DE202018001428U1 - Stecheisen - Google Patents

Abstract

Stecheisen zur Bearbeitung von Holz und ähnlichen Werkstoffen mit einer Keilförmigkeit der Klinge von nicht mehr als 3 mm pro 100 mm Länge, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiegelseite von der Schneide ausgehend als Planfläche ausgebildet ist, die sich aber nur über einen Teil der Länge der Klinge erstreckt, und dass sich an diese Planfläche zum Heft hin eine Zone anschließt, die gegenüber der Planfläche auf ganzer Breite der Klinge tiefer liegt.

Description

• Stecheisen, auch Stechbeitel oder Stemmeisen, zur Bearbeitung von Holz bestehen im Wesentlichen aus einer Klinge (1) und einem Heft (2) oder Griff zur Handhabung. Die Klinge hat einseitig die plane Spiegelseite (3) und gegenüber die schräge Fase (4), beide bilden die Schneide. Beim Schärfen der Stecheisen wird die Fase mit kräftigem Materialabtrag überschliffen, die Spiegelseite abgezogen, das ist ein Überschleifen mit einem sehr feinen Stein und sehr geringem Materialabtrag. Es erfolgt bei hohen Ansprüchen an die Schneidenqualität von Hand. Dabei wird das Eisen mit seiner Spiegelseite auf ein Schärfwerkzeug, beispielsweise einen planen Abziehsteines, gelegt und hin- und hergeschoben, wobei es von der Planfläche dieses Schärfwerkzeuges geführt wird. Damit sich ein Eisen mit wenig Aufwand in zuverlässig guter Qualität schärfen lässt, muss seine Spiegelseite präzise plan sein.
• Die Klinge Stecheisen europäischen Typs ist, so wie in (1) dargestellt, lang und leicht keilförmig, wird also zum Heft hin etwas dicker, ihre Längsachse und die des Heftes fallen etwa zusammen. Der Übergang von der Klinge zur Angel die im Heft steckt, ist meist als kurzer Hals ausgebildet. Die Spiegelseite ist als durchgehende Planfläche über die ganze Länge der Klinge ausgeführt.
• Die Spiegelseite solcher Stecheisen beim Schärfen auf ihrer ganzen Länge abzuziehen, wäre arbeitsaufwändig und auch schwierig, weil die Planfläche zum Heft hin meist mit einer Stufe endet gegen die man stoßen würde. Es ist darum üblich, nur den vorderen, schneidennahen Teil der Teil der Spiegelseite abzuziehen. Dabei lässt sich kaum vermeiden, dass mit zunehmender Gebrauchsdauer bei regelmäßigem Schärfen die Planheit der Spiegelseite immer schlechter wird und damit das Abziehen in hoher Qualität schwieriger.
• Dagegen haben die bekannten japanischen Stecheisen eine ganz andere Form. Ihre Klinge ist viel kürzer, der Hals erheblich länger. Die Keilförmigkeit der Klinge ist sehr ausgeprägt, dadurch ist die Spiegelseite gegenüber der Längsachse des Eisens deutlich angewinkelt. Durch ihre Kürze und das Fehlen einer Stufe an ihrem hinteren Ende und auch durch ihren Hohlschliff sind die Spiegelseiten dieser Stecheisen besonders leicht abzuziehen und plan zu halten. Die abgewinkelte Lage der Spiegelseite ist aber gewöhnungsbedürftig und wird von vielen Holzwerkern nicht akzeptiert.
• Mit der im Schutzanspruch angegebenen Erfindung wird erreicht, dass Spiegelseiten von Stecheisen europäischen Typs mit langer, nur leicht keilförmiger Klinge ähnlich leicht abzuziehen und plan zu halten sind wie die japanischer Stecheisen.
• Bei einem entsprechend der Erfindung gestalteten Stecheisen ist der vordere, schneidennahe Teil der Spiegelseite in gewohnter Weise als Planfläche (5) ausgeführt. Diese Planfläche erstreckt sich über den größeren Teil der Länge der Klinge. Es schließt sich eine Zone (6) an, die in voller Breite der Klinge gegenüber der Planfläche etwas vertieft ist und beispielsweise durch ein tieferes Schleifen hergestellt wurde. Diese Zone hat eine Länge von etwa 20mm oder mehr. Von der gesamten Spiegelseite ist also nur der vordere. hier als Planfläche bezeichnete Teil abzuziehen und planzuhalten. Diese Fläche ist kleiner, vor allem aber ist sie freigestellt, also vorstehend gegenüber angrenzenden Bereichen der Klinge. Darum kann sie beim Abziehen weitgehend frei über den Abziehstein (7) bewegt und auf ihrer gesamten Länge bearbeitet werden. Diese Merkmale erleichtern das Abziehen und damit das Schärfen eines so gestalteten Stecheisens erheblich.
• Damit die Freistellung der Planfläche auch nach vielmaligem Schärfen und entsprechendem Abtrag während einer langen Gebrauchsdauer des Werkzeuges erhalten bleibt, beträgt die Höhendifferenz zwischen Planfläche und vertiefter Zone im Neuzustand mehrere Zehntel mm.
• Die Gestalt und Funktionsweise der Erfindung wird anhand der 1 bis 3 erläutert. Es zeigen:
• 1 die übliche Ausführung eines Stecheisens europäischen Typs, also den Stand der Technik,
• 2 die Klinge eines erfindungsgemäß gestalteten Stecheisen,
• 3 das Abziehen der Planfläche eines erfindungsgemäß gestalteten Stecheisens auf einem planen Schärfwerkzeug.
• Bezugszeichenliste

(1)

Klinge

(2)

Heft

(3)

Spiegelseite

(4)

Fase

(5)

Planfläche

(6)

vertiefte Zone

(7)

Abziehstein

Claims (2)

1. Stecheisen zur Bearbeitung von Holz und ähnlichen Werkstoffen mit einer Keilförmigkeit der Klinge von nicht mehr als 3 mm pro 100 mm Länge, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiegelseite von der Schneide ausgehend als Planfläche ausgebildet ist, die sich aber nur über einen Teil der Länge der Klinge erstreckt, und dass sich an diese Planfläche zum Heft hin eine Zone anschließt, die gegenüber der Planfläche auf ganzer Breite der Klinge tiefer liegt.
2. Stecheisen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenüber der Planfläche tiefer liegende Zone mindestens 10 mm lang ist und auf dieser Länge der Höhenunterschied zur Planfläche mindestens 0,1 mm, vorzugsweise 0,5 mm beträgt.

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