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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zuführeinrichtung zur Zuführung von bodenverbesserndem Material an eine Bodeninjektionseinheit.
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Für die Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft, beim Gartenbau und beim Hoch- und Tiefbau sind Geräte und Vorrichtungen bekannt, die Luft, insbesondere Druckluft, Flüssigkeit, insbesondere Wasser und in den Boden einzubringendes Material bereitstellen.
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Die Druckschrift
DE 10 2011 001 042 A1 beschreibt eine transportable Vorrichtung zum Bereitstellen von bodenverbesserndem Material, mit der verschiedene Bodenbearbeitungswerkzeuge betrieben werden können. Ein solches Bodenbearbeitungswerkzeug umfasst beispielsweise eine Lanze mit einer Lanzenspitze, die in den Boden eingebracht werden kann. Über einen Anschlussschlauch kann sogenannte Schmierluft und Schiessluft sowie bodenverbesserndes Material und Wasser zugeführt werden. Ferner kann Hammerluft zum Betreiben eines Schlagwerks zum Eintreiben der Lanze zugeführt werden. Die Lanzenspitze wird in den Boden eingetrieben, indem ein oder mehrere Stöße Hammerluft zugeführt wird. Nachdem die Lanzenspitze eingetrieben wurde kann der Bediener über einen an der Lanze angeordneten Auslöseknopf Schiessluft, bodenverbesserndes Material und Wasser abgeben.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Zuführeinrichtung für bodenverbesserndes Material gegenüber dem Stand der Technik weiterzuentwickeln.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Zuführeinrichtung zur Zuführung von bodenverbesserndem Material an eine Bodeninjektionseinheit, aufweisend ein Leitungssystem umfassend wenigstens eine verschließbare erste Zuführleitung und eine verschließbare zweite Zuführleitung, wobei die erste und zweite Zuführleitung zur Zuführung von bodenverbesserndem Material, insbesondere Dünger, Gel und/oder Granulat und Wirkmedien, insbesondere Flüssigkeit und/oder Druckluft, mit der Bodeninjektionseinheit verbindbar oder verbunden sind und wobei die Zuführeinrichtung eine Verschlussvorrichtung umfasst, welche einen Durchgang für bodenverbesserndes Material und/oder Wirkmedien der ersten Zuführleitung und einen Durchgang für bodenverbesserndes Material und/oder Wirkmedien der zweiten Zuführleitung verschließen kann, wobei das Leitungssystem und die Verschlussvorrichtung so ausgebildet sind, dass ein offener Durchgang der ersten Zuführleitung nur ermöglicht ist, wenn der Durchgang der zweiten Zuführleitung verschlossen ist, und dass ein offener Durchgang der zweiten Zuführleitung nur ermöglicht ist, wenn der Durchgang der ersten Zuführleitung geschlossen ist.
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Bei einer derartigen Zuführeinrichtung sind Bedienfehler ausgeschlossen oder reduziert, so dass die Prozess- und Arbeitssicherheit verbessert ist. Insbesondere wird es vermieden, dass beide Zuführleitungen unabsichtlich gleichzeitig geöffnet werden, was dazu führen könnte, dass bei einer Beaufschlagung der einen Zuführleitung mit Druckluft die andere Zuführleitung oder ein daran angeschlossener Materialbehälter oder ein an der anderen Zuführleitung angeschlossener Wasseranschluss mit nachfolgender Wasserleitung unter Druck gesetzt wird, was den Materialbehälter, bzw. den Wasseranschluss und die Wasserleitung beschädigen könnte. Ferner ist die Zuführeinrichtung gemäß der Erfindung dafür geeignet, mit einem einfachen Bodenbearbeitungswerkzeug, beispielsweise einer Lanze, verwendet zu werden, wobei die Steuerung des Bodenbearbeitungsprozesses, bzw. der Bodeninjektion in einfacher Weise über die Zuführeinrichtung erfolgt. Auslöseknöpfe oder andere Bedienmittel können somit an dem Bodenbearbeitungswerkzeug vermieden werden. Der Bediener muss sich somit nicht den Erschütterungen des Bodenbearbeitungswerkzeugs im Betrieb aussetzen.
