DE202018004463U1 - Ergo-dynamisches Befestigungssystem der Ruderschuhe (einzeln oder paarweise) auf einem festen Stemmbrett zur optimierten, natürlichen Kraftübertragung im Rennruderboot: Speedstretcher - Google Patents

Abstract

Einrichtungssystem bestehend aus einer auf einem Wippenbock (4) gelagerten Befestigungsplatte (6) für festmontierte Ruderschuhe, die gemäß der natürlichen Beugung des Fuß-/ Sprunggelenks eine optimale Vordehnung des Muskels und anschließend eine natürliche Abrollbewegung des Fußes im Abstoß zulässt.

Description

• Die Erfindung betrifft ein ergo-dynamisches Befestigungssystem von Ruderschuhen an einem festen Stemmbrett, insbesondere im Rennruderboot, aber auch in anderen ähnlich gestalteten Booten/ Geräten mit beweglichem Rudersitz (Rollsitz) und fester Fußauflage (Stemmbrett), beispielsweise Wanderruderboote, Ruderergometer o.dgl.
• Die Ruderbewegung sowie die Befestigung der Ruderschuhe auf dem Stemmbrett im Rennruderboot ist in Fachkreisen hinlänglich bekannt und muss hier nicht weiter erörtert werden.
• Insbesondere die physikalische Kraftübertragung des Athleten zum Stemmbrett erfolgt dabei suboptimal: Der Kraftstoß - als die zeitliche Wirkung des Beinstoßes - und der Impuls - als Größe, die den Bewegungszustand des Athleten unter Einbeziehung seiner Masse im Ruderschlag charakterisiert - des Beinstoßes können signifikant verbessert werden.
• Bei herkömmlichen Befestigungssystemen von Ruderschuhen im Ruderboot hebt sich beim Vorrollen aufgrund der begrenzten Bewegungsmöglichkeit des Sprunggelenks die Ferse vom Stemmbrett ab und kommt der Rollbewegung gegen Ende von oben her entgegen, da der Vorderfuß fest auf dem Stemmbrett verankert ist. Dadurch wird nicht nur die Vorrollbewegung begrenzt, sondern der ungünstige Fußaufsatz verhindert auch nach dem Einsetzen der Ruderblätter beim Zurückrollen, dass die beim Abdrücken ein Mehrfaches des Körpergewichtes des Athleten entstehende Stoßkraft effizient auf den Bootskörper und in Vortrieb umgesetzt werden kann.
• Die Erfindung hat folglich das Ziel, den natürlichen Beinstoß in der Ruderbewegung unter Aufrechterhaltung des natürlichen Bewegungsablaufs mit einer ungezwungenen Fußbewegung/- haltung bei gleichzeitiger verbesserter Kraftverteilung zu ermöglichen.
• Das vorgebrachte neue ergo-dynamische Befestigungssystem unterstützt und begünstigt die natürliche, anatomische Bein-/Fußbewegung sowohl im Vorschwung in der Phase der doppelten Abstützung wie auch beim Abdrücken der Füße vom festen Untergrund, ähnlich der eines Läufers oder Basketballspielers beim Sprungwurf.
• Dies wird in Schutzanspruch (1) dargestellt.
• Hier greift nun die obgenannte Erfindung ein, indem sie eine optimale dynamische Verknüpfung zwischen den statischen Erfordernisse eines möglichst steifen Bootsbaus und den physiologischen Bedürfnissen und biomechanischen Möglichkeiten des menschlichen Bewegungszyklusses herstellt. Der Kontakt vom Ruderer zum Boot kann so während des gesamten Schlages aufrecht erhalten bleiben. Auf dem Weg in die Auslage unterstützt der bewegliche Speedstretcher das natürliche Anheben des Sprunggelenks. Im Durchzug kann dadurch die Beinarbeit sowohl des Ober- als auch den Unterschenkels optimal auf das Stemmbrett gebracht werden.
• Zudem reduziert die dadurch erzielte „Einheitlichkeit der Bewegung“ eine dosiertere und effizientere Kraftübertragung des natürlichen Abrollens und mindert potentielle Beschwerden und das Verletzungsrisiko.
• Dies wird mit den in Schutzanspruch (2) aufgeführten Merkmalen gelöst.
• Eine spezielle Einlagesohle stabilisiert den Fuß in der Vorneigung, begünstigt den Druckaufbau und unterstützt die ergo-dynamische Rollbewegung. Der verbesserte Kontakt zum Boot in der Endzugposition entlastet das Sprunggelenk, erlaubt eine saubere Vorbereitung zur hinteren Umkehr und maximale Bootsgeschwindigkeit.
• Diese Ausgestaltung der Erfindung wird in Schutzanspruch (3) dargestellt.
• Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 4 dargestellt.
• 1 die Wippenposition in der Auslage (Ansicht von schräg oben)
• 2 die Wippenposition im Endzug (Ansicht von schräg oben)
• 3 die Wippenposition mit spezieller Einlegesohle in der Auslage (seitlich)
• 4 die Wippenposition mit spezieller Einlegesohle im Endzug (seitlich)
• 5 die Frontalansicht des Speedstretcher mit Wippenbock und Welle (von vorne)
• 6 die Draufsicht auf das Einrichtungssystem Speedstretcher mit spezieller Einlegesohle
• Die 1-4 zeigen, dass dank einem abgestimmten Wirkungsmechanismus mit einem beweglichen Verbindungsteil zwischen Stemmbrett/ Schuhplatte mit minimaler Aufbauhöhe und einem individuellen Flussbett im Ruderschuh eine optimale Vordehnung im Muskel (Kraftimpuls) und anschließend eine natürliche Abrollbewegung des Fußes im Abstoß auch im Ruderboot gewährleistet ist. Damit erhöht sich der Bewegungsfluss, und der Ruderer kann die volle Amplitude seines Kniegelenks bei bester Kraftübertragung über den ganzen Rollweg nutzen.
• 5 zeigt den auf der Stemmbrettplatte befestigten Drehmechanismus mit Wippenbock und Welle auf von vorne.
• 6 stellt schematisch den Aufbau des Gesamtsystems mit spezieller Einlegesohle (ohne Schuh) mit den Bohrungsreihen und Langlöchern dar zur Befestigung auf dem Stemmbrett dar.
• Bezugszeichenliste

