-
Die Erfindung betrifft eine Bautreppe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Gattungsgemäße Bautreppen werden in der Regel im Rohbau eingesetzt, bevor die eigentliche Treppe in das Treppenhaus eingebaut wird. Solche Bautreppen müssen vor allem so beschaffen sein, dass sie sich leicht installieren lassen. Weiter ist zu berücksichtigen, dass die Verlegung von Estrich und Putzarbeiten im Treppenhaus möglich sein müssen und nicht behindert werden. Zudem muss die Bautreppe so flexibel sein, dass sie für unterschiedliche Geschosshöhen wie auch unterschiedliche Treppenhausabmessungen verwendet werden kann.
-
Eine bekannte Bautreppe der eingangs genannten Art verwendet dabei einen unteren ersten Treppenabschnitt und einen oberen zweiten Treppenabschnitt, die über einen Mittelabschnitt miteinander verbunden sind. Der Mittelabschnitt weist an seinen Enden jeweils Auszüge auf, welche Befestigungsabschnitte zur Aufnahme in Bohrungen in den Wänden des Treppenhauses aufweisen. Diese Auszüge bestehen in der Regel aus Metallstangen, die aus der Stirnseite des Mittelabschnitts ausgezogen werden können. Je breiter das Treppenhaus ist, desto weiter müssen die entsprechenden Metallstangen ausgezogen werden. Die beiden Treppenabschnitte sind bei dieser Ausführungsform am Mittelabschnitt befestigt, sodass je nach Breite des Treppenhauses - also je nachdem, wie weit die Auszüge ausgezogen sind - die Treppenabschnitte folglich mehr oder weniger weit von den Seitenwänden des Treppenhauses entfernt liegen.
-
Dies ist besonders dann störend, wenn von der Bautreppe aus Putzarbeiten an den Treppenhauswänden vorgenommen werden sollen, denn bei größeren Auszuglängen wird der Abstand des Treppenabschnitts zur Wand so groß, dass entsprechende Arbeiten an der Wand dadurch erschwert oder gar nicht möglich sind.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Bautreppe der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass der Abstand insbesondere der Treppenabschnitte zur benachbarten Wand des Treppenhauses sich auch bei verschieden breiten Treppenhäusern nicht ändert bzw. konstant gehalten werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bautreppe der eingangs genannten Art anzugeben, mit der insbesondere eine flexible Anbindung der Treppenabschnitte zu beiden Längsseiten des Mittelabschnitts möglich ist. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bautreppe der eingangs genannten Art anzugeben, welche auch nach Fertigstellung der Estricharbeiten und einer Erhöhung des Bodenniveaus nicht demontiert werden muss.
-
Die oben genannte(n) Aufgabe(n) wird/werden durch eine Bautreppe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
-
Die zur vorübergehenden Installation in einem Treppenhaus vorgesehene Bautreppe umfasst erfindungsgemäß einen ersten, unteren Treppenabschnitt, einen zweiten, oberen Treppenabschnitt und einen, insbesondere wenigstens eine Stufe umfassenden Mittelabschnitt. Letzterer verbindet den ersten Treppenabschnitt und den zweiten Treppenabschnitt und weist dabei wenigstens einen ersten Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Mittelabschnitts an einer ersten Treppenhauswand und wenigstens einen zweiten Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Mittelabschnitts an einer zweiten Treppenhauswand auf. Letztere kann insbesondere der ersten Treppenhauswand gegenüberliegen. Der Mittelabschnitt weist als Tragstruktur eine Mehrzahl, insbesondere zwei, parallel zueinander angeordnete Tragelemente auf, an deren Enden die Befestigungsabschnitte angeordnet sind. Die Tragelemente können bevorzugt als Tragholme ausgebildet sein. Auf diese Weise wird die erfindungsgemäße Bautreppe äußerst flexibel, da insbesondere die wenigstens zwei Tragelemente unabhängig voneinander ausgebildet sein können, sodass seitens des Benutzers der Abstand zwischen den wenigsten zwei Tragelementen grundsätzlich beliebig gewählt werden kann. So kann der obere Treppenabschnitt bei beliebiger Treppenhausgeometrie immer an die Schmalseiten der Geschossdecken angelegt werden.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass einer oder mehrere der Befestigungsabschnitte gegenüber den Tragelementen verschieblich und arretierbar ausgebildet ist/sind. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Bautreppe auch an eine beliebige Treppenhausbreite angepasst werden, indem die entsprechenden Befestigungsabschnitte gegenüber den Tragelementen verschoben und in der gewünschten Stellung arretiert werden. Dazu können Arretierelemente, insbesondere Schrauben, verwendet werden.