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In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist die erste Zuführleitung einen ersten Verschluss und/oder die zweite Zuführleitung einen zweiten Verschluss, insbesondere jeweils einen Kugelhahn, auf, mit denen der Durchgang der ersten und/oder zweiten Zuführleitung wahlweise geöffnet oder geschlossen werden kann.
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Auf diese Weise können erste und/oder zweite Zuführleitung in einfacher Weise und jeder für sich geöffnet und geschlossen werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Verschlussvorrichtung eine zwischen dem ersten Verschluss und dem zweiten Verschluss hin und her verschiebbare Betätigungseinheit, wobei die Betätigungseinheit insbesondere ein Hebelgrundelement und einen mit dem Hebelgrundelement drehfest gekoppelten Betätiger aufweist.
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Auf diese Weise ist eine Betätigungseinheit bereitgestellt, mit der entweder der erste oder der zweite Verschluss betätigt werden kann, aber nicht beide Verschlüsse gleichzeitig. Zum Öffnen des jeweils anderen Verschlusses muss somit immer die Betätigungseinheit zu diesem hin verschoben werden. Es kann daher immer nur ein Verschluss von einem Bediener betätigt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung verlangt, dass die Betätigungseinheit mit dem ersten Verschluss und dem zweiten Verschluss koppelbar ist, indem der Betätiger mit einem Betätigungselement des ersten oder zweiten Verschlusses drehfest koppelt, so dass eine Drehung der Betätigungseinheit, insbesondere eine Drehung des Hebelgrundelements, vorzugsweise durch Betätigung eines mit dem Hebelgrundelement verbundenen Hebels, eine Drehung des Betätigungselements bewirkt, wobei eine Drehung des Betätigungselements zu einem Öffnen oder einem Schließen des dem Betätigungselement zugeordneten ersten oder zweiten Verschlusses führt, insbesondere wobei das Betätigungselement drehfest mit einem Verschlusselement des ersten oder zweiten Verschlusses verbunden ist und eine Drehung des Betätigungselements zu einer Drehung des zugeordneten Verschlusselements in eine Offenstellung oder in eine Schließstellung führt.
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Dadurch ist in einfacher Weise eine Kopplung des Betätigers mit dem Betätigungselement realisiert, so dass die Betätigungseinheit mit dem zu schließenden oder zu öffnenden Verschluss verbunden werden kann. Die drehfeste Verbindung zwischen Betätiger und Betätigungselement ist dabei so zuverlässig, dass eine Fehlbedienung oder ein Verklemmen verhindert ist.
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Weiter vorteilhaft ist es, wenn die Verschlussvorrichtung ein Führungselement, insbesondere eine Führungsplatte mit Führungsbahnen, umfasst, wobei die Betätigungseinheit durch das Führungselement so geführt ist, dass eine Verschiebung der Betätigungseinheit vom ersten zum zweiten Verschluss oder in entgegengesetzter Richtung nur ermöglicht ist, wenn beide Verschlüsse geschlossen sind.
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Auf diese Weise ist eine zuverlässige Verschiebbarkeit des Betätigungselements zwischen den Verschlüssen ermöglicht. Die Führungsplatte ist dabei robust, so dass auch bei häufigem Verschieben der Betätigungsvorrichtung die Bewegungsführung dauerhaft gewährleistet ist.
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Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn die Betätigungseinheit, insbesondere das Hebelgrundelement, eine Hebelachse aufweist, die in gekoppeltem Zustand der Betätigungseinheit mit dem ersten oder zweiten Verschluss, in einem Drehsitz angeordnet ist, in dem die Hebelachse drehen kann.
