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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hufpflegevorrichtung zur Pflege von Hufen von Huftieren, insbesondere zur Pflege von Pferdehufen.
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Die Hufe von Huftieren, beispielsweise die Hufe von Pferden müssen bekanntlich regelmäßig gepflegt werden. Hierfür gibt es die unterschiedlichsten Werkzeuge, beispielweise Hufbürsten, Hufkratzer, Hufraspeln, und vieles andere mehr.
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Selbstverständlich werden bei einer Hufpflege nicht immer alle Hufpflegewerkzeuge benötigt, die der Pferdebesitzer oder der Hufpfleger hat. Die verschiedenen Hufpflegearbeiten sind auch unterschiedlich oft durchzuführen. Beispielsweise kann eine Hufreinigung, also die Verwendung von Hufbürste und Hufkratzer nach jedem Ausritt erforderlich sein, wohingegen ein Hufabtrag, also die Verwendung etwa einer Hufraspel oder dergleichen sehr viel seltener erforderlich ist. Deshalb, und weil eine Hufraspel relativ groß, schwer und scharfkantig ist, nimmt man diese üblicherweise nur dann zu den Hufpflegearbeiten mit, wenn ein konkreter Anlass hierfür besteht. Insbesondere hat die die Hufpflege durchführende Person normalerweise keine Hufraspel bei sich, wenn sie nur eine Hufreinigung durchführen möchte.
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Wenn sich dann jedoch bei der Hufreinigung oder sonstigen Hufpflegearbeiten, für welche keine Hufraspel benötigt wird, herausstellt, dass doch eine Hufraspel benötigt wird, muss diese erst geholt werden, was normalerweise mit weiten Wegen verbunden und entsprechend zeitaufwendig ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu finden, durch welche sich die Hufpflege mit geringem Aufwand effizienter gestalten lässt.
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Diese Aufgabe wird durch die in Schutzanspruch 1 beanspruchte Hufpflegevorrichtung gelöst.
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Die erfindungsgemäße Hufpflegevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass deren Handgriff sowohl mit einer Hufraspel als auch mit mindestens einem weiteren Hufpflegewerkzeug verbunden ist.
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Es handelt sich also um ein Multifunktionswerkzeug, mit welchem sich sowohl eine Hufreinigung als auch ein Hufabtrag durchführen lassen. Somit muss für unterschiedliche Hufpflegearbeiten nur eine einzige Hufpflegevorrichtung mitgenommen werden.
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Da der Handgriff unabhängig von der Anzahl der im der erfindungsgemäßen Hufpflegevorrichtung integrierten Werkzeuge ein gemeinsamer Handgriff für alle Werkzeuge ist, ist die erfindungsgemäße Hufpflegevorrichtung kleiner und leichter als die dadurch ersetzten Einzelwerkzeuge.
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Die Größe lässt sich noch weiter reduzieren, wenn wie in den Ansprüchen 7 bis 10 beansprucht die Hufraspel relativ zum Handgriff bewegbar ist, insbesondere bei Nichtgebrauch der Hufraspel in eine Ruhestellung bringbar ist, in welcher sie innerhalb des Handgriffs zu liegen kommt. Bei Vorsehen dieser Möglichkeit dient der Handgriff zugleich als eine Schutzhülle, durch welche zumindest während des Transports die Hufraspel vor Beschädigungen und der Benutzer der Hufraspel vor Verletzungen geschützt wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der folgenden Beschreibung und der Figur entnehmbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figur näher erläutert.
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Die Figur zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der hier vorgestellten Art von Hufpflegevorrichtung.
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Die beschriebene Hufpflegevorrichtung ist eine Vorrichtung zur Pflege von Pferdehufen, ist aber – gegebenenfalls nach entsprechender Anpassung an die gegebenen Verhältnisse – auch für die Pflege von Hufen beliebiger anderer Huftiere verwendbar.
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Die Hufpflegevorrichtung ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet.
