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Die Erfindung betrifft einen Deckel für Koch- oder Bratgefäße, welcher am Rand solcher Gefäße aufgestellt und lösbar befestigt werden oder beispielsweise auf einer Arbeitsfläche aufgestellt werden kann.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Deckel-Griffvorrichtung für Deckel für Koch- oder Bratgefäße.
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Beim Kochen mit einem Gefäß wie einem Topf oder einer Pfanne ist es üblich, einen Deckel zu verwenden, der auf dem Rand des Gefäßes aufgelegt wird, um dieses zu verschließen und/oder abzudichten. Im Allgemeinen ist es wünschenswert, dass der Deckel während des Koch- oder Bratvorgangs mehrere Male angehoben wird, damit der Koch oder die Köchin auf den Inhalt des Gefäßes zugreifen kann, beispielsweise um umzurühren oder Zutaten zuzugeben bzw. das Fortschreiten des Garvorgangs zu beobachten.
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Solange sich der Deckel geschlossen auf dem Koch- oder Bratgefäß befindet, bildet sich häufig Kondenswasser an der Unterseite des Deckels und dieser heizt sich auf. Sehr oft werden beim Koch- oder Bratvorgang aber auch Teile des Garguts an die Unterseite des Deckels befördert und verbleiben dort.
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Öffnet der Verwender dann den Deckel, passiert es oft, dass heißes Kondenswasser und mit diesem Reste des Garguts vom Deckel ablaufen und beispielsweise auf den Herd oder an der äußeren Gefäßwand entlang nach unten auf die heiße Herdplatte oder auf die Arbeitsplatte fallen. Auch kann sich der Verwender durch das heiße Kondenswasser Verbrennungen zuziehen. Benötigt dieser für notwendige Verrichtungen, wie beispielsweise Zugabe von weiteren Zutaten bei gleichzeitigem Umrühren, beide Hände, so ist er gezwungen, den Deckel auf eine Ablagefläche zu legen. Dies stellt insbesondere dann ein Problem dar, wenn in einer kleinen Küche nur wenig Ablage- bzw. Arbeitsfläche vorhanden ist oder wenn eine Reihe von vorbereiteten Zutaten in der Nähe des Herdes aufgebaut ist, damit Koch oder Köchin diese zum Kochen oder Braten leicht erreichen kann. Ein Ablegen des Deckels auf einer Arbeitsfläche kann auch aufgrund der hohen Temperatur des Deckels bzw. aus hygienischen Gründen unerwünscht sein.
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Um einen Deckel während des Koch- oder Bratvorgangs zu entfernen und diesen so zu positionieren, dass dieser schnell wieder zugänglich ist, aber nicht auf eine Arbeitsfläche abgelegt werden muss, wurden bereits separate Haltevorrichtungen entwickelt, die entweder am Gefäßrand oder in einen an der Gefäßaußenwand befindlichen Behältergriff arretiert werden, um darin den Deckel einzuhängen bzw. einzustecken. Nachteilig ist hier, dass der Deckel komplett außerhalb des Gefäßes positioniert wird, sodass Kondenswasser nach außen in ungewünschter Weise ablaufen kann. Solche Deckel sind auch nicht dazu geeignet, diese platzsparend auf einer Arbeitsplatte aufzustellen.
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Auch wurden in der Vergangenheit bereits Deckel für Koch- oder Bratgefäße entwickelt, die sich aufstellen lassen, damit der Benutzer beide Hände frei hat.
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Beispielsweise sind Deckel bekannt, die Griffe aufweisen, die direkt in Griffarretierungsabschnitte eines an der Gefäßaußenwand befindlichen Behältergriffes eingesteckt werden können, ohne dass eine separate Haltevorrichtung erforderlich ist. Aber auch hier befindet sich der Deckel außerhalb des Gefäßes, sodass von der Innenseite des Deckels heißes Kondenswasser unkontrolliert ablaufen kann. Solche Deckel können auch nicht platzsparend auf einer Arbeitsplatte positioniert werden. Auch kann der Deckel nicht an einer beliebigen Stelle des Gefäßrandes aufgestellt werden, sondern nur in einen Behältergriff.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere, hygienische und praktische Ablage für den Deckel eines Koch- oder Bratgefäßes am Gefäßrand zu ermöglichen, sodass der Koch oder die Köchin leichten Zugang zum Gargut erhält bzw. den Deckel platzsparend und ohne eine thermische Belastung auf eine Arbeitsfläche aufstellen kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Ausgestaltung eines Deckels für Koch- oder Bratgefäße mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass der Deckel mit einer Griffvorrichtung ausgestattet ist, die es erlaubt, den Deckel in im Wesentlichen senkrechter Stellung, vorzugsweise leicht gekippter Stellung am Gefäßrand zu fixieren, wobei sich die Innenseite des Deckels größtenteils nicht außerhalb des Gefäßes befindet, sondern so positioniert ist, dass zumindest der untere Abschnitt des Deckels nahe des Gefäßrandes noch in dieses hineinragt. Abtropfendes Kondenswasser läuft dadurch direkt in das Gefäß zurück und kann nicht unerwünscht auf den Herd oder die heiße Herdplatte laufen. Der Deckelgriff ist so ausgebildet, dass der Deckel an jeder beliebigen Stelle des Gefäßrandes fixierbar ist, damit der Benutzer diesen so positionieren kann, dass Verbrennungen ausgeschlossen werden können und er beide Hände frei hat, um beispielsweise Zutaten in das Gefäß zu geben bzw. die Speisen umzurühren oder zu wenden.
