-
Die Erfindung betrifft ein Koch- oder Bratgefäß mit mindestens einer vertikal angeordneten herausnehmbaren Trennwand, die den Gefäßinnenraum in zwei oder mehr Räume trennt.
-
Kochtöpfe oder Pfannen bestehen aus einem mit einem Boden und einer oder mehreren Seitenwänden ausgestatteten Gefäß, das zum Erhitzen, Garen, Kochen, Braten oder sonstigem Zubereiten von Speisen verwendbar ist. Kochtöpfe sind zumeist rund, wohingegen bei Pfannen nicht nur runde, sondern auch vier- oder mehreckige Formen verwendet werden. Solche Gefäße bestehen im Regelfall aus Stahl, Aluminium oder Gusseisen. Zum Teil sind die Gefäßböden mit einer PTFE-Beschichtung versehen. Für sogenannte Eintopfgerichte oder Pfannengerichte wie Paella reicht im Regelfall ein Topf oder eine Pfanne zur Speisenzubereitung aus. Die Zubereitung von unterschiedlichen Gemüsen, Soßen oder anderen Lebensmitteln erfordert jedoch normalerweise mehrere Koch- oder Bratgefäße, die parallel oder hintereinander benutzt werden. Entsprechend groß ist der Spülaufwand nach der Essenszubereitung.
-
Insbesondere für solche Fälle, in denen nur eine Flamme auf Gasherden oder nur ein einziges Kochfeld (Kochplatte) zur Verfügung steht, sind nach dem Stand der Technik bekannte Pfannen mit integrierter Trennwand nützlich. Solche Multifächerpfannen besitzen eine oder mehrere Trennwände, die beim Pfannenguss oder bei der Pfannenbodenherstellung eingepresst werden. Diese Trennwände vermeiden, dass Lebensmittel, die in unterschiedlichen Fächern angeordnet sind, miteinander verlaufen oder miteinander vermengt werden. Der Nachteil dieser Trennwände liegt darin, dass die Bodenunterteile unabänderlich vorgegeben sind. Abhilfe schaffen solchen solche Pfannen, die eine über ihre diagonale reichende Nut im Pfannenboden und der Seitenwandung aufweisen, in welche eine Trennwand lösbar eingeschoben werden kann. Der Nachteil solcher Gefäße liegt darin, dass sich in der Nut bei herausgelöster Trennwand im Gebrauch häufig Speisereste absetzen, die nicht umgerührt oder gewendet werden können, so dass ein Anbrennen von Speisen in diesem Bereich vielfach unvermeidbar ist.
-
Beispielsweise in den Unterlagen
DE 299 09 174 U1 wird ein Multifunktionstopf vorgeschlagen, in dessen Innenwand sich Führungsschienen mit hitzebeständigen Kunststoffdichtungen befinden. Die Führungsschienen sollen zur Aufnahme und Fixierung von Trennwänden sowie zur Abdichtung der durch die Trennwände erzeugten Kochsegmente dienen. Auch solche Führungsschienen - wie Nuten - erschweren die Topfreinigung und führen beim Kochen und Braten auch häufig zu unerwünschten Anbackungen.
-
In der
DE 198 20 126 A1 wird ein Kochtopf zum gleichzeigten, getrennten Kochen unterschiedlicher Produkte mit einem Außentopf und mit einem in diesen eingesetzten, durchlässigen Innenbehälter mit zwei voneinander getrennten Kochräumen vorgeschlagen, der eine parallel zum Außentopf vollständig umlaufende Wandfläche hat. In diesem Innenbehälter kann mindestens eine durchlässige ebene Trennwand lösbar eingesetzt werden. Diese Lösung beruht auf dem Prinzip, das in ein Kochgefäß mehrere Einzelbehälter wie Siebe oder ähnliches eingehängt werden, wodurch unterschiedliche Kochebenen innerhalb des Topfes oder mit Trennwänden unterschiedliche Unterteilungen geschaffen werden können. Häufig werden solche Töpfe in Verbindung mit einem Deckel zum Dampfgaren eingesetzt. Entsprechend der Vielzahl der verwendeten Trennwände und Einhängekörbe ist auch hier der Spülbedarf nicht unerheblich.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Koch- oder Bratgefäß zu schaffen, das mit einer variablen Trennwand, die lösbar eingesetzt werden kann, versehen ist und bei dem durch das Einsetzen oder Herausnehmen der Trennwand keine der vorgenannten Nachteile entstehen. Insbesondere soll die Handhabbarkeit der Trennwand beim Einsetzen oder Herauslösen erleichtert werden.
