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Die Erfindung betrifft eine Bildsäule zur Darstellung einer zweidimensionalen Zeichnung als dreidimensionales Objekt.
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Um anschauliche Darstellungen von Objekten zu realisieren, ist es im Stand der Technik bekannt, sogenannte Hologramme zu verwenden. Hierbei werden aus zweidimensionalen Abbildungen s, z. B. aus einer Fotographie, Abbilder geschaffen, welche bei Beleuchtung mit kohärentem Licht als dreidimensionales Abbild des Ursprungsgegenstands der zweidimensionalen Abbildung wiedergegeben werden. Die hierfür eingesetzten holographischen Verfahren zur Anfertigung eines holographischen Abbilds sind jedoch sehr aufwändig und für die Darstellung eines Hologramms ist darüber hinaus ein Hologramm-Projektor notwendig.
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Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und nicht aufwändige Vorrichtung zu schaffen, mittels welcher eine zweidimensionale Abbildung, wie beispielsweise eine Zeichnung ohne zusätzliche Mittel mit einem dreidimensionalen holographischen Eindruck für den Betrachter darstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Bildsäule mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Somit wird erfindungsgemäß eine Bildsäule mit einem Grundkörper bereitgestellt, welcher eine vordere Mantelfläche und eine rückwärtige Mantelfläche aufweist, die einen Hohlraum definieren, wobei die vordere Mantelfläche durch transparente Kunststofffolie gebildet ist und die rückwärtige Mantelfläche mit einer Spielgelfolie versehen ist, wobei die vordere Mantelfläche mit einer Abbildung versehen ist, und wobei die vordere Mantelfläche einen kreisbogenförmigen Grundriss mit einem Kreisbogenradius aufweist, und wobei die rückwärtige Mantelfläche einen bogenförmigen Grundriss aufweist, dessen zumindest einer Krümmungsradius größer ist als der Kreisbogenradius.
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Durch diese Konfiguration der Bildsäule ist es möglich, eine auf die vordere Mantelfläche aufgebrachte zweidimensionale Zeichnung (Basiszeichnung) mit einem dreidimensionalen holographischen Effekt der Basiszeichnung wiederzugeben. Hierzu ist weder elektrische Energie erforderlich, noch zusätzliche Hilfsmittel, wie beispielsweise die für Hologramme notwendigen Projektoren. Es reicht aus, wenn die Bildsäule in einem beleuchteten Raum aufgestellt wird, um diesen Effekt zu erreichen. Dabei ist die Wellenlänge auch des Lichts nicht ausschlaggebend; sie sollte lediglich im sichtbaren Bereich sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die die vordere Mantelfläche über einen Bogenwinkel von 180°, und die rückwärtige Mantelfläche erstreckt sich über einen Bogenwinkel erstreckt, der kleiner als 180° ist.
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Vorzugsweise ist die vordere Mantelfläche aus einer transparenten Acetatfolie, aus einer transparenten Polyethylenfolie (PE) oder aus einer Polyvenylchlorid-Folie (PVC) gebildet. Besonders bevorzugt ist hierbei die Acetatfolie aufgrund ihrer Eigenschaften als hochtransparente, kratzfeste und geschmeidige Kunststoff-Folie mit geringem Weichmachergehalt. Auch nimmt das Celluloseacetat der Acetatfolie gut Feuchtigkeit auf, wodurch sich die Folie antistatisch verhält und weniger leicht verstaubt als andere Kunststoff-Folien. Darüber hinaus haftet Farbe gut auf dieser Folie und sie neigt nicht dazu, sogenannte Newtonsche Ringe zu bilden. Ferner lässt sich Acetat-Folie ohne Weißbruch knicken, was die Herstellung der Bildsäule vereinfacht.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die transparente Kunststofffolie eine Dicke aufweist, welche ungefähr 0,1 mm beträgt, und die Spiegelfolie eine Dicke aufweist, welche ungefähr 0,1 mm beträgt.
