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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Herstellung von Tasseln, mit einem im Wesentlichen plattenförmigen Formkörper, der von einem Faden umwickelbar ist und mindestens eine Öffnung aufweist. Solche Tasseln werden teilweise auch Quasten genannt.
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Die
GB 2 370 814 offenbart ein Werkzeug zur Herstellung von Tasseln, bei dem ein plattenförmiger Formkörper mit einem Faden umwickelbar ist. Die dadurch hergestellten Schlaufen können durch eine seitliche Aussparung aneinander fixiert werden, um dann die weiteren Schritte zur Herstellung einer Tassel vorzunehmen. Das Schneiden der Schlaufen ist an dem Werkzeug vergleichsweise schwierig, da zwischen dem Werkzeug und dem Faden kein Spalt vorgesehen ist und ein gerader Schnitt schwierig durchzuführen ist. Beim Abziehen der Schlaufen von dem Werkzeug besteht die Gefahr, dass nicht alle Schlaufen mit der Schere aufgetrennt werden.
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Die
US 2016/0340807 A1 offenbart ein Werkzeug zur Herstellung von Tasseln, bei dem zwei Teile verstellbar aneinander gehalten sind, so dass Tasseln unterschiedlicher Länge hergestellt werden können. Auch hier besteht das Problem, dass die Schlaufen an dem Werkzeug schwierig zu schneiden sind.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Werkzeug zur Herstellung von Tasseln zu schaffen, das eine verbesserte Handhabung bei der Herstellung von Tasseln ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einem Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Werkzeug ist an einem plattenförmigen Formkörper, der von einem Faden umwickelbar ist, an mindestens einer Stirnseite des Formkörpers eine Vertiefung vorgesehen, die das Abschneiden der um das Werkzeug gewickelten Fäden erleichtert. Die Vertiefung kann sich dabei nur über einen Teil der Länge der Stirnseite erstrecken, vorzugsweise erstreckt sich die Vertiefung aber über die gesamte Länge. Durch das Einbringen einer Vertiefung an mindestens einer Stirnseite des Formkörpers kann der Benutzer die aufgewickelten Schlaufen einfach schneiden, indem ein Teil der Schere in die Vertiefung eingeführt wird, so dass dieses Teil zwischen dem Formkörper und den aufgewickelten Schlaufen angeordnet wird. Dies ermöglicht das präzise Durchführen einer Schnittes an dem aufgewickeltne Fäden mit einer geraden Schnittkante. Gleichzeitig dient die Vertiefung dazu, mit Hilfe einer Nadel oder Öse einen Faden an dem Ende an, an dem nicht aufgeschnitten werden soll, durchzuziehen, um die aufgewickelten Schlaufen zusammenzubinden. Das Zusammenbinden sollte optimalerweise vor dem Durchtrennen der Schlaufen erfolgen, da sonst alle Schlaufen auseinanderfallen. Man kann auch vor dem Wickeln einen separaten Faden in die Nut legen, und nach dem Wickeln zusammenbinden. Erst dann sollte an der gegenüberliegenden Seite mit Hilfe der Nut aufgeschnitten werden.
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Vorzugsweise ist die Vertiefung nutförmig oder V-förmig ausgebildet. Bei einer V-förmigen Vertiefung kann die keilförmige Vertiefung zur Zentrierung des Scherenteils genutzt werden, so dass ein präziser Schnitt gewährleistet wird. Bei einer nutförmigen Vertiefung können die Nutwände ebenfalls leicht aufspreizend ausgebildet sein. Die Vertiefung kann auch eine andere Form als V-förmig besitzen, beispielsweise u-förmig oder eckig ausgebildet sein.
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Die Tiefe der Vertiefung beträgt vorzugsweise zwischen 2 mm und 6 mm, so dass zumindest eine Spitze einer Schere in die Vertiefung einfach eingefügt werden kann. Die Tiefe der Vertiefung kann dabei mindestens 50 % der Dicke des plattenförmigen Formkörpers betragen, wobei der Formkörper eine Dicke zwischen 3 mm und 8 mm besitzen kann. Die Vertiefung ist vorzugsweise an allen Stirnseiten des Formkörpers vorgesehen, so dass der Benutzer an allen vier Seiten bei einem rechteckförmigen Formkörper die Schere ansetzen kann, was die Handhabung weiter vereinfacht.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind in dem Formkörper mehrere Öffnungen mit einem unterschiedlichen Durchmesser ausgebildet. An diesen Öffnungen kann optional ein Ende der Schlaufen durchgesteckt werden, um dieses dann mit einem Faden zu umwickeln. Durch die unterschiedlichen Durchmesser können die Enden der Tassel in unterschiedlicher Dicke hergestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst der Formkörper mindestens einen nach außen offenen Schlitz zum Einfügen eines Fadenendes. Vorzugsweise sind zwei nach außen offene Schlitze vorgesehen, für jedes wird dann ein Schlitz eingesetzt. Die Breite des Schlitzes kann dabei kleiner 3 mm sein, bevorzugt kleiner 1,5mm, beispielsweise zwischen 0,2 mm bis 0,9 mm. Die Länge des Schlitzes beträgt mehrere Millimeter, um eine Fixierung des Fadenendes zu gewährleisten.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Werkzeug, und
- 2 eine Seitenansicht auf das Werkzeug der 1.