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Insbesondere ein abschnittsweise kreisförmiger Drehsitz ermöglicht eine zuverlässige Drehbewegung der Betätigungseinheit zum Öffnen und Schließen der Verschlüsse. Weist der Drehsitz einen Durchmesser auf, der größer ist als die Breite der linearen Führungsbahn des Führungselements, so kann eine Drehung der Hebelachse nur in dem Drehsitz, aber nicht innerhalb des Führungselements erfolgen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Hebelachse nur abschnittsweise einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und der Querschnitt so geformt ist, dass die Hebelachse nur in einer bestimmten Winkelstellung, die einer Schließstellung des Verschlusses entspricht, in die Führungsbahn eingeführt werden kann. Vorteilhafterweise ist eine Entkopplung der Betätigungseinheit von dem ersten und zweiten Verschluss, insbesondere eine Entkopplung des Betätigers von dem jeweiligen Betätigungselement, nur dann ermöglicht, wenn die Betätigungseinheit, insbesondere das Hebelgrundelement, eine bestimmte Winkelstellung relativ zu dem Führungselement einnimmt, wobei die bestimmte Winkelstellung einer Winkelstellung des Betätigers und des Betätigungselements entspricht, bei der der dem mit dem Betätiger gekoppelte Betätigungselement zugeordnete erste oder zweite Verschluss geschlossen ist.
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Somit ist eine Entkopplung des Betätigungselements von dem damit gekoppelten Verschluss nur gestattet oder erlaubt, wenn sichergestellt ist, dass der Verschluss geschlossen ist. Da die Entkopplung nur bei einer bestimmten Winkelstellung möglich ist, beispielsweise wenn der Hebel des Betätigungselements parallel zur linearen Führungsbahn des Führungselements angeordnet ist oder auch einer Drei-Uhr-Stellung, kann der Benutzer einfach erkennen, wann er das Betätigungselement von dem Verschluss entkoppeln kann und wann nicht.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Betätigungseinheit durch das Führungselement so geführt, dass die bestimmte Winkelstellung der Betätigungseinheit während einer Verschiebung von erstem zu zweitem Verschluss oder in entgegengesetzter Richtung im Wesentlichen beibehalten wird, insbesondere so dass der Betätiger der Betätigungseinheit mit dem Betätigungselement des zu koppelnden Verschlusses in der Verschiebebewegung koppeln kann oder koppelt.
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Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Betätigungseinheit während des Verschiebens von einem Verschluss zum Anderen nicht um die Hebelachse dreht und der Betätiger in eine Winkelstellung gerät, in der eine Kopplung mit dem Betätigungselement nicht möglich ist, ohne dass der Bediener das Betätigungselement so lange dreht, bis zufällig die richtige Winkelstellung gefunden ist und eine Einkopplung möglich wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Führungselement eine Führungsbahn auf, in der die Hebelachse bei einer Verschiebung der Betätigungseinheit geführt ist und wobei die Hebelachse in Form und Größe so auf die Form und Größe der Führungsbahn abgestimmt ist, dass eine Bewegung der Hebelachse aus einem Drehsitz in die Führungsbahn hinein nur ermöglicht ist, wenn die Betätigungseinheit eine bestimmte Winkelstellung relativ zu dem Führungselement einnimmt.
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Die bestimmte Winkelstellung ist dabei identisch mit der Winkelstellung, in der die Kopplung und Entkopplung der Betätigungseinheit ermöglicht ist. Auf diese Weise ist eine geschmeidige und reibungsarme Verschiebebewegung ermöglicht, in der insbesondere ein Verklemmen der Betätigungseinheit in der Führungsbahn im Wesentlichen vermieden ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Führungsplatte wenigstens eine lineare Führungsbahn und wenigstens zwei Drehführungsbahnen auf, wobei die lineare Führungsbahn die Verschiebebewegung der Betätigungseinheit bei der Verschiebung von erstem zu zweitem Verschluss oder in entgegengesetzter Richtung zwangsführt und wobei die Drehführungsbahnen die Drehbewegungen der Betätigungseinheit zum Öffnen oder Schließen des ersten oder zweiten Verschlusses jeweils zwangsführen, insbesondere wobei die Betätigungseinheit, insbesondere das Hebelgrundelement, einen Führungsstift aufweist, der in den Führungsbahnen zwangsgeführt ist.