-
Diese Aufgabe wird durch das Koch- und Bratgefäß nach Anspruch 1 gelöst, bei dem die Trennwand an ihrer dem Gefäßinnenraum zugewandten Seite elastisch ausgebildet ist und im oberen Bereich eine Spann- oder Klemmeinrichtung besitzt, mit der die Trennwand an dem Koch- oder Bratgefäß derart fixierbar ist, dass die untere Kante der Trennwand im Spann- oder Klemmzustand flüssigkeitsdicht auf dem Gefäßboden und gegebenenfalls den gewölbten Seitenwandteilen anliegt.
-
Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausbildung besteht darin, dass das Koch- oder Bratgefäß ohne eingesetzte Trennwand mit einer Boden- und angrenzenden Seitenfläche ohne störende Nuten, Schienen oder ähnliches nutzbar ist, da die Klemm- und Spannvorrichtung ausschließlich an der Gefäßoberkante der Seitenwand beziehungsweise den Seitenwänden angeordnet ist. Die Umrüstung einer Pfanne zu einer zweigeteilten Pfanne ist leicht vorzunehmen, weil hier lediglich die Trennwand eingesetzt und unter einem leichten Druck auf den Pfannenboden gepresst werden muss, bevor die Spann- oder Klemmvorrichtung aktiviert wird. Hierfür reicht es vollkommen aus, wenn der untere Rand der Trennwand, bei Pfannen mit gewölbter Seitenwandung einschließlich des gewölbten Seitenrandes elastisch ausgebildet ist und die Trennwand im Übrigen aus einem starren Material, zum Beispiel Edelstahl oder temperaturfestem Kunststoff besteht. Die Abdichtung der Trennwand am Gefäßboden und den angrenzenden Seitenwandteilen sorgt auch dafür, dass keine Öle, Fette, Soßen oder andere Flüssigkeiten von der einen Behälterhälfte in die andere Behälterhälfte fließen können, so dass zum Beispiel in einer Pfanne unterschiedliche Soßen gleichzeitig zubereitet werden können. Der genannte untere Rand der Trennwand beziehungsweise angrenzende Seitenwandteile bestehen vorzugsweise aus einem bis mindestens 220°, insbesondere 320° temperaturbeständigem Thermoplast, wofür sich beispielsweise Silikon anbietet, das eine Temperaturstabilität bis 320°C besitzt. Die Auswahl der elastischen Stoffe für den Randbereich richtet sich im Wesentlichen nach den Temperaturen, die beim Kochen oder Braten an der Kochgefäßinnenseite auftreten können. Erfahrungsgemäß werden beim Kochen oder Braten Temperaturen von 220° bzw. 250° kaum überschritten, was die häufig verwendete Haltbarkeit von Koch- oder Bratgefäßen beweist, die mit einer PTFE-Beschichtung versehen sind.
-
Als Klemm- oder Spannvorrichtung bieten sich sämtliche bekannten mechanischen Lösungen an, die ein wiederholtes Festklemmen oder Spannen ermöglichen. Eine einfache mechanische Möglichkeit besteht darin, dass die Trennwand an ihrer Oberkante an beiden äußeren Seiten ein U-förmiges Profil beziehungsweise eine Nut aufweist, die im Klemmzustand den oberen kragenförmigen Rand der Seitenwand umgreift und damit die Trennwand unter Ausübung eines Pressdruckes in Richtung des Gefäßbodens fixiert. Die kragenförmige Kante oder Umbördelung des Topfes oder der Pfanne besitzt zur Durchführung des unteren Schenkels des U-Profils eine Nut. Beim Einsetzen der Trennwand wird auf die Oberkante der Trennwand ein leichter Druck ausgeübt, so dass der untere Schenkel durch die Nut der Seitenwand-Kante geführt wird. Anschließend wird die Trennwand bei runden Seitenwänden um einen kleinen Winkel gedreht, so dass der untere Schenkel des U-Profils die Kante beziehungsweise Bördelung unterfasst; ein Ausweichen der Wand „nach oben“ das heißt weg vom Pfannen- oder Gefäßboden ist damit gesperrt.
-
Alternativ sind jedoch auch Rasthaken denkbar, die wiederholt lösbar an dem Rand des Koch- oder Bratgefäßes eingerastet werden können. Ebenso sind Varianten möglich, wonach die Trennwand an einer Seite das bereits beschriebene U-Profil (als Fixierhaken) beziehungsweise die nutförmige Öffnung aufweist und an der anderen Seite einen Rasthaken, mit dem der Rand der Pfanne oder des Topfes an der gegenüberliegenden Seite unterfasst werden kann. Es können jedoch auch an beiden Seiten Fixierhaken (zum Beispiel als schwenkbare Haken) vorgesehen sein.
-
Durch die Trennwand wird insbesondere ein Zweikammersystem geschaffen, in dem getrennt verschiedene Speisen zubereitet werden können, ohne dass verwendete Flüssigkeiten der unterschiedlichen Speisen ineinanderlaufen. Nach Entfernung der Trennwand ist die Pfanne oder der Kochtopf uneingeschränkt auf der vollen Bodenfläche nutzbar.
