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1. Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollstuhlfußstütze sowie einen Rollstuhl mit einer solchen Rollstuhlfußstütze.
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2. Stand der Technik
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Rollstühle sind technische Hilfsmittel, die es einer mobilitätseingeschränkten Person ermöglichen, in einem größeren Umfeld eigenständig mobil zu sein. Ein Rollstuhl kann als manueller oder elektrischer Rollstuhl ausgebildet sein. Bei einem manuellen Rollstuhl treibt der Rollstuhlfahrer die beiden großen Räder des Rollstuhls selbst mit seinen Armen an. Bei einem elektrischen Rollstuhl braucht der Rollstuhlfahrer lediglich eine entsprechende Steuereinrichtung am Rollstuhl betätigen, um den Rollstuhl zu bewegen. Ein Elektromotor am Rollstuhl übernimmt dann den Antrieb der Räder.
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Der Elektromotor am Rollstuhl wird von einer Stromquelle betrieben, die sich ebenfalls am Rollstuhl befindet. Diese Stromquelle ist in der Regel ein wiederaufladbarer Akkumulator. Aufgrund der bereits vorhandenen Stromquelle weisen elektrische Rollstühle oftmals eine Beleuchtung auf, um die Sichtbarkeit und Verkehrssicherheit des elektrischen Rollstuhls zu erhöhen. Die Beleuchtung ist oftmals an den seitlichen Armlehnen des Rollstuhls angebracht und strahlt im Wesentlichen Licht nach vorne ab, damit der Rollstuhlfahrer weithin sichtbar ist.
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Die Bewegung des Rollstuhls ist wesentlich von den Eigenschaften des Bodens abhängig, auf dem der Rollstuhl bewegt wird. Eine komfortable Bewegung des Rollstuhls ist in der Regel auf ebenen Oberflächen wie Asphalt oder gepflasterten Straßen und Gehwegen möglich. Kleine Unebenheiten auf dem Weg werden z. B. durch die Gummibereifung des Rollstuhls abgedämpft und können überfahren werden. Größere Unebenheiten, wie Schlaglöcher oder größere Steine, führen jedoch zu einer deutlichen Komforteinschränkung und können im schlimmsten Fall zum Umkippen des Rollstuhls führen. Insbesondere bei eingeschränkten oder schlechten Sichtverhältnissen, wie in der Dämmerung oder bei Dunkelheit, können derartige Unebenheiten für den Rollstuhlfahrer eine ernsthafte Gefahr darstellen.
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Bei einem elektrischen Rollstuhl kann bei solch schlechten Sichtverhältnissen die Beleuchtung verwendet werden, um die Sicht zu verbessern. Bei manuellen Rollstühlen ist es jedoch gewünscht, das Gewicht des Rollstuhls möglichst gering zu halten, um den Kraftaufwand für den Rollstuhlfahrer, zum Bewegen des Rollstuhls, möglichst klein zu halten. Daher werden dort schwere zusätzliche Komponenten, wie eine Rollstuhlbatterie und entsprechende aktive Beleuchtungsmittel wie sie bei elektrischen Rollstühlen verwendet werden, vermieden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Rollstuhl bzw. eine Komponente davon bereitzustellen, welche die oben genannten Nachteile überwinden und einem Rollstuhlfahrer auch bei schlechten Sichtverhältnissen eine sichere Fahrt ermöglichen.
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3. Zusammenfassung der Erfindung
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Die oben genannten Probleme werden erfindungsgemäß durch eine Rollstuhlfußstütze gemäß Anspruch 1 und einem Rollstuhl gemäß Anspruch 13 gelöst.
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Insbesondere werden die oben genannten Probleme gelöst durch eine Rollstuhlfußstütze, aufweisend eine durchgehende Fußauflage oder zwei getrennte Fußauflagen, zur Lagerung der Füße eines Benutzers, und zumindest ein Beleuchtungsmittel, wobei das Beleuchtungsmittel an oder in zumindest einer der Fußauflagen fest angeordnet ist, um zumindest einen Bodenbereich auf einer Vorderseite des Rollstuhls auszuleuchten.
