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Die Erfindung betrifft ein Wärmeregulationssystem für eine Wasserpfeife nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Wasserpfeifen, auch Shisha oder Hookah genannt, bestehen üblicherweise aus einem Wasserbehälter, der sogenannten Bowl, und einem Verschlusskopf, der auf dem Wasserbehälter befestigt wird. Am Verschlusskopf ist ein Rauchrohr befestigt, an dessen oberen Ende ein Tabakkopf angeordnet ist, auf dem zusammen mit der glühenden Kohle Tabak verbrannt bzw. verdampft wird. Das Rauchrohr erstreckt sich durch den Verschlusskopf in den Wasserbehälter und mündet mit seinem unteren Ende unterhalb des Wasserspiegels in den Wasserbehälter. Weiter ist am Verschlusskopf eine Anschlussmöglichkeit für mindestens einen Rauchschlauch vorgesehen, der über eine entsprechende Ausnehmung in den im Wasserbehälter zwischen Kopf und dem Flüssigkeitsspiegel vorgesehenen Luftraum mündet. Beim Ansaugen durch einen Benutzer durch den Rauchschlauch wird in dem, im Wasserbehälter vorgesehenen Luftraum, ein Unterdruck erzeugt, durch den durch das Rauchrohr Luft angesogen wird. Die angesogene Luft umströmt die glühende Kohle auf dem Tabakkopf und erwärmt sich. Durch die Sauerstoffzufuhr mittels der strömenden Luft wird der Abbrand der glühenden Kohle gefördert. Die hohe Temperatur der strömenden Luft verbrennt bzw. verdampft den Tabak im Tabakkopf. Der angesogene Tabakrauch wird beim Durchgang durch die Flüssigkeit gereinigt, gekühlt und/oder befeuchtet.
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Die angesaugte Luft wird durch die glühenden Kohle erwärmt und durchströmt und erhitzt den Tabak im Tabakkopf. Bei geeigneter Temperatur verdampft der Tabak unter starker Rauchentwicklung. Ist die Temperatur zu niedrig, findet keine oder nur eine geringe Rauchentwicklung statt. Ist die Temperatur zu hoch, verbrennt der Tabak und der Rauch schmeckt unangenehm bitter. Die optimale Temperatur im Tabakkopf ist für den Genuss von entscheidender Bedeutung. Durch den Verbrauch des Tabaks und der Kohle ändern sich die Temperaturverhältnisse während des Gebrauchs der Shisha.
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Bekannte Hilfsmittel zur Regulation der optimalen Temperatur sind Kohlehalter mit einer luftdurchlässigen Kohleablage, die größer ist als der Tabakkopf. Die glühende Kohle wird vom Verwender in geeigneter Weise mittig oder außermittig auf der Kohleablage über dem Tabakkopf platziert, um die Temperatur im Tabakkopf zu steigern oder abzusenken. Weiter sind Kohlehalter bekannt, die die Kohle mittels eines Gehäuses umschließen. In diesem Gehäuse sind verschleißbare Ausnehmungen eingebracht. Durch Öffnen oder Schließen dieser Ausnehmungen wird der Luftstrom zur Kohle gesteuert und somit die Temperatur im Tabakkopf gesteuert.
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Die Kohleablage ist Teil des Kohlehalters und fest mit diesem verbunden.
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In bekannter Weise mündet die Luftauslassöffnung des Kohlehalters im Tabakkopf. Die Lufteinlassöffnungen des Kohlehalters befinden sich seitlich neben und oberhalb der Kohle. Die Lufteinlassöffnungen oberhalb der Kohle versorgen diese mit Verbrennungsluft. Wird viel Verbrennungsluft zugeführt, erhöht sich die Temperatur im Tabakkopf. Die Lufteinlassöffnungen seitlich neben der Kohle führen den Luftauslassöffnungen kühle Umgebungsluft zu und reduzieren die Temperatur im Tabakkopf. Durch eine Querschnittsänderung der Lufteinlassöffnungen wird der Luftstrom der Kohle zugeführt oder an der Kohle vorbeigeführt. Die Querschnittsänderung kann an den oberen oder seitlichen Lufteinlassöffnungen erfolgen. Nachteilig für die Ansprechzeit und Regelbarkeit der Temperatur ist die teilweise Versorgung der Kohle mit Verbrennungsluft durch die seitlichen Lufteinlassöffnungen. Außerdem erwärmt sich die seitlich zugeströmte Luft am erhitzten Kohlehalter. Eine direkte Versorgung des Tabakkopfes mit Umgebungsluft ist nicht möglich. Dadurch ist die Steuerung der Temperatur träge.
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In bekannter Weise befindet sich der Kohlehalter in einem festen Abstand zum Tabakkopf. Zusätzlich zur Erwärmung durch den Luftstrom wird der Tabakkopf durch Strahlungswärme von Kohlehalter und Kohle erwärmt. Ein direkter Kontakt von Tabak und Kohlehalter ist zu vermeiden. Bei direktem Kontakt von Kohlehalter und Tabak werden im Tabak zu hohe Temperaturen erreicht.