-
Die Trennwand ist selbstverständlich auch bei solchen Pfannen einsetzbar, bei denen die Seitenwand eine geradlinige Oberkante besitzt; in diesem Fall wird statt der Drehbewegung eine Schubbewegung der Trennwand vorgenommen, bis das an beiden Seiten vorhandene U-Profil die Trennwand gegen Bewegungen weg von dem Pfannenboden sichert.
-
Selbstverständlich können auch mehrere Trennwände in derselben Art verwendet werden, wobei für eine Aufteilung eines Topfes oder einer Pfanne in drei Segmente die Trennwand in der Draufsicht eine T-Form oder für vier Segmente eine KreuzForm besitzt. Im Regelfall reicht es aus, wenn die verwendete Klemm- oder Spannvorrichtung an zwei gegenüberliegenden Seiten wirkt, gegebenenfalls kann der Gefäß- oder Pfannenrand jedoch auf drei oder vier Nuten in einem Winkelabstand von 90° aufweisen, so dass entsprechende U-Profile der Trennwände an jedem dieser Orte durchführbar und verspannbar sind.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf ein Koch- oder Bratgefäß mit eingesetzter Trennwand,
- 2 eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A in 1,
- 3 eine Detailansicht einer ersten Variante einer Klemmeinrichtung und
- 4 eine Ansicht einer Trennwand mit beidseitig angeordneten elastischen (Rast-)Haken.
-
Die vorliegende Erfindung ist im Prinzip bei sämtlichen Kochtöpfen, Bratpfannen, Brätern oder sonstigen Metallgefäßen verwendbar, die aus einem Boden und einer umlaufenden Seitenwand beziehungsweise mehreren Seitenwänden bestehen, an deren oberen Ende eine kragenförmige Kante oder Bördelung vorgesehen ist, auf die gegebenenfalls auch ein Deckel aufgesetzt werden kann. Das Koch- oder Bratgefäß kann wie in 1 dargestellt Henkel (gegebenenfalls abnehmbare Griffe) oder wie bei Pfannen üblich einen Pfannenstil aufweisen.
-
Das in 1 dargestellte Gefäß besitzt einen Boden 10, eine umlaufende Seitenwandung 11 (siehe 2) sowie einen Kragen 12, der rundumlaufend absteht.
-
Der Boden 10 kann als ebene Fläche ausgebildet sein, die gegebenenfalls mit einer Antihaft-Beschichtung versehen ist.
-
Die in 4 dargestellte Trennwand 20 besteht aus einem stabilen Mittelteil 21 sowie einem Rand 22, der aus Silikon gefertigt ist. Hierdurch ergibt sich eine Temperaturstabilität dieses Randes 22, der sich bis in Seitenbereiche erstreckt, von bis zu 320°C. Dieser Rand 22 muss sich nicht zwingend bis zur Oberkante der Seitenwandung 11 erstrecken, sondern kann etwa im mittleren Bereich der Seitenwandung zu einer Dicke „Null“ auslaufen.
-
Am oberen Rand 23 ragen beidseitig Arme über, an deren Ende entweder elastisch ausgebildete Rasthaken 24 oder starre U-Profile 25, wie in 2 dargestellt, vorgesehen sind. Wesentlich ist, dass der Rand 22 elastisch ist, so dass beim Einsetzen eine in Richtung des Gefäßbodens 10 und auf die angrenzenden Seitenwandungen 11 wirkende Druckkraft ausgeübt werden kann, die eine flüssigkeitsdichte Anlage erlauben. Die mit Bezugsziffern 21, 23 und 25 bezeichneten Teile sind hingegen formstabil ausgebildet und können aus einem Metallkörper oder einem Kunststoff bestehen. Die Rasthaken 24 müssen so ausgelegt sein, dass sie die kragenförmige Kante 12 im Standzustand umgreifen und eine formschlüssige Verbindung herstellen lassen, die durch Abschwenken der Rasthaken vor dem Entfernen der Trennwand 20 stets gelöst werden kann.
-
In der in 3 dargestellten Ausführungsvariante besitzt der Pfannenrand eine nutförmige Durchbrechung 13 auf gegenüberliegenden Seiten, durch die der untere Schenkel des U-Profils 25 beim Aufsetzen der Trennwand hindurchgeführt und anschließend um den Winkel α verdreht werden kann, so dass der untere Schenkel des U-Profils 25 den Kragen 12 hinterfasst. Die Einsetzbewegung und Verdrehung ist mit dem Pfeil 26 angedeutet. Der Vorteil der Verwendung eines Rastverschlusses gemäß 4 besteht darin, dass die Trennwand bei herkömmlichen Pfannen ohne nutförmige Ausnehmung 13 verwendbar ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 29909174 U1 [0004]
- DE 19820126 A1 [0005]