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Die Erfindung betrifft einen vielseitigen Elastomerschwamm zum Auftragen einer kosmetischen Substanz nach der Präambel von Anspruch 1:
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Noch heute wird die Gesichtskosmetik meist mit dem typischen Kosmetik-Applikator aufgetragen, der aus einem Pinsel und einem länglichen Stiel besteht. Der Schaft dient als Verbindung zu einem zusätzlichen Griff oder er ist der Griff selbst.
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Diese typischen Kosmetik-Applikatoren sorgen dafür, dass die Finger nicht mit den aufzutragenden Kosmetika in Berührung kommen. Andererseits ist es schwierig, mit solchen Applikatoren eine sehr präzise Applikation zu gewährleisten, da jedes kleine Zittern der Hand durch den relativ langen Stiel verstärkt wird. Es entsteht also eine ziemlich starke, aber unerwünschte Bewegung der Bürste.
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Aus diesem Grund haben viele Anwender den Wunsch, Kosmetika mit einem stielfreien Applikator auf die Gesichtshaut aufzutragen, der direkt mit den Fingern gegriffen werden kann, so dass die Finger dem zu behandelnden Gesichtsbereich sehr nahe kommen, was eine bessere Kontrolle des Applikationsprozesses ermöglicht.
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In solchen Fällen ist es üblich, die kosmetische Masse mit einem Schwamm auf die Gesichtshaut aufzutragen. Hierfür sind bereits eine Reihe von unterschiedlich geformten Schwämmen bekannt, insbesondere mehr oder weniger „tropfen- oder eiförmige“ Schwämme erfreuen sich großer Beliebtheit.
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Ein solcher Schwamm hat für den Anwender den Vorteil, dass er meist eine Vielzahl unterschiedlicher Oberflächen mit unterschiedlicher Krümmung bietet, so dass eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Anwendungsbedürfnisse erfüllt werden kann, indem der Schwamm in die entsprechende Position gegen die zu behandelnde Gesichtshaut geführt wird.
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Zudem lässt sich das Schwammmaterial leicht verformen, so dass der Anwender den Schwamm mit einem Fingerdruck in die gewünschte Form drücken kann.
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Typischerweise bestehen solche Schwämme aus einem Schaumstoff mit offenen Poren.
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Die bekannten Schwämme mit offenen Poren verursachen Probleme, da die kosmetische Masse dazu neigt, vom Schwamm aufgenommen zu werden und immer tiefer in den Schwamm einzudringen.
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Aus diesem Grund müssen solche Schwämme aus hygienischen Gründen relativ häufig entsorgt werden. Alternativ müssen sie einer allgemeinen Reinigung unterzogen werden, z.B. durch Waschen in der Waschmaschine. Es dauert ziemlich lange, bis ein solcher Schwamm vollständig getrocknet und „wieder einsatzbereit“ ist.
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ZU LÖSENDES PROBLEM
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Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der Erfindung, einen länger haltbaren Applikator vorzusehen, der die vielfältigen Vorteile des Schwammapplikators bietet.
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ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
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Die Lösung wird mithilfe eines Schwammapplikators, wie von Anspruch 1 skizziert, bereitgestellt.
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Ein Schwammapplikator im Sinne der Erfindung trägt keine Borsten.
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Außerdem ist ein Schwammapplikator im Sinne der Erfindung in jedem Fall ein Applikator, der aus einem Applikatorkörper besteht, der nicht mit einem Schaft oder einem vom Applikatorkörper beabstandeten Griff verbunden ist. Stattdessen verkörpert der Schwammapplikator selbst eine griffige Oberfläche.
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Durch das entsprechende Design des Applikators wird die Greiffläche beim Auftragen nicht unbedingt verschmiert - auch wenn kein definierter Rand (evtl. in Form der Aussparung oder Platte) zwischen der Applikatorfläche und der Greiffläche vorhanden ist. Stattdessen fügt sich die Applikatoroberfläche in den meisten Fällen nahtlos in die Greiffläche ein. In den meisten Fällen ist die Greiffläche aus dem gleichen Material wie der Rest des Applikatorkörpers.
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Dabei wird durch den Applikatorkörper das erste nicht-zelluläre Material hergestellt. Das bedeutet, dass das Material des Applikatorkörpers kontinuierlich ist, d.h. es bietet keine (im Wesentlichen keine) makroskopischen Kanäle oder Poren, durch die das kosmetische Material in das Innere des Applikatorkörpers gelangen könnte.
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Das Material des Applikatorkörpers ist so weich, dass es mit den Fingern mindestens 5 mm senkrecht zur Oberfläche des Applikatorkörpers zusammengedrückt werden kann.
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Der Applikatorkörper bildet eine gewölbte Oberfläche. Normalerweise weist die gewölbte Fläche oder zumindest der größte Teil davon eine kontinuierliche Krümmung in Richtung zweier rechteckig zueinander stehender Raumachsen auf.
