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Die Erfindung betrifft eine transportables Mehrweggefäß zum Erwärmen von Lebensmitteln, das neben dem Behältnis für die Lebensmittel und einer außen umschließenden Isolationsschicht eine weitere Kammer aufweist. Diese enthält einen Wärmeträger, welcher durch Zugabe von destilliertem Wasser exotherm reagiert und durch eine wärmeleitende Trennwand mit dem Behältnis für die Lebensmittel thermisch gekoppelt ist.
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Aus der Schrift
DE 10 2008 015 677 A1 ist der Wärmeträger Zeolith bereits bekannt. Dort befindet sich Zeolith in einer Kammer und Wasser in einem Beutel, der zum Platzen gebracht werden muss. Nachteilig ist hier die Verteilung des Wassers, die punktuell stattfindet. Wasserleitende und saugfähige Zusatzschichten, die eine flächendeckende Verteilung fördern sollen, verringern zudem die Wärme, die nutzbar ist, um die Lebensmittel zu erwärmen, erheblich.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein besseres Verteilungssystem für das Wasser zu schaffen. Aus Schrift
EP 2710941 B1 ist die Aktivierung des Wärmeträgers durch Wasserdampf bekannt, jedoch sieht diese Vorrichtung eine zusätzliche chemische Reaktion zwischen Calciumoxid (CaO) und Aluminiumpulver (AI) mit Wasser vor, bei der Wasserdampf entsteht. Diese Methode erlaubt es jedoch nicht, dass die chemische Reaktion mehrfach stattfinden kann, wodurch das Zeolith zunächst nur einmal ohne größeren Aufwand aktiviert werden kann. Dagegen arbeitet die unter [0001] genannte Erfindung mit zwei verschiedenen Deckeln. Einem Aufsatz, der nur die Kammer des Wärmeträgers abdeckt, und einem größeren Deckel, der den gesamten Becher von oben samt des erstgenannten Aufsatzes verschließen kann. In den Aufsatz ist ein Verteilungssystem für das Wasser eingebaut. Dieses Verteilungssystem funktioniert durch eine sich oben befindende, verschließbare Öffnung, welche mit einem Kanal verbunden ist. Dieser Kanal befindet sich im Inneren des Aufsatzes und ist kreisförmig in ihm ausgerichtet. Nach unten hin hat er einige kleine Löcher, die das Wasser aus dem Kanal unter hohem Druck auf das sich darunter befindende Zeolith verteilen.
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Auch aus der Offenlegungsschrift
DE 19860944 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, die ihren Inhalt direkt erwärmt und somit geeignet für das Erhitzen von Speisen ist, wenn keine Kochplatte oder Mikrowelle vorliegt. Jedoch ist auch dieser Patententwurf nur einmal benutzbar. Die vorliegende Erfindung dagegen ist darauf ausgelegt, einen nachhaltigen und ungiftigen Wärmeträger zu nutzen, der von den Konsumenten selbst ohne Probleme entnommen, regeneriert und damit mehrfach verwendet werden kann.
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Die bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das synthetische Zeolith 13X verwendet wird. Dieses liegt optimaler Weise als gesinterter Block oder Granulat vor, aber auch Pulver ist möglich. Das Zeolith 13X ist durch den abnehmbaren Aufsatz entnehmbar. Handelt es sich um Granulat oder Pulver lässt es sich mithilfe einer passenden Gegenform ohne Verlust aus dem Becher kippen. Liegt es als Festblock vor, kann es ohne weitere Hilfsmittel entnommen werden.
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Die Kammer für das Zeolith kann entweder im Zentrum des Bechers platziert sein (Variante I, siehe ) oder ringförmig außen um den Inhalt angeordnet sein (Variante II, siehe ). In beiden Fällen befindet sich zwischen den Zeolithen und den Lebensmitteln eine wärmeleitende Trennwand. Die Variante I kann auf drei verschiedene Arten umgesetzt werden: So kann die Kammer für das Zeolith am Deckel (Variante 1.1) oder am Boden (Variante 1.2) des Behälters für den Inhalt fixiert sein oder als eigener Zeolithakku (Variante 1.3) vorliegen, der bei Bedarf in dem (oder auch in einem anderen vorliegenden) Becher platziert werden kann.
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Wird das Zeolith mithilfe des mikrowellenfesten Gegenstücks entnommen, kann es in einer Mikrowelle 135 Watt innerhalb von 10-15 min regeneriert werden. Auch im Backofen ist eine Regeneration möglich, dafür sollte das Zeolith circa 30 min bei 250 ° C erhitzt werden. In den Varianten II oder 1.1 und 1.2 lässt sich das Zeolith mithilfe eines passenden Trichters wieder in den Becher füllen. Liegt die Variante 1.3 vor, kann der Zeolithakku auch aus dünnem mikrowellenfestem Glas bestehen, der bei Entfernung des Deckels ohne das Zeolith umzufüllen direkt in die Mikrowelle gestellt werden kann.
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Damit die Regeneration des Zeoliths verschleißfrei erfolgen kann, wird für die Aktivierung, also für die stattfindende Adsorption von Wasser, destilliertes Wasser verwendet, damit sich keine Mineralien an die Zeolithwände binden.
