender Erfindung, welche einzeln oder in Kombination realisiert werden können, sofern sie sich nicht offensichtlich ausschließen, sollen im Folgenden vorgestellt werden.
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Die linear ausziehbare Treppe vorliegender Erfindung ist bevorzugt eine Scherentreppe, da sich hiermit besonders zu hohe Verhältnisse von ausgezogener Länge zu eingezogener Länge erreichen lassen, und gleichzeitig ein unkomfortabler Versatz der Stufen der einzelnen Segmente zueinander vermieden wird.
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Eine Scherentreppe umfasst zwei parallele Scherenholme aus mehreren Scherenelementen, die jeweils zwei gekreuzte und am Kreuzungspunkt drehbar zueinander gelagerte Scherenschenkel und mindestens eine, üblicherweise am Kreuzungspunkt der Scherenschenkel befestigte Trittstufe umfassen, wobei jedes Scherenelement mit einem vor- und/oder nachgeordneten Scherenelement an den Enden der Scherenschenkel schwenkbar verbunden ist. Die Scherentreppe ist mit mindestens einem ihrer Scherenelemente an einem Fixpunkt, beispielsweise einer Wand oder einem Treppenkasten oder einem Treppenkastendeckel festgelegt, wobei dieser Fixpunkt auch unterhalb der obersten Trittstufe liegen kann und üblicherweise eine die beiden Scherenholme an einem Verbindungspunkt zweier benachbarter Scherenelemente verbindende Querstange ist.
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Das lineare Kraftelement ist im einfachsten Fall eine lineare Feder, kann aber auch ein Seil aus einem elastomeren Material wie Gummi sein oder ein Seilwinde welche mit oder ohne Untersetzungsgetriebe an eine Spiralfeder oder einen Elektromotor angeschlossen ist.
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Bevorzugte relative Längenänderungen der Treppe, also Verhältnisse der ausgezogenen zur eingezogenen Länge betragen zwischen zwei und fünf, besonders bevorzugt zwischen drei und vier.
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Das lineare Kraftelement kann mit dem nicht an der Treppe befestigten Ende entweder ebenfalls an der Treppe oder an einem externen Fixpunkt festgelegt sein. Dieser zweite externe Fixpunkt, sollte vom ersten verschieden sein und zu diesem einen Versatz aufweisen, um relative Längenänderung des Kraftelements von der relativen Längenänderung der Treppe zu entkoppeln. Die Fixpunkte sind bevorzugt an einem Rahmen vorgesehen, welcher beispielsweise an den Deckel eines Treppenkastens befestigt sein kann. Der maximal mögliche Versatz wäre hierbei dann durch die Länge des Rahmens, also seine Erstreckung in Längsrichtung der Treppe, gegeben.
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Wird als Kraftelement eine einfache und kostengünstige Linearfeder, beispielsweise eine Stahlfeder, eingesetzt, so ist es vorteilhaft den effektiv verfügbaren Weg oder die effektiv verfügbare Länge dieser Feder dadurch zu erhöhen, dass eine Umlenkrolle, beispielsweise eine am Rahmen integrierte Umlenkrolle eingesetzt wird, über welche die Spiralfeder geführt ist. Die Umlenkrolle wäre hierbei in einem oberen Bereich in der Nähe des ersten Fixpunktes angebracht und der zweite Fixpunkt im unteren Bereich des Rahmens. Der für die relative Längenänderung des Kraftelements maßgebliche Versatz ist bei dieser Ausgestaltung nicht der Abstand zwischen erstem und zweitem Festpunkt, sondern der Abstand des zweiten Festpunkts zum Rollenlager zuzüglich des halben Rollenumfangs.
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Der zweite Festpunkt am Rahmen ist bevorzugt längs des Rahmens, bzw. der diesen bildenden Schienen verschiebbar, wodurch der Versatz auch nach Installation der Scherentreppe noch justiert und beispielsweise an die konkrete Raumhöhe, welche die nötige Längenänderung der Treppe (absolut wie relativ) vorgibt, anpassbar.
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Um die ausgezogene Treppe zu stabilisieren und ein unerwünschtes Schwanken beim Besteigen zu verringern, wird vorgeschlagen, an einem zwischen dem am ersten Festpunkt fixierten Segment und unterem Ende der Treppe liegenden Zwischensegment mit einem geeigneten Mittel zu versehen, so dass sie in Auszugsposition fixierbar ist.