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Durch die Führungsbahnen sind die Bewegungsmöglichkeiten der Betätigungseinheit festlegbar, so dass der durchzuführende Prozess definiert ist. Die Prozessführung mittels einer solchen Führungsplatte ist robust und gegenüber äußeren Einflüssen unempfindlich. Insbesondere kann es vorteilhaft sein, wenn der Betägiger und das Betätigungselement sich innerhalb eines Gehäuses befinden und so gegen Verschmutzung geschützt sind.
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In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist die Betätigungseinheit in Kopplung mit dem ersten oder zweiten Verschluss und bei geschlossener Stellung des gekoppelten Verschlusses mit dem Führungselement verrastbar oder verrastet. Alternativ oder zusätzlich ist die Betätigungseinheit in Kopplung mit ersten oder zweiten Verschluss und bei vollständig offener Stellung des gekoppelten Verschlusses mit dem Führungselement verrastbar oder verrastet.
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Dadurch erhält der Bediener eine haptisches Rückmeldung, dass die eine Kopplung, beziehungsweise eine Endstellung der Betätigungseinheit erreicht ist. Außerdem ist die Prozesssicherheit weiter erhöht.
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Ferner ist es vorteilhaft, ein Bodeninjektionswerkzeug in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung bereitzustellen, das die Beaufschlagung des Bodeninjektionswerkzeugs mit bodenverbesserndem Material und Wirkmedien durch eine Betätigung der Betätigungseinheit, insbesondere durch ein Öffnen des ersten oder zweiten Verschlusses, der Zuführeinrichtung ausgelöst wird.
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Auf diese Weise kann das Bodenbearbeitungswerkzeug aus einer bestimmten Distanz beaufschlagt werden, so dass der Bediener nicht den Erschütterungen des Werkzeugs ausgesetzt ist. Außerdem können so Bedien- oder Steuerelemente an dem Bodenbearbeitungswerkzeug vermieden werden. Die Dosierung des bodenverbessernden Materials und der Wirkmedien ist von der Öffnungsdauer der Verschlüsse abhängig und kann von dem Bediener unmittelbar nach Gutdünken oder beispielsweise mit Hilfe einer Stoppuhr gesteuert werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gemäß der Erfindung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Schutzansprüchen und auch aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand des Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung wobei ein vorderes Gehäuseteil abgenommen ist, um im Gehäuse befindliche Komponenten sichtbar zu machen;
- 2 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung;
- 3 einen Schnitt 3 - 3 gemäß 2;
- 4 eine Detailansicht eines Führungselements und einer Betätigungseinheit in einer rückseitigen Ansicht;
- 5 einen Schnitt 5 - 5 gemäß 2;
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 und 2 zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung 1. Die Zuführeinrichtung 1 umfasst ein Leitungssystem 2 mit einer ersten Zuführleitung 5, die mit einem Materialbehälter 11 verbunden ist. Aus dem Materialbehälter 11 kann bodenverbesserndes Material ZM, zum Beispiel Granulat, durch Schwerkraftwirkung in die erste Zuführleitung 5 gelangen und von dieser über ein Verbindungsstück 9 zu einer fünften Zuführleitung 7 geführt werden, die mit einer nicht dargestellten Bodeninjektionseinheit verbunden sein kann. Die erste Zuführleitung 5 kann über einen Absperrhahn 10 verschlossen werden. Alternativ zu dem Materialbehälter 11 kann die erste Zuführleitung 5 mit einem Wasseranschluss oder einer Pumpe zur Förderung von, insbesondere bodenverbesserndem, Fluid verbunden werden, so dass die erste Zuführleitung mit Wasser oder einem anderen Fluid beaufschlagt werden kann. Ist die erste Zuführleitung 5 mit einer Pumpe zur Förderung von Fluid verbunden, so kann der Injektionsdruck für das Fluid an der Pumpe eingestellt werden.
