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Die Erfindung betrifft eine mobile Transportvorrichtung zum Transportieren und Manövrieren von Transportgut, wobei die mobile Transportvorrichtung bedarfsweise als zulassungsfähiger Kraftfahrzeuganhänger eingesetzt werden kann.
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Für den Kurzstreckentransport von Transportgütern werden in Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen vornehmlich Hubwagen eingesetzt, da diese Bereiche ohne ausdrückliche Genehmigung üblicherweise nicht Befahren werden dürfen. In Randbereichen von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen sind daher Ladezonen zum Beladen und Entladen von Transportgut vorgesehen, so dass das Transportgut von der Ladezone via Hubwagen an seinen Bestimmungsort in der Fußgängerzone beziehungsweise im verkehrsberuhigten Bereich transportiert werden kann. Bei Lieferungen in Fußgängerzonen oder verkehrsberuhigten Bereichen ist es daher erforderlich, dass zusätzlich zum Straßentransportfahrzeug ein weiteres, für den Fußgängerbereich zugelassenes Transportfahrzeug mitgeführt werden muss.
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Insbesondere bei innerstädtischen Lieferungen kann es vorkommen, dass der Transportweg ein Durchqueren von Straßenverkehrsbereichen und Fußgängerbereichen erfordert, wobei nicht unerhebliche Transportstrecken von mehreren hundert Metern überwunden werden müssen. Konventionelle Hubwagen sind für solche Transportstrecken jedoch ungeeignet, da sie konstruktionsbedingt über längere Strecken schwer zu Fahren sind und auch nicht über sicherheitstechnische Mittel, wie beispielsweise eine Beleuchtung verfügen, um eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen. Bei Hubwagen mit Elektroantrieb besteht das Problem, dass vergleichsweise lange Ladezeiten zum Laden eines elektrischen Energiespeichers berücksichtigt werden müssen, bis der Hubwagen wieder einsatzfähig ist. Weiterhin ist insbesondere das vergleichsweise hohe Eigengewicht von Elektrohubwagen nachteilig, da dies eine manuelle Fortbewegung im Falle eines entladenen Energiespeichers erschwert, wodurch der Elektrohubwagen im Straßenverkehr oder im Fußgängerbereich zu einem unerwünschten Hindernis werden kann.
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Als weitere Transportmittel sind Lastenräder bekannt, wobei es sich um Fahrräder mit verstärkter Rahmenstruktur und einer Ladefläche handelt. Beim Transportieren von Transportgütern mittels Lastenrädern besteht jedoch das Problem, dass die Ladeflächen von Lastenrädern eine vergleichsweise geringe Größe aufweisen und in einer festgelegten Höhe ortsfest mit dem Rahmen verbunden sind, was ein Beladen beziehungsweise Entladen von sperrigen oder schweren Transportgütern erschwert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mobile Transportvorrichtung bereitzustellen, mit der die aus dem Stand der Technik bekannte Nachteile behoben werden können.
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Die Aufgabe wird mit einer mobilen Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der mobilen Transportvorrichtung können mit in untergeordneten Schutzansprüchen bezeichneten Merkmalen realisiert werden.
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Die erfindungsgemäße mobile Transportvorrichtung mit bedarfsweise Fahrzeuganhängerfunktion weist ein Fahrgestell, an dem mindestens ein horizontal schwenkbares Führungsrad und mindestens zwei axial beabstandet angeordnete Lasträder drehbeweglich befestigt sind, und eine mit dem Fahrgestell mechanisch gekoppelte Transportgutaufnahmeeinrichtung mit mindestens einem bewegbar daran gekoppelten Transportgutaufnahmemittel und mindestens einem Arbeitsantrieb auf, mit dem das Transportgutaufnahmemittel relativ zum Fahrgestell zwischen mindestens zwei Positionen bewegbar ist. Die erfindungsgemäße mobile Transportvorrichtung weist weiter ein mit dem Führungsrad gekoppelten Schwenksteuerhebel auf, mit dem das Führungsrad horizontal schwenkbar ist. Erfindungsgemäß sind außerdem eine lösbar befestigbare Kupplungseinrichtung, mit der die mobile Transportvorrichtung an ein Zugfahrzeug ankoppelbar ist, ein Energiespeicher zur Bereitstellung elektrischer Energie, und ein manuell mit Muskelkraft und/oder elektrisch betätigbarer Fahrantrieb vorgesehen, der zur Kraftübertragung mit mindestens einem Rad des Fahrgestells koppelbar ist, wobei die mobile Transportvorrichtung
- • in einem Mitfahrerbetriebsmodus durch einen mitfahrenden Benutzer manuell mittels Muskelkraft und/oder elektrisch bewegbar ist,
- • in einem Mitläuferbetriebsmodus durch einen mitlaufenden Benutzerbewegbar ist, oder
- • in einem Zugbetriebsmodus von einem Zugfahrzeug bewegbar ist.
