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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur lösbaren Verbindung zweier in einem Winkel zueinander angeordneter Seitenwandteile zur Bildung einer Transportkiste mit einem plattenförmigen Grundkörper zur Verbindung mit einem Boden oder Deckel der Transportkiste, wobei der Grundkörper mit zwei quer zur Ebene des Grundkörpers angeordneten eckwinkelförmigen Seitenteilen verbunden ist, wobei die eckwinkelförmigen Seitenteile jeweils zwei in einem Winkel zueinander angeordnete Wandelemente aufweisen, wobei die Wandelemente der beiden Seitenteile paarweise zueinander parallel angeordnet sind und jeweils zwei parallele Wandelemente derart voneinander beabstandet sind, dass sie einen Aufnahmespalt zum Einstecken eines Randbereiches eines Seitenwandteiles der Transportkiste bilden.
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Außerdem betrifft die Erfindung eine Transportkiste mit einem Boden und Seitenwandteilen sowie mit mehreren vorgenannten Vorrichtungen.
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Eine solche Vorrichtung ist sowohl aus
DE 20 2004 010 560 U1 als auch aus
DE 20 2007 003 048 U1 bekannt. Diese Vorrichtungen dienen dazu, auf einfache Weise aus einzelnen Teilen eine Transportkiste lösbar, aber stabil zusammenzusetzen, wobei die Transportkisten im nicht zusammengebauten Zustand möglichst wenig Platz benötigen, da die einzelnen Teile platzsparend übereinander gelegt werden können.
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Bei der aus
DE 20 2004 010 560 bekannten Vorrichtung sind die Aufnahmespalte mit Untermaß gegenüber der Wandstärke der Seitenwandteile der Transportkiste ausgebildet, so dass die Seitenwandteile kraftschlüssig eingesteckt werden. Je nach Beschaffenheit der Seitenwandteile ist jedoch keine zuverlässige Verbindung gewährleistet, z.B. wenn die Seitenwandteile aus sandwichartigem Pappmaterial gebildet werden und die Seitenwandteile feucht werden.
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Bei der aus
DE 20 2007 003 048 U1 bekannten Vorrichtung ist vorgesehen, dass zwischen den beiden eckwinkelförmigen Seitenteilen jeweils eine oder mehrere Schneideinrichtungen zum Einschneiden der Seitenwandteile ausgebildet sind. Die Seitenwandteile werden dann von oben in den jeweiligen Aufnahmespalt gedrückt und werden von den Schneideinrichtungen randseitig eingeschnitten. Das Einschneiden ist jedoch nur möglich, wenn die Materialkombination zwischen dem Material der Schneideinrichtungen und dem Material der Seitenwandteile ein Einschneiden zulässt. Diese Vorrichtung wird deshalb ebenfalls vor allem für Transportkisten verwendet, deren Seitenteile aus sandwichartigem Pappmaterial gebildet sind. Ein Nachteil ist ebenfalls, dass die Seitenwandteile instabil werden können, wenn sie feucht werden. Außerdem ist eine sehr sorgfältige Montage notwendig, d.h. die Seitenwandteile müssen exakt in die Vorrichtungen randseitig eingesteckt werden, um zu gewährleisten, dass die Transportkiste in den Eckbereichen vollständig geschlossen ist.
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Solche Transportkisten werden beispielsweise als äußere Umhüllung eines Flugsarges eingesetzt, um Transportgewicht und damit Transportkosten zu sparen. Aus den vorgenannten Gründen sind jedoch die beiden bekannten Vorrichtungen nachteilig, da sie bei der Verwendung von sandwichartigen Seitenwandteilen zu instabilen Transportkisten führen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Vorrichtung so weiterzuentwickeln, dass stabile und dennoch leichte Transportkisten realisiert werden können.
