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Die Erfindung betrifft Die Erfindung betrifft einen Brennmaterialbehälter zur Aufnahme von Grillglutmaterial, mit einer das Brennmaterial umschließenden und einem Aufnahmeraum für das Brennmaterial bildenden Hülle, in der ein durch eine Wandung bildender Zündmittelraum angeordnet ist.
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Zum Zwecke des Grillens von Speisen wird in einem entsprechenden Grill eine Grillglut erzeugt, deren Infrarotstrahlung das Grillgut gart. Das Grillglutmaterial besteht zumeist aus Holzkohle oder Holzkohlebriketts und soll in dieser Anmeldung als Brennmaterial bezeichnet werden.
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Es ist bekannt, das Brennmaterial in Tüten oder Säcken im Handel bereit zu stellen. Zur Erzeugung der Grillglut ist es aus der
DE 20 2004 011 842 U1 bekannt, einen Anzündkamin zu verwenden. Dabei handelt es sich um einen in aller Regel zylindrischen Behälter, der an seiner Unterseite mit Lufteintrittsöffnungen versehen ist und einen nichtwärmeleitenden Griff aufweist. In diesem Behälter wird sodann des Brennmaterial gegeben und von unten mit einem Zündmittel entzündet. Infolge der Kaminwirkung in dem zylindrischen Behälter entzündet sich das Brennmaterial sodann von unten nach oben sehr zügig. Anschließend wird das durchgeglühte Brennmaterial in den Grill geschüttet.
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Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, dass zum einen beim Abfüllen der noch nicht entzündeten Kohle in den Behälter Staub entsteht und Verschmutzungen nicht zu vermeiden sind. Zum anderen ist es nachteilig, dass nach dem Durchglühen des Brennmaterials und dem Umschütten der Glut in den Grill ein Funkenflug entsteht, der eine Brandgefahr darstellt.
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Aus der
DE 10 2010 033 706 A1 ist ein Brennstoffpaket bekannt, welches als Paket direkt im Grill entzündet werden kann. Dadurch wird zum einen eine Portionierung erreicht und andererseits wird das Umschütten des glühenden Brennmaterials vermieden. Nachteilig hierbei ist, dass keine Mittel vorgesehen sind, die eine Kaminwirkung in dem Brennmaterial hervorrufen und den Anzündvorgang unterstützen.
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Auch in der
EP 0 943 276 A1 sowie in der
DE 202 09 719 U1 sind Tragebehälter bekannt, die mit Grillkohle oder Grillbriketts gefüllt sind und mit einem Grillanzünder versehen sind. Bei diesen Lösungen kann mit dem Grillanzünder das Brennmaterial in dem Tragebehälter entzündet werden. Der Tragebehälter brennt sodann bei Entstehen der Glut ab, so dass nur noch das Glutbett übrig bleibt. Auch hierbei sind keine den Anzündvorgang unterstützende Mittel vorgesehen. Außerdem weisen die Tragebehälter den Nachteil auf, dass sie relativ instabil sind, wodurch es schnell zum Zerreisen des Behälters mit entsprechenden nachteiligen Verschmutzungswirkungen kommen kann. Auch liegt eine relativ große Menge von Brennmaterial zusammen, welches während des Transports verrutschen kann. Dies führt zum einen zu einem Abrieb, der die Luftzirkulation behindert und kann auch zur Beschädigung des Tragebehälters von innen heraus führen.
