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Die Erfindung betrifft einen elektromotorischen Möbelantrieb der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zum Verstellen von relativ zueinander schwenkbeweglichen Stützteilen einer Stützeinrichtung zum Abstützen einer Boxspring-Matratze oder eines Polsterbetts relativ zueinander.
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Ein derartiger Möbelantrieb ist durch
DE 10 2016 116 256 A1 bekannt und weist einen Grundkörper auf, an dem wenigstens eine Antriebseinheit angeordnet ist, einen Elektromotor aufweist, der über einen Antriebsstrang mit einem zu verstellenden Stützteil zum Verschwenken desselben in Wirkungsverbindung steht, wobei wenigstens ein Stützteil mittels der Antriebseinheit zwischen einer unverstellten Ausgangslage und einer maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung verstellbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Möbelantrieb weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass zu Beginn der Verstellbewegung zwischen einer unverstellten Ausgangslage der Stützeinrichtung und einer maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung zwar zunächst eine große Kraft entsprechend einer hohen Stromaufnahme des Elektromotors benötigt wird, eine Aufrechterhaltung dieser Kraft allerdings am Ende der Verstellbewegung nicht mehr erforderlich ist.
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Die Erfindung sieht vor, dass der Antriebsstrang zur Verringerung der Stromaufnahme des Elektromotors im Bereich der Endlage der Verstellbewegung ausgebildet ist.
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Auf diese Weise ist durch geschickte Ausgestaltung des Antriebsstrangs die Stromaufnahme des Elektromotors am Ende der Verstellbewegung verringert. Während diese Stromaufnahme bei bekannten Möbelantrieben beispielsweise in einem Bereich von etwa 4,5 A liegen kann, kann sie bei einem erfindungsgemäßen Möbelantrieb beispielsweise auf etwa 2,5 A reduziert werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Antriebsstrang ein linear bewegliches Abtriebsorgan aufweist und dass Mittel zum Umwandeln einer linearen Bewegung des Abtriebsorgans in eine Schwenkbewegung des zugeordneten Stützteiles vorgesehen sind.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass der Antriebsstrang einen Spindeltrieb aufweist. Entsprechende Spindeltriebe stehen als relativ einfache und kostengünstige Standardbauteile zur Verfügung. Sie sind zudem robust und zur Aufbringung großer Kräfte geeignet.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass das Abtriebsorgan eine verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich gelagerte Gewindespindel ist, auf der eine ortsfeste Spindelmutter angeordnet ist, die mit dem Elektromotor der Antriebseinheit in Drehantriebsverbindung steht.
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Die Ausgestaltung des Antriebsstrang im Sinne der durch die Erfindung beabsichtigten Wirkung kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen und Gegebenheiten auf beliebige geeignete Weise erfolgen. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit vor, dass der Antriebsstrang ein Hebelgetriebe aufweist. Entsprechende Hebelgetriebe bieten durch entsprechende mechanische Auslegung weitgehende Freiheiten bei der Auslegung des Kraftverlaufs während der Verstellung zwischen der unverstellten Ausgangslage und der maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass das Hebelgetriebe einen an dem Grundkörper des Möbelantriebs um eine Schwenkachse schwenkbar gelagerten einarmigen Hebel aufweist, dessen freies Ende während der Verstellbewegung durch das Abtriebsorgan der Antriebseinheit beaufschlagt wird zum Verschwenken des einarmigen Hebels, wobei vorzugsweise ein erstes Ende eines vorzugsweise stangenförmigen Koppelelements gelenkig mit dem einarmigen Hebel entfernt von dessen Enden verbunden ist, wobei das zweite Ende des Koppelelements mit einem Aufstellhebel wirkungsverbunden ist, der mit dem zugeordneten Stützteil in Wirkungsverbindung steht zum Verschwenken desselben und wobei vorzugsweise das zweite Ende des Koppelelements gelenkig mit einer Lasche verbunden ist, die drehfest mit dem Aufstellhebel verbunden ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Ausführungsform mit dem einarmigen Hebel sieht vor, dass das Abtriebsorgan derart angeordnet ist, dass es bei einer Verstellung des zugeordneten Netzteils in Richtung auf die Endlage der Verstellbewegung gegen den einarmigen Hebel drückt.
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Erfindungsgemäß kann der Möbelantrieb als Einzelantrieb mit einer einzelnen Antriebseinheit ausgebildet sein. Um beispielsweise sowohl ein Rückenstützteil als auch ein Bein/Wadenstützteil einer Stützeinrichtung zu verstellen, sieht eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass der Möbelantrieb als Doppelantrieb mit zwei vorzugsweise unabhängig voneinander betätigbaren Antriebseinheiten ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte stark schematisierte Zeichnung näher erläutert. Dabei bilden alle in der Beschreibung beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und in den Schutzansprüchen beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger geeigneter Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Schutzansprüchen und deren Rückbezügen sowie unabhängig von ihrer Beschreibung bzw. Darstellung in der Zeichnung.
