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Die Erfindung betrifft einen Mehrwegtrinkhalm gemäß dem unabhängigen Anspruch.
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Ein Trinkhalm gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Röhrchen, mit dem sich Flüssigkeiten ansaugen lassen, um diese zu verzehren. Dazu wird ein Trinkhalm im Glas mit einem Endstück unter die Flüssigkeitsoberfläche getaucht und aus dem anderen Endstück das Getränk herausgesogen.
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Trinkhalme sind als Einwegprodukte, hauptsächlich aus dünnwandigen Kunststoffen wie Polyethylen oder Polypropylen bestehend, weit verbreitet. Derartige Trinkhalme werden oft unachtsam weggeworfen, wodurch sich eine große Umweltbelastung in Form von Plastikmüll ergibt.
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Derartigem Müll entgegenzuwirken hat sich die „Zero-Waste“ Bewegung zur Aufgabe gemacht. Dabei wird versucht im Alltag auftretendem Müll schon vorbeugend entgegenzuwirken. Im einfachsten Fall wird beim Einkauf auf Einwegverpackungen, wie Plastiktüten, verzichtet oder auch die Verwendung von Primärverpackungen, zum Beispiel von Nudeln, durch Abfüllen in Gläser vermieden. Daraus ergibt sich auch die Aufgabe, Einweggegenstände, wie einen Trinkhalm, wiederverwendbar zu machen.
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Im Stand der Technik ist in der
DE 153 24 12 ein biegsamer Trinkhalm aus einem elastischen Kunststoffmaterial bekannt, der einfach und billig herzustellen sein soll. Der dort gezeigte Trinkhalm wird als derart elastisch beschrieben, dass er bei einer seitlichen Krafteinwirkung nicht knickt, sondern sich nur verbiegt. Die Reinigung dieses Trinkhalmes ist vor allem problematisch hinsichtlich der Wellungen in Radialrichtung, die sich in der Praxis nicht gründlich reinigen lassen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung einen Trinkhalm bereitzustellen, der die Nachteile des Stands der Technik überwindet und insbesondere zum Wiederverwenden ausreichend stabil ist sowie gut gereinigt werden kann.
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Die Aufgabe wird durch einen Trinkhalm gemäß dem unabhängigen Anspruch gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Die Erfindung umfasst einen Mehrwegtrinkhalm aus einem umweltschonenden Material, wobei der Mehrwegtrinkhalm eine Länge im Bereich von 15 cm bis 25 cm, einen Innendurchmesser im Bereich von 3 mm bis 15 mm und einen Außendurchmesser im Bereich von 6 mm bis 18 mm hat. Der Mehrwegtrinkhalm hat eine sich über die gesamte Länge erstreckende glatte Innenfläche. Der Mehrwegtrinkhalm besteht aus einem Material umfassend bruchfestes Glas (z. B. Aluminium-Silikat-Glas), Glaskeramik, Edelstahl, kohlefaserverstärkten Kunststoff, glasfaserverstärkten Kunststoff oder Kombinationen davon. Die vorgeschlagene Materialauswahl erlaubt es in Kombination mit der glatten (nicht geriffelten) Innenfläche, den Mehrwegtrinkhalm zuverlässig sauber zu reinigen. Auf diese Art und Weise kann der Mehrwegtrinkhalm mit üblicherweise in der Gastronomie vorhandenen Spülmaschinen und Bürsten gereinigt werden.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt ist die Länge 15 cm, 20 cm oder 25 cm. Diese Auswahl ermöglicht die Verwendung in allen üblichen Glasgrößen.
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Besonders bevorzugt ist der Innendurchmesser 3 mm, 4 mm, 5 mm, 6 mm, 7 mm, 8 mm, 10 mm, 12 mm oder 15 mm. Der Innendurchmesser bestimmt die Durchflussmenge und wird insbesondere bei mit Eis verzehrten Getränken groß gewählt. Die Durchmessergrößen im unteren Bereich sind vor allem für Kinder geeignet.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Kombination ist der Innendurchmesser 7 mm, der Außendurchmesser 10 mm und die Wandstärke 1,5 mm.
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Bevorzugt umfasst der Mehrwegtrinkhalm einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt. Der erste Abschnitt ist gegenüber dem zweiten Abschnitt abgewinkelt angeordnet.
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Ein weiterer vorteilhafter Aspekt sieht vor, dass der erste Abschnitt unter einem Winkel im Bereich von 15° bis 80° relativ zu dem zweiten Abschnitt angeordnet ist. Dieser Winkelbereich erlaubt ein gutes Reinigen des Mehrwegtrinkhalms.
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Ein anderer besonders bevorzugter Aspekt sieht vor, dass der erste Abschnitt kürzer als der zweite Abschnitt ist. Der längere Abschnitt kann insbesondere bei großen Gläsern in das Glas reichen und der kürzere Abschnitt wird zum Mund geführt.