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Ein Beleuchtungsmittel an bzw. in zumindest einer der Fußauflagen verbessert die Sicht des Rollstuhlfahrers nach vorn auf den Bodenbereich vor dem Rollstuhl, insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen wie Dunkelheit oder Dämmerung. Durch die verbesserte Sicht auf den Bodenbereich kann der Rollstuhlfahrer Unebenheiten oder andere Hindernisse besser erkenne und damit die Unfallgefahr verringern. Zudem wird der Rollstuhl bei Dunkelheit besser gesehen, was die passive Sicherheit verbessert.
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Die Beleuchtung ist durch die Ausbildung als Rollstuhlfußstütze an bestehenden Rollstühlen einfach nachrüstbar. Die Anbringung der Beleuchtung an bzw. in einer der Fußauflage des Rollstuhls schützt die Beleuchtung vor Beschädigungen. Durch die feste Anbringung wird die Haltbarkeit erhöht und ein unbeabsichtigtes Lösen vom Rollstuhl verhindert. Daneben ist durch die Anordnung des Beleuchtungsmittels an oder in zumindest einer, oder der beiden Fußauflagen, eine Ausleuchtung des in Fahrtrichtung vor dem Rollstuhl liegenden Bodenbereichs für den Rollstuhlfahrer blendfrei und besonders gut möglich. Durch die sehr niedrige Anordnung der Beleuchtungsmittel und den nahezu horizontalen Lichteinfall auf den Bodenbereich werden Hindernisse besonders gut angestrahlt und sind damit gut erkennbar. Darüber hinaus, ist das Leuchtmittel durch die Fußauflage mechanisch gut geschützt und nimmt fast keinen Bauraum am Rollstuhl ein, was insbesondere für manuelle Rollstühle wichtig ist, die oft transportiert und dabei auch zusammengeklappt werden. Diese Anordnung an oder in einer Fußauflage schließt auch eine Verletzungsgefahr an dem Leuchtmittel aus.
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Bevorzugt umfasst das Beleuchtungsmittel LED-Leuchtmittel, insbesondere weiße LED-Leuchtmittel. LED-Leuchtmittel weisen einen geringen Energieverbrauch bei hoher Leuchtleistung auf. Dadurch kann ein akku-/batteriebetriebenes LED-Leuchtmittel durch die sparsame Energienutzung wesentlich länger in Betrieb sein, als ein herkömmliches Leuchtmittel wie z. B. eine Glühbirne. Weiterhin sind die LED-Leuchtmittel sehr klein und somit platzsparend und mechanisch sehr robust, insbesondere gegen Erschütterungen, Daneben erzeugen sie ein sehr helles Licht, welches gut zur Ausleuchtung eines Gebiets geeignet ist.
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Bevorzugt weist das Beleuchtungsmittel eine LED-Leiste auf, welche auf der Unterseite der zumindest einen Fußauflage fest angeordnet ist. Die LED Leiste ist in der Regel eine langgestreckte Anordnung mehrerer einzelner LED Leuchtmittel. Diese sind bevorzugt in ein festes und schützendes Gehäuse eingebaut. Eine solche Leiste kann einfach montiert werden und ist von oben durch die zumindest eine darüberliegende Fußstütze vor Beschädigungen geschützt. Weiterhin ermöglicht eine Lichtleiste eine breite und lichtstarke Lichtabstrahlung auf den Boden vor dem Rollstuhl.
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Bevorzugt weist die LED-Leiste eine Länge auf, die sich über zumindest 50% der Breite der zumindest einen Fußauflage erstreckt. Durch eine möglichst breite LED-Leiste wird ein großer, breiter Bodenbereich auf der Vorderseite des Rollstuhls ausgeleuchtet. Damit verbessert sich die Sicht des Rollstuhlfahrers und insgesamt die Lichtleistung der Rollstuhlfußstürzte.
