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Die Erfindung betrifft einen Insektenschutzvorhang mit mindestens zwei Vertikallamellen. Unter Insektenschutzvorhang wird hierbei ein, insbesondere luft- und/- oder lichtdurchlässiges, Schutzgitter zum Schutz gegen Insekten, Pollen und/oder Partikel verstanden.
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Als Schutzvorrichtung für eine Gebäudeöffnung, wie beispielsweise eine Fenster- oder Türöffnung (Balkon- oder Terrassentüren), sind Lamellenvorhänge bekannt, die im Wesentlichen aus vertikalen Lamellen bestehen, welche an einer Oberschiene aufgehängt sind. Die Lamellen sollen die Gebäudeöffnung möglichst vollflächig abdecken, wobei eine möglichst einfache und zerstörungsfreie Montage innerhalb der Gebäudeöffnung wünschenswert ist.
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Aus der
DE 200 08 438 U1 ist ein als Lamellenvorhang ausgebildetes Insektenschutzgitter für Fenster und Türen bekannt, dessen oberer Rand an einem an der oberen Kante eines Blendrahmens des Fensters beziehungsweise der Tür befestigbaren Pilzkopfband lösbar gehalten ist.
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Aus der
DE 71 33 321 U1 ist ein Streifenvorhang als Insektenschutz mit einer vertikal geschlitzten Materialbahn aus Textilgewebe und/oder Kunststofffolie bekannt, die mittels einer teleskopartig zusammenschiebbaren Spannstange in eine Türöffnung eingeklemmt wird.
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Aus der
DE 20 2014 005 314 U1 ein Insektenschutzvorhang mit einer Anzahl von an einer Profilleiste gehaltenen vertikalen Lamellen bekannt. An den Profilfeienden sind Halteelemente mit Abdeckkappen vorgesehen. Die einem der Profilfreienden zugeordnete Abdeckkappe wirkt mit einem federbelasteten Fügeschaft zusammen, der an die Abdeckkappe angeformt ist. Der Fügeschaft sitzt im Montagezustand in einer sich in Profillängsrichtung erstreckenden Profilkammer der Profilleiste ein und ist gegenüber dem zweiten Halteelement in Profillängsrichtung verschieblich geführt. Hierdurch ist eine lösbare und zerstörungslose Klemmbefestigung des Insektenschutzvorhangs an einer Gebäudeöffnung (Fenster- oder Türöffnung) ermöglicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen sicheren Insektenschutz bereitzustellen, dessen Vertikallamellen eine Gebäudeöffnung auch bodenseitg möglichst zuverlässig dicht verschließen, ohne ein Hindurchgehen oder ein Hindurchreichen von Gegenständen durch die Gebäudeöffnung, insbesondere durch eine Balkon- oder Terassentür, zu behindern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Insektenschutzvorhang weist mindestens zwei, vorzugsweise genau zwei, Vertikallamellen auf, die an deren Lamellenoberseite zur hängenden Halterung an einer Gebäudeöffnung, insbesondere am Sturz einer Mauerlaibung oder an einem Tür- oder Fenster-Blendrahmen, ausgebildet sind. Die Vertikallamellen weisen an deren Lamellenunterseite (Lamellenunterkante) einen Magnet (Dauer- oder Permanentmagnet) auf, der mit einem an der Bodenseite der Gebäudeöffnung anbringbaren, magnetischen oder magnetisierbaren, beispielsweise ferromagnetischen Verschlusselement zur Herstellung eines bodenseitigen, d. h. lamellenunterseitigen Magnetverschlusses der Vertikallamellen zusammenwirkt. Die Magnete sind geeigneterweise streifen- oder bänderförmig, also als Magnetstreifen oder Magnetbänder ausgeführt.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung sind die Lamellenkanten der Vertikallamellen an deren Lamellenunterseite gesäumt, wobei die Magnete in den von dem jeweiligen Saum gebildeten Holraum eingesetzt sind. Diese Magnete übernehmen vorteilhafterweise eine Doppelfunktion, nämlich einerseits die Herstellung des magnetischen Verschlusses an der Lamellenunterseite und andererseits ein Straffen der Vertilallamellen, so dass diese spaltfrei (spaltlos) am Tür- oder Fensterstock anliegen und dadurch ein besonders zuverlässiger Insektenschutz unter Einsparung zusätzlicher Lamellengewichte bereitgestellt ist.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Vertikallamellen mit deren einander zugewandten vertikalen Lamellenlängsstein überlappungsfrei aneinander anliegen. Insbesondere bei dieser Ausgestaltung ist gemäß einer besonders geeigneten Weiterbildung vorgesehen, dass die Vertikallamellen an deren einander zugewandten vertikalen Lamellenseiten jeweils einen, insbesondere streifen- oder bandförmigen, Magnet oder ein magnetisches oder magnetisierbares, beispielsweise ferromagnetisches Verschlusselement aufweisen. Auch bei dieser Weiterbildung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Vertikallamellen an den vertikalen Lamellenseiten ebenfalls einen von einem Saum gebildeten Holraum aufweisen, in welchen der Magnet oder das magnetisierbare Verschlusselement eingesetzt ist.
