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Bildschirm Die Erfindung geht von einem Bildschirm aus, der aus mehreren
hintereinanderliegenden Schichten mit regelmäßigen bildwiedergebenden Rastenteilen
und durchsichtigen Zwischenräumen besteht, bei denen die bildwiedergebenden Teile
der hinteren Schichten so hinter den durchsichtigen Zwischenräumen der vorderen
Schichten liegen, daß sie sich zu einem räumlich gegliederten lückenlosen Bildschirm
ergänzen.
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Bildschirme dieser Art sind bereits bekannt. Sie ermöglichen, von
Lichtbildern einen plastischen Eindruck zu vermitteln. Diese Wirkung des obengenannten
Bildschirmes beruht auf folgendem Umstand.
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Da sich die Augen beim Betrachten der räumlichen Natur gleichzeitig
zwangsläufig auf verschiedene Entfernungen einstellen müssen, nehmen sie auch die
Entfernungen zwischen vorderen und hinteren Teilen des Blickfeldes wahr. Sie sehen
also die Natur räumlich. Auch das einzelne Auge sieht deshalb die Natur räumlich.
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Beim Betrachten von Flachbildern mit Hilfe des obengenannten Bildschirmes,
bei dem die Flachbilder ohne Rücksicht auf ihre Darstellung in einem Raumraster
auf verschiedene Tiefen aufgeteilt werden, trifft das Auge des Betrachters auch
auf verschiedene Entfernungen, die es gleichzeitig wahrnimmt. Es sieht also auch
ern derartig aufgeteiltes Flachbild räumlich. Gedächtnis und Erfahrung deuten nach
psychologischen Gesetzen das aufgeteilte Flachbild gegenständlich und räumlich aus.
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Diese Räumlichkeit und Plastik wirkt nun je nach der Tiefe der einzelnen
kasterschichten und ihrer Entfernung voneinander tiefer oder flacher. Um einen zufriedenstellenden
plastischen Eindruck zu vermitteln, ist eine größere Entfernung der Rasterschichten
voneinander erforderlich, wodurch aber nur diejenigen Betrachter ein geschlossenes`
Bild sehen, die dieses Bild von der Mitte aus betrachten, während seitlich davon
sitzende Betrachter das Bild in mehrere Schichten aufgeteilt und untereinander überschnitten
wahrnehmen.
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Um diesen Nachteil des bekannten Bildschirmes zu vermeiden, wird gemäß
der Erfindung vorgeschlagen, die Rasterschichten entweder in einen massiven, lichtbrechenden
Werkstoff einzubetten oder auf dicht beieinanderliegenden Platten aus einem solchen
Werkstoff anzubringen. Durch die in dieser Weise erfolgte Benutzung eines lichtbrechenden
Werkstoffes können die einzelnen Rasterschichten eng hintereinander angeordnet werden,
denn der lichbrechende Werkstoff bewirkt, daß durch seine spiegelnden Eigenschaften
aus jedem Bildpunkt mehrere Bildpunkte in verschiedener Tiefe vor und hinter dem
wirklichen Bildpunkt erzeugt werden. Diese gespiegelten Bildpunkte sind um so
schwächer,
je mehr von ihnen erzeugt werden, und zwar können sie so schwach sein, daß man sie
mir schwer sieht.
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Das Auge des Betrachters ist aber nicht mir ein Seh-, sondern auch
ein T astorgan. Iss tastet die schwer sichtbaren Wiederholungen des wirklichen Bildpunktes
vor und hinter ihm ab und stellt sich so zwangsläufig auf räumliches Selten ein.
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Bei einem schmal geschichteten Raumraster mit erfindungsgemäß vor
ihm angeordneten lichtbrechenden Werkstoff kann ein Aufteilen des Bildes in seine
einzelnen Rasterschichten und ein Überschneiden derselben den Bildeindruck nicht
mehr stören, wie es andernfalls bei Raumrastern ohne lichtbrechenden Werkstoff vorkommt.
Auch wird der räumliche und plastische Eindruck durch das Vorhandensein mehrerer
Wiederholungen derselben Bildpunkte in verschiedenen Entfernungen erhöht.
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Weiterhin können gemäß der Erfindung die bildwiedergebenden Teile
spiegelnd ausgebildet sein. Dieses Merkmal hat folgenden Vor-; teil: Beim Spiegelraster
tritt der @Z'iederliolungseffekt wie beim lichtbrechenden Werkstoff in erhöhtem
llal,te ein, denn jede Spiegelung verdoppelt den Lichtweg jedes Bildpunktes, und
zwar verdoppelt sich die Entfernung von der Sendestelle des Bildpunktes bis zum
Treffpunkt auf der Spiegelfläche. Im Spiegelraumraster können deshalb die Rasterschichten
bei gleicher Wirkung halb so weit voneinander entfernt sein wie beim diffusen lZaster.
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L m die durch den lichtbrechenden Werkstoff erzielte Lichtbrechung
zu verstärken, kann man gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die bildwiedergebenden
Teile des Bildschirmes schräg zur Schirmebene anordnen.
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Es ist zwar bereits bekannt, vor einem üblichen Bildschirm Glasscheiben
anzuordnen. Diese Anordnung bewirkt aber nur, daß vor dein eigentlichen Projektionsschirm
durch die Glasscheiben geisterhaft erscheinende, kulissenartig gestaffelte Bilder
erzeugt werden im Gegensatz zum Bildschirm gemäß der Erfindung; wo wirklich plastische
Bilder erzeugt werden.