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Zwischen Tabak und Kohlehalter wird ein Abstand benötigt, damit die Luft aus den Luftauslassöffnungen des Kohlehalters den Tabak vollständig umströmt.
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Die Füllhöhe des Tabaks im Tabakkopf muss beachtet werden um den geeigneten Abstand von Kohlehalter zu Tabak zu erreichen. Dieser Abstand ändert sich im Gebrauch der Shisha. Wird der Tabak verbraucht, vergrößert sich der Abstand und ist nicht mehr optimal.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wärmeregulationssystem für eine Wasserpfeife zu liefern, das eine optimale Temperatursteuerung der Wasserpfeife gewährleistet. Es soll eine präzise und schnell reagierende Temperatursteuerung ermöglichen und während des Genusses der Shisha nachjustierbar sein. Die Temperatur wird durch den Luftstrom im Kohlehalter und Tabakkopf und den Abstand von Kohleablage zum Tabak gesteuert.
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Diese Aufgabe wird durch ein Wärmeregulationssystem nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Wärmeregulationssystem für eine Wasserpfeife gemäß der vorliegenden Erfindung weist einen Kohlehalter in Form eines Gehäuses mit Lufteinlass- und Luftauslassöffnungen und einer Kohleablage auf, deren Abstand zum Tabakkopf variabel einstellbar ist.
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Die Abstandsverstellung der Kohleablage zum Tabakkopf variiert die Lufteinlassöffnungen im Gehäuse des Kohlehalters.
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Bei minimalem Abstand zwischen Kohlehalter und Tabakkopf strömt die Luft durch die Lufteinlassöffnungen oberhalb des Kohlehalters zur Kohle und sorgt für hohe Temperaturen im Tabakkopf.
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Bei maximalem Abstand zwischen Kohlehalter und Tabakkopf strömt die Luft teilweise durch die Lufteinlassöffnungen unterhalb des Kohlehalters als Frischluft zum Tabakkopf.
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Die Gehäuseausnehmungen im Kohlehalter zur Führung der Kohleablage dienen der Abstandsfixierung und als Lufteinlassöffnungen. Zusätzlich zu den Ausnehmungen zur Führung der Kohleablage können weitere Ausnehmungen im Kohlehalter als Lufteinlassöffnungen vorhanden sein. Die Ausnehmungen können außerhalb oder innerhalb des Verstellbereichs der Kohleablage liegen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele zeigender Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 in schematischer, nicht maßstäblicher Darstellung den grundsätzlichen Aufbau einer Wasserpfeife
- 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Wärmeregulationssystems nach Art eines Kohlehalters mit verstellbaren Lufteinlassöffnungen.
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Wärmeregulationssystems nach Art eines Kohlehalters mit verstellbaren Lufteinlassöffnungen.
- 4a und 4b ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems mittels höhenverstellbarer Kohleablage und Lufteinlassöffnungen.
- 5 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems mittels höhenverstellbarer Kohleablage und Lufteinlassöffnungen.
- 6 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems mittels höhenverstellbarer Kohleablage und Lufteinlassöffnungen.
- 7a und 7b ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems mittels höhenverstellbarer Kohleablage und Lufteinlassöffnungen und einer oberen Ablageposition der Kohleablage.
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Die in der 1 dargestellte Wasserpfeife 99 weist zunächst einen Wasserbehälter 05 auf, der mit Wasser 03 so befüllt ist, dass oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 04 ein Luftraum 07 verbleibt. Der Wasserbehälter 05 ist mit einem Verschlusskopf 98 verschlossen. Durch den Verschlusskopf 98 erstreckt sich ein Rauchrohr 06, das mit seinem unteren Ende im Wasserbehälter 05 unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 04 im Wasser 03 mündet. Im Bereich seines oberen Endes ist das Rauchrohr 06 mit einem Tabakkopf 17 versehen, auf dem der Kohlehalter 25 mit glühender Kohle 16 und der zu verdampfende Tabak gehalten werden. An den Verschlusskopf 98 ist in einer Ausnehmung, die sich durch den Verschlusskopf 98 in den Luftraum 07 erstreckt, ein Rauchanschluss 19 und ein Rauchschlauch 20 angeordnet. Saugt ein Benutzer nun am Rauchschlauch 20, erzeugt er im Wasserbehälter 05, genauer im Luftraum 07, einen Unterdruck, durch den mit den verdampften Tabakaromen angereicherte Luft durch das Rauchrohr 06 und das Wasser 03 angesogen und durch den Rauchschlauch 20 gekühlt, gereinigt und befeuchtet dem Benutzer zugeführt wird.
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Das in der 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmeregulationssystems weist einen Kohlehalter 25 mit ortsfestem Kohleträger 30 auf. Der Kohlehalter 25 besitzt verschließbare Lufteinlassöffnungen 35, nicht verschließbare Lufteinlassöffnungen 36 und nicht verschließbare Luftauslassöffnungen 38. Der Luftstrom wird durch öffnen der verschließbaren Lufteinlassöffnungen 35 zur Kohle 16 geleitet und bewirkt eine Temperaturerhöhung an den Luftauslassöffnungen 38. Durch schließen der verschließbaren Lufteinlassöffnungen 35 wird der Luftstrom durch die seitlichen nicht verstellbaren Lufteinlassöffnungen 36 zu den Luftauslassöffnungen 38 geleitet und bewirkt dort eine Temperaturreduzierung.