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Zweckmäßigerweise weist das an der Bodenseite der Gebäudeöffnung anbringbare Verschlusselement auf der zur Bodenseite hin gerichteten Seite eine Klebeschicht auf. Dadurch lässt sich das Verschlusselement zuverlässig und einfach lotrecht zum Magneten an der Lamellenunterseite am Boden (Untergrund) befestigen und ohne Beschädigung des Bodens von diesem ablösen.
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Der jeweilige, vom Saum gebildete Holraum ist im Querschnitt geeigneterweise tropfenförmig, und der oder das Verschlusselement ist im Querschnitt T-förmig. Dabei ist der horizontale T-Schenkel der an der Lamellenunterseite der jeweiligen Vertikallamelle der Bodenseite der Öffnung und somit dem dort befestigten Verschlusselement zugewandt. Dadurch ist eine ausreichend große Haftfläche für einen sicheren, bordensetigen Verschluss der Vertikallamellen und somit des Insektenschutzvorhangs bereitgestellt. Zudem bildet sich ein tropfenförmiger, in Vertikalrichtung nach oben spitz zulaufender Saum aus, so dass dieser möglichst schmalbauend und optisch ansehnlich ist, sowie ein entsprechend ungehindertes Hindurchgehen durch den Insektenschutzvorhang ermöglicht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in Vorderansicht einen Insektenschutzvorhang mit genau zwei Vertikallamellen, die an deren Lamellenoberseite am Sturz einer Gebäudeöffnung gehalten sind,
- 2 einen Ausschnitt aus 1 mit Blick auf die Lamellenunterseite und die einander zugewandten Lamellenlängsseiten der Vertikallamellen,
- 3 in perspektivischer Darstellung einen weiteren Ausschnitt in 2 in größerem Maßstab mit Blick auf die an deren Lamellenunterseite gesäumten Vertikallamellen mit in den Saum eingesetzten Magneten,
- 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in 3 mit Blick auf dem im Saum einliegenden Magnet, und
- 5 in perspektivischer Darstellung einen Schnitt entlang der Linie V-V in 2 mit Blick auf die an deren Lamellenlängsseiten gesäumten Vertikallamellen mit in den Saum eingesetztem Magnet beziehungsweise magnetischem oder magnetisierbarem Verschlusselement.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Lamellenvorhang 1 mit zwei Vertikallamellen 2, die an deren Lamellenoberseite 3 an einer Gebäudeöffnung 4 in einer Mauerlaibung 5 und dort im Ausführungsbeispiel am Sturz gehalten ist. Der Insektenschutzvorhang 1, der die Gebäudeöffnung 4 allseitig abdeckt, weist an der Lamellenunterseite 6 jeder Vertikallamelle 2 einen Magneten 7 auf. Dieser wirkt mit einem an der Bodenseite 8 der Gebäudeöffnung 4 angebrachten, magnetischen oder magnetisierbaren Verschlusselement 9 zur Herstellung eines bodenseitigen Verschlusses (Magnetverschluss) 19 (4) der Vertikallamellen 2 zusammen.
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An den einander zugewandten vertikalen Lamellenlängsseiten 10 der Vertikallamellen 2 sind ebenfalls Magnete 11 und magnetische oder magnetisierbare Verschlusselementen 12 vorgesehen, so dass die Vertikallamellen 2 mit deren einander zugewandten vertikalen Lamellenlängsseiten 10 überlappungsfrei aneinander anliegen. Hierzu sind die Magnete 11 an der einen der Vertikallamellen 2 und die mit diesen unter Herstellung eines Verschlusses (Magnetverschlusses) 20 (5) zusammenwirkenden Verschlusselemente 12 an der anderen der Vertikallamelle 2 angeordnet.
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2 zeigt den unteren Bereich des Insektenschutzvorhangs 1 in größerem Maßstab. Erkennbar sind die an der Lamellenunterseite 6 der jeweiligen Vertikallamelle 2 vorgesehenen Magnete 7 streifenförmig ausgeführt und als Magnetstreifen an der jeweiligen Lamellenunterseite 6 gehalten. Analog sind die an den Lamellenlängsseiten 10 der Vertikallamellen 2 angeordneten Magnete 11 bzw. die magnetischen oder magnetisierbaren Verschlusselemente 12 aus beispielsweise ferromagnetischem Material streifenförmig. Dabei sind zwischen den einzelnen vertikalen Magnetstreifen 11 bzw. zwischen den Verschlusselementen 12 in Vertikalrichtung V beabstandete, magnetfreie Abschnitte in Form von Nahtstellen 13 vorgesehen, so das Saumtaschen (5) gebildet sind, in denen die Magnetstreifen 11 und die Verschlusselementsteifenen 12 eingesetzt sind.
