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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von flächigen Sicherungsmitteln, insbesondere Ladungssicherungsnetzen aus in Kreuzungspunkten miteinander verbundenen Gurtbändern, mit einem Aufnahmetisch für die hierauf zu Maschen gelegten Gurtbänder, und mit wenigstens einer Verbindungsvorrichtung zum Verbinden der Gurtbänder in den Kreuzungspunkten.
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Die Herstellung von flächigen Sicherungsmitteln, insbesondere Ladungssicherungsnetzen aus in Kreuzungspunkten miteinander verbundenen Gurtbändern wird heutzutage nach wie vor überwiegend händisch vorgenommen. Daneben gibt es auch Ansätze für eine automatisierte Fertigung, allerdings zur Herstellung von Spannvorrichtungen, wie sie in der
DE 10 2007 060 572 B4 der Anmelderin im Detail beschrieben werden.
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Ladungssicherungsnetze werden beispielsweise in der
WO 2016/116305 A1 der Anmelderin beschrieben. An dieser Stelle sind die Gurte in den Kreuzungspunkten miteinander verbunden, und zwar adhäsiv. Das kann durch mit Hilfe der Verbindungsvorrichtung im Kreuzungspunkt aufgebrachtes Adhäsivmittel bzw. Klebemittel geschehen.
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Darüber hinaus ist es aber auch möglich, dass die Gurtbänder im jeweiligen Kreuzungspunkt durch ineinander greifende sowie jeweils gurteigene Kunststofffäden miteinander gekoppelt sind, wie dies die weitere Vorveröffentlichung
WO 2013/164450 A1 der Anmelderin im Detail beschreibt. Auch in diesem Fall mögen entsprechende Verbindungsvorrichtungen dafür sorgen, dass die Gurtbänder durch die ineinander greifenden und jeweils gurteigenen Kunststofffäden in den Kreuzungspunkten miteinander gekoppelt werden.
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Im Regelfall werden die Gurtbänder in den Kreuzungspunkten jedoch vernäht. Dann handelt es sich bei der Verbindungsvorrichtung um eine Nähvorrichtung. So oder so erfordert der Verbindungsvorgang der Gurtbänder untereinander eine mehr oder minder aufwändige Vorgehensweise. Das gilt sowohl für den Fall, dass die Gurtbänder in den Kreuzungspunkten adhäsiv miteinander verbunden werden als auch dann, wenn gurteigene Kunststofffäden für die Verbindung eingesetzt werden. Ebenso in dem Fall, dass die Gurtbänder in den Kreuzungspunkten miteinander vernäht werden. Das heißt, ein entsprechender Verbindungsvorgang im jeweiligen Kreuzungspunkt dauert meistens relativ lange. Das ist einer automatisierten und schnellen Fertigung abträglich. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Vorrichtung zur Herstellung von flächigen Sicherungsmitteln und insbesondere Ladungssicherungsnetzen aus miteinander verbundenen Gurtbändern so weiter zu entwickeln, dass die Fertigungsgeschwindigkeit gesteigert werden kann und insbesondere eine automatisierte Fertigung möglich ist.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von flächigen Sicherungsmitteln vor, dass die Verbindungsvorrichtung wenigstens zwei Verbindungsköpfe zur gleichzeitigen Herstellung wenigstens zweier Verbindungen der Gurtbänder in zumindest zwei Kreuzungspunkten aufweist.
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Im Rahmen der Erfindung wird also insgesamt so vorgegangen, dass die die einzelnen zu den Maschen gelegten Gurtbänder koppelnde Verbindungsvorrichtung mit wenigstens zwei Verbindungsköpfen ausgerüstet ist. Auf diese Weise lassen sich gleichzeitig wenigstens zwei Verbindungen der Gurtbänder in zumindest zwei Kreuzungspunkten herstellen. Grundsätzlich kann auch mit mehr als zwei Verbindungsköpfen gearbeitet werden.