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Ein Werkzeug 1 zur Herstellung von Tasseln umfasst einen Formkörper 2, der im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist und beispielsweise aus Kunststoff hergestellt werden kann. Auch andere Materialien, wie Holz oder Metall, können eingesetzt werden.
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In dem Formkörper 2 sind mehrere Öffnungen 3, 4 und 5 vorgesehen, die einen unterschiedlichen Durchmesser besitzen. In die Öffnungen 3, 4, 5 kann ein Ende einer Schlaufe aus einer Vielzahl von Fäden eingesteckt werden, um dieses Ende dann zu umwickeln. Durch die unterschiedlichen Durchmesser der Öffnungen 3, 4 und 5 können unterschiedlich dicke Tasseln hergestellt werden.
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Der Formkörper 2 weist ferner zwei nach außen offene Schlitze 6 und 7 auf, die eine Dicke kleiner 1 mm besitzen, beispielsweise zwischen 0,2 mm bis 0,9 mm, insbesondere 0,3 mm bis 0,7 mm. Die Länge der Schlitze kann in einem Bereich zwischen 10 mm bis 20 mm liegen, so dass ein Fadenende auf einfache Weise in einen der Schlitze 6 oder 7 eingesteckt werden kann.
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Als Faden können unterschiedliche Materialien eingesetzt werden. Der Faden kann einen Garn, eine Schnur, ein Seil oder ein bandförmiges Element mit einem nicht kreisförmigen Querschnitt umfassen. Alle diese Elemente sollen ein „Faden“ im Sinne dieses Gebrauchsmusters ein.
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Der Formkörper 2 ist in Draufsicht im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet und umfasst zwei längere Stirnseiten 8 und zwei kürzere Stirnseiten 9. Zur Herstellung von Tasseln kann ein Faden wahlweise um die längeren Stirnseiten 8 oder die kürzeren Stirnseiten 9 zu Schlaufen gewickelt werden. Zudem können optional unterschiedlich große Formkörper 2 vorgesehen sein, um noch mehr Größen von Tasseln herstellen zu können. Ein Set von Werkzeugen 1 kann dabei zwei und mehr unterschiedlich große plattenförmige Formkörper 2 umfassen.
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Im Bereich der Stirnseiten 8 und 9 ist jeweils eine Vertiefung 10 vorgesehen. Die Vertiefung 10 ist gemäß Figur 2 V-förmig ausgebildet und umfasst eine Tiefe T von zwei äußeren Spitzen 11 an der Stirnseite 8 oder 9 bis zu der unteren Vertiefung 10 zwischen 2 mm und 6 mm, insbesondere zwischen 3 mm und 5 mm. Die Tiefe T der Vertiefung ist damit etwa so groß wie die Dicke des Formkörpers 2, der beispielsweise zwischen 3 mm und 7 mm dick sein kann. Durch die V-förmige Form der Vertiefung 10 kann eine Schere mit einem Scherenteil zwischen die aufgewickelten Fäden und den Formkörper 2 gelangen, wobei die Schere durch die Wände der Vertiefung zentriert wird, was einen geraden exakten Schnitt ermöglicht.
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Auf dem Formkörper 2 können ferner noch Markierungen und Hinweise vorgesehen sein, beispielsweise können Angaben zum Durchmesser der Öffnungen 3, 4 und 5 vorhanden sein, um dem Benutzer einen Hinweis zur Dicke der Öffnungen und damit der Tassel zu geben. Zudem können weitere Maßangaben zur Breite und Länge des plattenförmigen Werkzeuges 2 vorgesehen werden, um dem Benutzer einen Hinweis zur Länge der hergestellten Tasseln zu geben.
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Zur Herstellung der Tasseln wird zunächst ein Faden um zwei Stirnseiten 8 oder 9 gewickelt, wobei ein erstes Fadenende an einem Schlitz 6 oder 7 fixiert wird. Nachdem die gewünschte Anzahl an Wicklungen hergestellt wurde, kann das zweite Fadenende an einem der Schlitze 6 oder 7 fixiert werden. Auf einer Seite können dann die Wicklungen zusammengebunden werden, beispielsweise durch Einführen einer Nadel mit einem weiteren Faden unter den Wicklungen hindurch. Das Zusammenbinden sollte optimalerweise vor dem Durchtrennen der Schlaufen erfolgen, da sonst alle Schlaufen auseinanderfallen können. Man kann optional auch vor dem Wickeln einen separaten Faden in die Nut legen, und nach dem Wickeln zusammenbinden. Erst dann sollte an der gegenüberliegenden Seite mit Hilfe der Nut aufgeschnitten werden.
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Anschließend können die Schlaufen an einer der Stirnseiten 8 oder 9 durch eine Schere aufgetrennt werden, wobei die Vertiefung 10 einen präzisen Schnitt ermöglicht. Die aufgeschnittenen Schlaufen können dann mit dem mittleren Abschnitt durch eine der Öffnungen 3, 4 oder 5 gesteckt werden, um dort durch eine weitere Wicklung fixiert zu werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werkzeug
- 2
- Formkörper
- 3
- Öffnung
- 4
- Öffnung
- 5
- Öffnung
- 6
- Schlitz
- 7
- Schlitz
- 8
- Stirnseite
- 9
- Stirnseite
- 10
- Vertiefung
- 11
- Spitze
- T
- Tiefe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2370814 [0002]
- US 2016/0340807 A1 [0003]