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Vorzugsweise ist die gewölbte Oberfläche im Wesentlichen konvex. Ein Teil dieser gewölbten Oberfläche bildet eine Greiffläche, während ein anderer Teil dieser gewölbten Oberfläche eine erste Applikationsfläche bildet.
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Dabei trägt der Applikatorkörper mindestens die zweite Applikationsfläche, die aus einem zweiten Material besteht, das sich vom ersten für den Applikatorkörper verwendeten Material unterscheidet.
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Da der Applikatorkörper aus einem nicht-zellulären Material besteht, kann er leicht gereinigt werden. Das gilt für den gesamten Applikator, auch wenn das zweite Material ein poröses Material ist. Denn das Design des Applikatorkörpers ermöglicht es, dass das zweite Material nur eine dünne Schicht oder Matte bildet, die sich leicht reinigen lässt und bei der Reinigung recht schnell trocknet.
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Mit anderen Worten, auch wenn das zweite Material ein zelluläres Material ist, ist es nicht mehr möglich, dass das kosmetische Material immer tiefer in den kosmetischen Applikatorkörper eindringt. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber den bekannten Schwammapplikatoren.
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Gleichzeitig bietet der Applikatorkörper ein sehr vielseitiges Anwendungs- und Applikationsverhalten, da er von Natur aus mindestens zwei verschiedene Applikationsflächen bietet, während der Applikatorkörper mit den Fingern zusätzlich zumindest ein wenig verformt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, zumindest eine Feinabstimmung der Krümmung der Applikationsfläche durch Zusammendrücken und Verformen des Applikatorkörpers zwischen den ihn haltenden Fingern zu erreichen.
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VARIANTE
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In besonderen Fällen ist eine Modifikation vorteilhaft, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der kosmetische Applikator aus einem kompressiblen Applikatorkörper aus einem ersten (schwammartigen) Material besteht, während das zweite Material ein nicht-poröses Material ist, vorzugsweise in Form eines Silikonmaterials oder eines anderen weichen elastischen Materials. Darüber hinaus ist diese Alternative völlig identisch mit der Ausführung mit dem Applikator aus dem nicht-zellulären Material, so dass auch alle anderen durch diese Anmeldung offenbarten technischen Merkmale durch diese alternative Ausführung realisiert werden können.
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Für diese Variante wird ein eigenständiger Schutz mit oder ohne den zusätzlichen materiellen Inhalt der hier entworfenen Unteransprüche beansprucht.
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Mit anderen Worten: Das Recht ist vorbehalten, Schutz für einen anderen Hauptanspruch in der Formulierung des heutigen Anspruchs 1 zu beanspruchen, innerhalb dessen das Wort „nicht zellulär“ durch das Wort „zellulär“ ersetzt ist.
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Figurenliste
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- 1 zeigt die erste bevorzugte Ausführung des erfinderischen Schwammapplikators bei der Handhabung.
- 2 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführung des erfinderischen Schwammapplikators bei der Handhabung.
- 3 zeigt die bevorzugte Ausführung gemäß 2 schräg von vorne gesehen.
- 4 zeigt die bevorzugte Ausführung gemäß 2 von unten gesehen.
- 5 zeigt einen Querschnitt durch die bevorzugte Ausführung gemäß 2 unter übersichtlicherer Darstellung der Platte und der Matte, die die zweite Applikationsfläche bildet.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt eine erste bevorzugte Ausführungsform.
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Wie 1 deutlich zeigt, bilden mehr als 50 % der Außenfläche des Applikatorkörpers 2 eine gewölbte Fläche 3, die hier im Wesentlichen konvex ist. Wie 1, 2 zeigen, bildet die gewölbte Oberfläche 3 eine erste Applikationsfläche 4. Diese erste Applikationsfläche 4 zeigt eine möglichst gleichmäßige, aber in den meisten Fällen nicht konstante Krümmung in zwei zueinander senkrechten Richtungen, siehe 1.
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Die erste Applikationsfläche 4 kann jedoch - wie in 1 dargestellt - so gestaltet werden, dass sie sich nahtlos in eine Greiffläche 5 einfügt.
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Wie der Pfeil K und die sichtbare Verformung unter dem Finger des Benutzers zeigt, ist das Material des Applikatorkörpers 2 so elastisch - gummiartig - dass es in Richtung senkrecht zur lokalen Oberfläche mindestens 5 mm zusammengedrückt werden kann. Diese „Verformungsfähigkeit“ gilt nicht nur für die Greiffläche 5, sondern insbesondere auch für die Applikationsfläche 4.