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Eine zweite Zuführleitung 6 ermöglicht die Zuführung von Luft, insbesondere Druckluft, zur fünften Zuführleitung 7. ZW bezeichnet dabei einen Druckluftanschluss zur Verbindung mit einem Kompressor. Die Zuführeinrichtung 1 kann dabei einen Druckminderer zur Einstellung des Luftdrucks zwischen Kompressor einerseits und Zuführeinrichtung 1 oder Bodeninjektionseinheit andererseits aufweisen. Die zweite Zuführleitung 6 ist über das Verbindungsstück 9 mit der fünften Zuführleitung 7 verbunden, so dass der Bodeninjektionseinheit als Zuführung Injektor ZI über die Zuführeinrichtung 1 Druckluft und bodenverbesserndes Material, oder alternativ zum bodenverbessernden Material Wasser oder Fluide, zugeführt werden können. Die zweite Zuführleitung 6 ist dabei über ein erstes Verbindungsstück 8 mit einer dritten Zuführleitung 3 und einer vierten Zuführleitung 4 verbunden. Die vierte Zuführleitung 4 umfasst einen Entnahmeflansch zur Kopplung eines Druckluftschlauches zur Versorgung eines Werkzeugs der Bodeninjektionseinheit, beispielsweise einer Druckluftlanze mit Hammerluft.
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In Strömungsrichtung vor dem zweiten Verbindungsstück 9 weisen die erste Zuführleitung 5 und die zweite Zuführleitung 6 einen ersten Verschluss 19 und einen zweiten Verschluss 20 auf, so dass jede der Zuführleitungen 5, 6 verschlossen oder geöffnet werden können. Die Verschlüsse 19, 20 sind dabei als Kugelhähne ausgeführt.
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Eine Verschlussvorrichtung 13 ermöglicht eine manuelle Bedienung der Verschlüsse 19, 20 durch einen Bediener. Eine Betätigungseinheit, umfassend ein Hebelgrundelement 15 und einen mit diesem verbundenen Hebel 16, ist dabei in drehfester Kopplung mit jedem der Verschlüsse 19, 20 bringbar, so dass eine Drehbetätigung des Hebels 16 zu einer Drehung des Hebelgrundelements 15 und somit zu einem Öffnen, respektive Schließen des jeweils mit der Betätigungseinheit gekoppelten Verschlusses 19, 20 führt.
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Die Verschlussvorrichtung 13 ist derart ausgestaltet, dass ein Verschieben der Betätigungseinheit von einem Verschluss 19 zum anderen Verschluss 20 nur dann möglich ist, wenn beide Verschlüsse 19, 20 geschlossen sind. Ein Einkopplen der Betätigungseinheit ist ebenfalls nur in einen geschlossenen Verschluss 19, 20 möglich. Mit anderen Worten, ein Öffnen eines Verschlusses 19, 20 mittels der Betätigungseinheit ist nur ermöglicht, wenn der jeweils andere Verschluss 19, 20 geschlossen ist.
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Neben der Betätigungseinheit umfasst die Verschlussvorrichtung 13 ein Führungselement 14 in Form einer Führungs- oder Kulissenplatte. Das Führungselement 14 weist eine lineare Führungsbahn 30 sowie Drehführungsbahnen 27, 28 auf.
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Die Funktion des Führungselements 14 geht aus den 3 bis 5 hervor. Das Hebelgrundelement 15 weist eine Hebelachse 33 auf, die sich durch das Führungselement 14 hindurch erstreckt und an ihrem den Verschlüssen 19, 20 zugewandten Ende einen Betätiger 23 aufweist. Der Betätiger 23 weist dabei eine langgestreckte Aussparung mit zueinander parallelen Flächen oder Wandungen auf, die an zwei gegenüberliegenden Seiten offen ist. Durch ein Drehen der Betätigungseinheit wird der Betätiger 23 und damit die Aussparung gedreht.
