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Die Erfindung betrifft eine transportable Wand, umfassend eine Tragstruktur mit horizontalen Abschnitten und einer an den Abschnitten befestigbaren Bespannung, wobei die Wand in mehrere Segmente unterteilt ist, die jeweils um vertikale Schwenkachsen verschwenkbar miteinander verbunden sind.
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Wände dieser Art sind bekannt und werden sowohl als Raumtrenner, Leinwände oder auch beispielsweise als Sichtschutz oder zur Abgrenzung von Messeständen verwendet.
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Aus der
DE 20 2018 104 489 U1 ist eine Stellwand bekannt, die höhen- und breitenverstellbar ist. Der Aufbau ist modular ausgestaltet, sodass die Größenanpassung über die Anzahl der verwendeten Stellwandelemente erfolgt. Hierbei ist die Größeneinstellung an die Größe der Stellwandelemente gekoppelt und damit einer festen Schrittweite unterworfen. Eine flexible Anpassung ist nicht möglich.
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Gerade bei der Verwendung von Stellwänden auf Messen ist eine flexible Größeneinstellung vorteilhaft. Auf diese Weise ist es möglich, den Messestand jeweils auf die örtlichen Gegebenheiten abzustimmen und die Stellwand kann mehrfach verwendet werden. Auch für die Verwendung als Raumteiler ist eine Größenverstellbarkeit für den Anwender vorteilhaft.
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Es ist daher die Aufgabe, eine Wand bereitzustellen, die eine mehrdimensionale Struktur aufweist und flexibel an wechselnde Raumerfordernisse anpassbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Wand gemäß den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Abschnitte teleskopierend längenverstellbar ausgebildet sind, so dass die Segmente mindestens hinsichtlich ihrer Breitenerstreckung verstellbar sind und die Bespannung sich über die gesamte Fläche der Segmente erstreckt und variabel an die Größe der Segmente anpassbar ausgebildet ist.
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Die Abschnitte der Tragstruktur können beispielsweise in Form von Teleskopstangen vorliegen. So ist eine teleskopierende Längenverstellbarkeit gegeben. Die Schwenkachsen werden beispielsweise durch Gelenkverbinder definiert. Diese stellen das Bindeglied zwischen zwei Abschnitten dar und ermöglichen eine Anpassung des Winkels, in dem die beiden Abschnitte zueinander gelagert sind. So ergibt sich die Verschwenkbarkeit der Segmente. Neben der Verstellbarkeit der erfindungsgemäßen Wand zur Größenanpassung ist hierdurch ermöglicht, die Wand platzsparend zusammenzuklappen. Dies erweist sich einerseits für den Versand als vorteilhaft, weil die Wand problemlos mit normalen Paketdiensten verschickt werden kann. Andererseits ist sie so jederzeit für den Anwender platzsparend zu verwahren, sollte sie nicht in Benutzung sein und ebenso platzsparend zu transportieren. Eine weitere Verringerung des Packmaßes lässt sich durch vollständiges Demontieren aller Abschnitte einerseits und der Bespannung andererseits bewirken.
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Nach einem Vorschlag der Erfindung ist die Tragstruktur als Rahmen mit vertikalen und horizontalen Abschnitten ausgebildet, die in Segmente unterteilt sind und am Rahmen ist die Bespannung befestigt. Die vertikalen und horizontalen Abschnitte sind unabhängig voneinander jeweils längenverstellbar ausgebildet, so dass ein solcher Rahmen als Tragstruktur höhen- und breitenverstellbar ist.