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Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in jedem Aufnahmespalt jeweils wenigstens ein die zugeordneten Wandelemente verbindender Quersteg zum Eingreifen in einen im Randbereich eines Seitenwandteiles ausgesparten Schlitz vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erleichtert zum einen eine exakte Montage, da die Seitenwandteile nur in der korrekten Lage mit ihrem Randbereich in die Vorrichtung eingesetzt werden können, nämlich nur dann, wenn sich der jeweilige Schlitz im Randbereich eines Seitenwandteiles exakt ausgerichtet zum jeweiligen Quersteg befindet. Zum anderen können stabile Seitenwandteile z.B. aus Holz verwendet werden, die mit einem Schlitz im jeweiligen Randbereich versehen sind. Da für die Transportkiste Seitenwandteile aus Holz verwendet werden können, kann deren Wandstärke geringer sein, als bei Seitenwandteilen aus sandwichartigem Pappmaterial, so dass die Aufnahmespalte der Vorrichtung schmaler ausgebildet sein können, was zu einer Materialeinsparung führt.
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Zur Erhöhung der Stabilität der Vorrichtung ist vorgesehen, dass der jeweilige Quersteg unterseitig mit dem Grundkörper verbunden ist. Der Quersteg ist dann sowohl mit dem Grundkörper als auch den beiden zugeordneten Wandelementen verbunden.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der jeweilige Quersteg eine geringere Höhe als die Wandelemente aufweist. Dadurch reicht eine relativ geringe Schlitztiefe in den Seitenwandteilen der Transportkiste aus.
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Konstruktiv besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der jeweilige Quersteg jeweils am Rand des Aufnahmespaltes angeordnet ist, was die Stabilität der Vorrichtung zusätzlich erhöht.
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Wenn, wie in den meisten Anwendungsfällen, die Transportkiste quaderförmig ausgebildet sein soll, ist vorgesehen, dass die Wandelemente jedes Seitenteiles im 90° Winkel angeordnet sind.
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Die Vorrichtung ist bevorzugt einstückig ausgebildet und besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Die Vorrichtung kann dann als Spritzgussteil hergestellt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Transportkiste mit einem Boden und Seitenwandteilen sowie mit mehreren Vorrichtungen der vorbeschriebenen Art, wobei die Seitenwandteile unterseitig an beiden Randbereichen jeweils einen Schlitz aufweisen, wobei jedes Seitenwandteil mit einem Randbereich in einen Aufnahmespalt einer Vorrichtung derart eingesteckt ist, dass der jeweilige Schlitz den zugeordneten Quersteg übergreift.
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Bevorzugt ist die jeweilige Vorrichtung am Boden der Transportkiste befestigt.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Seitenwandteile zusätzlich oberseitig an beiden Randbereichen jeweils einen weiteren Schlitz aufweisen, wobei jedes Seitenwandteil mit einem Randbereich in einen Aufnahmespalt einer Vorrichtung derart eingesteckt ist, dass der jeweilige weitere Schlitz den zugeordneten Quersteg übergreift. Die Seitenwandteile sind dann über Eck jeweils oben und unten jeweils mit einer Vorrichtung verbunden, so dass für eine quaderförmige Transportkiste insgesamt acht Vorrichtungen benötigt werden. Oberseitig kann dann auf die so montierten Seitenwandteile ein Deckel aufgelegt werden, der gewünschtenfalls mit den an der Oberseite angeordneten Vorrichtungen verbunden, z.B. verschraubt, werden kann.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt in
- 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- 2 eine Vorrichtung nach 1 während der Montage von zwei Seitenwandteilen einer Transportkiste.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist in 1 allgemein mit 1 bezeichnet. Die Vorrichtung 1 dient zur lösbaren Verbindung zweier in einem Winkel zueinander angeordneten Seitenwandteile 2, 3 zur Bildung einer Transportkiste. Dabei weist die Vorrichtung 1 zunächst einen plattenförmigen Grundkörper 4 zur Verbindung mit einem Boden 5 oder einem nicht dargestellten Deckel einer Transportkiste auf. Der Boden 5 der Transportkiste kann z.B. eine Palette sein, wobei dann die Vorrichtung 1 z.B. am Boden 5 festgeschraubt werden kann. Dazu weist der plattenförmige Grundkörper 4 mehrere Bohrungen 6 für Befestigungsschrauben auf.