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Es zeigt:
- 1 in einer stark schematisierten Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eine erfindungsgemäßen Stützeinrichtung in einer unverstellten Ausgangslage der Verstellbewegung,
- 2 in gleicher Darstellung wie 1 die Stützeinrichtung gemäß 1 in einer Verstellage des Rückenstützteils, die zwischen der unverstellten Ausgangslage gemäß 1 und einer maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung gemäß 3 liegt,
- 3 in gleicher Darstellung wie 1 die Stützeinrichtung gemäß 1 in einer maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung des Rückenstützteils, wobei sich das Beinstützteil mit dem Wadenstützteil in seiner unverstellten Ausgangslage befindet,
- 4 in gleicher Darstellung wie 1 die Stützeinrichtung gemäß 1 in einer Verstellage des Beinstützteils, die zwischen der unverstellten Ausgangslage gemäß 3 und einer maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung gemäß 5 liegt, und
- 5 in gleicher Darstellung wie 1 die Stützeinrichtung gemäß 1 in einer maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung des Beinstützteils.
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Unter Bezugnahme auf 1 bis 5 wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelantriebs näher erläutert.
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In 1 ist in einer stark schematisierten Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer Stützeinrichtung 2 zum Abstützen einer Boxspring-Matratze dargestellt. Aus Gründen der Vereinfachung und Übersichtlichkeit ist die Boxspring-Matratze in der Zeichnung nicht dargestellt. Der Aufbau eines entsprechenden Boxspring-Matratze ist jedoch dem Fachmann allgemein bekannt und wird daher hier nicht näher erläutert.
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Die Stützeinrichtung 2 weist einen Grundkörper 4 auf, in dem ein ortsfestes mittleres Stützteil 6 angeordnet ist. Mit einem Ende des mittleren Stützteils 6 ist gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar ein Rückenstützteil 8 verbunden. Mit dem dem Rückenstützteil 8 abgewandten Ende ist gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar ein Beinstützteil 10 verbunden, mit dessen dem mittleren Stützteil 6 abgewandten Ende gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar ein Wadenstützteil 12 verbunden ist.
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Zur Verstellung der Stützteile 6, 8, 10 und 12 relativ zueinander ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektromotorischen Möbelantriebs 14 vorgesehen, der einen als Gehäuse ausgebildeten Grundkörper 16 aufweist und an der Stützeinrichtung 2 befestigt ist.
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Der Möbelantrieb 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als Doppelantrieb ausgebildet und weist zwei Antriebseinheiten 18, 18' auf, von denen die eine Antriebseinheit 18 dem Rückenstützteil 8 zur Verstellung desselben relativ zu dem mittleren Stützteil 6 und die andere Antriebseinheit 18' dem Beinstützteil 10 zur Verstellung desselben zusammen mit dem Wadenstützteil 12 relativ zu dem mittleren Beinstützteil 6 zugeordnet ist. Nachfolgend wird ausschließlich die Antriebseinheit 18 näher erläutert. Die Antriebseinheit 18' ist entsprechend aufgebaut und wird daher hier nicht näher erläutert.
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Die Antriebseinheit 18 weist einen in der Zeichnung nicht erkennbaren, in bzw. an dem Grundkörper 16 angeordneten Elektromotor auf, der über einen Antriebsstrang 20 mit dem Rückenstützteil 8 zum Verschwenken desselben in Wirkungsverbindung steht. Das Rückenstützteil 8 ist mittels der Antriebseinheit 18 zwischen einer in 1 dargestellten unverstellten Ausgangslage und einer in 3 dargestellten maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung verstellbar.
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Die 1 bis 3 verdeutlichen die Verstellung des Rückenstützteils 8 aus der unverstellten Ausgangslage gemäß 1 in die maximal verstellte Endlage gemäß 3, wobei das Beinstützteil 10 mit dem Wadenstützteil 12 in den 1 bis 3 in seiner unverstellten Ausgangslage dargestellt ist.
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Die 3 bis 5 verdeutlichen die Verstellung des Beinstützteils 10 zusammen mit dem Wadenstützteil 12 aus seiner 3 dargestellten Ausgangslage in die in 5 dargestellte Endlage der Verstellbewegung.
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Erfindungsgemäß ist der Antriebsstrang 20 zur Verringerung der Stromaufnahme des Elektromotors im Bereich der Endlage der Verstellbewegung ausgebildet.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Antriebsstrang 20 ein linear bewegliches Abtriebsorgan auf, wobei Mittel zum Umwandeln einer linearen Bewegung des Antriebsorgans in eine Schwenkbewegung des zugeordneten Stützteils vorgesehen sind. Bei den dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Antriebsstrang 20 einen Spindeltrieb 22 auf, wobei das Abtriebsorgan des Spindeltriebs 22 durch eine verdrehsicher und in ihre Axialrichtung beweglich gelagerte Gewindespindel 24 gebildet ist, auf der eine ortsfeste Spindelmutter 26 angeordnet ist, die mit dem Elektromotor der Antriebseinheit 18 in Drehantriebsverbindung steht.
