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Die Erfindung betrifft eine Flasche aus Glas, beispielsweise für die Aufbewahrung von Getränken oder anderen Flüssigkeiten.
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Getränkeflaschen sind in verschiedenen Formen bekannt und weisen meist einen Aufbewahrungsraum und einen Flaschenhals der mit einer Auslassöffnung bzw. Mündung versehen ist. Bei Getränkeflaschen sind sogenannte Enghalsflaschen üblich, bei denen der Durchmesser der Mündung bzw. Auslassöffnung deutlich kleiner als der Durchmesser des Aufbewahrungsraums ist.
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Um die Flasche zu verschließen, sind neben Schraubverschlüssen, die mit einem Außengewinde der Flasche zusammenwirken, hauptsächlich Stopfen bekannt, die in die Mündung der Flasche eingesteckt werden. Eine meist zur Aufnahme eines Stopfen mit einer solchen Korkmündung versehene Flasche ist beispielsweise eine sogenannte Apothekerflasche oder Krugflasche, die einen näherungsweise zylindrischen Aufbewahrungsraum und einen Flaschenhals aufweist, der im Bereich der Mündung mit einem flanschartig vorstehenden Tellerrand versehen ist. Auf diesem Tellerrand kann sich ein radial vorspringender Bereich eines Stopfens abstützen, wenn die Flasche verschlossen ist. Dieser Tellerrand verhindert zudem, dass Tropfen an der Flasche herabfließen. Solche Flaschen mit Korkmündung werden daher häufig als höherwertig empfunden.
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Dagegen haben Schraubverschlüsse, die beispielsweise an die Flasche angerollt werden, Vorteile hinsichtlich der Dichtigkeit und längerer Haltbarkeit der Füllprodukte der Flasche. Gerade bei Getränken werden Schraubverschlüsse teilweise als Zeichen für einen preisgünstigeren Flascheninhalt angesehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Flasche der oben genannten Art bereitzustellen, die die Vorteile eines Schraubverschlusses nutzt, ohne deren Nachteile zu übernehmen.
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Diese Aufgabe wird im Wesentlichen mit einer Flasche mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine erfindungsgemäße Flasche ist mit einer Auslassöffnung versehen, die ein Außengewinde aufweist, auf das eine Schraubkappe aufgeschraubt werden kann. Zusätzlich ist der Flaschenhals auf der dem Aufbewahrungsraum zugewandten Seite des Außengewindes mit einem flanschartigen Tellerrand versehen. Der Tellerrand kann dabei unmittelbar im Anschluss an das Außengewinde ausgebildet sein, beispielsweise in dem das Gewinde an dem Tellerrand ausläuft, oder der Tellerrand kann in einem Abstand zu dem Außengewinde angeordnet sein. Bei Flaschenmündungen wird in der Fachwelt zwischen Ringbandmündungen und Tellerrandmündungen unterschieden. Wenn hierin auf einen Tellerrand Bezug genommen wird, soll, soweit nicht ausdrücklich anders dargestellt, darunter sowohl ein Tellerrand als auch ein Ringband verstanden werden.
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Damit weist die erfindungsgemäße Flasche eine Kombination einer Korkmündung bzw. Tellerrandmündung mit einem Schraubverschluss auf. Aufgrund der Anordnung des Tellerrands kann der Schraubverschluss durch eine Schraubkappe verdeckt werden, wodurch der Anschein entsteht, dass es sich um eine Korkmündung handelt, was die Mündung und die Flasche wertiger erscheinen lässt. Zudem verhindert der Tellerrand ähnlich wie bei einer herkömmlichen Apothekerflasche, dass Tropfen an der Flasche herabfließen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Außendurchmesser des flanschartigen Tellerrands um den Faktor 1,05 bis 1,6 größer als der Außendurchmesser des Flaschenhalses auf der dem Aufbewahrungsraum zugewandten Seite. Insbesondere kann der Außendurchmesser des flanschartigen Tellerrands um den Faktor 1,2 bis 1,55, vorzugsweise etwa um den Faktor 1,4, größer als der Außendurchmesser des Flaschenhalses auf der dem Aufbewahrungsraum zugewandten Seite sein. In einem Beispiel beträgt dieser Faktor etwa 1,38 oder etwa 1,27.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Außendurchmesser des flanschartigen Tellerrands um den Faktor 1,01 bis 1,55 größer als der Außendurchmesser des Flaschenhalses auf der der Auslassöffnung zugewandten Seite sein. Insbesondere kann der Außendurchmesser des flanschartigen Tellerrands um den Faktor 1,2 bis 1,4, vorzugsweise etwa um den Faktor 1,3, größer als der Außendurchmesser des Flaschenhalses auf der der Auslassöffnung zugewandten Seite sein. In einem Beispiel beträgt dieser Faktor etwa 1,29 oder etwa 1,19.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Flasche mit einem gegenüber dem Flaschenhals deutlich vorstehenden Tellerrand ist der Tellerrand auch größer als das Außengewinde auf dem Flaschenhals. So kann der Außendurchmesser des flanschartigen Tellerrands um den Faktor 1,02 bis 1,4 größer als der Außendurchmesser des Außengewindes sein. Der erfindungsgemäß vorgesehene Tellerrand ist damit größer als ein teilweise bei Flaschen angrenzend an das Außengewinde vorgesehener Wulst. Alternativ kann der Außendurchmesser des Tellerrands bei einer Ringbandmündung auch geringfügig kleiner als der Außendurchmesser des Außengewindes.