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Beispielsweise ist es denkbar, die einzelnen Verbindungsköpfe an zumindest einer gemeinsamen Traverse vorzusehen. Diese Traverse kann dabei parallel zum Verlauf eines Quergurtes oder Längsgurtes des Ladungssicherungsnetzes verlaufen. Tatsächlich setzt sich das Ladungssicherungsnetz meistens aus in den Kreuzungspunkten miteinander verbundenen Gurtbändern zusammen, die sich rechtwinklig kreuzen und auf diese Weise zwischen sich jeweils die rechtwinkligen Maschen beschreiben. Dabei kann insgesamt die Anzahl der Verbindungsköpfe an die Anzahl der entlang des jeweiligen Quergurtes oder Längsgurtes des Ladungssicherungsnetzes herzustellenden Verbindungen in den zugehörigen Kreuzungspunkten angepasst werden.
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Beobachtet man beispielsweise entlang eines Quergurtes des Ladungssicherungsnetzes insgesamt 6, 7 oder 8 Kreuzungspunkte, so kann man die Anzahl der Verbindungsköpfe an die Anzahl dieser Kreuzungspunkte anpassen, in vorliegendem Fall also 6, 7 oder 8 Verbindungsköpfe vorsehen, die gleichzeitig die Verbindungen in den sämtlichen Kreuzungspunkten herstellen. Dadurch wird die Verarbeitungsgeschwindigkeit enorm gegenüber der Situation gesteigert, dass beispielsweise nur mit einem einzigen Verbindungskopf gearbeitet wird.
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Im Regelfall handelt es sich bei der Verbindungsvorrichtung um eine Nähvorrichtung und folglich bei den Verbindungsköpfen um Nähköpfe. In diesem Fall werden folglich die einzelnen Gurtbänder in den Kreuzungspunkten miteinander vernäht. Hierfür sorgt der jeweilige Nähkopf. Da erfindungsgemäß wenigstens zwei Nähköpfe zur gleichzeitigen Herstellung zweier Verbindungen der Gurtbänder in zumindest zwei Kreuzungspunkten vorgesehen sind, wird auch im Falle einer Nähverbindung im Bereich des Kreuzungspunktes eine deutliche Steigerung der Fertigungsgeschwindigkeit im Vergleich zu bisherigen Vorgehensweisen erreicht.
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Die beiden Nähköpfe können entlang der Traverse verfahrbar ausgebildet sein. Auf diese Weise ist es denkbar, dass bei beispielsweise sechs oder acht herzustellenden Kreuzungspunkten die beiden Nähköpfe dreimal oder viermal gemeinsam entlang der Traverse verfahren werden. Genauso gut kann aber auch mit sechs oder acht Nähköpfen gleichzeitig gearbeitet werden, um im Vergleich zur Vorgehensweise mit zwei Nähköpfen die Fertigungsgeschwindigkeit nochmals zu steigern.
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Wie bereits erläutert, verläuft die Traverse in der Regel parallel zum Verlauf eines Quergurtes oder Längsgurtes des Ladungssicherungsnetzes. Außerdem ist die Traverse so ausgebildet, dass sie quer zu ihrer Längserstreckung verfahrbar ausgelegt sein kann. Im Regelfall ist die Traverse jedoch fest an ein Maschinengestell angeschlossen.
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Außerdem ist die Auslegung so getroffen, dass die Traverse den Aufnahmetisch überspannt, so dass mit Hilfe der entlang der Traverse verfahrbaren Nähköpfe bzw. Verbindungsköpfe sämtliche Kreuzungspunkte auf dem Aufnahmetisch erreicht und die Gurte in den Kreuzungspunkten miteinander verbunden können. Die Gurtbänder werden dabei ihrerseits im Regelfall rechtwinklig zueinander unter Bildung der Maschen auf den Aufnahmetisch gelegt. Außerdem verfügt der Aufnahmetisch vorteilhaft über eine Fördervorrichtung für die Gurtbänder.
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Mit Hilfe der Fördervorrichtung am oder im Aufnahmetisch können die zu den Maschen gelegten Gurtbänder über den Aufnahmetisch in seiner Längsrichtung transportiert werden. Dadurch werden die einzelnen Kreuzungspunkte automatisch den jeweiligen Verbindungsköpfen bzw. Nähköpfen an der Traverse zugeführt, so dass nach jedem Transportvorgang ein Verbindungsvorgang bzw. Nähvorgang erfolgen kann. Zu diesem Zweck ist die Fördervorrichtung vorteilhaft als Umlaufförderband ausgebildet.