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Jeder Verschluss 19, 20 weist ein Betätigungselement 24, 25 auf, das mit einem Verschlusselement 21, 22, beispielsweise im Falle von Kugelhähnen drehbaren Kugeln mit jeweils einer oder mehreren Durchgangsöffnungen, eines jeden Verschlusses 19, 20 drehfest verbunden ist, so dass durch eine Drehung des jeweiligen Betätigungselements 24 der diesem Betätigungselement 24, 25 zugeordnete Verschluss 19, 20 geöffnet oder geschlossen werden kann. Die Betätigungselemente 24, 25 sind als Zapfen ausgebildet, die zwei zueinander parallele Flächen aufweisen und die so geformt und dimensioniert sind, dass die Aussparung des Betätigers 23 die Betätigungselemente 24, 25 aufnehmen kann, so dass der Betätiger 23 mit dem jeweiligen Betätigungselement 24, 25 drehfest gekoppelt ist.
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Bei Kopplung der Betätigungseinheit mit einem Verschluss 19, 20 ist die Hebelachse 33 in einem Drehsitz 32 des Führungselements 14 angeordnet. Der Drehsitz 32 ermöglicht eine positionssichere Drehung der Betätigungseinheit um die Hebelachse 33. Die beiden Drehsitze 32 des Führungselements 14 sind dem jeweils ihnen gegenüberliegenden Verschluss 19, 20 zugeordnet und sind über die lineare Führungsbahn 30 miteinander verbunden, so dass die Betätigungseinheit in der Führungsbahn 30 von dem einen zum anderen Drehsitz 32 verschoben werden kann.
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Das Führungselement 14 stellt dabei sicher, dass die Betätigungseinheit nur bestimmte Bewegungen ausführen kann und stellt für die ausführbaren Bewegungen eine Zwangsführung bereit. Zu diesem Zweck weist das Hebelgrundelement 15 einen Führungsstift 26 auf, der in den Führungsbahnen 27, 28, 30 des Führungselements 14 geführt ist. Zudem ist die Hebelachse 33 so geformt, dass sie in den Drehsitzen 32 sicher drehen kann. Zugleich ist die Form und Dimensionierung der Hebelachse 33 aber so auf die Form und Dimensionierung der linearen Führungsbahn 30 abgestimmt, dass die Hebelachse 33 nur in einer bestimmten Winkelstellung in die lineare Führungsbahn 30 hinein verschoben werden kann. Diese Winkelstellung entspricht der in 4 dargestellten Winkelstellung, in der der Führungsstift 26 in die lineare Führungsbahn 30 hineinragt, so dass die Betätigungseinheit bei einer Verschiebung von Führungsstift und Hebelachse 33 in der Führungsbahn 30 geführt sind.
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Ist die Hebelachse 33 in einem der Drehsitze 32 angeordnet und der Betätiger 23 mit einem Betätigungselement 24, 25 des jeweiligen Verschlusses 19, 20 gekoppelt, so kann der Führungsstift 26 in die zugeordnete Drehführungsbahn 27, 28 bewegt werden, so dass die Drehbewegung der Betätigungseinheit geführt ist. Die Drehführungsbahnen 27, 28 sind dabei so ausgelegt, dass sie eine Drehung der Betätigungseinheit um 90° erlauben, wobei ein Anschlagen des Führungsstifts 26 an den jeweiligen Enden der Drehführungsbahnen 27, 28 einer Endstellung der Betätigungseinheit oder der Verschlusselemente 21, 22, also entweder vollständig geschlossen oder vollständig offen entsprechen kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann diese Funktion gewährleistet werden, indem das Führungselement 14 Positionssicherungselemente 18, 29 aufweist, beispielsweise in Form von gefederten kugelförmigen Druckstücken. Diese Positionssicherungselemente 18, 29 können in eine entsprechende Sicherungsaussparung 31 an dem Hebelgrundelement 15 einrasten, wenn die Betätigungseinheit in eine gekoppelte Position mit dem Betätigungselement 24, 25 eines geschlossenen Verschlusses 19, 20 verschoben wird.