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Das in der 3 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wärmeregulationssystems weist einen Kohlehalter 25 mit ortsfestem Kohleträger 30 auf. Der Kohlehalter 25 besitzt verschließbare Lufteinlassöffnungen 35, eine nicht verschließbare Lufteinlassöffnung 36 und nicht verschließbare Luftauslassöffnungen 38. Der Luftstrom wird durch schließen der verschließbaren Lufteinlassöffnungen 35 zur Kohle 16 geleitet und bewirkt eine Temperaturerhöhung an den Luftauslassöffnungen 38. Durch öffnen der verschließbaren Lufteinlassöffnungen 35 wird der Luftstrom zu den Luftauslassöffnungen 38 geleitet und bewirkt dort eine Temperaturreduzierung.
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Das in der 4a und 4b dargestellte erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems weist einen Kohlehalter 25 mit verstellbarem Kohleträger 31 auf. Der Kohlehalter 25 besitzt mittels des Kohleträgers 31 verstellbare Lufteinlassöffnungen 34, nicht verschließbare Lufteinlassöffnungen 36, eine nicht verschließbare Luftauslassöffnungen 38 und einen Deckel 40. Der Kohleträger 31 wird in einer Nutführung 32 drehbar geführt und ist im Abstand zur Luftauslassöffnung 38 in der Höhe, in Bezug auf den Abstand zum Tabak bei Anwendung in einer Wasserpfeife, verstellbar. Durch die Lufteinlassöffnungen 34 strömt je nach Position des Kohleträgers 31 die Luft anteilig stärker zur Kohle 16 oder direkt zur Luftauslassöffnung 38.
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Mit größer werdendem Abstand von Kohleträger 31 zur Luftauslassöffnung 38 reduziert sich die Lufttemperatur an der Luftauslassöffnung 38. Mit kleiner werdendem Abstand von Kohleträger 31 zur Luftauslassöffnung 38 erhöht sich die Lufttemperatur an der Luftauslassöffnung 38. Die Verstellung des Abstandes zwischen Kohleträger 31 und Luftauslassöffnung 38 erfolgt durch eine Drehbewegung des Kohleträgers 31 in der Nutführung 32. Der Deckel 40 ist mittels einer Deckellasche 41 in eine Deckelnut 33 einrastbar.
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Das in der 5 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems entspricht dem Ausführungsbeispiel nach den 4a und 4b. Der Kohleträger 31 wird in einer Nutführung 32 drehbar geführt und ist im Abstand zur Luftauslassöffnung 38 verstellbar. Mittels Form der Nutführung 32, z.B. wellenförmig oder treppenförmig, ist der Kohleträger 31 in vordefinierten Positionen im Abstand zum Luftauslass 38 einstellbar.
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Der Deckel 40 ist mittels einer Deckellasche 41 in eine Deckelnut 33 einrastbar. Um zu vermeiden, dass der Deckel 40 in die Einführnut 42 einbringbar ist, weist die Deckellasche 41 eine größere Breite als die Ausnehmung der Nutführung 32 auf.
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Das in der 6 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems entspricht dem Ausführungsbeispiel nach den 4a und 4b.
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Die Verstellung des Abstandes zwischen Kohleträger 31 und Luftauslassöffnung 38 erfolgt durch Einrasten des Kohleträgers 31 in der Nutführung 32.
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Das in den 7a und 7b dargestellte vierte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmeregulationssystems entspricht dem Ausführungsbeispiel nach den 4a und 4b.
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Die Nutführung 32 mündet in einer Ablagenut 43. Der Kohleträger 31 kann in der Ablagenut 43 einrasten um das Einlegen der Kohle 16 in den Kohlehalters 25 zu erleichtern.
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Bezugszeichenliste
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- 03
- Wasser
- 04
- Flüssigkeitsspiegel
- 05
- Wasserbehälter (Bowl)
- 06
- Rauchsäule, 2-teilig
- 07
- Luftraum
- 16
- Kohle, glühend
- 17
- Tabakkopf
- 18
- Kohleteller
- 19
- Rauchanschluss Rauchschlauch
- 20
- Rauchschlauch
- 25
- Kohlehalter
- 30
- Kohleträger
- 31
- Kohleträger verstellbar
- 32
- Nutführung
- 33
- Deckelnut
- 34
- Lufteinlassöffnungen verstellbar
- 35
- Lufteinlassöffnungen verschließbar
- 36
- Lufteinlassöffnungen nicht verschließbar
- 38
- Luftauslassöffnungen nicht verschließbar
- 40
- Deckel
- 41
- Deckellasche
- 42
- Einführnut
- 43
- Ablagenut
- 98
- Verschlusskopf
- 99
- Wasserpfeife