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Für die Zuführung der einzelnen Gurtbänder sind im Regelfall einlaufseitig des Aufnahmetisches Vorratsspulen bzw. Vorratsbehälter vorgesehen. Die Gurtbänder können hierbei von den Vorratsspulen abgewickelt werden. Das gilt im Regelfall für die in Längsrichtung des Aufnahmetisches mit Hilfe der Fördervorrichtung transportierten Längsgurte. Demgegenüber werden die Quergurte meistens aus einem oder mehreren Vorratsbehältern dem Aufnahmetisch zugeführt und senkrecht zu den Längsgurten unter Ausbildung der Maschen auf den Aufnahmetisch gelegt. Anschließend werden die Gurtbänder in den jeweiligen Kreuzungspunkten mit Hilfe der Verbindungsvorrichtung bzw. konkret der einzelnen an die Traverse angeschlossenen Nähköpfe vernäht.
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Im Ergebnis wird eine Vorrichtung zur Herstellung von flächigen Sicherungsmitteln und insbesondere Ladungssicherungsnetzen zur Verfügung gestellt, die eine automatisierte und schnelle Fertigung ermöglicht und zur Verfügung stellt, die bisher in dieser Ausprägung und Geschwindigkeit nicht für möglich geworden ist. Hierzu trägt insbesondere der Umstand bei, dass die Verbindung der Gurtbänder in den Kreuzungspunkten in mehreren Kreuzungspunkten parallel stattfindet, so dass im günstigsten Fall die Vorschubgeschwindigkeit des Ladungssicherungsnetzes bei seiner Herstellung durch die Dauer der Verbindungsherstellung alleine an einem Kreuzungspunkt limitiert ist. Das gilt zumindest für den Fall, dass an der Traverse so viele Verbindungsvorrichtungen angebracht sind, dass in Richtung der Traverse sämtliche dort vorhandenen Kreuzungspunkte gleichzeitig hergestellt werden können. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer perspektivischen Übersicht an ihrem Auslaufbereich bzw. auslaufseitig,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der 1,
- 3 die erfindungsgemäße Vorrichtung einlaufseitig und
- 4 den Gegenstand nach der 3 aus einer anderen Perspektive.
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In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Herstellung von flächigen Sicherungsmitteln dargestellt. Bei den Sicherungsmitteln handelt es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend um ein Ladungssicherungsnetz 1, 2, welches aus Gurtbändern 1, 2 aufgebaut ist. Bei den Gurtbändern 1, 2 handelt es sich einerseits um Längsgurte 1 und andererseits um Quergurte 2. Die Gurtbänder 1, 2 kreuzen sich nach dem Ausführungsbeispiel jeweils rechtwinklig in Kreuzungspunkten 3 und bilden auf diese Weise rechteckige Maschen 4.
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Bei den Gurtbändern 1, 2 handelt es sich um Kunststoffgewebegurte aus beispielsweise Kunststofffäden die typischerweise als Polyesterfäden ausgebildet sind. Solche Polyesterfäden zeichnen sich durch hohe Festigkeit und geringen Abrieb aus und sind damit für den beschriebenen Einsatzzweck zur Herstellung des Ladungssicherungsnetzes 1, 2 prädestiniert. Tatsächlich werden an dieser Stelle Festigkeiten der Gurtbänder von wenigstens ca. 2000daN beobachtet.
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Die auslaufseitig in den 1 und 2 dargestellte Vorrichtung zur Herstellung des Ladungssicherungsnetzes 1, 2 ist in ihrem grundsätzlichen Aufbau mit einem Aufnahmetisch 5 ausgerüstet. Der Aufnahmetisch 5 verfügt über eine beim Vergleich der 1 und 2 zu erkennende Fördervorrichtung 6, bei welcher es sich um ein Umlaufförderband 6 handelt, welches mit Hilfe eines Antriebsmotors 7 umlaufend angetrieben wird. Auf diese Weise wird das Ladungssicherungsnetz 1, 2 in der in den 1 und 2 dargestellten Förderrichtung F zu einer dem Aufnahmetisch 5 beispielsweise folgenden Ablage weiter transportiert. Anschließend an diese Ablage mag das Ladungssicherungsnetz 1, 2 mit zusätzlichen Haken, einer Spannvorrichtung, einer eingeschlauften Stange etc. weiter konfektioniert werden, was im Detail jedoch nicht dargestellt ist.