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Bei dem Gewinde kann es sich beispielsweise um ein sogenanntes GPI Gewinde handeln, d.h. ein Gewinde nach den vom Glass Packaging Institute herausgegebenen Standards, insbesondere ein GPI 28 Gewinde oder ein GPI 33 Gewinde.
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Die erfindungsgemäße Flasche ist vorzugsweise eine Enghalsflasche, bei der der Außendurchmesser des Aufbewahrungsraums zumindest um den Faktor 2, insbesondere um den Faktor 3 bis 4, größer als der Außendurchmesser des Flaschenhalses ist. Der Aufbewahrungsraum kann dabei im Wesentlichen zylindrisch sein und kann im Flaschenboden eine Mulde aufweisen. Die Höhe des Aufbewahrungsraum (ohne den Flaschenhals) ist beispielsweise um den Faktor 1,3 bis 1,5 größer als der Durchmesser des Aufbewahrungsraums.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Flasche zusätzlich einen Verschluss aufweist, der ein zu dem Außengewinde passendes Innengewinde und beispielsweise eine im Wesentlichen zylindrische Außenkontur hat. Insbesondere kann der Verschluss von außen einem Holzkorkverschluss nachempfunden sein, der unter anderem für Apothekerflaschen verwendet werden kann. Hierzu kann der Verschluss zumindest auf seiner Außenmantelfläche aus Holz, Kork, Kunststoff, Metall oder einem Holz- oder Korkimitat bestehen. So kann beispielsweise der Verschluss mit einer äußeren Kappe aus Holz, Kork oder einem Holz- oder Korkimitat versehen sein.
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Der Verschluss und der Flaschenhals können zumindest bereichsweise von einer Strumpfkapsel, beispielsweise aus PVC, umgeben sein, um den Verschluss an der Flasche zu sichern. Aufgrund der besonderen Gestaltung der Flasche mit dem Tellerrand ist es möglich, sowohl Strumpfkapseln als auch Kartonagen, die für Apothekerflaschen mit traditionellem Holzgriffkork verwendet werden, auch für die erfindungsgemäße Flasche zu verwenden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbezügen.
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Es zeigen schematisch:
- 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Flasche (Apothekerflasche mit Tellerrandmündung GPI);
- 2 eine Seitenansicht der Flasche nach 1 mit Verschluss (GPI mit Holzkappe);
- 3 technische Zeichnung der Mündung (Tellerrand) der Flasche nach 1 ;
- 4 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Flasche (Krugflasche mit Ringbandmündung GPI);
- 5 eine Seitenansicht der Flasche nach 4 mit Verschluss (GPI mit Holzkappe);
- 6 technische Zeichnung der Mündung (Ringband) der Flasche nach 4;
- 7 Schnittansicht der Mündung einer Flasche nach 3.