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Bevorzugt ist das Beleuchtungsmittel in die zumindest eine Fußauflage integriert und strahlt zumindest in Richtung der Vorderseite des Rollstuhls ab. Die Lichtabstrahlung nach vorn verbessert die Sicht in die Hauptbewegungsrichtung des Rollstuhls. Wenn das Beleuchtungsmittel in die zumindest eine Fußauflage integriert ist, kann es einfach mit der Fußauflage am Rollstuhl installiert werden, ohne dass eine separate Montage notwendig ist. Weiterhin kann das Beleuchtungsmittel gut vor Beschädigungen geschützt werden und besonders elegant in das Design der Fußstütze integriert werden.
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Bevorzugt ist das Beleuchtungsmittel stoßfest und/oder wasserfest. Somit funktioniert das Beleuchtungsmittel unter allen Betriebsbedingungen des Rollstuhls, auch bei nassen Witterungsverhältnissen. Die Stoßfestigkeit des Beleuchtungsmittels schützt die innenliegenden LED-Leuchtmittel, so dass ihre Funktion und Langzeit-Zuverlässigkeit auch bei Fahrten in unebenen Gelände und Stößen gewährleistet ist.
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Bevorzugt weist das Beleuchtungsmittel weiterhin eine Diffusorfolie auf. Die bevorzugten LED-Leuchtmittel sind in der Regel punktförmige Lichtquellen, die oftmals zu einer unregelmäßigen Beleuchtung insbesondere bei langgestreckten LED-Leisten führen. Mittels einer Diffusorfolie wird das Licht der einzelnen LED-Leuchtmittel gestreut. Insbesondere kann damit der Eindruck einer homogenen langestreckten Beleuchtungseinheit erzielt werden. Damit wird eine gleichmäßige Ausleuchtung des Bodenbereichs erhalten, durch die Unebenheiten auf dem Boden besser erkennbar sind und die nicht mit Beleuchtungsunregelmäßigkeiten verwechselt werden können.
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Bevorzugt weist die Rollstuhlfußstütze weiterhin eine Stromversorgung auf, insbesondere eine Stromversorgung mit einem Akkumulator. Die Stromversorgung ermöglicht einen Betrieb der Beleuchtung auch bei Stillstand des Rollstuhls, im Gegensatz zum Beispiel zu einem Dynamo, welcher nur bei Bewegung des Rollstuhls Strom erzeugt. Somit kann der Rollstuhl auch bei Stillstand einen Bodenbereich ausleuchten. Daneben ist der Rollstuhl auch bei Stillstand in der Dunkelheit erkennbar. Eine Stromversorgung mit Akkumulator ist weiterhin wesentlich zuverlässiger als ein Dynamo, der als mechanisches Bauteil zu Ausfällen neigt. Ein Akkumulator hat zudem den Vorteil, dass er wiederaufladbar ist. Der Akkumulator kann in einer Ausführungsform auch lösbar verbindbar mit dem Rollstuhl sein, so dass er bequem abmontiert und an eine Stromquelle angeschlossen werden kann, ohne dass sich der Rollstuhl in der Nähe einer Stromquelle befinden muss.
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Bevorzugt ist die Stromversorgung eingerichtet, um auf der Unterseite des Rollstuhlsitzes angeordnet zu werden. Auf der Unterseite des Rollstuhlsitzes ist in der Regel ausreichend Raum, um die Stromversorgung anzubringen. Weiterhin ist die Stromversorgung an dieser Stelle gegen Umwelteinflüsse, insbesondere gegen Spritzwasser von unten und direkte Sonneneinstrahlung von oben, geschützt. Dadurch, dass die Stromversorgung etwa in Kniehöhe angebracht ist, ist sie vom Benutzer auch einfach von der Seite bzw. von Hinten erreichbar, z. B. um ein Ladekabel anzuschließen.
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Bevorzugt ist das Beleuchtungsmittel über im oder am Rahmen des Rollstuhls angeordnete Schleifkontakte mit der Stromversorgung elektrisch verbunden. Schleifkontakte bilden einfache und zuverlässige mechanisch bewegbare elektrische Verbindungen. Verschiedene Rahmenteile können über die Schleifkontakte in elektrische Verbindung gebracht werden, wobei die Rahmenteile zueinander in ihrer Position variiert werden können. Beispielsweise kann die Höhe der Fußauflage gegenüber dem Boden bzw. gegenüber dem Rollstuhlsitz an die Körpergröße des Rollstuhlfahrers angepasst werden. Wenn Schleifkontakte bei zwei ineinander gesteckten insbesondere rohrförmigen Rahmenteilen auf der Innenseite des äußeren Rahmenteils angeordnet sind, ist die Schleifkontaktverbindung zusätzlich gegen Beschädigungen und Verschmutzung von außen geschützt.