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Die Bespannung kann beispielsweise als Tuch, Netz, Mesh-Gewebe, Kunststofffolie oder Plane ausgestaltet sein. Je nach Verwendungszweck der Wand ist das Bespannungsmaterial zu wählen. Die Bespannung kann dabei einfarbig ausgestaltet sein, aber auch mehrfarbige Varianten mit Motiven sind möglich und je nach Verwendungszweck sogar erwünscht. Beispielsweise bei der Verwendung auf einem Messestand kann ein Firmenlogo aufgebracht und die Wand individualisiert werden. Auch durchsichtige Materialien können für die Wand geeignet sein, wenn sie nicht primär als Sichtschutz dienen soll. Die Wand kann durch die vielfältige Materialwahl der Bespannung zu verschiedensten Zwecken genutzt werden. So kann sie sich in wetterfester Ausführung für den Außenbereich eignen, beispielsweise als Sicht- oder Windschutz in Gärten oder auf Balkons. In Innenräumen kann sie der Raumgestaltung als Raumtrenner dienen, als Sichtschutz fungieren (beispielsweise als Trennwand zwischen Arbeitsplätzen oder als Umkleideprovisorium) oder auf Messen zur Gestaltung des Messestandes dienen. Auch als Auskleidung von Lichtschächten kann die erfindungsgemäße Wand dienen.
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Nach einem Vorschlag der Erfindung weist die Wand Beleuchtungsmittel auf. Insbesondere Wände, die Werbezwecken dienen, können durch gezielte Beleuchtung Aufmerksamkeit generieren. Wenn die Wand eine Lichtquelle verdeckt, können Beleuchtungsmittel weiterhin für ausreichende Helligkeit sorgen.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind in die Bespannung Ausnehmungen eingebracht. So können beispielsweise Sichtfenster in die Wand integriert werden, wodurch eine „Fensteroptik“ erreicht wird.
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In einem Ausführungsbeispiel wird die Bespannung von einem textilen Flächengebilde gebildet, welches eine elastische Dehnfähigkeit von beispielsweise bis zu 700 % oder mehr aufweist. Ein Beispiel eines solchen textilen Flächengebildes ist ein Gewebe, welches aus miteinander verwobenen Kett- und Schussfäden besteht, die die gewünschte Dehnbarkeit in Richtung der Kett- und/oder Schussfäden von z.B. bis zu 700 % sicherstellen. Dadurch kann die Bespannung der Wand etwaigen Längenverstellungen der Abschnitte zur Justierung der Größe der Segmente nachgeführt werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist die Bespannung an die Größe der Segmente durch Aufwickeln und Fixieren im Bereich eines horizontalen und/oder vertikalen Abschnittes der Tragstruktur anpassbar. Aufwickeln ist hier definiert als das Rollen, Klappen, Wickeln oder sonstige Zusammenlegen der Bespannung. Durch das Aufwickeln folgt die Größe der Bespannung derjenigen der Segmente. Auf diese Weise kann eine passgenaue Größeneinstellung vorgenommen werden. Die passend aufgewickelte Bespannung wird sodann z.B. mittels Klemmen mit der Tragstruktur verbunden und dadurch befestigt. Es ist außerdem möglich, eine Bespannung zur Größenanpassung sowohl aufzuwickeln, als auch zu dehnen. Eine Klemmung kann hierbei durch geeignete Klammern erfolgen, aber auch mittels anderer geeigneter Mittel zur Befestigung, wie beispielsweise einer Schnürung.
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Vorteilhaft ist auch die Möglichkeit, maßgeschneiderte Produkte anzubieten, die trotzdem verstellbar ausgestaltet sind. Sollten sich die Bedürfnisse des Kunden ändern, beispielsweise beim Standaufbau auf mehreren Messen mit unterschiedlichem Platzangebot, kann er sein Produkt anpassen und weiterhin verwenden.