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Weiterhin ist die Griffvorrichtung des Deckels für Koch- oder Bratgefäße dazu geeignet, diese wie eine Halterung zu verwenden, um den Deckel stabil und platzsparend in im Wesentlichen senkrechter bzw. leicht gekippter Stellung auf einer Arbeitsplatte aufzustellen. Die thermisch resistente Griffvorrichtung ist so ausgebildet, dass der Deckel, der beim Kochen oder Braten starke Hitze aufgenommen haben kann, im aufgestellten Zustand nicht vollumfänglich mit der Arbeitsplatte in Berührung kommt, sondern nur an einem Kontaktpunkt.
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Das verwendete Material für die Griffvorrichtung ist vorzugsweise einfach zu reinigen und bietet eine hohe Resistenz gegen Hitze, Chemikalien und Lösungsmittel. Die Griffvorrichtung ist je nach Anforderung und Deckelgröße an den Anwendungsbereich anpassbar, um eine stabile Lagerung des Deckels zu ermöglichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Deckel-Griffvorrichtung nicht wie üblicherweise in der Mitte des Deckels, sondern in der Nähe oder am Deckelrand befestigt und als hebelartiger Griff ausgebildet mit einem Griffabschnitt, der sich parallel zur Oberseite des Deckels zum Mittelpunkt des Deckels erstreckt, aber auch über diesen hinausragen kann. Der am Griffabschnitt nahezu senkrecht ausgebildete, vorzugsweise leicht abgewinkelte Deckelverbindungsabschnitt, der an der Deckelaußenseite in der Nähe des Deckelrandes fixiert ist, weist eine Eingriffsausnehmung in Form einer Aussparung auf, die geeignet ist, um in Eingriff mit dem Rand der Gefäßöffnung zu kommen.
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Es ist bevorzugt, dass die Eingriffsausnehmung des Deckelverbindungsabschnitts so ausgebildet ist, dass der Deckel sicher an einer beliebigen Stelle des Gefäßrandes aufgestellt positioniert werden kann. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Eingriffsausnehmung des Deckelverbindungsabschnitts eine Aussparung mit rechteckigem Querschnitt in Form eines Kanals oder einer Nut darstellt, deren Seitenwände einen Abstand aufweisen, der mindestens 105% der Gefäßranddicke beträgt. Damit ist das leichte Aufstecken des Deckels auf den Rand des Brat- oder Kochgefäßes sichergestellt, da die Eingriffsausnehmung so dimensioniert ist, dass genügend Abstand zwischen deren Seitenwänden und den Seitenwänden des Gefäßrandes vorhanden ist. Gleichzeitig ist gewährleistet, dass der Deckel sicher und stabil in einer nahezu senkrechten, leicht nach außen gekippten Position fixiert werden kann, da der Abstand der Seitenwände der Eingriffsausnehmung und der Seitenwände des Gefäßrandes nur ein geringes Wegkippen des Deckels zulässt.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die vom Mittelpunkt des Deckels abgewandte Seite des Deckelverbindungsabschnitts, die die Eingriffsausnehmung aufweist, in einem Winkel zwischen 90 und 60° an die Deckelaußenseite anschließt, insbesondere in einem Winkel zwischen 85 und 75°. Damit ist gewährleistet, dass der Deckel in der auf den Gefäßrand aufgestellten Position leicht nach außen kippt, so dass der obere Abschnitt des Deckels wenig außerhalb der Gefäßöffnung positioniert ist. Abfließendes Kondenswasser oder an der Innenseite des Deckels befindliche Reste des Garguts können dann in Art einer Rutsche wieder in das Koch- oder Bratgefäß gelangen. Auch hat der Verwender dadurch eine noch größere Bewegungsfreiheit.