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Bevorzugt weist die Rollstuhlfußstütze eine Verkabelung zwischen Beleuchtungsmittel und Stromversorgung auf, wobei die Verkabelung zumindest teilweise innerhalb des Rollstuhlrahmens verlegt ist. Die Verkabelung ermöglicht eine permanente und zuverlässige Stromversorgung des Beleuchtungsmittels. Wenn die Verkabelung dabei im Rollstuhlrahmen verlegt ist, ist sie vor Beschädigungen und Witterungseinflüssen geschützt und somit eine lange Zeit funktionstüchtig. Durch ein Verlegen der Verkabelung im hohlen Rollstuhlrahmen ist ein einfacher Einbau und/oder ein Umrüsten eines bestehenden Rollstuhls problemlos möglich.
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Bevorzugt weist die Rollstuhlfußstütze einen elektrischen Schalter zum Ein- und Ausschalten des Beleuchtungsmittels auf, wobei der Schalter in den Rahmen des Rollstuhls einbaubar ist, insbesondere am Ende eines rohrförmigen Rahmenteils einbaubar ist. Der Schalter im Rahmen ist leicht für den Rollstuhlfahrer mit der Hand zu erreichen und zu betätigen. Somit kann der Rollstuhlfahrer schnell die Beleuchtung ein- und/oder ausschalten, wenn es die Situation erfordert. Der Rollstuhlfahrer kann den Schalter im Sitzen betätigen, wodurch unnötige bzw. anstrengende Bewegungen, wie Aufstehen oder seitliches Drehen, vermieden werden. Dies erhöht den Komfort und die Bedienbarkeit.
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Die Unterbringung des Schalters im Rahmen, insbesondere am Endes eines rohrförmigen Rahmenteils ist einfach und platzsparend und erfordert keine Bearbeitung des Rahmens. Zudem ist der Schalter so vor Beschädigungen oder Witterungseinflüssen geschützt, was die Funktionstüchtigkeit des Schalters und somit der gesamten Beleuchtung verbessert. Darüber hinaus wird auch das Verletzungsrisiko des Rollstuhlfahrers reduziert, da bis auf den Schalter selbst keine Teile hervorstehen.
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Weiterhin ist der Einbau des Schalters leicht durchführbar, da in dem bereits vorhandenen Rahmenteil lediglich die Verschlusskappe entfernt werden muss und dann der Schalter stattdessen eingesteckt wird.
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Die oben genannten Probleme werden auch gelöst durch einen Rollstuhl, insbesondere einen manuellen Rollstuhl, mit einer erfindungsgemäßen Rollstuhlfußstütze. Auch mittels eines solchen Rollstuhls werden die oben genannten Vorteile erzielt. Insbesondere leuchtet der Rollstuhl mit der besonderen Rollstuhlfußstütze den Bodenbereich in Vorwärtsrichtung des Rollstuhls aus. Somit kann der Rollstuhlfahrer auch bei schlechten Sichtverhältnissen Unebenheiten oder Hindernisse auf dem Weg vor ihm erkennen und seine Fahrweise daran anpassen, um Unfälle zu vermeiden.
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Bevorzugt weist der Rollstuhl zumindest eine weitere LED-Leuchtleiste auf, wobei die weitere LED-Leuchtleiste insbesondere rotes Licht abstrahlt und so angeordnet ist, dass sie Licht von der Rückseite des manuellen Rollstuhls nach hinten abgibt. Die weitere LED-Leuchtleiste ist bevorzugt auf der Rückseite des Rollstuhls angeordnet. Dabei ist sie bevorzugt etwa auf Höhe des Rollstuhlsitzes oder darüber angeordnet, um weithin sichtbar ihr Licht abzugeben. Das Licht ist rot, um kenntlich zu machen, dass es sich um die Rückseite eines Fahrzeugs handelt.