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Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Wand in einer Ausführung als transportable Stellwand;
- 2a, b verschiedene Stellwinkel der transportablen Stellwand gemäß 1;
- 3 Transportable Stellwand mit Bespannung in gedehnter Ausführung
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1 bildet den Grundaufbau einer transportablen Wand, hier in Gestalt einer Stellwand 1 ab. Die Stellwand 1 verfügt über eine als Rahmen ausgebildete Tragstruktur 3. Die Tragstruktur 3 wird durch horizontale Abschnitte 30 und vertikale Abschnitte 31 gebildet, die gemeinsam die formstabile Tragstruktur 3 ausbilden. Ein horizontaler Abschnitt 30 bildet mit einem vertikalen Abschnitt 31 jeweils einen Winkel α. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel der 1 beträgt α jeweils 90°. An der Tragstruktur 3 ist eine Bespannung 2 mittels Klemmungen 20 befestigt. In nicht näher dargestellter Weise sind überdies sämtliche Abschnitte 30, 31 der rahmenartigen Tragstruktur 3 teleskopierend längenverstellbar ausgebildet, um die Größe des Rahmens hinsichtlich seiner Höhe und Breite zu variieren. Die Klemmungen 20 sind derart ausgebildet, dass die Bespannung 2 freigebbar ist, um sie einer veränderten Größeneinstellung der Stellwand 1 durch die Veränderung der Länge der Abschnitte 30, 31 der Tragstruktur 3 anzupassen. Nach erfolgter Anpassung wird die Bespannung 2 mittels Klemmungen 20 an der Tragstruktur 3 befestigt.
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Die Stellwand 1 ist ferner in mehrere Segmente 10 unterteilt, die jeweils über vertikale Schwenkachsen S1, S2 verschwenkbar sind. Diese Schwenkachsen S1, S2 werden durch Gelenkverbinder 32 definiert, die zwischen zwei Segmenten positioniert sind und diese verschwenkbar miteinander verbinden.
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2a und 2b zeigen die Stellwand 1 in verschiedenen Schwenkpositionen der Segmente 10. Die Segmente 10 lassen sich nach außen oder nach innen verschwenken. Dadurch kann die Stellwand 1 der Raumgeometrie angepasst werden. Durch die teleskopierenden vertikalen und horizontalen Abschnitte 30,31 der Tragstruktur ist die Stellwand 1 sowohl in ihrer Höhe, als auch in der Breite und Tiefe verstellbar. Die Bespannung 2 wird der Tragstruktur 3 angepasst und mittels Klemmungen 20 an dieser befestigt. Je nach Anzahl der verbauten Gelenkverbinder 32 ist die Anzahl der ausbildbaren Segmente 10 variierbar. In den Figuren sind drei Segmente 10 abgebildet. Die Stellwand 1 kann aber auch nur zwei Segmente 10 aufweisen oder auch mehr als drei.
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In der 3 ist die Stellwand 1 mit drei Segmenten 10 und mit einer Bespannung 2 mit hoher Dehnbarkeit abgebildet. Durch flexible Gelenkverbinder 32 ist es möglich, dass die horizontalen Abschnitte 30 nicht parallel zueinander verlaufen müssen. Die Höhe der einzelnen Segmente 10 der Stellwand 1 kann dadurch und durch die Höhenverstellbarkeit der vertikalen Abschnitte 31 der Tragstruktur jeweils unterschiedlich eingestellt werden. Auf diese Weise kann die Stellwand 1 beispielsweise auch in Räumen mit Dachschrägen passgenau aufgestellt werden.
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Anstelle einer rahmenartigen Tragstruktur 3 mit horizontalen und vertikalen Abschnitten 30, 31, die eine Stellwand 1 ausbilden, kann eine Wand auch durch Verwendung lediglich horizontal verlaufender Abschnitte 30 als Tragstruktur 3 und einer daran befestigten Bespannung 2 gebildet werden, die dann beispielsweise an dem oberen horizontalen Abschnitt 30 hängend befestigt wird. Auch in dieser Konfiguration kann zumindest die Breite durch die Längenverstellbarkeit der horizontalen Abschnitte 30 der Tragstruktur 3 variiert werden und die Bespannung 2 entsprechend angepasst werden, wie auch die Winkellage der einzelnen Segmente 10 um die Schwenkachsen S1, S2 veränderbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wand
- 10
- Segment
- 2
- Bespannung
- 20
- Klemmung
- 3
- Tragstruktur
- 30
- Horizontaler Abschnitt
- 31
- Vertikaler Abschnitt
- 32
- Gelenkverbinder
- α
- Winkel zwischen zwei Abschnitten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202018104489 U1 [0003]