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Beispielsweise kann dieses Mittel eine die beiden Treppenholme verbindende Querstange sein, welche an einem einen weiteren Festpunkt bildenden Haken oder an einer Profilschiene mit hakenförmiger Aussparung eingehängt wird. Der Haken oder die hakenförmige Aussparung kann beispielsweise in einem unteren Bereich des Treppenkastendeckels separat oder in den Rahmen integriert vorgesehen sein. Statt einer die Holmen verbindenden durchgängigen Stange können auch zwei jeweils nur mit einem Holm verbundene Bolzen eingesetzt sein.
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Werden an Schienen eines Rahmens befestigte Haken als Fixiermittel eingesetzt, so sind diese bevorzugt Lösbar mit den Schienen verbunden und lassen sich insbesondere entlang der Schienen verschieben und in einer beliebigen Position oder zumindest an diskreten Punkten verriegeln. Hierdurch ist eine nachträgliche Justierung der genauen Position des Fixpunktes möglich auch nach der Installation der erfindungsgemäßen Treppe an ihrem Einsatzort möglich.
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Besonders bevorzugt fallen die Fixierhaken mit dem zweiten Festpunkt und Kraftangriffspunkts des linear wirkenden Kraftelements zusammen, so dass die Fixierposition und der effektive Versatz des Kraftelements nachträglich einstellbar sind.
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Um das Lösen der Fixierung für einen Benutzer der Treppe angenehmer zu gestalten, wird vorgeschlagen, den Fixierhaken am dritten Fixpunkt mit eine Aufstiegshilfe auszustatten. Diese kann als ein neben dem Haken angebrachtes schwenkbares Blättchen ausgestaltet sein, dessen Schwenkachse nur leicht unterhalb der Verschiebelinie des Fixiermittels beim Ein- bzw. Ausziehen liegt. Hierdurch ist erreicht, dass das Blättchen beim Zurückschieben aus der verriegelten Position nachgeben kann und das Fixiermittel aus dem Haken freigibt, aber beim Schieben in entgegengesetzte Richtung das Fixiermittel auf der Kante des Blättchens auf- und über den Haken hinweg gleiten kann.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile vorliegender Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden anhand der Figuren näher beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispielen. Diese sollen vorliegende Erfindung nur illustrieren und in keiner Weise in ihrer Allgemeinheit einschränken.
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Im Einzelnen zeigen:
- 1: In zwei Teilfiguren schematische Seitenansichten einer Scherentreppe mit einer einfachen Variante der erfindungsgemäßen Einziehhilfe, bei welcher beide Kraftangriffspunkte des linearen Kraftelements sich unmittelbar an der Treppe befinden.
- 2: In zwei Teilfiguren schematische Seitenansichten einer zweiten Ausführungsform der ausziehbaren Treppe gemäß vorliegender Erfindung, bei der der zweite Angriffspunkt des Kraftelements ein zweiter Festpunkt ist, der einen Versatz zum ersten Festpunkt aufweist.
- 3A-3D: In vier Teilfiguren eine weitere Ausführungsform einer ausziehbaren Treppe gemäß der Erfindung mit einem Kraftelement in Form einer Linearfeder, welche über an einem Rahmen befestigte Umlenkrolle geführt ist.
- 4: Eine Detailansicht eines Fixiermittels zum Einsatz als Verriegelungsmittel in Verbindung mit einer Ausziehbaren Treppe gemäß der Ausführungsform aus 3.
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In 1 ist eine einfache erste Ausführungsform vorliegender Erfindung schematisch dargestellt.
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Die Scherentreppe 1 umfasst (zwei, nur einer sichtbar) Scherenholme 10 aus sieben Scherensegmenten 13. Jedes Scherensegment 13 umfasst eine Trittstufe 11 welche am Kreuzungspunkt zweier Scherenschenkel 12 auf jeder Seite angeordnet ist. Über das oberste Scherensegment ist die Treppe 1 am Festpunkt FP1 fixiert.
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Teilfigur A zeigt die Treppe 1 im eingezogenen Zustand, in welcher sie eine Länge L0 aufweist, Teilfigur B im ausgezogenen Zustand mit der Länge L1.