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4. Kurze Beschreibung der Figuren
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten Figuren dargestellt. Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht von vorn einer Ausführungsform der Rollstuhlfußstütze;
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2 eine Frontalansicht der Ausführungsform der Rollstuhlfußstütze aus 1;
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3 eine Ansicht von unten der Ausführungsform der Rollstuhlfußstütze aus 1;
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4 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Rollstuhlfußstütze;
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5 eine perspektivische Seitenansicht eines Teils einer Ausführungsform des Rollstuhls; und
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6 eine Rückansicht der Ausführungsform des Rollstuhls aus 5.
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5. Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Figuren im Detail beschrieben.
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1 zeigt eine Teilansicht der Vorderseite 102 eines Rollstuhls 100 mit einer Rollstuhlfußstütze 1. In dieser Teilansicht sind zwei vertikale Rahmenteile 34 zu erkennen, die an ihrem jeweiligen unteren Ende über ein horizontales Rahmenteil 30 miteinander verbunden sind. Das horizontale Rahmenteil 30 ist dabei gegenüber den beiden vertikalen Rahmenteilen 34 bewegbar. Dadurch kann die Höhe des horizontalen Rahmenteils 30 gegenüber der Bodenfläche bzw. gegenüber dem Rollstuhlsitz 106 eingestellt werden, und so an die Größe des Rollstuhlfahrers angepasst werden.
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In der in den 1–3 dargestellten Ausführungsform der Rollstuhlfußstütze 1 ist auf dem horizontalen Rahmenteil 30 eine im wesentlichen rechteckförmige Fußauflage 10 fest angebracht. Die Fußauflage 10 ist auf ihrer Unterseite 12 mit gängigen Befestigungsmitteln wie Schrauben oder Klemmen fest mit dem horizontalen Rahmenteil 30 verbunden. Die Fußauflage 10 besteht dabei bevorzugt aus einem widerstandsfähigen Material wie hartem Kunststoff, Holz, Carbon oder Metall und ist stoß- und/oder wasserfest.
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Weiterhin ist auf der Unterseite 12 der Fußauflage 10 ein Beleuchtungsmittel 20 in Form einer LED-Leiste 20 fest angebracht. Wie aus 2 zu erkennen erstreckt sich das Beleuchtungsmittel 20 bevorzugt entlang der Breite B der Fußauflage 10 und weist stark leuchtende LED-Leuchtmittel 22 auf, die als langestreckte LED-Leiste 20 zusammengefasst sind. Das Beleuchtungsmittel 20 beleuchtet im eingeschalteten Zustand einen Bodenbereich 40 auf der Vorderseite 102 des Rollstuhls 100 (s. 1). Das Licht ist bevorzugt weißes Licht, um eine helle Ausleuchtung des Bodenbereichs 40 zu erreichen.
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Das Beleuchtungsmittel 20 ist gegenüber der Vorderkante der Fußauflage 10 zurückgesetzt angeordnet, um das Beleuchtungsmittel 20 vor Beschädigungen von vorn und/oder von oben durch die Fußauflage 10 zu schützen. Dabei ist das Beleuchtungsmittel 20 fest an der Unterseite 12 der Fußauflage 10 angebracht, bevorzugt durch Kleben, Schrauben oder eine andere Befestigungsart.
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Das Beleuchtungsmittel 20 weist weiterhin ein festes Gehäuse insbesondere aus Aluminium auf, in dem die einzelnen LED-Leuchtmittel 22 stoß- und wasserfest gekapselt sind. Die Höhe des Beleuchtungsmittels 20 entspricht in einer Ausführungsform maximal dem Durchmesser des horizontalen Rahmenteils 30. Dadurch steht das Beleuchtungsmittel 20 nicht nach unten über das horizontale Rahmenteil 30 hervor und ist so auch vor möglichen Beschädigungen von unten, z. B. bei einem ungewollten Bodenkontakt, geschützt.
