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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Verpackungsmaterial, wie beispielsweise Endlos-Kartonage, umfassend eine Einrichtung für den Zuschnitt des einzelnen Kartonblattes, wobei der Einrichtung ein Magazin für die Endlos-Kartonage mit einer Zuführeinrichtung vorgeschaltet und gegebenenfalls eine Falteinrichtung nachgeschaltet ist.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Falten und/oder Falzen von Kartonagen bekannt, mit denen unterschiedlich dimensionierte Kartonagen flexibel verarbeitet werden können. So ist beispielsweise in diesem Zusammenhang die
DE 20 2010 009 048 U1 zu nennen, wobei auch die
EP 3 326 795 A2 ebenfalls eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Verpackungsmaterial sowie ein Verfahren dafür dokumentiert.
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Die bekannten Vorrichtungen umfassen hierbei eine Beschickungseinheit sowie eine Falteinrichtung, wobei insbesondere die Beschickungseinrichtung und die Falteinrichtung in einer Fertigungslinie mit einer Einrichtung für den Zuschnitt angeordnet sind, wobei insbesondere die Zuschnitteinrichtung zwischen den beiden Aggregaten angeordnet ist. Aufgrund dieser Ausbildung ergibt sich eine Fertigungsstraße für eine Kartonage, die von ihrer Ausbreitung sehr groß ausfällt.
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Da insbesondere die Nachfrage nach Kartonagen immer weiter zunimmt und sog. Fertigungsstraßen für Kartonagen in räumlichen Gegebenheiten schwer vorzuhalten bzw. kaum unterzubringen sind, ist es oft erforderlich, den erforderlichen Raumbedarf zu erweitern, was mit einem entsprechenden Kostenaufwand verbunden ist.
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Aufgabe
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Der vorliegenden Anmeldung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Verpackungsmaterial, wie beispielsweise Endlos-Kartonage, derart weiterzubilden, die hinsichtlich ihres Platzbedarfes wesentlich ökonomisch günstiger ausfällt.
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Lösung
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung zur Verarbeitung von Verpackungsmaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 11. Die Aufgabe wird ebenfalls durch eine Zuführeinrichtung gemäß dem nebengeordneten Anspruch 12 gelöst.
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Durch die Anordnung der Zuführeinrichtung oberhalb der Verarbeitungsvorrichtung für eine Endlos-Kartonage ergeben sich wesentliche Vorteile. Diese bestehen darin, dass der Platzbedarf für eine Fertigungsstraße für Kartonagen quasi halbiert werden kann. Denn durch die Zuführung der Endloskartonage von oben her in die Zuschnittseinrichtung werden Platzprobleme gelöst, die in bestehenden Hallen nicht realisierbar sind. So kann aufgrund des über der Zuschnittseinrichtung angeordneten Magazins der gesamte Vorbau zu der Verarbeitungsvorrichtung anderweitig genutzt werden. Entsprechendes gilt auch für den nachgeschalteten Bereich, wobei hier entsprechend unterhalb der Zuführeinrichtung auch die sog. Weiterverarbeitung die Falteinrichtung untergebracht werden kann. Aufgrund dieser Ausbildung wird nun eine kompakte, in seiner Ausdehnung so begrenzte Fertigungseinrichtung geschaffen, die auf geringstem Raum errichtet werden kann.
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Gemäß der Erfindung ist die Zuführeinrichtung über der Zuschnittvorrichtung und gegebenenfalls über der nachgeschalten Falteinrichtung angeordnet. Hierzu kann beispielsweise das Gehäuse der Zuschnitteinrichtung derart ausgestaltet sein, dass es von seiner Stabilität her derart ausgelegt ist, dass die Zuführeinrichtung auf dem Gehäuse der Zuschnitteinrichtung installiert und positioniert werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Zuführeinrichtung in Form eines Portals über der Zuschnitteinrichtung. Das Portal umfasst hierbei ein Gestell mit einer als Ebene ausgebildeten Fläche zur Vorhaltung des Magazins von wenigstens zwei Endlos-Kartonagen in Z-Lage-Stapeln. Wird also beispielsweise die Endloskartonage dem Zuschnitt zugeführt, so faltet sich der auf dem Portal gelagerte Kartonagenstapel derart ab, dass diese sich in Z-Lagen entfalten und für den Zuschnitt jeweils einen Kartonsteifen einnehmen.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die vordere Flächenkante der Portalebene bündig über dem vorderen Einzug der Zuschnittvorrichtung angeordnet. Dabei sind auf der Fläche sog. Stellagen vorgesehen, über die der einzelne Streifen der Endlos-Kartonage geführt wird. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass eine justierte, geführte und sichere Einführung über die Stellagen erfolgt, und der Streifen der Endlos-Kartonage verkantungsfrei geführt wird. Diese Ausbildung gewährleistet eine sichere Führung des Kartonbandes und einen störungsfreien Einlauf in die Einrichtung für den Zuschnitt.
