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Die Erfindung betrifft ein Halterungselement aus einem metallischen Band mit mehreren zueinander beabstandeten Durchbrechungen.
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Lochbänder sind beispielsweise aus sogenannten Metallbaukästen bekannt. Um einzelne Schienen oder andere Winkelprofile aneinander befestigen zu können, besitzen die Blechstreifen mehrere Durchbrechungen, die zumeist mittig oder am Rand in Form von kreisrunden Bohrungen oder Langlöchern enthalten sind. Langlöcher haben den Vorteil, dass bei einer Schrauben- bzw. Bolzendurchführung entsprechend der Langlochlänge Verschiebungen der aneinander zu befestigenden Bauteile vorgenommen werden können.
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In der
DE 38 33 294 C1 wird eine Vorrichtung beschrieben, deren erster Teil aus einem Winkelprofil besteht, das mit mehreren etwa gleich beabstandeten Löchern versehen ist, durch welche Befestigungsbolzen zur Fixierung von Hakenprofilen oder ähnlichem hindurchgesteckt und verschraubt werden können.
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Fensterhaken, die zwischen einem Fenster und einem Fensterrahmen einklemmbar sind, werden in der
DE 20 2014 004 710 U1 erwähnt. Im Prinzip bestehen solche Haken aus zwei U-förmigen Teilen, bei denen das Mittelstück den längeren Schenkel eines jeden der beiden gegensinnig angeordneten U-Profile bildet.
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Solche Haken sind beispielsweise aus einem dünnen Blech durch Biegen herzustellen. Zur Biegung sind hohe Biegekräfte erforderlich, die Biegemaschinen erfordern. Zumeist werden solche Profile als Fertigprodukte gekauft.
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In der
DE 10 2008 056 423 A1 wird ein Halterungselement beschrieben, das aus einem sich in einer Längsrichtung erstreckenden Band mit einer Breite und einer Höhe besteht, wobei die Breite größer ist als die Höhe und auf dem Band Querprägungen ausgebildet sind, die quer zur Längsrichtung im Wesentlichen über die Breite des Bandes angeordnet sein sollen, wobei die Querprägungen über die Breite des Bandes eine variable Tiefe haben. Ein solches Haltelement soll im Bereich der Querprägungen umgebogen werden und so an die Form der aneinander zu befestigenden Gegenstände angepasst werden. Des Weiteren kann ein derartiges Halteelement im Bereich der Querprägungen abgebrochen werden, um es in der Länge anzupassen.
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Die genannten Querprägungen sollen in einem seitlichen Randbereich des Bandes schwächer ausgeprägt sein als im Zentralbereich, womit ein Einreißen des Bandes im Randbereich vermieden wird. In einer weiteren Ausgestaltung sollen die Querprägungen über die Breite des Bandes unterbrochen sein. Des Weiteren sollen fakultativ Löcher in Längsprägungen vorgesehen sein, die sich ggf. mit den Querprägungen schneiden.
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Abgesehen davon, dass die Fertigung eines solchen Halterungsbandes aufwendig ist, wird zur Bearbeitung des Halterungselementes auch ein spezielles Werkzeug benötigt, das zwei Schlitze aufweist, in welche das Band einschiebbar ist und umgebogen werden soll.
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Da die genannten Querprägungen sowohl als Biegesolllinien als auch als Sollbruchstellen gleichermaßen dienen sollen, ist nicht ausgeschlossen, dass das Band bei zu starker Krafteinwirkung entlang dieser Querlinien reißt.
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Schließlich betrifft die
DE 20 2009 016 705 U1 ein Halterungselement, das aus einem Blechstreifen besteht und Prägungen in Form einer im Wesentlichen geschlossenen Kurve besitzt, die jeweils ein Ausbrechelement darstellen. Die Prägungen sollen kreisrundförmig, im Wesentlichen rechteckförmig, rautenförmig oder quadratisch in einer Längsrichtung des Bandes, ggf. in parallelen Reihen oder als Querprägungen ausgebildet sein. Die jeweils durch die Prägungen begrenzten Ausbrechelemente sollen unter Druck aus dem Blech herausgestoßen werden, um im Bedarfsfall Durchbrechungen zu erzeugen, welche ggf. die Biegung des Bandes an dem geschwächten Ort erleichtern sollen.