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Es ist ferner bekannt, insbesondere zur Erzeugung von Transparentprojektionsbildern,
Projektionsschirme aus Gewebe zu bilden, dessen Fäden aus einem leicht durchlässigen
Werkstoff bestehen, oder den Projektionsschirm aus einer ununterbrochenen Schicht
von Körnern oder kleinen Stücken aus festen, transparenten Substanzen, wie Glas.
Zelluloid usw., zu bilden, welche Körner oder Stücke zwischen zwei transparenten
Stützflächen geklemmt sind oder durch ein transparentes Bindemittel mit oder ohne
Anwendung einer ein- oder beiderseitigen transparenten Stützfläche miteinander verbunden
sind. Bei einem solchen Projektionsschirm ist die durch das durchsichtige Gewebe,
die transparenten Körner oder Stücke erzielte Lichtbrechung eine ganz unregelmäßige,
was auch mit den bekannten Projektionsschirmen erzielt werden soll, denn es soll
eine große Lichtstreuung bewirkt werden, um eine bessere Ausnutzung der Lichtfülle
und Brillanz der Bilder zu erhalten.
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Im Gegensatz hierzu wird aber bei dem Bildschirm gemäß der Erfindung
infolge der Einbettung der Rasterschichten in einen massiven, lichtbrechenden Werkstoff
oder infolge der Anbringung der Rasterschichten auf dicht beieinanderliegenden Platten
aus lichtbrechendem Werkstoff eine gleichmäßige, geregelte lichtbrechende Wirkung
erzielt.
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Der Bildschirm gemäß der Erfindung kann für alle möglichen Zwecke
verwendet @verden, beispielsweise in einem Betrachtungsgerät oder als Projektionsspiegel
oder als Einsatz oder Vorsatz in einem Projektions- oder Fernsehapparat und in Verbindung
mit Betrachtungsspiegeln. Der Bildschirm kann an ihn seitlich begrenzenden Blenden
befestigt sein. Der lichtbrechende Werkstoff des Bildschirmes kann auf seiner Vorderseite
und bzw. oder Rückseite gegen seine Vertikalebene geneigt ausgebildet sein. Die
Rasterteile des Bildschirmes können aufgedruckt, geätzt, geblasen, geritzt, gestanzt,
geprägt, gegossen. kopiert oder sonstwie angefertigt werden.
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Es können auch durchscheinende Bilder, z. B. Diapositive, vor, hinter
oder zwischen den Rasterschichten des Bildauffangkörpers angeordnet werden. Sie
erscheinen dann bei Durchleuchtung plastischer.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise schematisch
veranschaulicht.
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Es zeigen Fig. i das Schema einer Rasteranordnung in der Vorderansicht,
Fig. 2 den Querschnitt durch dieselbe Rasteranordnung in einem massiven, lichtbrechenden
Werkstoff, Fig.3 den Querschnitt durch einen Bildschirm, bei dem die Rasterschichten
auf dicht beieinanderliegenden Platten aus lichtbrechendem Werkstoff angebracht
sind, Fig..I den Querschnitt durch einen Bildschirm mit zur Tiefenrichtung schräg
angeordneten Rasterteilen, Fig.5 den Querschnitt durch einen Bildschirm mit zur
Tiefenrichtung und zueinander schräg angeordneten Rasterteilen,
Fig.6
den Querschnitt durch den Rasterteil eines Bildschirmes, dessen einzelne Rasterteile
gekrümmt sind.
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Fig. i zeigt die Rasterteile in ihrer Anordnung, und zwar beispielsweise
in vier Schichten hintereinander. Ziffer 21 bildet die erste. Ziffer 22 die zweite,
Ziffer 23 die dritte, Ziffer 2.a. die vierte Rasterschicht. In der Ansicht betrachtet,
ergänzen sie sich zu einer lückenlosen Projektionswand. Als Spiegelwand wird dieselbe
Anordnung durch durchsichtige oder undurchsichtige kleine Spiegelchen gebildet.
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Fig.2 zeigt im Querschnitt einen Bildschirm, bei dem die Rasterteile
in einem massiven, durchsichtigen, lichtbrechenden Stoff, wie Glas, Cellophan, Quarz
o. dgl., gebettet sind.
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Fig. 3 zeigt im Querschnitt die Anordnung der kasterteile auf eng
aneinanderliegenden Scheiben. Die Rückseite der hintersten Scheibe 4. ist ein Spiegel.
Die Vorderseite wird von einem Dunkelraster 5 bedeckt.
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Fig. q. zeigt im Querschnitt einen Bildschirm, bei dem die in massivem,
lichtbrechendem Werkstoff eingebetteten Rasterteile 21, a2, 23, 24 'schräg
zur Tiefenrichtung des Bildschirmes angeordnet sind.
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Fig. 5 zeigt im Querschnitt einen der Fig.,I ähnlichen Bildschirm,
bei dem jedoch die Rasterteile sowohl zur Tiefenrichtung als auch mit Bezug zueinander
schräg angeordnet sind.
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Fig.6 zeigt im Querschnitt einen Bildschirm, dessen in massivem Werkstoff
eingebettete Rasterteile wie kleine Hohlkörper oder Hohlspiegel ausgebildet sind.