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Der Grundkörper kann an seiner Oberseite mit einer Abdeckung, insbesondere aus Kunststofffolie, versehen sein und/oder an seiner Unterseite mit einem Bodenteil versehen sein. Die Abdeckung an der Oberseite kann dazu dienen, die Innenflächen der vorderen und rückwärtigen Mantelflächen davor zu schützen, dass sich Staub oder andere Partikel darauf absetzen. Das Bodenteil kann gleichzeitig als Standfuß für die Bildsäule dienen. Hierzu kann beispielsweise die Fläche des Bodenteils größer ausgebildet sein als der Querschnitt des Grundkörpers, so dass die Bildsäule stabil aufstellbar ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Abbildung mit einem Marker, mit Acrylfarbe und/oder mit Glasfarbe auf eine Außenfläche der vorderen Mantelfläche und/oder eine Innenfläche der äußeren Mantelfläche aufgebracht bzw. aufgetragen oder gezeichnet. Das Aufbringen der Farbe auf die vordere Mantelfläche kann auf beliebige Art und Weise erfolgen. Beispielsweise kann eine Zeichnung mit einem Marker auf die Außenfläche der vorderen Mantelfläche aufgebracht werden, und je nach gewünschtem Effekt auch zusätzlich auf die Innenfläche der vorderen Mantelfläche.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die rückwärtige Mantelfläche des Grundkörpers die Kunststofffolie, wobei die Spiegelfolie die Kunststofffolie aufgeklebt ist. Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn die Kunststofffolie den gesamten Grundkörper bildet, wobei die Spiegelfolie auf eine Innenfläche der rückwärtigen Mantelfläche aus Kunststoff aufgeklebt oder anderweitig aufgebracht wird. Diese Konfiguration vereinfacht die Herstellung der Bildsäule und verbessert auch ihre Stabilität und Haltbarkeit. Alternativ kann die vordere Mantelfläche aus Kunststofffolie gebildet sein und die rückwärtige Mantelfläche aus Spiegelfolie, wobei die beiden Folien dann entlang ihrer jeweiligen Längskanten miteinander verklebt werden müssen, um die Bildsäule zu realisieren.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Grundkörper mit einer ersten und einer zweiten Längskante versehen ist, welche jeweils der Verbindungslinie zwischen der vorderen und rückwärtigen Mantelfläche entsprechen.
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Vorzugsweise weist zumindest einer der Längskanten einen überlappenden Randbereich aus Kunststofffolie. An dem überlappenden Randbereich ist eine Befestigung zwischen der vorderen Mantelfläche und der hinteren Mantelfläche beispielsweise durch Verkleben möglich.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Abbildung eine zweidimensionale Zeichnung, welche als dreidimensionales Objekt wiedergegeben wird. Je nach Betrachtungswinkel und Bewegung des Betrachters ist die Wiedergabe beispielsweise einer graphischen Zeichnung als Basiszeichnung auf der vorderen Mantelfläche als Objekt mit dreidimensionalem Effekt im Raum nicht statisch sondern ist je nach Betrachtungswinkel in alle Richtungen beweglich. Dabei läuft das im Raum wiedergegebene Objekt stets in Gegenrichtung zu der Basiszeichnung auf der vorderen Mantelfläche der Bildsäule. Dieser optische Eindruck wird ermöglicht, ohne hierfür elektrische Energie oder einen Projektor oder Monitor oder andere Hilfsmittel zu benötigen. Der erzielte Effekt ist rein optischer Natur. Die zweidimensionale Basiszeichnung wird dabei nicht nur gespiegelt, sondern durch die unterschiedlich nach außen bzw. innen gewölbten Oberflächen der Zeichnungsfläche auf der vorderen Mantelfläche und der Spiegelfläche auf der rückwärtigen Mantelfläche zu einer dreidimensionalen Projektion, die für den Betrachter in der Luft zu schweben scheint, verändert und verfremdet.
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Der holographische dreidimensionale Eindruck bleibt dabei sowohl bei kürzeren als auch bei großen Betrachtungsentfernungen erhalten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung; hierbei zeigen:
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1A–1D zeigen jeweilige Ansichten von Elementen einer Bildsäule gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt eine Bildsäule gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
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3 zeigt einen Querschnitt durch die in 1A bis 1D und 2 dargestellten Bildsäulen.