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Aus der
DE 10 2014 112 568 A1 ist ein Behälter zur Aufnahme von Brennmaterial bekannt, der einen inneren Zündmittelraum aufweist. In diesem Zündmittelraum ist ein Zündmittel angeordnet. Der Zündmittelraum ist nach unten geöffnet, so dass bei Anzünden des Zündmittels von unten Luft in den Zündmittelkanal strömen kann. Das Material dieses Behälters ist brennbar. Damit wird die Wandung des Zündmittelraumes verbrennen, wodurch die benachbarte Kohle mit den Flamen in Berührung kommen und sich entzündet. Der Zündmittelraum sorgt für eine entsprechende Kaminwirkung in diesem Behälter. Nach vollständigem Durchbrennen der Kohle wird sodann auch der Behälter verbrannt. Als nachteilig erweist sich bei dieser Lösung, dass der Behälter als Formkörper gefertigt werden muss, entweder aus Kunststoffmaterial oder aus einem geformten Pappmaterial. Damit gestaltet sich der Herstellungsprozess aufwendig. Auch sind in dem Behälter keinerlei Stabilisierungsmittel vorhanden, so dass es eines relativ hohen Materialeinsatzes bedarf, um den Behälter stabil zu gestalten. Schließlich besteht auch hier die Problematik einer großen zusammenliegenden Menge an Kohle oder Kohlebriketts.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, einen Brennmaterialbehälter zur Aufnahme von Grillglutmaterial vorzusehen, welcher kostengünstig herstellbar ist und eine hohe Stabilität aufweist.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass der Aufnahmeraum eines eingangs genannten Brennmaterialbehälters in mindestens zwei durch Kammerwände gebildete Aufnahmekammern unterteilt ist und beide Kammern mit einem gemeinsamen Zündmittelraum verbunden sind. Durch diese Aufnahmekammern wird es möglich, die Menge des Brennmaterials zu teilen und somit eine Bewegung des Brennmaterials in sich zu verringern. Außerdem wird die Aufteilung in Aufnahmeräume und Zündmittelraum zu einer Stabilisierung des gesamten Brennmaterialbehälters führen.
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In einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei der Anordnung von mehr als zwei Aufnahmekammern zwei benachbarte Kammern eine gemeinsame Kammerwand aufweisen. Dies ermöglicht den Einsatz von die Aufnahmekammern voneinander trennenden Trennwänden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Wandung des Zündmittelraums ebenfalls durch die Kammerwände gebildet wird. Die Kammerwände der Aufnahmekammern stellen also zugleich die Wandung des Zündmittelraumes dar. Dies dient einerseits der Erhöhung der Stabilität und andererseits der Verringerung des Materialeinsatzes.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hülle einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist, in der ein Trennelement, welches die Kammerwände und die Wandung aufweist, eingebracht ist.
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Grundsätzlich sind alle möglichen Querschnittsformen der Hülle vorstellbar. Ein rechteckiger Querschnitt, der auch einen quadratischen Querschnitt einschließen soll, eignet sich jedoch besonders, da der Brennmaterialbehälter zugleich der Konfektionierung des Brennmaterials im Handel dient und damit eine gute Stapelbarkeit mehrerer erfindungsgemäßer Brennmaterialbehälter ermöglicht.
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Das Trennelement kann entweder als ein zusätzliches Element eingesteckt werden oder aber auch durch entsprechende Falttechniken zusammen mit der Hülle gefaltet werden.
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In einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Hülle, die Kammerwände und die Wandung aus einem brennbaren Material bestehen. Dadurch wird erreicht, dass der Brennmaterialbehälter nach Durchglühen des Brennmaterials verbrennt und nicht zusätzlich entfernt werden muss.
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Insbesondere ist es günstig, wenn die Hülle, die Kammerwände und die Wandung aus einem organischen Material bestehen. Organisches Material bietet eine hohe Umweltverträglichkeit und kann auch als Recyclingmaterial eingesetzt werden. Insbesondere sind hier Zellulosematerialen geeignet, beispielsweise Pappe oder dergleichen.
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Zur Erhöhung der Reisfestigkeit ist es möglich, dem Material Kokosfasern zu zusetzen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Aufnahmeräume bereits mit Grillkohle oder Grillbriketts gefüllt sind, beispielsweise beim Kauf eines solchen Behälters. Dabei ist es auch möglich, dass der Behälter selbst noch mit einer Umverpackung versehen ist, so dass in Aufnahmeräume erschlossen werden und damit Grillkohle oder Grillbriketts abgedeckt sind.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass in mindestens einer Aufnahmekammer mindestens eine quer, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur Kammerwand liegende Zwischenlage angeordnet ist.
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Dies Zwischenlagen können auch die Kammerwand mit einer anderen Kammerwand und/oder mit der Hülle verbinden, wodurch die Stabilität erhöht wird. Dabei ist es möglich, dass eine solche Zwischenlage eingeklebt oder formschlüssig verbunden ist.
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Zur Verbesserung des Brennverhaltens kann dabei vorgesehen werden, dass in der Zwischenlage Lüftungslöcher eingebracht sind.