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Auch solche Prägungen, die als Soll-Stanzlinien dienen, erfordern eine aufwendige Fertigung. Beim fertigen, vorgestanzten Band besteht die Gefahr, dass bei leichten Zug- oder Biegebeanspruchungen dieses Bandes unbeabsichtigt Risslinien entstehen, die das Band an unerwünschten Stellen schwächen. Aufgrund der relativ großflächigen Stanzung ist auch ein akkurates Umbiegen des Bandes zu einem Winkel oder zu einem Hakenprofil schwer möglich.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Halterungselement der eingangs genannten Art anzugeben, das ohne großen Aufwand einfach gefertigt werden kann und vielfältig einsetzbar ist und sich durch Umbiegen ohne weitere Hilfsmittel zu Winkel- oder Hakenprofilen umformen lässt.
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Hierzu sind vorhandene Durchbrechungen als Langlöcher ausgebildet, die sich in ihrer Längsachse quer über das Band erstrecken und eine Länge aufweisen, die mindestens 50 %, vorzugsweise 70 % der Breite des Bandes betragen, wodurch im Bereich der Langlöcher bevorzugte Biegesolllinien gebildet werden. Insbesondere kann das Halterungselement von Hand ohne weitere Hilfsmittel in die gewünschte Kontur gebogen werden.
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Das metallische Band einer Länge von beispielsweise 19 cm und einer deutlich geringeren Breite von beispielsweise 2 cm wird mit Langlöchern versehen, die sich vorzugsweise über den größeren Teil der Bandbreite erstrecken. Jedes der Langlöcher, deren Breite 5 mm nicht übersteigen soll, definiert eine Sollbiegelinie, so dass bei entsprechend dünnen Bändern mit einer Dicke von weniger als 1 mm, vorzugsweise 0,8 mm ein Umbiegen des Bandes per Hand ohne weitere Hilfsmittel möglich ist. Das Material sowie die Geometrie des Bandes und die Länge sowie Breite der Langlöcher werden aufeinander abgestimmt, so dass zum einen das Band eine hinreichende Stabilität bei Belastung besitzt und dennoch leicht zu der gewünschten Form gebogen werden kann. Idealerweise werden solche Bänder einzeln oder im Mehrfachpack in Baumärkten, Eisenwarenfachgeschäften, in der Möbelindustrie oder in sonstigen Vertriebsstätten angeboten, wonach der Käufer beliebige Winkel, U-Profile, Knickprofile mit Schenkeln, die unter einem spitzen Winkel angeordnet sind oder Zick-Zack-Formen, insbesondere als Haken ausbilden kann. Die Halterungselemente können auch als Befestigungselemente für zwei Gegenstände wie z.B. Holzbretter, Wandelemente oder ähnliches verwendet werden, an denen sie angeschraubt werden. In diesem Fall können die Langlöcher auch als Durchführungen für eine Schraube dienen. Auch eine Verwendung für Autozubehörteile bietet sich an.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. So soll die Dicke des Bandes maximal 1 mm betragen, idealerweise maximal 0,8 mm und das Band selbst aus einem Edelstahl, vorzugsweise einer Chrom-Nickel-Stahllegierung bestehen. Die Bandbreite beträgt 20 mm bis 30 mm, vorzugsweise mindestens 22 mm bei einer Langlochlänge von mindestens 16 mm und einer Langlochbreite von maximal 5 mm, vorzugsweise 4 mm oder weniger.
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Die Langlöcher, die quer zur Längsachse des Bandes angeordnet sind, können in beliebigen Abständen angeordnet werden, also äquidistant oder auch mit unterschiedlichen Abständen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Abstände der Langlöcher zueinander mindestens 20 mm betragen oder mindestens gleich der Bandbreite gewählt sind.
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In einem konkreten Ausführungsbeispiel sind mindestens sechs Langlöcher vorgesehen, wovon jeweils die Hälfte der Langlöcher in den Endbereichen des Bandes angeordnet ist, so dass sich im mittleren Bandbereich ein größerer Abstand der beiden benachbarten Langlöcher ergibt als in den Endbereichen. Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt, wobei die Zeichnungen unterschiedliche Formgestaltungen des Halterungselementes zeigen.
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Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf ein vorgestanztes Band und
- 2-13 Formen, die sich biegend aus einem Halterungselement gemäß 1 gestalten lassen,
- 14 die Draufsicht auf ein kurzes mit drei Langlöchern versehenes Band und
- 15 eine gebogene Form dieses Bandes.
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Das Halterungselement 10 besteht aus einem Blechstreifen, der in einem konkreten Ausführungsbeispiel eine Länge von 19 cm und eine Breite von 2,2 cm besitzt. In diesem Lochstreifen befinden sich insgesamt sechs Langlöcher 11 bis 16 mit einer Länge von 1,6 cm und einer Breite von 0,4 cm. Auf einer der Seiten sind die drei Langlöcher, deren Längsachsen quer zur Längsachse des Lochbandes gerichtet sind, im gleichen Abstand, nämlich 2,1 cm angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite des Halterungselementes 10 sind Abstände von 2,1 cm und 3,1 cm gewählt. Die erste, auf dem äußeren Rand folgende Langloch-Stanzung liegt in einem Abstand von 1,5 cm zur Endkante. Ferner weist der Lochstreifen noch zwei endseitige Bohrungen 17, 18 auf.