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Die einzelnen LED-Leuchtmittel 22 sind bevorzugt nebeneinander entlang der Breite BL des Beleuchtungsmittels 20 angeordnet. In einer Ausführungsform sind beispielsweise 20–40 LED-Leuchtmittel 22 in einem Beleuchtungsmittel 20 angeordnet.
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Weiterhin kann das Beleuchtungsmittel 20 auf der Vorderseite 102 eine Diffusorfolie 24 aufweisen, wie in 4 schematisch dargestellt. Die Diffusorfolie 24 ist eine dünne matte Kunststofffolie und führt zu einer Streuung des Lichts L der einzelnen LED-Leuchtmittel 22. Dadurch ermöglicht die Diffusorfolie 24 eine gleichmäßige Ausleuchtung des Bodenbereichs 40 auf der Vorderseite 102 des Rollstuhls 100.
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Weiterhin ist das Beleuchtungsmittel 20 über eine Kabelverbindung 26 mit einer Stromversorgung 50 am Rollstuhl 100 verbunden, wie in den 3 und 4 ersichtlich. Dabei kann die Kabelverbindung 26 zumindest teilweise im Rahmen 30, 34 des Rollstuhls 100 verlaufen. Damit ist die Kabelverbindung 26 durch den Rahmen 30, 34 vor Beschädigungen geschützt. In einer Ausführungsform befindet sich dazu in dem horizontalen Rahmenteil 30 eine Kabelöffnung 32, die ein einfaches Durchführen der Kabelverbindung 26 in den Rahmen 30, 34 hinein ermöglicht. Die Kabelverbindung kann lose oder geführt im Inneren des Rahmens 30, 34 des Rollstuhls 100 verlaufen. Die Länge der Kabelverbindung 26 ist dabei ausreichend gewählt, um für jede Position des höhenverstellbaren horizontalen Rahmenteils 30 eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.
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In der Ausführungsform der 4 ist das Beleuchtungsmittel in die Fußauflage 10 der Rollstuhlfußstütze 1 integriert, so dass es Licht L nach vorne abstrahlen kann. Auch in dieser Ausführungsform werden bevorzugt eine Anzahl an LED-Leuchtmitteln 22 verwendet, die in einer langestreckten Reihe in der Fußauflage 10 angeordnet sind. Bevorzugt, kann auch eine LED-Leiste 20 mit Aluminiumgehäuse in die Fußauflage 10 eingebaut oder eingespritzt werden, wie sie oben beschrieben wurde.
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In einer anderen Ausführungsform (nicht gezeigt) besteht eine Kabelverbindung 26 von dem Beleuchtungsmittel 20 bis zu einem Schleifkontakt am oder im Rahmen 30, 34 des Rollstuhls 100. Mit Hilfe des Schleifkontakts wird eine elektrische Verbindung zwischen dem höhenverstellbarem horizontalen Rahmenteil 30 und zumindest einem der beiden vertikalen Rahmenteile 34 ermöglicht. Vom Schleifkontakt besteht dann weiter eine Kabelverbindung 26 zur Stromversorgung 50.
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Die Kabelverbindung 26 führt insgesamt von dem Beleuchtungsmittel 20 zu einer Stromversorgung 50 am Rollstuhl 100, um das Beleuchtungsmittel 20 mit Strom zu versorgen. Die Stromversorgung 50 ist in einer Ausführungsform ein Akkumulator, der lösbar mit dem Rollstuhl 100 verbunden ist und insbesondere zur Aufladung vom Rollstuhl 100 gelöst werden kann. In einer anderen Ausführungsform kann die Stromversorgung 50 auch mit Hilfe eines fest installierten Akkumulators erfolgen. Der fest installierte Akkumulator wird aufgeladen, indem ein Ladekabel von einer externen Stromquelle an ihm angeschlossen wird.