-
Nach bevorzugter Ausführung ist hierzu an wenigstens einem Endabschnitt der Tragelemente jeder der Befestigungsabschnitte jeweils an einem Verschiebeelement angeordnet. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das oder die Verschiebeelemente außen auf den oder die jeweiligen Endabschnitte der Tragelemente aufgeschoben ist/sind. Dies ermöglicht, dass insbesondere die beiden Treppenabschnitte an diesen Verschiebeelementen befestigt werden können. Dies bedeutet auch, dass selbst beim Verschieben der Verschiebeelemente der Abstand zwischen Treppenhauswand und Treppenabschnitt konstant bleibt. Auf diese Weise lässt sich also erreichen, dass ein definierter Abstand zwischen Treppenabschnitten und Treppenhauswand bei beliebiger Treppenhausgeometrie sichergestellt werden kann. Dies erleichtert insbesondere die Arbeiten an der Treppenhauswand.
-
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass wenigstens einer der Treppenabschnitte an wenigstens einem der Verschiebeelemente, insbesondere lösbar, befestigt oder befestigbar ist. Insbesondere durch die lösbare Befestigung an den Verschiebeelementen können die Treppenabschnitte sowohl an einem Tragelement als auch am wenigstens einen anderen Tragelement befestigt werden. Dies schafft eine wesentlich flexiblere Anbindung der Treppenabschnitte am Mittelabschnitt, sodass sich die erfindungsgemäße Bautreppe noch individueller an das Treppenhaus anpassen lässt.
-
Auch kann vorgesehen sein, dass die Treppenabschnitte im Wesentlichen aus Holz oder einem Holzersatzstoff ausgebildet sind. Die Treppenabschnitte lassen sich auf diese Weise einfach und kostengünstig herstellen. Grundsätzlich können die beiden Treppenabschnitte als Standardfertigteil in dem Bautreppenbausatz zusammen mit den beiden separaten Tragelementen zur Verfügung gestellt werden. Auf der Baustelle müssen zur Installation der Bautreppe dann lediglich noch entsprechende, den Maßen des Treppenhauses angepasste Bretter oder Plattenelemente zugeschnitten werden, die dann zur Verbindung der beiden Tragelemente verwendet werden. Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass die wenigstens zwei Tragelemente und/oder die Verschiebeelemente über Plattenelemente miteinander verbunden sind. Die Plattenelemente können natürlich jedes beliebige Material umfassen, welches hinreichend tragfähig für die Begehung der Bautreppe ist. Bevorzugt ist natürlich auch hier ein Holzmaterial oder Holzersatzstoff.