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Durch diese in Bezug auf eine Mittelquerachse asymmetrische Anordnung der Langlöcher können unterschiedliche Formen gebildet werden, zu deren Ausgestaltung jeweils das beispielsweise 0,8 mm dicke Blech um die durch die Längsachse der Langlöcher 11 bis 16 gebildete Achse gebogen werden.
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In 2 wird das Blech um die Längsachse der Langlöcher 11, 13, 15 und 16 jeweils um 90° gebogen, so dass sich die aus der Figur ersichtliche S-Form ergibt. Der mittlere Schenkel 101 ist in diesem Fall 8,7 cm lang, die beiden angrenzenden Schenkel 102 und 103 besitzen eine Länge von 52 mm bzw. 21 mm, während die kurzen äußeren Schenkel 104, 105 jeweils 15 mm lang sind.
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Bei einer Biegung des Bleches 10 um die Langlöcher 11, 12, 14 und 16 in der in 3 dargestellten Art, erhält man einen Haken, der ebenso wie der in 2 dargestellte Haken beispielsweise in Tür- oder Fensterprofilen eingehängt werden kann.
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Ebenso lässt sich ein ungleiches asymmetrisches U-Profil mit abgeknickten Schenkeln gemäß 4 formen. U-Profile mit ungleich langen Schenkeln, aber unterschiedlichen Basisbreiten erhält man gemäß 5, 6 und 7 bei einer 90°-Biegung des Lochbleches 10 um die Längsachsen der Langlöcher 12, 14 oder 13, 14. Solche Profile können beispielsweise als Distanzhalter zwischen zwei Wänden benutzt werden, wobei die Möglichkeit offen bleibt, die Bohrungen 17, 18, die außerhalb eines Biegebereiches liegen, zu Befestigungszwecke, z.B. zur Durchführung einer Schraube zu benutzten.
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Die Biegung kann jedoch auch um mehr als 90° um die Längsachse der Langlöcher 12 wie in 8 und 9 dargestellt vorgenommen werden, so dass sich die jeweils anschließenden Blechteilstücke spitzwinklig gegenüberstehen. Biegt man die entgegengesetzten Enden jeweils um 90°, so ergibt sich am anderen Ende ein U-Profil, das zum Einhängen an Türrahmen, Fensterrahmen oder ähnliches geeignet ist, so dass sich durch diese Formgestaltung ein Haken schaffen lässt, der insbesondere für Kleidungsstücke oder ähnliches geeignet ist.
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10 bis 13 zeigen weitere Variationen von Profilen, die durch Biegung um 90° um jeweils vier ausgewählte Langlöcher herstellbar sind.
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14 zeigt ein kürzeres Band 19 mit Langlöchern 20 bis 22, deren Längsachsen ebenfalls quer zur Längsachse des Bandes 19 angeordnet sind. Durch Biegung um die Langlöcher 20, 21 und 22 lässt sich das in 15 abgebildete Hakenprofil schaffen
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Das metallische Band wird durch entsprechende Materialwahl, vorzugsweise einem Edelstahl, insbesondere Nickel-Chrom-Stahl und einer Banddicke von maximal 1 mm so gestaltet, dass ein Umbiegen ohne Werkzeuge möglich ist, weil die Langlöcher eine entsprechende bereichsweise Materialschwächung liefern, durch welche die Biegekräfte minimiert werden, aber andererseits der gebogene Körper noch hinreichend stabil ist, um als Haken, Distanzkörper oder ähnliches benutzbar ist. Die durch Stanzung bei der Herstellung des Bandes 10 vorgebbaren Langloch-Abstände können äquidistant oder ungleich groß sein, wobei insbesondere solche Stanzverteilungen bevorzugt werden, bei denen der mittlere Bereich des Bandes frei von Stanzungen ist. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Verwendung der Bänder 10 um sie als Hakenprofile biegen zu können. Insbesondere besteht auch die Möglichkeit, solche Haken als Zugabe zu Möbelteilen beizulegen, wobei die Langloch-Abstände so gewählt sind, dass sie den vorhandenen Dicken der Profile entsprechen, an welchen die Haken später (wahlweise) befestigt werden sollen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3833294 C1 [0003]
- DE 202014004710 U1 [0004]
- DE 102008056423 A1 [0006]
- DE 202009016705 U1 [0010]