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Zusätzlich trägt der Applikatorkörper 2 eine zweite Applikationsfläche 6, die hier im Wesentlichen plan ist. In diesem Fall wird die zweite Applikationsfläche 6 durch einen im Wesentlichen ebenen Teil des Applikatorkörpers 2 realisiert. Auf diesen ebenen Teil wird eine Matte 7 aus einem zweiten Material geklebt. Anstelle oder zusätzlich zum Kleben kann auch eine formschlüssige Verbindungstechnik zwischen der Matte 7 und dem Applikatorkörper 2 verwendet werden.
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In diesem Fall kann die Matte 7 aus einem porösen Schaumstoff bestehen. Da die Matte 7 eher dünn ist, vorzugsweise im Bereich zwischen 3 mm und 15 mm, lässt sie sich trotz ihres porösen Charakters leicht reinigen und trocknen.
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Die 2 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform des Applikators 1.
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Dieser Applikator 1 ist im Wesentlichen derselbe wie in 1 dargestellt. Der einzige Unterschied besteht darin, dass dieser zweite Applikator die dritte Applikationsfläche 8 trägt.
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Auch diese dritte Applikationsfläche 8 ist vorzugsweise plan. Diese dritte Applikationsfläche 8 kann durch ein anderes Material als das erste Material des Applikatorkörpers 2 verkörpert sein - anders als in 2 dargestellt, wo die dritte Applikationsfläche 8 durch den Applikatorkörper 2 selbst verkörpert wird, was für bestimmte Zwecke von Vorteil sein kann.
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Wird ein anderes Material für den dritten Applikator gewählt, kann dieses Material manchmal das gleiche sein wie das Material der 2. Ansonsten ein 3. Material, das zur Realisierung der verwiesenen Applikationsfläche verwendet wird.
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Vorzugsweise definieren die zweite und dritte Applikationsfläche 6, 8 Ebenen mit unterschiedlicher Orientierung im Raum, wie am besten durch den Vergleich von 2, 3 und 4 visualisiert.
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In dem in 2 gezeigten Fall definiert die dritte Applikationsfläche 8 eine gedachte Ebene, die zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der durch die dritte Applikationsfläche 8 definierten gedachten Ebene steht.
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Interessant ist ein sehr bevorzugtes Design des Applikatorkörpers 2, das hilft, die Matte 7 zu verkleben und dauerhaft zu fixieren, wodurch eine zweite oder eine zusätzliche Applikationsfläche entsteht.
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Zur Unterstützung der Verklebung bildet der Applikatorkörper 2, wie oben bereits erwähnt, eine im Wesentlichen ebene Trägerfläche P, siehe 5.
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Diese im Wesentlichen ebene Trägerfläche P nimmt die darauf geklebte Matte 7 auf. Die ebene Trägerfläche P wird von einem erhobenen Rand 9 begrenzt, die über und um die Trägerfläche P ansteigt, siehe 5. Dieser Rand 9 kann den richtigen und präzisen Klebstoffauftrag und die richtige Positionierung der Matte 7 erleichtern. Außerdem verhindert es, dass die Matte 7 von der ebenen Trägerfläche P zu leicht abgezogen werden kann.
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Ein bevorzugter Punkt ist es, die Dicke der Matte 7 so zu wählen, dass die Matte 7 immer so hoch wie oder vorzugsweise höher als der erhobene Rand 9 ist - so wird verhindert, dass der Rand 9 unerwünschten Kontakt mit der Haut hat, der den haptischen Eindruck, den der Schwammapplikator 1 beim Auftragen vermittelt, verschlechtern würde.
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Schließlich müssen die bevorzugten Materialien hervorgehoben werden. Der Applikatorkörper 2 wird vorzugsweise aus Silikon hergestellt. Andere nicht so bevorzugte, aber denkbare Materialien sind PU, SBR, NBR (oder eine Mischung der letzten beiden) und Latex. In bestimmten Fällen kann ein PE genommen werden.
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Es hat sich unerwartet herausgestellt, dass der haptische Eindruck während der Applikation und die Präzision der Applikation deutlich verbessert werden, wenn der Applikator 1 eher schwer ist - viel schwerer als ein typischer, poröser Schwammapplikator. Auf diese Weise wird ein kleines, fast unvermeidliches Zittern der Hand des Benutzers gedämpft. Aus diesem Grund ist es eindeutig vorzuziehen, dass der Applikatorkörper 2 aus einem massiven Material mit einem spezifischen Gewicht von mehr als 0,9 g/cm3 und vorzugsweise weniger als 1,5 g/cm besteht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Applikator
- 2
- Applikatorkörper
- 3
- gewölbte Oberfläche
- 4
- erste Applikationsfläche
- 5
- Greiffläche
- 6
- zweite Applikationsfläche
- 7
- Matte
- 8
- dritte Applikationsfläche
- 9
- erhobener Rand
- 10
- Klebstoff
- P
- Trägerfläche