-
Bei Bodenarbeiten, insbesondere Estricharbeiten ändert sich das Bodenniveau im Laufe des Bauprozesses. Dies hat Auswirkungen auf die Lage des unteren Absatzes des ersten Treppenabschnitts. Bei der Installation wird die Bautreppe mit dem Mittelteil in der Treppenhauswand verankert. Der untere Absatz des ersten Treppenabschnitts bekommt dadurch eine definierte Höhe. Diese muss so gestaltet sein, dass der untere Bereich der Treppe bei Verlegung des Estrichs nicht im Weg steht. Folgerichtig muss der untere Absatz bei Installation der Treppe vor Estrichverlegung „in der Luft“ hängen. Um trotzdem die erfindungsgemäße Bautreppe begehen zu können, ist nach einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bautreppe vorgesehen, dass sie ein oder eine Mehrzahl mit dem ersten Treppenabschnitt lösbar verbindbare(s) Stufenelement(e) umfasst. Ein solches Stufenelement kann dann am unteren Bereich des unteren Treppenabschnitts angesetzt werden und bildet eine Stufe, die zum Einstieg in die Treppe geeignet ist. Auch können mehrere Stufen unterschiedlicher Höhe vorgesehen sein. In diesem Fall werden beispielsweise zwei Treppenstufen unterschiedlicher Höhe vor der unteren Stufe des unteren Treppenabschnitts platziert. Nach Verlegung des Estrichs und Anhebung des Bodenniveaus kann dann beispielsweise die höhere der beiden Stufen entfernt werden.
-
Um die Tragfähigkeit der erfindungsgemäßen Bautreppe zu gewährleisten, kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Tragelemente aus Metall, insbesondere aus einem Vierkantmetallrohr, ausgebildet sind. Natürlich sind auch andere Materialien denkbar, die die entsprechenden Trageeigenschaften aufweisen. Auch kann ein Tragelement lediglich aus einem im Querschnitt C-förmigen oder L-förmigen Profil ausgebildet sein.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die Befestigungsabschnitte Bolzen auf, die zur Aufnahme in Bohrungen in Treppenhauswänden ausgebildet sind. Die Bolzen sollten vorteilhafter Weise einige Zentimeter lang sein, um ausreichend Halt in der Treppenhauswand zu finden.
-
Bei der Installation der erfindungsgemäßen Bautreppe entsteht ein Treppenhaus mit einem Boden und einer Geschossdecke, zwischen denen Treppenhauswände und die oben beschriebene Bautreppe angeordnet sind. Dabei sind bevorzugt in zwei gegenüberliegenden Treppenhauswänden Bohrungen angeordnet, in die die Befestigungsabschnitte der Tragelemente eingreifen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 - 5 näher erläutert.
- 1 - zeigt eine perspektivische Ansicht auf ein Treppenhaus mit einer erfindungsgemäßen Bautreppe,
- 2 - zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Bautreppe,
- 3 - zeigt eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes Tragelement,
- 4 - zeigt eine Seitenansicht auf den unteren Bereich der Erfindung gemessen Bautreppe mit zwei vorgesetzten Stufenelementen,
- 5 - zeigt einen Ausschnitt im unteren Bereich des unteren Treppenabschnitts mit einem vorgesetzten Stufenelement.
-
In 1 bezeichnet 1 den Boden des Treppenhauses, in welchem eine erfindungsgemäße Bautreppe 6 installiert ist. Man erkennt Treppenhauswände 3, 4, 5 und die Bautreppe 6, welche im gezeigten Beispiel an den beiden gegenüberliegenden Treppenhauswänden 3 und 5 mit dem Mittelteil 63 verankert ist. An das Mittelteil 63 schließt sich im oberen Bereich ein oberer Treppenabschnitt 62 an, welcher ins Obergeschoss führt, das hier lediglich durch die Geschossdecke 2 angedeutet ist. Weiter schließt sich am Mittelteil 63 auch ein unterer Treppenabschnitt 61 an, der in Richtung Boden 1 führt. Dieser Abschnitt 61 hängt gegenüber dem Niveau des Bodens 1 in der Luft, weswegen am unteren Teil des Treppenabschnitts 61 das Stufenelement 67 und davor etwas niedriger das Stufenelement 66 vorgesetzt sind. Bevorzugt sind die Stufenelemente 66, 67 mit dem Treppenabschnitt 61 lösbar zu verbinden. Dieser kann zum Beispiel seitliche Führungen aufweisen, auf welche die Stufenelemente 66, 67, insbesondere von oben, aufgeschoben werden können.