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Wie aus den 3 und 4 erkennbar ist, sind die Vertikallamellen 2 an deren Lamellenunterseite 6 gesäumt. Durch Umschlagen der Lamellenunterkante 14 der jeweiligen Vertikallamelle 2 ist somit an der Lamellenunterseite 6 ein Saum 15 hergestellt. In diesen bzw. in dem vom Saum 15 gebildeten Hohlraum 16 sind die Magnete bzw. Magnetstreifen 7 eingesetzt.
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Erkennbar sind die Magnete bzw. Magnetstreifen 7 im Querschnitt etwa T-förmig. Der horizontale T-Schenkel 7a ist an der Lamellenunterseite 6 der jeweiligen Vertikallamelle 2 der Bodenseite 8 und somit dem dort befestigten Verschlusselement 9 zugewandt. Der vertikale T-Schenkel 7b des Magneten bzw. Magnetstreifens 7 erstreckt sich in Vertikalrichtung V nach oben. Hierdurch bildet sich ein in Vertikalrichtung V nach oben spitz zulaufender Saum 15 mit entsprechend tropfenförmigem Hohlraum 16 aus.
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Durch die Form des Magneten bzw. Magnetstreifens 7 und die sich daraus ergebende Querschnittsform des jeweiligen Saums 15 ist einerseits eine ausreichend große Haftfläche im Zusammenwirken mit dem magnetischen oder magnetisierbaren, beispielsweis ferromagnetischen, bodenseitigen Verschlusselement 9 und dadurch ein zuverlässiger Verschluss (Magnetverschluss) 19 der Vertikallamellen 2 an deren Lamellenunterseite 6 hergestellt. Andererseits bewirkt eine solche, sich in Vertikalrichtung V nach oben verjüngende Querschnittsform des Magneten bzw. Magnetstreifens 7 eine optisch ansehnliche und sich in Vertikalrichtung V nach oben zunehmend verjüngende Form des jeweiligen Saumes 15, so dass die Vertikallamellen 2 ein Hindurchgehen durch die Gebäudeöffnung 4 möglichst wenig behindern.
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung des Schnitts entlang der Linie V-V in 2. Erkennbar sind auch die Lamellenlängskanten 17 der Vertikallamellen 2 an deren Lamellenlängsseiten 10 gesäumt. In dem dabei jeweils gebildeten Saum bzw. in den jeweiligen Saumtaschen 18 sind die wiederum vorzugsweise im Querschnitt T-förmige Magnete bzw. Magnetstreifen 11 und T-förmige Verschlusselementstreifen 12 mit deren horizontalen T-Schenkel 11a bzw. 12a einander zugewandt. Dadurch ist wiederum ein ausreichend großflächiger und somit zuverlässiger magnetischer Verschluss 20 zwischen den beiden Vertikallamellen 2 an deren Lamellenlängsseiten 10 hergestellt. Der Saum bzw. die jeweilige Saumtasche 18 an den Lamellenlängsseiten 10 der Vertikallamellen 2 bilden wiederum einen Hohlraum 21, in welchen der jeweilige Magnetstreifen 11 oder Verschlusselementstreifen 12 eingesetzt ist.
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Die beanspruchte Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus im Rahmen der offenbarten Ansprüche abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale im Rahmen der offenbarten Ansprüche auch auf andere Weise kombinierbar, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen.
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So kann insbesondere die Form (Querschnittsform) der Magnete bzw. Magnetstreifen 7, 11 und diejenige der magnetischen oder magnetisierbaren Verschlusselemente 12 an der Lamellenlängsseite 10 von der T-Form abweichend auch oval oder topfenförmig oder dreieckig sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Insektenschutzvorhang
- 2
- Vertikallamelle
- 3
- Lamellenoberseite
- 4
- Gebäudeöffnung
- 5
- Mauerlaibung
- 6
- Lamellenunterseite
- 7
- Magnet/-streifen
- 7a
- horizontaler T-Schenkel
- 7b
- vertikaler T-Schenkel
- 8
- Bodenseite
- 9
- magn. Verschlusselement
- 10
- Lamellenlängsseite
- 11
- Magnet/-streifen
- 11a
- horizontaler T-Schenkel
- 11b
- vertikaler T-Schenkel
- 12
- magn. Verschlusselement
- 12a
- horizontaler T-Schenkel
- 12b
- vertikaler T-Schenkel
- 13
- Abschnitt/Nahtstelle
- 14
- Lamellenunterkante
- 15
- Saum
- 16
- Hohlraum
- 17
- Lamellenlängskante
- 18
- Saum-tasche
- 19
- boden-/unterseitiger Magnetverschluss
- 20
- längsseitiger Magnetverschluss
- 21
- Hohlraum
- V
- Vertikalrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20008438 U1 [0003]
- DE 7133321 U1 [0004]
- DE 202014005314 U1 [0005]