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Sie enthält einen Handgriff 11, an welchem der Benutzer der Hufpflegevorrichtung 1 diese während der Benutzung derselben in der Hand halten kann. Der Handgriff 11 ist mit mehreren Hufpflegewerkzeugen verbunden. Genauer gesagt ist er mit einer Hufraspel 12 und mit mindestens einem weiteren Hufpflegewerkzeug verbunden. Bei dem in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Handgriff 11 außer mit der Hufraspel 12 auch noch mit einem Hufkratzer 13 und mit einer Hufbürste 14 verbunden. Das heißt, im betrachteten Beispiel wird das "mindestens eine weitere Hufpflegewerkzeug" durch den Hufkratzer 13 und die Hufbürste 14 gebildet. Dies ist jedoch nur ein Beispiel, auf das keine Einschränkung besteht. Es können auch mehr oder weniger als zwei weitere Hufpflegewerkzeuge vorgesehen sein, und diese weiteren Hufpflegewerkzeuge können, müssen aber nicht den Hufkratzer 13 und/oder die Hufbürste 14 umfassen. Zwar wird derzeit die Kombination von Hufraspel 12 mit Hufkratzer 13 oder mit Hufkratzer 13 und Hufbürste 14 als optimale Hufpflegewerkzeug-Kombination angesehen, doch kann die Hufraspel 12 prinzipiell mit beliebig vielen und für beliebig Hufpflegearbeiten vorgesehenen Hufpflegewerkzeugen kombiniert werden.
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Die Hufpflegevorrichtung 1 ist also ein Multifunktionswerkzeug mit einem einzigen Handgriff 11, der als gemeinsamer Handgriff für alle Werkzeuge 12–14 der Hufpflegevorrichtung 1 nutzbar ist.
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Im betrachteten Beispiel ist die Hufraspel 12 am vorderen Ende des Handgriffs 11 mit diesem verbunden, und sind der Hufkratzer 13 und die Hufbürste 14 am gegenüberliegenden hinteren Ende des Handgriffs 11 angeordnet. Prinzipiell können die in der Hufpflegevorrichtung 1 enthaltenen Werkzeuge 12–14 jedoch an beliebigen Stellen des Handgriffs 11 angeordnet sein. Wo sie am besten angeordnet werden, hängt insbesondere auch von der gewählten Werkzeug-Kombination ab.
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Der Handgriff 11 und die Hufraspel 12 sind so miteinander verbunden, dass sie relativ zueinander bewegbar sind. Genauer gesagt ist die Hufraspel 12 zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung hin- und herbewegbar. Dabei ist die erste Stellung eine Arbeitsstellung der Hufraspel 12, in welcher sich die Hufraspel während des bestimmungsgemäßen Arbeitens mit ihr befindet, und ist die zweite Stellung der Hufraspel 12 eine Ruhestellung, in welcher sich die Hufraspel innerhalb des Handgriffs 11 befindet.
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Die Hin- und Herbewegung der Hufraspel 12 zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen.
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Im betrachteten Beispiel sind der Handgriff 11 und die Hufraspel 12 so miteinander verbunden, dass die Hufraspel 12 durch eine Schwenkbewegung der Hufraspel zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung hin- und herbewegbar ist. Genauer gesagt sind der Handgriff 11 und die Hufraspel 12 über einen Stift 15 miteinander verbunden, und ist die Hufraspel 12 um diesen Stift 15 wie in der Figur durch einen Doppelpfeil S angedeutet hin und herschwenkbar.
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In der Figur ist die Hufraspel 12 in einer zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung liegenden Zwischenstellung dargestellt. Durch ein Schwenken entgegen dem Uhrzeigersinn gelangt die Hufraspel 12 in die Ruhestellung, in welcher sie vollständig innerhalb des Handgriffs zu liegen kommt. Durch ein im oder gegen den Uhrzeigersinn erfolgendes Schwenken der Hufraspel 12 um 180° aus der Ruhestellung heraus gelangt die Hufraspel in die Arbeitsstellung, in welcher sie im wesentlich komplett außerhalb des Handgriffs 11 befindet und mit dem Handgriff 11 fluchtet.
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Eine andere Möglichkeit zum Hin- und Herbewegen der Hufraspel 12 zwischen deren Arbeitsstellung und deren Ruhestellung besteht darin, dass der Handgriff 11 und die Hufraspel 12 so miteinander verbunden sind, dass die Hufraspel 12 durch ein Verschieben derselben in ihre Längsrichtung zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung hin- und herschiebbar ist. In diesem Fall könnte die Hufraspel 12 durch ein Hineinschieben in den Handgriff 11 in die Ruhestellung gebracht werden, und durch ein Herausziehen aus dem Handgriff 11 in die Arbeitsstellung gebracht werden.