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Die Griffvorrichtung ist weiterhin so ausgebildet, dass der untere Abschnitt des Deckels und der Übergangsbereich zwischen Deckelverbindungsabschnitt und Griffabschnitt als Auflage dienen, um den Deckel in im Wesentlichen senkrechter, vorzugsweise leicht gekippter Position auf einer Arbeitsfläche stabil aufzustellen. Die Ausbildung des Deckelverbindungsabschnitts, der die Eingriffsausnehmung aufweist, in einem Winkel zwischen 90 und 60°, insbesondere in einem Winkel zwischen 85 und 75°, ermöglicht, dass der Deckel in einer leicht zum Griffabschnitt gekippten Position aufgestellt werden kann. Damit wird das Umkippen des Deckels auf die Deckelinnenseite verhindert und insgesamt wird eine stabilere Position des aufgestellten Deckels gewährleistet.
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Der Deckel kann aus Glas, Metall oder einer Kombination von Materialien hergestellt werden und an jegliche Gefäßformen angepasst werden. Vorteilhaft ist der Deckel mit einer umlaufenden Dichtung ausgestattet beispielsweise aus einem hitzebeständigen, elastischen Material.
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Die Deckel-Griffvorrichtung besteht aus einem abgewinkelten Hebel aus einem Griffabschnitt und einem dazu im Wesentlichen rechtwinkligen oder annähernd rechtwinkligen Deckelverbindungsabschnitt, der beispielsweise über mechanische Befestigungselemente, bekannte Befestigungsverfahren oder Klebstoff befestigt sein kann. Unter Umständen ist es auch möglich, den Deckel einschließlich der Deckel-Griffvorrichtung einstückig mittels eines kombinierten Kunststoff-Metall-Spritzgießverfahrens herzustellen. Der Deckel und/oder die Deckel-Griffvorrichtung kann mit einer hitzebeständigen Beschichtung ausgestattet sein. Der Deckel kann mit einer umlaufenden Dichtung versehen sein.
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der 1 - 4 näher erläutert. Diese Figuren sind jedoch lediglich beispielhafte Darstellungen des erfindungsgemäßen Deckels für Koch- oder Bratgefäße und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken in keiner Weise ein.
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Es zeigen:
- 1: eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Deckels für Koch- oder Bratgefäße, der auf einem Koch- oder Bratgefäß aufliegt in geschlossener Position;
- 2: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Deckels für Koch- oder Bratgefäße aus 1, der auf einem Koch- oder Bratgefäß aufgestellt ist in geöffneter Position;
- 2a: ein vergrößertes Detail aus 2 des erfindungsgemäßen Deckels für Koch- oder Bratgefäße;
- 3: eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Deckels für Koch- oder Bratgefäße aus 1, der auf einem Koch- oder Bratgefäß aufgestellt ist in geöffneter Position;
- 4: Eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Deckels für Koch- oder Bratgefäße aus 1, der neben einem Koch- oder Bratgefäß auf einer Arbeitsplatte aufgestellt ist;
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht eines Deckels für Koch- oder Bratgefäße (1), der auf dem Gefäßrand (7) eines Koch- oder Bratgefäßes (2) positioniert ist und dieses komplett verschließt. Der Deckel (1) weist eine Griffvorrichtung (3) auf. Die Griffvorrichtung (3) ist als hebelartiger Griff ausgebildet mit einem Griffabschnitt (4) und einem Deckelverbindungsabschnitt (5). Der Deckelverbindungsabschnitt (5) der Griffvorrichtung (3) ist mit der Deckelaußenseite (9) verbunden und erstreckt sich von diesem annähernd senkrecht, insbesondere leicht zum äußeren Deckelrand abgewinkelt nach oben, um in einen Griffabschnitt (4) zu münden, der um etwa 90° abgewinkelt sich überwiegend parallel zur Deckelaußenseite (9) über den Mittelpunkt des Deckels (1) erstreckt. Es ist auch denkbar, dass der Griffabschnitt (4) nicht parallel, sondern in einem Winkel zur Deckelaußenseite (9) angeordnet ist. Auch kann der Griffabschnitt (4) eine leichte Rundung oder ein ergonomisch optimiertes Design aufweisen. Der Griffabschnitt (4) oder die komplette Griffvorrichtung (3) können mit einem hitzebeständigen Material ganz oder teilweise beschichtet sein. Der Deckelverbindungsabschnitt (5) weist in Nähe seines von der Deckelaußenseite (9) abgewandten Endes eine Eingriffsausnehmung (6) auf. Die Eingriffsausnehmung (6) ist in Art einer Nut mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet. Die Seitenwände (7) der Eingriffsausnehmung (6) verlaufen vorzugsweise annähernd parallel zur Deckelaußenseite (9) und weisen einen definierten Abstand voneinander auf.