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Besonders vorteilhaft umfasst der Mehrwegtrinkhalm genau eine erste Endöffnung und eine zweite Endöffnung. Die in das Glas reichende zweite Endöffnung kann zum Rühren ausgebildet sein, zum Beispiel indem diese einen zum Umrühren geeigneten kugelförmigen oder löffelförmigen Endabschnitt aufweist.
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Ein vorteilhafter Aspekt sieht dabei vor, dass der Innendurchmesser der ersten Endöffnung und der Innendurchmesser der zweiten Endöffnung verschieden sind.
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Die Endöffnung mit dem großen Innendurchmesser ist vorteilhaft, wenn Eiswürfel im Glas sind, die die Öffnung teilweise verschließen.
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Damit ist es besonders bevorzugt, wenn die erste Endöffnung einen kleineren Innendurchmesser als die zweite Endöffnung hat.
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Ein anderer Aspekt sieht vor, dass die erste Endöffnung und die zweite Endöffnung jeweils endseitig abgerundet ausgebildet ist. Die Ausgestaltung der abgerundeten Endöffnungskante kann insbesondere bei thermischen Trennungsverfahren erfolgen.
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Besonders bevorzugt hat zumindest ein Außenflächenabschnitt eine strukturierte Oberfläche. Die strukturierte Oberfläche kann einen geriffelten Abschnitt oder Kanten umfassen. Die strukturierte Oberfläche erlaubt ein einfaches Greifen des Mehrwegtrinkhalms und kann optisch ansprechend gestaltet sein.
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Ein weiterer bevorzugter Aspekt sieht vor, dass die Innenfläche spiralförmig ausgebildet ist. Dabei verläuft die Innenfläche nicht parallel zur Außenfläche. Die entlang der Innenfläche spiralförmig geführte Flüssigkeit kann einen optisch ansprechenden Effekt darstellen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Beispielen näher erläutert. Identische Bezugszeichen betreffen die gleichen Merkmale in allen Figuren.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mehrwegtrinkhalms; und
- 2a-2b eine Draufsicht auf die jeweilige Endöffnungen des Mehrwegtrinkhalms aus 1.
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In 1 ist ein Mehrwegtrinkhalm 1 gemäß einem Beispiel der Erfindung dargestellt.
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Damit der Mehrwegtrinkhalm 1 sauber gereinigt werden kann, soll dieser aus einem harten und wenig Rückstände aufnehmenden Material, insbesondere aus bruchfestem Glas, Glaskeramik, Edelstahl, kohlefaserverstärkten Kunststoff, glasfaserverstärkten Kunststoff oder Kombinationen dieser Materialien, bestehen.
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Das gut zu reinigende Material erlaubt es, in Kombination mit einer durchgehenden glatten Innenfläche 111 einen Mehrwegtrinkhalm 1 bereitzustellen, der in, in der Gastronomie üblicherweise vorhandenen, Spülmaschinen bzw. mit üblichen Bürsten gereinigt werden kann.
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Im gezeigten Beispiel ist der Innendurchmesser 132, 142 7 mm, der Außendurchmesser 131, 141 10 mm und die Wandstärke 1,5 mm, wobei die weiteren angegebenen Maße auch in der hier gezeigten Variante vorteilhaft realisierbar sind.
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Bei dem Mehrwegtrinkhalm ist ein erster Abschnitt 11 gegenüber einem zweiten Abschnitt 12 abgewinkelt angeordnet. Der Winkel beträgt hier ca. 90° was einerseits gut zum Trinken ist und andererseits das Durchführen der Reinigungsbürste nicht behindert. Der erste Abschnitt 11 ist gegenüber dem zweiten Abschnitt 12 kürzer, so dass eine erste Endöffnung 14 mit dem Mund berührt wird und eine zweite Endöffnung 13 im Glas unter die Flüssigkeit getaucht wird. Die erste Endöffnung 14 und die zweite Endöffnung 13 sind jeweils endseitig abgerundet ausgebildet.
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Der Außenflächenabschnitt 121 hat eine strukturierte Oberfläche, um die Handhabung zu verbessern.
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Eine Variante für die Gestaltung des Mehrwegtrinkhalms 1 im Inneren ist den Fig. 2a und 2b zu entnehmen, die jeweils eine glatte Oberfläche darstellen. In 2a ist eine zweite Endöffnung 13 gezeigt und in 2b eine erste Endöffnung 14.
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Der Innendurchmesser 142 der ersten Endöffnung 14 ist kleiner als der Innendurchmesser 132 der zweiten Endöffnung 13. Dabei hat die erste Endöffnung 14 einen stärkeren Rand als die zweite Endöffnung 13, indem bei gleichem Außendurchmesser 141, 131 der Innendurchmesser 142 kleiner gewählt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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