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In Weiterbildung der Erfindung besteht die einzelne Stellage aus einer zwischen zwei Stützen angeordneten Querstange, die in der Höhe zwischen den Stützen verstellbar angeordnet ist. Diese Einrichtung bzw. Anordnung ermöglicht es nun, dass immer ein bestimmter Einführhorizont gewährleistet wird, sodass eine Überkopfführung des Kartonagenbandes ermöglicht wird.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Portal eine die Flächenebene überragende Vorbaustellage vorgesehen, über die der Streifen der Endlos-Kartonage in die Zuschnitteinrichtung geführt wird. Dabei ist über die Vorbaustellage in vorteilhafter Weise die Winkellage des Streifens der Endlos-Kartonage in Bezug zum Öffnungsbereich des Einzugs der Zuschnittseinrichtung einstellbar. Somit wird insbesondere in dem Vorbaubereich des Portals ermöglicht, dass die aus einer Z-Lage abgetragene Kartonage mittels einer Bogeneinführung in den Öffnungsbereich der Zuschnittseinrichtung eingeführt werden kann.
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Hierbei umfasst die Vorbaustellage wenigstens zwei Querstangen, die jeweils an den Enden über vertikal angeordnete Streben gelenkig miteinander verbunden sind. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind zur Einstellung der Winkellage in Bezug zum Öffnungsbereich des Einzugs der Zuschnitteinrichtung die vertikal angeordneten Streben in der Horizontale mittels Stützen verstellbar angeordnet. Aufgrund dieser Ausbildung kann bezogen auf die unterschiedlichen Kartonagendicken eine Einzugskurve im Vorbau eingestellt werden, die ein störungsfreies und sicheres Einführen der Kartonage in den Öffnungsbereich sicherstellt.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung betrifft diese auch eine Zuführeinrichtung für eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Verpackungsmaterial, wie beispielsweise Endlos-Kartonage mit einem Magazin für die Endlos-Kartonage nach den vorbeschriebenen Merkmalen.
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Figurenliste
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels in den Figuren dargestellt und wird hierbei in den einzelnen Figuren näher erläutert. Es zeigt
- 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Bearbeitung von Verpackungsmaterial mit der oberhalb angeordneten Zuführeinrichtung in Seitenansicht,
- 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung gemäß der 1 und
- 3 eine Draufsicht der Vorrichtung gemäß den 1 und 2.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1, 2 und 3 zeigen jeweils in unterschiedlichen Ansichten eine Vorrichtung 1 zur Verarbeitung von Verpackungsmaterialen, wie beispielsweise für Endlos-Kartonagen 2. Die Vorrichtung 1 umfasst dabei eine Einrichtung 3 für den Zuschnitt des einzelnen Kartonblattes, wobei der Einrichtung 3 für die Endlos-Kartonage 2 eine Zuführeinrichtung 4 mit einem Magazin 5 für die Kartonage vorgeschaltet ist. Wie in der 1 erkennbar ist, kann der Einrichtung 3 ein Falttisch 6 bzw. eine Falteinrichtung für das zugeschnittene Kartonblatt nachgeschaltet sein.
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Wie insbesondere aus den 1 und 3 ersichtlich ist, ist die Zuführeinrichtung 4 oberhalb der Einrichtung 3 für den Zuschnitt für die Endlos-Kartonage 2 angeordnet. Dabei ist die Zuführeinrichtung 4 auf der Einrichtung 3 für den Zuschnitt angeordnet. Wie besonders gut aus den 1 und 2 zu erkennen ist, ist die Zuführeinrichtung 4 in Form eines Portals über der Zuschnitteinrichtung 3 angeordnet. Dabei umfasst das Portal ein Gestell 7, welches aus einer als Ebene ausgebildeten Fläche 8 zur Vorhaltung von wenigstens 2 Endlos-Kartonagen in Z-Lage-Stapeln 9 und 10 besteht.