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Die Stromversorgung 50 ist bevorzugt auf der Unterseite des Rollstuhlsitzes 106 angeordnet. Dadurch ist die Stromversorgung 50 vor Witterungseinflüssen wie Regen oder direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Die Stromversorgung 50 kann in einer Ausführungsform lösbar z. B. durch Anklipsen und/oder Schrauben am Rollstuhl 100 befestigt sein. Zudem ist die Kabelverbindung 26 lösbar, z. B. über Schraubverbindungen, mit der Stromversorgung 50 verbunden, um einen Austausch der Kabelverbindung 26 und/oder der Stromversorgung 50 einfach zu ermöglichen.
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5 zeigt eine perspektivische Teilansicht der Vorderseite 102 des Rollstuhls 100 auf Höhe des Rollstuhlsitzes 106. Ein Schalter 28 zum Aktivieren bzw. Deaktivieren des Beleuchtungsmittels 20 ist an der Stirnseite eines Rahmenteils 36 des Rollstuhls 100 angebracht und ersetzt einen Verschlussstopfen aus Kunststoff. Ein Betätigen des Schalters 28 kann z. B. durch Drehen oder Drücken erfolgen.
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Durch die Anbringung des Schalters 28 auf Höhe des Rollstuhlsitzes 106 ist der Schalter 28 einfach und gut für den Rollstuhlfahrer zu erreichen. Ein situationsbedingtes schnelles Ein-/Ausschalten des Beleuchtungsmittels 20 ist möglich für den Rollstuhlfahrer auf ergonomische Weise möglich.
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Zur Montage des Schalters 28 wird eine Kunststoffkappe (nicht gezeigt), die gewöhnlich als Verschluss für das Rahmenteil 36 verwendet wird, von der Stirnseite des Rahmenteils 36 entfernt. Ein Endstück des Schalters 28 weist in etwa den Innendurchmesser des Rahmenteils 36 auf und kann so in dem Rahmenteil 36 durch Eindrücken befestigt werden. Die Kabelverbindung 26 vom Schalter zum Beleuchtungsmittel 20 sowie der Stromversorgung 50 verläuft innerhalb des Rahmenteils 36.
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In einer Ausführungsform weist der Rollstuhl 100 auf seiner Rückseite 104 zusätzlich eine weitere LED-Leuchtleiste 70 auf. Diese weitere LED-Leuchtleiste 70 strahlt bevorzugt rotes Licht ab, und dient zur Erkennbarkeit des Rollstuhls 100. Die rote Beleuchtung ist gewählt, um erkennbar zu machen, dass es sich um die Rückseite 104 des Rollstuhls 100 handelt. Zur besseren Sichtbarkeit ist die weitere LED Leiste 70 auf Höhe des Rollstuhlsitzes 106 angeordnet und strahlt rotes Licht direkt nach Hinten ab.
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Die LED-Leuchtleiste 70 ist fest zwischen Rahmenteilen des Rollstuhls 100 befestigt und ebenfalls über eine Verkabelung mit der Stromversorgung 50 verbunden.
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In der dargestellten Ausführungsform weist die Rollstuhlfußstütze 1 eine durchgehende Fußauflage 10 auf, auf die der Rollstuhlfahrer beide Füße stellen kann. Die vorliegende Erfindung ist jedoch auch bei Rollstuhlfußstützen 1 anwendbar, die zwei getrennte Fußauflagen 10, für jeden Fuß eine, aufweisen. Derartige Fußauflagen 10 können auch klappbar gestaltet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rollstuhlfußstütze
- 10
- Fußauflage
- 12
- Unterseite der Fußauflage
- 20
- Beleuchtungsmittel/LED-Leiste
- 22
- LED-Leuchtmittel
- 24
- Diffusorfolie
- 26
- Kabelverbindung
- 28
- Schalter
- 30
- horizontales Rahmenteil
- 32
- Kabelöffnung
- 34
- vertikales Rahmenteil
- 36
- Rahmenteil mit Schalter
- 40
- beleuchteter Bodenbereich
- 50
- Stromversorgung
- 70
- LED-Leuchtleiste auf der Rückseite
- 100
- Rollstuhl
- 102
- Vorderseite des Rollstuhls
- 104
- Rückseite des Rollstuhls
- 106
- Rollstuhlsitz
- B
- Breite der Fußauflage
- BL
- Breite des Beleuchtungsmittels
- L
- Licht