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Auf dem Aufnahmetisch 5 werden die Gurtbänder 1, 2 zu den Maschen 4 gelegt. Zu diesem Zweck sind insbesondere in der 3 zu erkennende einlaufseitig des Aufnahmetisches 5 vorgesehene Vorratsspulen 8 realisiert. Nach dem Ausführungsbeispiel werden die Längsgurte 1 von den jeweiligen Vorratsspulen 8 zugeführt bzw. von diesen abgewickelt. Demgegenüber werden die Quergurte 2 über nicht ausdrücklich dargestellte und an einer oder beiden Seiten eines Maschinengestells 9 vorhandenen Vorratsbehältern in Querrichtung zu den Längsgurten 1 zugeführt und auf dem Aufnahmetisch 5 unter Bildung der Maschen 4 abgelegt.
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Anhand einer vergleichenden Betrachtung der 3 und 4 erkennt man ferner noch eine Verbindungsvorrichtung 10, mit deren Hilfe die Gurtbänder 1, 2 in den Kreuzungspunkten 3 miteinander verbunden werden. Nach dem Ausführungsbeispiel erfolgt die Verbindung der Gurtbänder 1, 2 durch eine Nähvorrichtung als Verbindungsvorrichtung 10. Tatsächlich weist die Verbindungsvorrichtung bzw. Nähvorrichtung 10 nach dem Ausführungsbeispiel zwei Verbindungsköpfe bzw. Nähköpfe 10 auf, die gemeinsam an eine Traverse 11 angeschlossen sind.
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Die beiden Nähköpfe 10 können gegenüber der Traverse 11 und in ihrer Längsrichtung entlang der Traverse 11 verfahren werden. Tatsächlich ist die Traverse 11 an das Maschinengestell 9 angeschlossen und verläuft parallel zum jeweiligen Quergurt 2 des Ladungssicherungsnetzes 1, 2. Die Traverse 11 kann grundsätzlich auch quer zu ihrer Längserstreckung verfahren werden, was im Ausführungsbeispiel jedoch nicht dargestellt ist. Außerdem ist die Traverse 11 so ausgelegt, dass sie den Aufnahmetisch 5 überspannt. Auf diese Weise können die einzelnen Nähköpfe 10 die sämtlichen Kreuzungspunkte 3 des Ladungssicherungsnetzes 1, 2 entlang des jeweiligen Quergurtes 2 gegebenenfalls durch Verfahren erreichen und so für die gewünschte Verbindung der Gurte 1, 2 in den Kreuzungspunkten 3 durch die auf diese Weise hergestellte Nähverbindung sorgen.
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Die Nähvorrichtung 10 mit den beiden Nähköpfen 10 sorgt also für eine gleichzeitige Herstellung zweier Verbindungen der Gurtbänder 1, 2 in zumindest zwei Kreuzungspunkten 3. Grundsätzlich können natürlich auch mehr als zwei Nähköpfe 10 realisiert sein. Beispielsweise ist es denkbar, sämtliche Kreuzungspunkte 3 entlang des betreffenden Quergurtes 2 in einem Zug gleichzeitig herzustellen. Darüber hinaus besteht sogar die weitergehende Möglichkeit, die Kreuzungspunkte 3 an beispielsweise zwei zueinander parallelen Quergurten 2 gleichzeitig zu realisieren. In diesem Fall ist es denkbar, mit zwei Traversen 11 zu arbeiten, die jeweils eine Reihe der Nähköpfe 10 tragen.
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Nach dem Ausführungsbeispiel wird jedoch so vorgegangen, dass die beiden Nähköpfe 10 zunächst für das Vernähen der Gurtbänder 1, 2 in zwei Kreuzungspunkten 3 sorgen und danach entlang der Traverse 11 zu den benachbarten Kreuzungspunkten 3 verfahren werden, bis sämtliche Kreuzungspunkte 3 des auf diese Weise mit den Längsgurten 1 vernähten Quergurtes 2 vernäht sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007060572 B4 [0002]
- WO 2016/116305 A1 [0003]
- WO 2013/164450 A1 [0004]