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Die Einziehhilfe 2 umfasst in dieser Ausführungsform ein Kraftelement 20, welches ein Elektromotor oder eine (in einem Gehäuse untergebrachte) Spiralfeder sein kann und direkt oder bevorzugt über ein Untersetzungsgetriebe an ein auf einer Winde aufwickelbares Seil 21 angeschlossen ist. Je ein Seil 21 erstreckt vom Kraftelement 20 aus nach oben bzw. nach unten und ist an den Angriffspunkten AP1 und AP2 an den gegenüberliegenden Enden der Treppe 1 befestigt. Hierdurch kann das Kraftelement die Treppe in die eingefahrene Position zurücktreibenden Kräfte F0 bzw. -F0 im eingefahrenen und F1 bzw. -F1 im ausgefahrenen Zustand ausüben.
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Aus der vorliegenden Seitenansicht geht dies nicht hervor, aber bevorzugt ist aus Gründen der Redundanz und der gleichförmigen Krafteinleitung auf jeder Seite, also auf der Außenseite jedes der Scherenholme 10 der Treppe 1, je eine Einziehhilfe 2 mit Kraftelement 20 und Seilen 21 vorhanden.
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2 zeigt ebenfalls in schematischer Seitenansicht eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen ausziehbaren Treppe in Form einer Scherentreppe.
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Im Unterschied zu der Ausführungsform aus
1 ist nur der erste Kraftangriffspunkt
AP1 des Kraftelements
20 der Einziehhilfe
2 unmittelbar an der Treppe
1 gelegen, wohingegen das andere Ende des Kraftelements
20 an einem zweiten Festpunkt
FP2 fixiert ist, welcher somit den zweiten Kraftangriffspunkt
AP2 bildet. Der zweite Festpunkt
FP2 weist zum ersten Festpunkt
FP1 einen Versatz D (gemessen entlang der Erstreckungsrichtung des Kraftelements
20) auf. Hierdurch ist die relative Längenänderung des Kraftelements
20 gegenüber der der Treppe
1 vorteilhaft verringert, nämlich gemäß der Formel
wobei y die relative Längenänderung des Kraftelements, x die der Leiter, D den Versatz, G
0 die Länge des Kraftelements im eingezogenen Zustand der Treppe und A
0 die Länge des einer Längenänderung unterworfene Teils des Kraftelements bezeichnen und es gilt G
0 = A
0 + D und A
1 = x A
0.
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Durch geeignete Parameterwahl, insbesondere eines hohen Verhältnisses D/G0 kann die relative Längenänderung des linearen Kraftelements begrenzt werden, wodurch es möglich wird, simple und kostengünstige Linearfedern als Kraftelement einzusetzen. Nachteilig bei der hier gezeigten Ausgestaltung ist jedoch, dass das Kraftelement 20 frei zugänglich neben den Scherenholmen angebracht ist, wodurch sich ein Verletzungsrisiko beim Besteigen und Bedienen der Treppe ergibt.
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Die 3A-D zeigeneine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen ausziehbaren Treppe in Form einer Scherentreppe mit linearer Einziehhilfe.
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3A zeigt eine perspektivische Ansicht der aus Scherensegmenten 13 mit jeweils einer Trittstufe und vier Scherenschenkeln 12 bestehenden Treppe 1, die mit ihrem obersten Scherensegment an je einem als Festpunkt FP1 dienenden Profilblech pro Scherenholm 10 festgelegt ist. Die Profilbleche des Festpunkts FP1 sind wiederum am Deckel 41 eines Treppenkastens 40 befestigt. Der Deckel 41 ist außer an nicht sichtbaren Drehpunkten auch mittels des gelenkigen Gestänges 42 mit dem Treppenkasten 40 verbunden in einer geöffneten Position fixierbar. Am in der Darstellung linken Scherenholm 10 ist eine als Geländer dienende Stange 15 befestigt.
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In der perspektivischen Seitenansicht in 3B ist weiterhin der mittels der Profilbleche 32 auf dem Deckel 41 getragene Rahmen 3 zu sehen auf dem die Treppe 1 aufgleitet und an dessen unterem Ende der/die zweiten Kraftangriffspunkt(e) AP2 der als Kraftelement dienenden Linearfeder 20 sowie zwei in Längsrichtung der Schienen des Rahmens 3 hintereinander angeordnete hakenförmige Fixierelemente 31 vorhanden sind. Die symmetrisch angeordneten Kraftelemente 20 verlaufen jeweils vom ihrem unmittelbar an der Querstange 14 der Treppe liegenden Kraftangriffspunkt AP1 über Umlenkrollen 25, welche am oberen Ende des Rahmens 3 angeordnet sind und einen weiteren Festpunkt definieren, bis zu ihrem zweiten Kraftangriffspunkt AP2 am Rahmen 3, welcher mit Festpunkt FP2 identisch ist. Die Querstange 14 wird in der ausgezogenen Stellung der Treppe in den oberen der beiden Haken 31 eingehängt. Der untere der beiden Haken 31 wirkt mit einer nicht dargestellten weiteren Querstange am unteren Ende der Treppe zusammen und weist eine Aufstiegshilfe 35 auf, welche das Ausziehen der Treppe aus einem eingezogenen in die ausgezogen Stellung erleichtert.