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Da das Zeolith 13X in Kontakt mit Feuchtigkeit verschiedene Stoffe, unter anderem Wasser, adsorbiert, ist es wichtig, dass es in keinen Kontakt mit Feuchtigkeit tritt, wenn es nicht gerade aktiviert werden soll. Dafür schließt der Aufsatz für die Zeolithkammer mit Hilfe eines dünnen Gummirings die Kammer luftdicht ab. Auch die Öffnung für die Zufuhr von destilliertem Wasser, welches beispielsweise in einer kleinen Spritze transportiert werden kann, ist daher verschließbar.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung weist der Aufsatzdeckel für die Zeolithkammer zu dem ein System zum Druckablass während der Aktivierung auf. Dieses kann beispielsweise durch zwei weitere verschließbare Öffnungen geschehen, es ist jedoch auch denkbar ein Ventil oder eine mechanische Vorrichtung zu nutzen, welche das Eindringen von Flüssigkeit verhindert, das Austreten von Luft bei Drucküberschuss jedoch möglich macht.
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Nachfolgend wird die Erfindung in bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen dargestellt.
- zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen transportablen Gefäßes zum Erwärmen von Lebensmitteln nach Variante I.
- zeigt eine schematische Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen transportablen Gefäßes zum Erwärmen von Lebensmitteln nach Variante II.
- zeigt eine schematische Schnittdarstellung des Aufsatzdeckels (7) für die Kammer des Zeoliths nach Variante II von oben.
- zeigt eine schematische Schnittdarstellung des Aufsatzdeckels (7) für die Kammer des Zeoliths nach Variante II von unten.
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Die zeigt das transportable Mehrweggefäß zum Erwärmen von Lebensmitteln, bestehend aus einem Behältnis (1), in dem sich die zu erwärmenden Lebensmittel (2) befinden. In dieses eingebettet und durch eine wärmeleitende Wand getrennt, befindet sich eine Kammer (3) für das Zeolith (4). Der Vorteil dieser Anordnung ist, dass zu den Seiten keine Wärme für die Lebensmittel verloren gehen kann und der Inhalt von innen her gewärmt wird.
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Die zeigt das transportable Mehrweggefäß zum Erwärmen von Lebensmitteln, bestehend aus einem Behältnis (1), in dem sich die zu erwärmenden Lebensmittel (2) befinden. Diese sind durch eine wärmeleitende und wasserdichte Wand (5) von der sich darum befindenden Kammer (3) für das Zeolith (4) getrennt. Die Kammer ist ringförmig außen um das Behältnis angeordnet, was dafür sorgt, dass die wärmende Oberfläche besonders groß ist und somit für ein schnelles Erhitzen sorgt. Um die Kammer herumbefindet sich zudem eine Isolationsschicht (6), die die Wärmeabgabe nach außen verhindern soll und damit die für die Lebensmittel benötigte Menge an Zeolithen verringert. Nach oben hin wird die Kammer mit einem ringförmigen Aufsatzdeckel (7) luftdicht abgeschlossen. Dieser enthält sowohl ein Verteilungssystem (8, 9 und 10) für das Aktivierungswasser (destilliertes Wasser) als auch ein System, das den Innendruck der Kammer nach Zugabe des Wassers reguliert (12). Das gesamte Gefäß lässt sich mit einem weiteren Deckel, der ebenfalls wasserdicht ist, verschließen.
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Die und zeigen den Aufsatzdeckel (7). Dieser besteht aus der Öffnung für die Zufuhr des destillierten Wassers (8) sowie einem ringförmigen Kanal (9), der nach unten hin kleine Öffnungen (10) hat, die das Wasser gleichmäßig über das Zeolith verteilen. Außerdem enthält er das System zum Druckablass (12).
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In einer weitere Ausführungsform befindet sich das destillierte Wasser in einer weiteren Kammer. Diese ist in das transportable Mehrweggefäß integriert und an die Öffnung des Verteilungssystems (8) angeschlossen.
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Das Verhältnis von Zeolithen und Inhalt wird so gewählt, dass sich der Inhalt um etwa 30 Kelvin erhitzt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform könnten dem transportablen Gefäß zum Erwärmen von Lebensmitteln nach Variante II folgende Maße zu Grunde liegen. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Zeolith vom Konsumenten regeneriert wurde, die Wärmekapazität des zu erwärmenden Lebensmittels etwa 3500 J/(kg*K) ist, die Dichte etwa 810 kg/m3 beträgt und der Becher ein Volumen von 500ml hat.
Radius 1 (Mittelpunkt bis Trennwandinnenseite): 3,64 cm
Radius 2 (Mittelpunkt bis Trennwandaußenseite): 3,67 cm
Radius 3 (Mittelpunkt bis Zeolithkammer Außenseite): 5,26 cm
Radius 4 (Mittelpunkt bis Isolationsschichtaußenseite): Je nach Isolationsart
Höhe des Bechers: 12 cm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010015079 U1 [0002]
- DE 102008015677 A1 [0003]
- EP 2710941 B1 [0004]
- DE 19860944 A1 [0005]