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Prinzipiell können auch beliebige andere Mechanismen zum Hin- und Herbewegen der Hufraspel 12 zum Einsatz kommen.
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Unabhängig davon, wie die Hufraspel 12 zwischen deren Arbeitsstellung und deren Ruhestellung hin- und herbewegt wird, ist es immer so, dass die Hufraspel 12 in deren Ruhestellung im Wesentlichen vollständig innerhalb des Handgriffs 11 zu liegen kommt. Der Handgriff 11 bildet somit gleichzeitig eine Schutzhülle für die Hufraspel 11, durch welche die Hufraspel 12 vor Beschädigungen, und der Benutzer der Hufpflegevorrichtung 1 sowie das Pferd vor Verletzungen geschützt werden.
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Vorzugsweise weist die Hufpflegevorrichtung 1 einen Haltemechanismus, beispielsweise einen Rastmechanismus oder eine sonstige Arretierungsvorrichtung auf, durch welchen die Hufraspel 12 in ihrer Arbeitsstellung und/oder in ihrer Ruhestellung gehalten wird und gegen ein unbeabsichtigtes Bewegen gesichert ist.
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Im betrachteten Beispiel sind die weiteren Hufpflegewerkzeuge 13, 14 der Hufpflegevorrichtung 1 und der Handgriff 11 nicht relativ zueinander bewegbar. Bei Bedarf können jedoch auch diese weiteren Hufpflegewerkzeuge relativ zum Handgriff bewegbar angeordnet werden.
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Unabhängig hiervon kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die einzelnen Werkzeuge 12–14 lösbar mit dem Handgriff 11 verbunden sind, sodass einzelne Werkzeuge durch neue oder anders aufgebaute Werkzeuge ersetzt werden können. Damit könnte beispielsweise eine verschlissene Hufbürste 14 schnell und einfach durch eine neue Hufbürste ersetzt werden.
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Noch universeller einsetzbar wäre die Hufpflegevorrichtung 1, wenn die Verbindungen zwischen dem Handgriff 11 und der Werkzeugen 12–14 so ausgebildet wären, dass wenigstens eines der Werkzeuge durch ein anders aufgebautes Werkzeug ersetzbar ist. Damit könnte beispielweise die Hufbürste 14 durch eine größere, kleinere, härtere oder weichere Hufbürste, oder durch einen zweiten Hufkratzer oder ein sonstiges Werkzeug ersetzt werden. Dies hätte den Vorteil, dass der Benutzer der Hufpflegevorrichtung 1 die Hufpflegevorrichtung individuell konfigurieren kann, genauer gesagt frei wählen kann, welche Werkzeuge die Hufpflegevorrichtung 1 enthalten soll, und wo diese Werkzeige am Handgriff angebracht sind.
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Der Handgriff 11 hat vorzugsweise einen ovalen Querschnitt. Er könnte aber auch einen runden, einen eckigen, oder einen beliebigen andern Querschnitt aufweisen.
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Der Handgriff 11 besteht vorzugsweise aus Kunststoff, könnte aber auch aus einem beliebigen anderen Material hergestellt werden, beispielsweise aus Holz oder Metall.
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Die Länge des Handgriffs 11 und damit im Wesentlichen der gesamten Hufpflegevorrichtung 1 kann beispielsweise 10 bis 15 cm betragen, kann aber auch beliebig viel größer oder kleiner sein. Die Hufpflegevorrichtung 1 lässt sich somit problemlos sogar in einer Jackentasche unterbringen und ist dann jederzeit sofort verfügbar.
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Unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Hufpflegevorrichtung 1 lässt sich die Hufpflege daher auf denkbar einfache Art und Weise sehr viel effizienter gestalten als bei Verwendung der entsprechenden Einzelwerkzeuge.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hufpflegevorrichtung
- 11
- Handgriff
- 12
- Hufraspel
- 13
- Hufkratzer
- 14
- Hufbürste
- 15
- Stift
- S
- Schwenkrichtung