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Die Umlenkrollen 25 sind in 3C noch besser zu erkennen, welche eine Draufsicht auf das obere Ende des Rahmens zeigt. Die Drehachse der Umlenkrollen steht senkrecht auf der Ebene des Kastendeckels 41, so dass die Linearfedern 20 jeweils beidseitig der den Rahmen 3 bildenden Schiene verlaufen können. Hierdurch ist eine besonders platzsparende gefunden, in der Gleichzeitig die auf die Umlenkrolle wirkenden Kräfte über die Rahmenschiene und sie tragenden die Profilbleche 32 in den Kastendecke 41 abgeleitet werden.
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In 3D, welche eine perspektivische Draufsicht auf das untere Ende des Rahmens 3 zeigt, sind die Kraftangriffspunkte der Linearfeder 20, dies sind die Kraftangriffspunkte AP1 an (der Querstange 14) der Scherentreppe und die Kraftangriffspunkte AP2 der Linearfedern 20 am Rahmen 3 welcher mit den zweiten Festpunkten FP2 identisch sind, besonders deutlich sichtbar. Die spiegelsymmetrisch angeordneten Profilschienen des Rahmens 3 erlauben hier eine Verstellung der beiden Festpunkte FP2 (und der damit identischen Kraftangriffspunkte AP2), wie dargestellt jeweils durch eine in einem Winkelblech gehaltene Augenschraube gebildet, entlang der Längsrichtung der Schienen bzw. der Scherentreppe. Hierdurch kann vorteilhaft die konkrete durch die Linearfedern ausgeübte Kraft auch nach Installation der Scherentreppe an ihrem Einsatzort justiert werden.
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Der für die relative Längenänderung der Linearfedern 20 maßgebliche Versatz ist in dieser Ausführungsform nicht der Abstand zwischen (dem jeweiligen) ersten Festpunkt FP1 und zweiten Festpunkt FP2 (auf jeder Seite), sondern der Abstand vom jeweiligen zweiten Festpunkt FP2 zum Lager der zugehörigen Umlenkrolle 25 zuzüglich des halben Umfangs der Umlenkrolle. Dies entspricht in dieser Ausführungsform etwa zwei Drittel der Länge der Linearfeder im eingezogenen Zustand der Treppe 1, so dass die relative Längenänderung der Linearfeder vorteilhaft auf etwa 1,9 begrenzt ist, wohingegen die Treppe eine relative Längenänderung um etwa das 3,5 fache erfährt. Hierdurch wird die Verwendung einer kostengünstigen Linearfeder ermöglicht. Als Vorteil gegenüber der Ausführungsform aus 2 ist die Einziehhilfe platzsparend und sicher zwischen Treppe 1 und Deckelkasten 41 untergebracht.
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4 zeigt in drei Teilfiguren das hakenförmige Fixiermittel aus den 3A und 3B im Detail und illustriert dessen Verwendung zur Festlegung einer Fixierstruktur, etwa der Querstrange 14 der dritten Ausführungsform, an der erfindungsgemäßen Treppe vor.
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Teilfigur A zeigt das Fixiermittel in Form von Profilschiene 31 mit konvexer Aussparung 310 mit der seitlich angebrachten, drehbar gelagerten, durch die Kraft der Rückstellfeder 34 in der gezeigten Position gehaltenen Aufstiegshilfe 35. Die Schwenkachse der Aufstiegshilfe 35 liegt hierbei leicht unterhalb der unteren Begrenzung der Aussparung 310. Wenn die Fixierstruktur in Form der im Querschnitt gezeigten Querstange 14 auf der Oberkante der Profilschiene 31 in die durch die gestrichelten Pfeile angedeuteten Richtung gleitet, nimmt sie, sobald sie den über die Oberkante hinausragenden Teil der Aufstieghilfe 35 berührt, die Aufstieghilfe 35 mit, worauf diese wie durch den gebogenen Pfeil angedeutet gegen die sie in die Ausgangsposition zurücktreibende Federkraft rotiert wird.