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Der plattenförmige Grundkörper 4 ist mit zwei quer zur Ebene des Grundkörpers angeordneten eckwinkelförmigen Seitenteilen 7, 8 verbunden, wobei die eckwinkelförmigen Seitenteile 7, 8 jeweils zwei in einem Winkel (vorzugsweise 90°) zueinander angeordnete Wandelemente 9, 10 sowie 11, 12 aufweisen. Dabei sind die Wandelemente der beiden Seitenteile 7, 8 paarweise zueinander parallel, nämlich einerseits die Wandelemente 9 und 11 und andererseits die Wandelemente 10 und 12. Die jeweils parallelen Seitenwandelemente 9, 11 bzw. 10, 12 sind derart voneinander beabstandet, dass sie jeweils einen Aufnahmespalt 13, 14 zum Einstecken eines Randbereiches 2a, 3a des Seitenwandteiles 2, 3 der Transportkiste bilden.
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Wesentlich für die Vorrichtung 1 ist, dass in jeden Aufnahmespalt 13, 14 jeweils ein die zugeordneten Wandelemente 9, 11 sowie 10, 12 verbindender Quersteg 15, 16 zum Eingreifen in einen im Randbereich 2a, 3a eines Seitenwandteiles 2, 3 ausgesparten Schlitz 2b, 3b vorgesehen ist. Dabei ist der jeweilige Quersteg 15, 16 bevorzugt unterseitig mit dem Grundkörper 4 und seitlich mit den jeweiligen Wandelementen 9, 11 bzw. 10, 12 verbunden und bevorzugt am Rand des jeweiligen Aufnahmespaltes 13, 14 angeordnet, wodurch die Vorrichtung 1 besonders stabil ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist die Vorrichtung 1 dabei einstückig aus Kunststoff hergestellt, vorzugsweise durch Spritzguss.
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Zur Montage einer Transportkiste wird auf den Boden 5 der Transportkiste jeweils im Eckbereich eine Vorrichtung 1 angeordnet und am Boden 5 festgeschraubt oder in anderer Weise befestigt. Der Übersichtlichkeit halber ist in 2 nur eine Vorrichtung 1 dargestellt. Anschließend wird ein Seitenwandteil 2 der Transportkiste mit seinem Randbereich 2a so in einen Aufnahmespalt 14 von oben eingesteckt, dass sich der Schlitz 2b oberhalb des Quersteges 16 befindet und beim weiteren Absenken des Seitenwandteiles 2 der Schlitz 2b den Quersteg 16 formschlüssig übergreift. Dadurch ist das Seitenwandteil 2 sicher und stabil in der Vorrichtung 1 gehalten. In gleicher Weise wird über Eck das Seitenwandteil 3 in den Aufnahmespalt 13 der Vorrichtung 1 mit dem Randbereich 3a eingesteckt, wobei der Schlitz 3b den entsprechenden Quersteg 15 übergreift. Wenn, wie beim Ausführungsbeispiel nach 2, mit Hilfe von vier Vorrichtungen 1 sämtliche Seitenwandteile 2, 3 montiert sind, können oberseitig in umgekehrter Lage Vorrichtungen 1 über die oberen Ecken gesteckt werden, um die Seitenwandteile 2, 3 auch oberseitig über Eck miteinander zu verbinden. Die Seitenwandteile 2, 3 und die weiteren Seitenwandteile weisen dann auch oberseitig entsprechende Schlitze 2b, 3b auf, die zeichnerisch nicht dargestellt sind. Anschließend kann dann auf die oberen Ränder der Seitenwandteile ein Deckel aufgelegt werden, der gewünschtenfalls mit den oberseitigen Vorrichtungen 1 verschraubt werden kann.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So können die Vorrichtungen 1 grundsätzlich je nach geometrischer Gestaltung der Transportkiste auch Wandelemente aufweisen, die in einer anderen Winkellage zueinander angeordnet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Seitenwandteil
- 2a
- Randbereich
- 2b
- Schlitz
- 3
- Seitenwandteil
- 3a
- Randbereich
- 3b
- Schlitz
- 4
- Grundkörper
- 5
- Boden
- 6
- Bohrung
- 7
- Seitenteil
- 8
- Seitenteil
- 9
- Wandelement
- 10
- Wandelement
- 11
- Wandelement
- 12
- Wandelement
- 13
- Aufnahmespalt
- 14
- Aufnahmespalt
- 15
- Quersteg
- 16
- Quersteg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004010560 U1 [0003]
- DE 202007003048 U1 [0003, 0005]
- DE 202004010560 [0004]