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2 zeigt die Seitenansicht des Deckels für Koch- oder Bratgefäße (1) aus 1, wobei hier der Deckel (1) auf dem Gefäßrand (8) eines Koch- oder Bratgefäßes (2) aufgestellt ist. Der Inhalt des Koch- oder Bratgefäßes (2) ist somit leicht zugänglich für den Koch oder die Köchin, um beispielsweise umzurühren, zu wenden oder weitere Zutaten hinzuzugeben.
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Gut erkennbar ist, dass der Deckel (1) aufgrund der Dimensionierung der Eingriffsausnehmung (6) so am Gefäßrand (8) fixiert wird, dass dieser mit dem oberen Abschnitt leicht nach außen gekippt angeordnet ist. Der untere Abschnitt des Deckels (1) befindet sich innerhalb des Koch- oder Bratgefäßes (2), so dass Kondenswasser oder an der Deckelinnenseite (10) befindliche Reste des Gargutes über die Deckelinnenseite (10) in Art einer Rutsche in den Innenraum des Koch- oder Bratgefäßes (2) zurückbefördert werden können.
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In 2a ist in der Detailansicht der Eingriffsausnehmung (6) erkennbar, dass die Seitenwände (7) einen Abstand B aufweisen, der größer ist als die Gefäßranddicke A. Beispielhaft wurde in der Abbildung eines erfindungsgemäßen Deckels für Koch- oder Bratgefäße (1) ein Abstand B der Seitenwände (7) gewählt, der rund 160% der beispielhaften Gefäßranddicke A beträgt.
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Damit hat die Eingriffsausnehmung (6) genügend Spiel, damit der Deckel (1) leicht mit dem Gefäßrand (8) in Eingriff gebracht und geringfügig mit dem oberen Abschnitt nach außen gekippt werden kann, dabei aber stabil auf den Gefäßrand (8) aufgestellt ist, sodass der Benutzer freien Zugang zum Gargut erhält. Der Deckel (1) kann an jeder beliebigen Stelle des Gefäßrandes (8) mit diesem lösbar in Eingriff gebracht werden. Auch das Abnehmen des Deckels (1) vom Gefäßrand (8) ist durch den größeren Abstand der Seitenwände (7) der Eingriffsausnehmung (6) erleichtert.
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In der Perspektivansicht des Deckels für Koch- oder Bratgefäße (1) gemäß 3 ist erkennbar, wie der untere Abschnitt des Deckels (1) in das Koch- oder Bratgefäß (2) hineinragt, wenn der Deckel (1) in geöffneter Position auf dem Gefäßrand (8) aufgestellt ist. Bei dem hier gezeigten Deckel (1) handelt es sich beispielhaft um einen Glasdeckel, dessen Deckelverbindungsabschnitt (5) mit Schrauben im unteren Abschnitt des Deckels (1) an dessen Deckelaußenseite (9) in der Nähe des Deckelrands angebracht ist.
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Die 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Deckel für Koch- oder Bratgefäße (1), der neben einem Koch- oder Bratgefäß (2) auf einer Arbeitsfläche (13) oder anderen Unterlage aufgestellt ist. Gut erkennbar ist, dass die Griffvorrichtung (3) so ausgebildet ist, dass die Kante des unteren Abschnitts des Deckels (1) einen Deckel-Auflagebereich (11) und der Übergangsbereich zwischen Deckelverbindungsabschnitt (5) und Griffabschnitt (4) einen Griff-Auflagebereich (12) bilden. Die Auflagebereiche (11, 12) dienen zur Auflage, um den Deckel in im Wesentlichen senkrechter bzw. vorzugsweise leicht gekippter Position auf einer Arbeitsfläche (13) stabil und platzsparend aufzustellen. Der Deckelverbindungsabschnitt (5) ist beispielhaft in einem Winkel von 85° an die Deckelaußenseite (10) angebracht, sodass der Deckel (1) in einer leicht zum Griffabschnitt (4) gekippten Position aufgestellt werden kann. Damit ist das Umkippen des Deckels (1) auf die Deckelinnenseite (10) verhindert und insgesamt ist eine stabilere Position des aufgestellten Deckels (1) gewährleistet.