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Zudem ist es möglich, dass das Hebelgrundelement 15 neben einer ersten Sicherungsaussparung 31 eine weitere Sicherungsaussparung aufweist, die so angeordnet ist, dass das Positionssicherungselement 18, 29 darin einrastet, wenn die Betätigungseinheit in eine Endstellung zum Öffnen des jeweiligen Verschlusses 19, 20 gebracht wird. Beispielsweise kann die weitere Sicherungsaussparung relativ zur ersten Sicherungsaussparung 31 um 90° versetzt an dem Hebelgrundelement 15 angeordnet sein. Auf diese Weise erhält zum einen der Bediener eine haptische Rückmeldung darüber, dass die Endstellung Offen oder Geschlossen des Verschlusses 19, 20 erreicht ist und dass im Falle der Endstellung Geschlossen die Betätigungseinheit von dem Verschluss 19, 20 entkoppelt und verschoben werden kann. Zum anderen ist die Betätigungseinheit in der jeweiligen Endstellung gesichert und kann sich nicht selbststätig, beispielsweise aufgrund von Erschütterungen durch den Betrieb, aus der Endstellung in eine unerwünschte Zwischenstellung bewegen.
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Die Beaufschlagung der Bodeninjektionseinheit mittels der Zuführeinrichtung wird ausgelöst durch die Betätigung des Hebels 16. In gekoppeltem Zustand des Hebels 16 mit dem ersten Verschluss 19, wird dieser Verschluss 19, also der Kugelhahn, geöffnet und in dem Materialbehälter 11 befindliches Granulat fällt durch Schwerkrafteinwirkung durch die erste Zuführleitung 5, den Verschluss 19, das zweite Verbindungsstück 9 in die fünfte Zuführleitung 7 und gelangt über die Bodeninjektionseinheit an seinen Bestimmungsort. Wird der Hebel 16 in gekoppeltem Zustand mit dem zweiten Verschluss 20 betätigt, so wird dieser Verschluss, beziehungsweise der entsprechende Kugelhahn geöffnet und Druckluft strömt durch zweite Zuführleitung 6, Verschluss 20 und zweites Verbindungsstück 9 in die fünfte Zuführleitung 7 und von dort über die Bodeninjektionseinheit in den Boden. Die Zuführung von Granulat, bzw. Wasser, oder Druckluft bleibt dabei so lange aufrechterhalten, bis der Bediener den jeweiligen Verschluss 19, 20 durch Betätigung des Hebels 16 wieder schließt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zuführeinrichtung
- 2
- Leitungssystem
- 3
- Dritte Zuführleitung
- 4
- Vierte Zuführleitung
- 5
- Erste Zuführleitung
- 6
- Zweite Zuführleitung
- 7
- Fünfte Zuführleitung
- 8
- Erstes Verbindungsstück
- 9
- Zweites Verbindungsstück
- 10
- Absperrhahn
- 11
- Materialbehälter
- 12
- Gehäuse
- 13
- Verschlussvorrichtung
- 14
- Führungselement
- 15
- Hebelgrundelement
- 16
- Hebel
- 17
- Befestigungsbohrungen
- 18
- Positionssicherungselement
- 19
- Erster Verschluss
- 20
- Zweiter Verschluss
- 21
- Erstes Verschlusselement
- 22
- Zweites Verschlusselement
- 23
- Betätiger
- 24
- Betätigungselement
- 25
- Betätigungselement
- 26
- Führungsstift
- 27
- Drehführungsbahn
- 28
- Drehführungsbahn
- 29
- Positionssicherungselement
- 30
- Führungsbahn
- 31
- Sicherungsaussparung
- 32
- Drehsitz
- 33
- Hebelachse
- ZW
- Druckluftanschluss
- ZL
- Entnahmeflansch Druckluft
- ZM
- Zuführung Material oder Wasser oder Fluid
- ZI
- Zuführung Injektor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011001042 A1 [0003]