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1A bis 1D zeigen jeweilige Ansichten von Elementen einer Bildsäule 1 (siehe 1D) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Dabei stellt 1A eine vordere Mantelfläche 2 der Bildsäule 1 und 2 eine rückwärtige Mantelfläche 3 der Bildsäule 1, welche in zusammengesetztem Zustand die Bildsäule 1, wie in 1D dargestellt, bilden. Hierzu werden die beiden Teile an ihren jeweiligen Längskanten 4, 4' (Längskanten der vorderen Mantelfläche 2) und 5, 5' (Längskanten der rückwärtigen Mantelfläche 3) miteinander verbunden, z. B. durch Verkleben mittels eines lösungsmittelhaltigen Kunststoffklebers. Die vordere Mantelfläche 2 besteht in der hier dargestellten Ausführungsform aus einer transparenten Kunststofffolie, beispielsweise aus einer Acetat-Folie. Die hintere Mantelfläche 3 besteht aus einer Spiegelfolie 14. Beide Folien weisen jeweils eine Dicke von ungefähr 0,1 mm auf. Wie in 1C erkennbar ist, ist hier auf einer Außenfläche 6 der vorderen Mantelfläche eine Abbildung 7 in Form einer graphische Zeichnung, die sogenannte Basiszeichnung 7, aufgebracht, z. B. mittels Marker auf die Kunststofffolie gezeichnet. Die Basiszeichnung 7 auf der Oberfläche der Kunststofffolie hat einen zweidimensionalen Charakter. Wie in 1D erkennbar ist, wird die Basiszeichnung 7 in der Bildsäule 1, bei welcher hier die vordere und hintere Mantelfläche 2, 3 an ihren jeweiligen Längskanten 4, 4', 5, 5' zusammengefügt sind und gemeinsam einen Grundkörper 15 bilden, welcher einen Hohlraum 8 umschließt. Wie erkennbar ist, ist die hier in der Basiszeichnung 7 dargestellte Figur als dreidimensionales Objekt 9 spiegelverkehrt und leicht verzerrt wiedergeben. Diese dreidimensionale Projektion wird durch optische Effekte erzielt.
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2 zeigt eine Bildsäule 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Im Gegensatz zu der in den 1A bis 1D dargestellten Ausführungsform ist hier sowohl die vordere Mantelfläche 2 als auch die rückwärtige Mantelfläche 3 aus Kunststofffolie hergestellt. Hierbei wird die Kunststofffolie mit einer ersten Falz 10 versehen, um die erste Längskante 4 der Bildsäule 1 zu bilden, und mit einer zweiten Falz 11, um die zweite Längskante 4' der Bildsäule zu bilden. An der zweiten Falz 11 bzw. an der zweiten Längskante 4' ist ein überlappender Rand 12 vorgesehen, welcher dazu dient, die Kunststofffolie zu verkleben, so dass die Bildsäule 1 entsteht. Auf einer Innenfläche 13 der rückwärtigen Mantelfläche 3 ist darüber hinaus die Spiegelfolie 14 aufgebracht, beispielsweise ebenfalls mittels Verkleben mit einem dazu geeigneten Klebstoff. Wie auch bei der in der 1D gezeigten Ausführungsform wird auf die vordere Mantelfläche 2 eine Basiszeichnung 7 aufgebracht, welche hier nicht dargestellt ist, mit einem dreidimensionalen Effekt im Raum abgebildet wird.
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3 zeigt einen Querschnitt durch die in 1A bis 1D und 2 dargestellten Bildsäulen 1. Wie hier erkennbar ist, weist die vordere Mantelfläche 2 einen kreisbogenförmigen Grundriss über einen Bogenwinkel von 180° auf, wohingegen die rückwärtige Mantelfläche 3 einen bogenförmigen Grundriss aufweist, dessen zumindest einer Krümmungsradius größer ist als der Kreisbogenradius der vorderen Mantelfläche 2. Die rückwärtige Mantelfläche 3 kann beispielsweise einen Kreisbogenradius in einem Bereich von 120° bis 150° aufweisen.