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Das Gestell 7 weist vier Stützen 11 auf, die derart ausgelegt sind, dass die Ebene bzw. die Fläche 8 sich über der Zuschnitteinrichtung 3 erstreckt, wobei unter der Fläche 8 zudem ein sog. Falttisch 6 der Zuschnitteinrichtung 3 nachgeschaltet werden kann. Aufgrund dieser Ausbildung wird nun erkennbar, und zwar hier aus der 1, dass aufgrund der oberen Anordnung der Zuführeinrichtung 4 der Raum für die Unterbringung einer derartigen Vorrichtung 1 wesentlich platzsparender ausfällt.
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Wie aus den 1 und 3 ersichtlich ist, ist die vordere Flächenkante 12 der Fläche 8 des Portals bündig über dem vorderen Einzug 13 der Zuschnitteinrichtung 3 angeordnet. In der Draufsicht sowie in der Seitenansicht der 1 und 3 ist weiter erkennbar, dass auf der Fläche 8 Stellagen 14 und 15 vorgesehen sind, über die jeweils die Streifen 16, 17 der Endlos-Kartonage 2 geführt werden. Dies ist insbesondere in der 1 zu erkennen, wo aus der Z-Lage des Magazins 5 die Kartonage 2 abgetragen wird, wobei die einzelnen in Z-Lage gefalteten Kartonage-Streifen 16, 17 über die jeweilige Stellage 14 bzw. 15 geführt werden. Die einzelne Stellage 14 und 15 besteht aus einer zwischen zwei Stützen 18 angeordneten Querstange 19, die in der Höhe zwischen den Stützen 18 verstellbar angeordnet ist.
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Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist an dem Portal eine über die Fläche 8 ragende Stellage 20 vorgesehen, über die der Streifen 16, 17 der Endlos-Kartonage 2 in die Zuschnitteinrichtung 4 zuführbar ist. Diese Vorbaustellage 20 ist insbesondere in der 1 und 3 erkennbar, die eine ausgerichtete Winkellage für die Streifen 16, 17 der Endlos-Kartonage 2 bereitstellt, sodass in Bezug zum Öffnungsquerschnitt des Einzugs 13 der Zuschnitteinrichtung 3 eine bestimmte in einem Bogen gehaltene Zuführung eingestellt werden kann.
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Hierzu umfasst die Vorbaustellage 20 wenigstens zwei Querstangen 21 und 22, die jeweils an den Enden über vertikal angeordnete Streben 23 gelenkig miteinander verbunden sind, wie dies in der 1 erkennbar ist. Dabei sind zur Einstellung der Winkellage für den Kartonagenstreifen 16, 17 in Bezug zum Öffnungsbereich des Einzugs 13 der Zuschnitteinrichtung 3 die vertikal angeordneten Streben 23 mit den dazwischen angeordneten Querstangen 21 und 22 verstellbar angeordnet.
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Zur Horizontalverstellung der Querstangen 21 und 22 sind Stützstreben 24 und 25 vorgesehen, an denen jeweils die Gelenkpunkte 26 und 27 von Querstange 21, 22 und Streben 23 verschiebbar sind. Diese Ausbildung ermöglicht es, dass entsprechend der zu verarbeitenden Kartonage 2 die optimale Wölbung an der Vorbaustellage 20 vorgehalten werden kann, die insbesondere die zielgerichtete Zuführung der Kartonage 2 sowie die Zuführung in den Einzug der 13 der Zuschnitteinrichtung 3 sicherstellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Endlos-Kartonage
- 3
- Einrichtung für den Zuschnitt
- 4
- Einrichtung für die Zuführung
- 5
- Magazin
- 6
- Falttisch
- 7
- Gestell
- 8
- Fläche Portal
- 9
- Z-Lage-Stapel
- 10
- Z-Lage-Stapel
- 11
- Stützen Gestell
- 12
- Flächenkante
- 13
- Einzug
- 14
- Stellage
- 15
- Stellage
- 16
- Streifen
- 17
- Streifen
- 18
- Stützen Stellage
- 19
- Querstange
- 20
- Vorbaustellage
- 21
- Querstange
- 22
- Querstange
- 23
- vertikal angeordnete Streben
- 24
- Stützstrebe
- 25
- Stützstrebe
- 26
- Gelenkpunkt
- 27
- Gelenkpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010009048 U1 [0002]
- EP 3326795 A2 [0002]