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Weiterhin kann die Zwischenlage aus brennbarem Material bestehen, wodurch zusätzlich der Anbrennprozess beschleunigt werden kann.
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Die Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt
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1 einen Brennmaterialbehälter im verpackten Zustand,
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2 einen mit Grillbriketts gefüllten Brennmaterialbehälter,
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3 einen Brennmaterialbehälter in leeren Zustand,
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4 eine Draufsicht auf den Brennmaterialbehälter ohne Griff,
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5 die Draufsicht auf einen Brennmaterialbehälter mit eingelegtem Zündmittel,
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6 einen Brennmaterialbehälter in einer Umverpackung,
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7 einen Brennmaterialbehälter in leeren Zustand mit Lüftungslöchern,
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8 einen Brennmaterialbehälter in leeren Zustand mit horizontalen Zwischenlagen,
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9 die Draufsicht auf eine runde Ausführungsform eines Brennmaterialbehälters und
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10 eine Draufsicht auf einen Zweikammerbehälter.
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In 1 dargestellt, weist der Brennmaterialbehälter 1 eine Hülle 2 auf. Die Hülle 2 schließt einen innenliegenden Aufnahmeraum 3 ein. Weiterhin in 1 dargestellt, ist die Oberseite der Hülle 2 mit einem Deckel 4 versehen, wodurch der Aufnahmeraum 3 abgedeckt wird. Zur besseren Handhabung ist der Brennmaterialbehälter 1 mit einem Griff 5 versehen.
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Wie in 2 dargestellt, ist der Aufnahmeraum 3 mit Brennmaterial, insbesondere in diesem Falle mit Holzkohlebriketts 12 gefüllt. Die Befüllung kann insbesondere mit Bio-Brennmaterial erfolgen. Dadurch wird der umweltschonende Aspekt des erfindungsgemäßen Brennmaterialbehälters 1 besonders verstärkt, denn es ist vorgesehen, dass dieser vollständig, schadstoff- und rückstandsfrei verbrennt. Beim Einsatz von Bio-Brennmaterial ist dann auch die weitere Schadstofffreiheit oder -armut gewährleistet.
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Wie aus 2 und insbesondere 3 ersichtlich wird, ist der Aufnahmeraum 3 in vier Aufnahmekammern 6 geteilt. Diese Aufnahmekammern 6 schließen einen gemeinsamen Zündmittelraum 7 in ihrer Mitte ein. Dabei erfolgt die Aufteilung des Aufnahmeraums 3 in Aufnahmekammern 6 und Zündmittelraum 7 durch ein Trennelement 8, welches Kammerwände 9 und die Wandung 10 des Zündmittelraums 7 umfasst. Das Trennelement 8 kann in der Hülle 2 eingeklebt oder eingesteckt sein.
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Wie in 3 und 4 dargestellt, kann ein Brennmaterialbehälter 1 im leeren Zustand befüllt werden, wie es dann 2 wiedergibt. Dabei ist es auch möglich, wie in 5 dargestellt, dass in dem Zündmittelraum 7 bereits ein Zündmittel 11 eingelegt wird. Zum Anzünden des Zündmittels 11 gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es kann beispielsweise ein nicht mehr dargestellter Docht oder eine Lunte nach oben an die Oberseite des Brennmaterialbehälters geführt sein, die dann angebrannt werden kann. Oder an der Unterseite des Zündmittelraums 7 ist eine Öffnung vorgesehen, unter die eine Flamme gehalten werden kann, so dass sich das Zündmittel 11 entzündet. Es ist selbstverständlich auch möglich, das Zündmittel 11 oder ein zweites Zündmittel im brennenden Zustand in den Zündmittelraum 7 einzuwerfen.
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Wie in 6 dargestellt, ist der Brennmaterialbehälter 1, insbesondere in einem befüllten Zustand gemäß 2 mit einer Umverpackung 13 versehen. Diese Umverpackung 12 umhüllt die Hülle 2 und verschließt auch die offene Oberseite der Hülle 2. Somit kann insbesondere in einem befüllten Zustand verhindert werden, dass beim Transport Brennmaterial herausfällt oder kleinere Partikel des Brennmaterials, insbesondere der Holzkohlebriketts 12, austreten können, wodurch Verschmutzungen vermieden werden.