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Wird die Stange 14 noch weiter geschoben, so fällt sie wie in Teilfigur A angedeutet in die Aussparung 310 und nimmt dort die in Teilfigur B gezeigte Position ein, wodurch sie gegen eine ungewollte Bewegung in die entgegengesetzte Richtung gesichert ist. Um ein bequemeres Zurückschieben zu ermöglichen, ohne dass die Stange 14 bzw. die sie tragende Treppe aus der Aussparung 310 gehoben werden muss, ist die Aussparung 310 ausreichend lange, um die Stange 14 weiter in die ursprüngliche Verschieberichtung bewegen zu können, wobei die Stange 14 auf der Kante der Aufstiegshilfe 35 aufgleitet. Sobald, die Stange 14 hierbei die Aufstieghilfe 35 freigibt, wird diese, durch die Rückstellfederkraft in ihre Ausgangsposition aus Teilfigur A gebracht, die Stange 14 wird hierbei über die Spitze 351 geschoben und nimmt die in C zu sehende Position ein. Wie dort durch wiederum durch gestrichelte Pfeile angedeutet, kann die kann dann die Stange 14 dann auf der Oberkante 352 der Aufstieghilfe 35 aufgleitend den Bereich der Aussparung 310 wieder verlassen.
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Das Fixiermittel 31 mit Aufstieghilfe 35 kann zur Fixierung der erfindungsgemäßen Ausziehtreppe nach 3 in der eingezogenen Stellung verwendet werden, indem es wie in den 3A und 3B zu sehen an den unteren Enden der Profilschienen des Rahmens 3 angebracht wird. Mit dem Fixiermittel wirkt eine im unteren Bereich der Scherentreppe angebrachte weitere Querstange zusammen. Zum Ausziehen der Treppe kann ein Benutzer die Treppe und damit die Querstange zunächst für die Länge der Aussparung 310 entgegen der Auszugsrichtung, also nach oben, verschieben, wodurch die Querstange auf der Oberkante 352 der Aufstieghilfe 35 aufgleitende die Aussparung 310 verlässt und die Ausstieghilfe die Stange freigibt. Sodann kann die Treppe ausgezogen werden, wobei der Benutzer nur mit dem Teil der Gewichtskraft der Treppe belastet wird, welcher nicht durch die Linearfedern 20 kompensiert wird.
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Der Vorteil einer solchen Aufstieghilfe liegt darin, dass die Treppe nicht händisch angehoben werden muss, um die Fixierquerstange 14 aus der Aussparung 310 zu befreien. Aufgrund des zwischen den Scherensegmenten vorhandenen Spiels ist es für den die Treppe üblicherweise an einem unteren Segment anfassenden Benutzer nicht immer leicht feststellbar, ob bzw. wann die Stange 14 aus der Aussparung 310 befreit und die Treppe somit entsichert ist. Die Aufstieghilfe 35 schafft hier Abhilfe indem sowohl zum Sichern als auch Entsichern ausschließlich Verfahrbewegungen entlang der Profilschiene 31 nötig sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Scherentreppe
- 10
- Scherenholm
- 11
- Trittstufe
- 12
- Scherenschenkel
- 13
- Scherenelement
- 14
- Querstange
- 15
- Geländerstange
- 2
- Einziehhilfe
- 20
- Kraftelement
- 21
- Seil
- 25
- Umlenkrolle
- 3
- Rahmen(schiene)
- 31
- Fixiermittel mit Aufstiegshilfe
- 310
- Aussparung
- 32
- Profilblech
- 34
- Rückstellfeder
- 35
- Aufstieghilfe
- 351
- Spitze
- 352
- Oberkante
- 40
- Treppenkasten
- 41
- Treppenkastendeckel
- 42
- Gestänge
- 43
- Dämmung
- AP1, AP2
- Kraftangriffspunkte von 20
- FP1
- Festpunkte von 10
- FP2
- Festpunkte von 20
- +F0, -F0
- Rücktreibende Kraft in eingezogener Stellung
- +F1, -F1
- Rücktreibende Kraft in ausgezogener Stellung
- LL
- Längsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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