-
In 2 sind wieder die Treppenhauswände 3, 4, 5 durch Linien angedeutet. Der Mittelteil 63 weist zwei Tragholme 64, 65 auf (es können auch mehr als zwei Tragholme sein), die beispielsweise Stufen 64b, 64c bzw. 65b, 65c aufweisen können. Die Tragelemente werden nachfolgend nicht einschränkend als Tragholme bezeichnet. Die Zahl der Stufen ist beliebig. An den den Wänden 3 und 5 zugewandten Endabschnitten 64a, 64d bzw. 65a, 65d der Tragholme 64, 65 sind entsprechende Verschiebeelemente 64f, 64e bzw. 65f, 65e auf die jeweiligen Endabschnitte aufgeschoben. Diese Verschiebeelemente 64f, 64e bzw. 65f, 65e können gegenüber den Endabschnitten der Tragholme 64, 65 verschoben werden (vgl. 3 Pfeil X am Beispiel des Tragholms 65) und lassen sich in jeder Verschiebestellung mittels eines Arretierelements 64j, 65j (beispielsweise Schrauben) am jeweiligen Tragholm 64, 65 arretieren. Gleichzeitig dienen die Verschiebeelemente 64f, 64e bzw. 65f, 65e zur Anbindung der Treppenabschnitte 61 bzw. 62. Am äußersten Ende der Verschiebeelemente 64f, 64e bzw. 65f, 65e sind bevorzugt bolzenförmige Befestigungselemente 64h, 64g, 65h, 65g angeordnet, die in entsprechende Bohrungen 51, 31 bzw. 52, 32 in die Wände 5 bzw. 3 eingreifen, sodass der Mittelteil 63 an den Wänden 3, 5 verankert ist.
-
Bei dieser Konfiguration wird nun ermöglicht, dass durch das Verschieben der Verschiebeelemente und mit ihnen auch der Treppenabschnitte 61, 62 ein fester Abstand a1 zwischen der Wand 5 und dem Treppenabschnitt 62 und ein fester Abstand a2 zwischen der Wand 3 und dem Treppenabschnitt 61 einstellbar ist. Genauso lässt sich durch Lage der Bohrungen 51, 52 bzw. 31, 32 auch der Abstand a3 des Mittelabschnitts 63 zur Rückwand 4 festlegen. Auf diese Weise kann jeder beliebige Abstand eingestellt werden, es können aber auch die Abstände a1 und a2 beispielsweise gleich sein. Bevorzugt liegen a1 und a2 zwischen 15 und 25 cm.
-
In der Seitenansicht der 4 ist der untere Teil des Treppenabschnitts 61 mit den Stufenelementen 67 und 66 und einem Bodenniveau 1 gezeigt. Die untere Treppenstufe des unteren Treppenabschnitts 61 hängt dabei in der Luft, sodass das Stufenelement 67 den Treppenabschnitt 61 ergänzt. Ein weiteres, etwas niedrigeres Stufenelement 66 ist vor dem Stufenelement 67 angeordnet. Im Laufe von Bodenarbeiten, insbesondere der Estrichverlegung steigt das Bodenniveau auf das Niveau 1' an, wie es in 5 dargestellt ist. In diesem Fall würde das in 4 gezeigte Stufenelement 67 wie auch das Stufenelement 66 relativ zum Treppenabschnitt 61 in Pfeilrichtung P2 bzw. P1 angehoben. Da sich dann das höhere Stufenelement 67 etwa auf der Höhe der untersten Stufe des Treppenabschnitts 61 befände, kann dieses entfernt werden, sodass nur noch das kleinere Stufenelement 66 vor den Treppenabschnitt 61 gesetzt wird. Auf diese Weise lässt sich die erfindungsgemäße Bautreppe an unterschiedliche Bodenniveaus nachträglich anpassen.