(1)

Wippe mit Bohrungen zur Schuhbefestigung

(2)

Bohrungsreihen zur Verschraubung mit dem Boot

(3)

Spezielle Einlegesohle

(4)

Wippenbock

(5)

Welle

(6)

Lagerbuchse

(7)

Stemmbrettplatte rechts

(8)

Stemmbrettplatte links

Claims (3)

1. Einrichtungssystem bestehend aus einer auf einem Wippenbock (4) gelagerten Befestigungsplatte (6) für festmontierte Ruderschuhe, die gemäß der natürlichen Beugung des Fuß-/ Sprunggelenks eine optimale Vordehnung des Muskels und anschließend eine natürliche Abrollbewegung des Fußes im Abstoß zulässt.
2. Einrichtung nach Schutzanspruch (1), dadurch gekennzeichnet, dass durch einen Aufsatz auf der Stemmbrettplatte (7 + 8) ein bewegliches Element derart eingefügt wird, dass dank minimaler Aufbauhöhe und ergo-dynamischer Lagerung (5 + 6) ein natürlicher Fußaufsatz im Vorder- bzw. Mittelfuß einen kontinuierlichen Druckaufbau bis zum Abstoß möglich ist (Bewegungskopplung) und danach eine ergonomisch, feste, dem natürlichen Bewegungsablauf des Athleten entsprechende Verbindung bis hin in den Endzug erhalten bleibt (Bewegungskonstanz).
3. Eine nach den Ansprüchen (1) und (2) individuell in jeden Ruderschuh angepasste, speziell nach den besonderen individuellen, kinematischen Bedürfnissen der Ruderbewegung geformte Einlegesohle (3), welche die aufgebaute, ein mehrfach des Körpergewichts betragende Stoßkraft aufnehmen kann und in die Auf- und Abrollbewegung des Fußes in der vorderen Umkehr des Athleten einfließen lässt.

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