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Die in den 1 und 2 gezeigte Flasche 1 weist einen außen etwa zylindrischen Aufbewahrungsraum 2 und einen Flaschenhals 3 auf. Der Aufbewahrungsraum 2 ist in dem gezeigten Beispiel mit einer Mulde 4 im Flaschenboden versehen. Der Außendurchmesser DA des Aufbewahrungsraums 2 ist kleiner als dessen Höhe (ohne den Flaschenhals 3). Die Flasche 1 besteht aus Glas. Weiter ist es möglich, dass die Flasche 1 und insbesondere deren Aufbewahrungsraum 2 eine von dem dargestellten Beispiel abweichende Form aufweist, beispielsweise eine bauchige Gestaltung der Flasche.
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Der Flaschenhals 3 weist auf der dem Aufbewahrungsraum 2 gegenüberliegenden Seite eine Auslassöffnung 5 bzw. Mündung auf. Weiter ist der Flaschenhals 3 mit einem Außengewinde 6 versehen, in dem dargestellten Beispiel mit einem GPI Gewinde. Zusätzlich weist der Flaschenhals 3 einen Tellerrand 7 auf, der sich flanschartig radial nach außen erstreckt. Der Tellerrand 7 ist in dem dargestellten Beispiel geringfügig beanstandet zu dem Außengewinde 6 auf der dem Aufbewahrungsraum 2 zugewandten Seite des Flaschenhalses 3 ausgebildet.
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Ein in 2 gezeigter Verschluss 8 ist mit einem Innengewinde (nicht dargestellt) versehen, das auf das Außengewinde 6 der Flasche 1 aufschraubbar ist. Der Verschluss 8 kann beispielsweise aus Kunststoff oder Metall bestehen und ist vorzugsweise mit einer äußeren Kappe aus Holz, Kork, Kunststoff, Metall oder einem Holz- oder Korkimitat versehen. Die in 2 untere Außenkante des Verschlusses 8 liegt im geschlossenen Zustand der Flasche 1 an dem Tellerrand 7 an oder ist nur geringfügig von diesem beanstandet.
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Der Flaschenhals 3 mit dem Außengewinde 6 und dem Tellerrand 7 ist in den 3 und 7 im Detail dargestellt. Aus 3 erkennt man, dass der Tellerrand 7 von dem Flaschenhals 3 weiter radial nach außen vorsteht als das Außengewinde 6. Der Außendurchmesser DT des Tellerrands 7 ist dabei etwa um den Faktor 1,38 größer als der Außendurchmesser DH des Flaschenhalses 3 auf der dem Aufbewahrungsraum 2 zugewandten Seite und etwa um den Faktor 1,29 größer als der Außendurchmesser DM der Mündung bzw. des Auslasses 5. zudem ist der Außendurchmesser DT des Tellerrands 7 auch größer als der Außendurchmesser DG des Außengewindes 6.
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Eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flasche 1 ist in den 4 bis 6 dargestellt, wobei der Aufbewahrungsraum 2 ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform gestaltet sein kann. Abweichend von der ersten Ausführungsform ist die Dicke des Tellerrands 7' (Ringband) in der zweiten Ausführungsform nach den 4 bis 6 etwas größer und entspricht näherungsweise der Steigung des Außengewindes 6. Zudem ist bei der Flasche 1 nach der zweiten Ausführungsform der Außendurchmesser DH des Flaschenhalses 3 auf der dem Aufbewahrungsraum 2 zugewandten Seite etwas größer ausgebildet als bei der ersten Ausführungsform. Weiter ist der Übergang zwischen dem Tellerrand 7' (Ringband) und dem Flaschenhals 3 auf der dem Aufbewahrungsraum 2 zugewandten Seite bei der zweiten Ausführungsform nach den 4 bis 6 mit einem größeren Radius ausgestaltet.
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Die Gestaltung der Flasche 1 sowie des Tellerrands 7 bzw. 7' ist nicht auf die beiden dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr können Größenverhältnisse und Außenkonturen variiert und angepasst werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flasche
- 2
- Aufbewahrungsraum
- 3
- Flaschenhals
- 4
- Mulde
- 5
- Auslassöffnung (Mündung)
- 6
- Außengewinde
- 7
- Tellerrand (Tellerrandmündung)
- 7'
- Tellerrand (Ringbandmündung)
- 8
- Verschluss
- DA
- Außendurchmesser Aufbewahrungsraum
- DH
- Außendurchmesser Flaschenhals
- DM
- Außendurchmesser Mündung
- DG
- Außendurchmesser Außengewinde
- DT
- Außendurchmesser Tellerrand