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Auch bei der nachfolgend dargelegten Ausführungsform ist die Umverpackung 13 sinnvoll, da sie auch die Lüftungslöcher 14 verschließt.
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Zum bestimmungsgemäßen Einsatz des mit einer Umverpackung 13 versehenen Brennmaterialbehälters 1 ist vorgesehen, die Umverpackung 13 zu entfernen. Auch diese kann aus umweltverträglichem Material, insbesondere organischem Material bestehen. Damit wird es auch möglich, diese Umverpackung 13 gegebenenfalls im zerkleinerten oder verdichteten Zustand in den Zündmittelraum 7 zu bringen und als Zündmittel 11 zu nutzen.
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Es ist auch möglich, dass die Umverpackung 13 nur aus Abschnitten besteht, die die Lüftungslöcher 14 verschließen. Die können bereits so bemessen sein, dass sie ohne weitere Zerkleinerung in den Zündmittelraum 7 gelegt werden können.
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Auch der Deckel 4 kann bereits in solche Abschnitte vorkonfektioniert sein.
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Die Zündung erfolgt dann mittels dieser Abschnitte der Umverpackung 13. Entzündet werden diese einfach auf den Boden des inneren Zündmittelraumes 7 geworfen und entzünden dann diesen. Die Umverpackung 13 verbrennt vollständig. Der Vorteil liegt daran, dass keine Verpackung verbleibt, und alles rückstandslos verbrennt. Ein Funkenflug beim Umschütten des Brennmaterials, insbesondere der Holzkohle oder der Holzkohlebriketts 12, wie er bei dem Stand der Technik entsteht, entfällt. Der Anbrennvorgang geht damit sicherer und wesentlich schneller vonstatten.
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7 zeigt die vorstehend bereits erwähnte weitere Ausgestaltung eines Brennmaterialbehälters 1 in leerem Zustand, der mit Lüftungslöchern 14 versehen ist. Wenn das Zündmittel 11 im Zündmittelraum 7 brennt kann von außen Luft durch das Brennmaterial 12 gezogen werden, so dass der Anbrennvorgang erheblich beschleunigt wird.
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8 zeigt einen Brennmaterialbehälter 1 in leerem Zustand, der mit horizontalen Zwischenlagen 15 versehen ist. Diese Zwischenlagen 15 können in einer Aufnahmekammer 6 ein- oder mehrfach angeordnet werden. Auch können diese mit Lüftungslöchern 16 versehen werden.
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Wenn der Brennmaterialbehälter 1 zum Zwecke des gleichzeitigen Verkaufs von Brennmaterial 12 bereits bei der Herstellung gefüllt wird, besteht die Möglichkeit, die horizontalen Zwischenlagen während der Befüllung einzukleben oder mit der Hülle 2 formschlüssig zu verbinden. Damit erhöht sich die Stabilität des Brennmaterialbehälters 1. In jedem Falle werden aber durch die horizontalen Zwischenlagen 15 zusätzliche Hohlräume geschaffen, die das Belüften des Anbrennvorganges erleichtern. Werden die horizontalen Zwischenlagen aus brennbarem Material gefertigt, stellen sie ein zusätzliches Zündmittel dar. Damit wird der Brennvorgang deutlich beschleunigt
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf eine viereckige Ausbildung des Brennmaterialbehälters beschränkt, wie dies aus den 9 und 10 hervorgeht. Insbesondere in 10 ist ersichtlich, dass die Wandung 10 des Zündmittelraumes 7 zugleich Kammerwand 9 für die Aufnahmekammern 6 sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brennmaterialbehälter
- 2
- Hülle
- 3
- Aufnahmeraum
- 4
- Deckel
- 5
- Griff
- 6
- Aufnahmekammer
- 7
- Zündmittelraum
- 8
- Trennelement
- 9
- Kammerwand
- 10
- Wandung
- 11
- Zündmittel
- 12
- Holzkohlebrikett, Brennmaterial
- 13
- Umverpackung
- 14
- Lüftungsloch
- 15
- horizontale Zwischenlage
- 16
- Lüftungsloch einer horizontalen Zwischenlage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004011842 U1 [0003]
- DE 102010033706 A1 [0005]
- EP 0943276 A1 [0006]
- DE 20209719 U1 [0006]
- DE 102014112568 A1 [0007]