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Spannungsversorgungs- und Steuerungsmittel zur Spannungsversorgung und Ansteuerung des Möbelantriebs 14 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit und zur Vereinfachung der Darstellung in der Zeichnung nicht gezeigt. Der Aufbau entsprechender Spannungsversorgungs- und Steuerungsmittel ist dem Fachmann allgemein bekannt und wird daher hier nicht näher erläutert.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Antriebsstrang 20 ein Hebelgetriebe 28 auf. Das Hebelgetriebe weist einen an dem Grundkörper 16 des Möbelantrieb 14 um eine Schwenkachse 30 schwenkbar gelagerten einarmigen Hebel 32 auf, dessen freies Ende während der Verstellbewegung durch das Abtriebsorgan der Antriebseinheit 18, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel also durch die Gewindespindel 24, beaufschlagt wird zum Verschwenken des einarmigen Hebels 32.
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Das Hebelgetriebe 28 weist ferner ein bei diesem Ausführungsbeispiel stangenförmiges Koppelelement 34 auf, dessen eines Ende gelenkig mit dem einarmigen Hebel 32 entfernt von dessen Enden verbunden ist, wobei das zweite Ende des Koppelelements 34 mit einem Aufstellhebel 36 verbunden ist, der mit dem zugeordneten Rückenstützteil 8 in Wirkungsverbindung steht zum Verschwenken desselben. Bei den dargestellten Ausführungsbeispiel ist das zweite Ende des Koppelelements 34 gelenkig mit einer Lasche 38 verbunden, die drehfest mit dem Aufstellhebel 36 verbunden ist.
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Der Aufstellhebel 36 ist um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar an dem Grundkörper 16 des Möbelantriebs 14 gelagert, wobei sein freies Ende das zugeordnete Rückenstützteil 8 lose beaufschlagt, das lose auf einer einem freien Ende des Aufstellhebel 36 angeordneten Rolle aufliegt.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, ist das Abtriebsorgan der Antriebseinheit 18, also die Gewindespindel 24, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel derart angeordnet, dass es bei einer Verstellung des zugeordneten Rückenstützteils 8 in Richtung auf die Endlage der Verstellbewegung (vgl. 1 bis 3) gegen das freie Ende des einarmigen Hebels 32 drückt. Hierzu trägt die Gewindespindel 24 an ihrem dem Hebel 32 zugewandten Ende ein Druckstück aus Kunststoff.
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Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Möbelantriebs 14 ist wie folgt:
- Ausgehend von der in 1 dargestellten Ausgangslage der Verstellbewegung des Rückenstützteils 8 wird die Spindelmutter 26 mittels des Elektromotors derart drehangetrieben, dass sich die Gewindespindel 24 in 1 nach rechts bewegt, wobei die Gewindespindel 24 mittels des Druckstücks 40 gegen das freie Ende des einarmigen Hebels 22 drückt, sodass der Hebel 32 um die Schwenkachse 30 in 1 entgegen den Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Hierbei wird mittels des Koppelelements 34 und der Lasche 38 der Aufstellhebel 36 in 1 im Uhrzeigersinn verschwenkt, sodass das Rückenstützteil 8 in 1 Uhrzeigersinn relativ zu dem mittleren Stützteil 6 verschwenkt wird.
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3 zeigt das Rückenstützteil 8 in seiner maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung, während 2 das Rückenstützteil 8 in einer zwischen der unverstellten Ausgangslage und der maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung zeigt. Aus einem Vergleich der 1 bis 3 ist ersichtlich, dass hierbei zunächst pro von der Gewindespindel 24 zurückgelegtem linearen Weg der Hebel 32 um einen relativ größeren Winkel verschwenkt wird, während in Richtung auf die Endlage der Verstellbewegung und insbesondere in deren Bereich der Hebel 32 pro von Gewindespindel 24 zurückgelegtem linearen Weg um einen relativ kleineren Winkel verschwenkt wird. Es ist ersichtlich, dass im Bereich der Endlage der Verstellbewegung die Gewindespindel 24 mit ihrem Druckstück 40 keilartig gegen den Hebel 32 drückt.
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Erfindungsgemäß ist im Bereich der Endlage der Verstellbewegung die Stromaufnahme des Elektromotors im Vergleich zu bekannten Möbelantrieben verringert.
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Die Verstellung des Beinstützteils 10 zusammen mit dem Wadenstützteil 12 relativ zu dem mittleren Stützteil 6 mittels der Antriebseinheit 18' erfolgt auf entsprechende Weise. Es ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass der Aufstellhebel 36' der Antriebseinheit 18' das Beinstützteil 10 lose beaufschlagt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016116256 A1 [0002]