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Vorteilhafterweise können sämtliche Elemente der mobilen Transportvorrichtung eine Straßenverkehrszulassung aufweisen oder Straßenverkehrszulassungsfähig sein, so dass die mobile Transportvorrichtung bedarfsweise im Straßenverkehr bewegt werden kann. Zweckmäßigerweise kann eine für den Straßenverkehr zugelassene Beleuchtung vorgesehen sein, die an der mobilen Transportvorrichtung fest installiert sein kann und/oder für eine Fortbewegung im Straßenverkehr bedarfsweise montiert werden kann. Weiterhin besteht die Möglichkeit zur Montage eines Kennzeichens für den Betrieb im Straßenverkehr, wobei das Kennzeichen für eine Fortbewegung im Fußgängerbereich demontiert werden kann.
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Aufgrund des manuell und/oder elektrisch betätigbaren Fahrantriebs sowie der Kupplungseinrichtung zur Ankopplung an ein Zugfahrzeug kann die mobile Transportvorrichtung vorteilhaft flexibel fortbewegt werden. So kann die erfindungsgemäße mobile Transportvorrichtung in einem verkehrsberuhigten Bereich oder in einer Fußgängerzone durch manuelle Betätigung des Fahrantriebs oder durch Ziehen oder Schieben mit dem Schwenksteuerhebel bewegt werden. Die manuelle Betätigung des Fahrantriebs hat weiter den Vorteil, dass die Transportvorrichtung im Fall eines entladenen oder defekten Energiespeichers fortbewegt werden kann, ohne zum Hindernis zu werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen mobilen Transportvorrichtung kann die Kupplungseinrichtung an dem Schwenksteuerhebel befestigbar sein, wobei der Schwenksteuerhebel in dem Zugbetriebsmodus als Verbindungselement zwischen der mobilen Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug dient. Nach einer weiteren Ausführungsvariante kann es vorgesehen sein, dass die Kupplungseinrichtung ein Verbindungselement aufweist, welches mit einer lösbaren Verbindung an einem Rahmenelement des Fahrgestells der mobilen Transportvorrichtung befestigt ist. Dabei kann das Verbindungselement in Form eines Gestänges oder Rahmenelements ausgebildet sein, dass mit dem Rahmenelement des Fahrgestells der mobilen Transportvorrichtung versplintet, verbolzt und/oder verschraubt sein kann. Das Verbindungselement kann das zur Ankopplung an ein Zugfahrzeug erforderliche Kupplungselement aufweisen.
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Die Kupplungseinrichtung kann als Bolzenkupplung, Kugelkopfkupplung, Maulkupplung oder Sattelkupplung ausgeführt sein.
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Das horizontal schwenkbare Führungsrad und der daran gekoppelte Schwenksteuerhebel können in ihrer einfachsten Ausführung als Deichsel verstanden werden, die zum Lenken der mobilen Transportvorrichtung vorgesehen sein kann. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die mobile Transportvorrichtung zusätzlich zum Schwenksteuerhebel eine Lenkeinrichtung mit einem Lenker zum Lenken des Führungsrades aufweist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen mobilen Transportvorrichtung kann das Fahrgestell eine in einem Steuerrohr drehbeweglich befestigte Gabel, die als Starrgabel oder Federgabel ausgeführt sein kann, zur Aufnahme des Führungsrades aufweisen. Dabei kann es vorgesehen sein, dass der Schwenksteuerhebel mit der Gabel schwenkbar gekoppelt ist. Eine Stoßdämpfung kann ferner für jedes der Lasträder in Form einer Radaufhängung mit Federung beziehungsweise Stoßdämpfung vorgesehen sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass der Schwenksteuerhebel ein Lenkgestänge aufweist, über das der Schwenksteuerhebel mit dem mindestens einem Führungsrad gekoppelt ist. Ein Lenkgestänge ist von Vorteil, wenn anstelle eines einzelnen Führungsrades eine Achse mit mehreren Führungsrädern eingesetzt wird, da dann beim Lenken größere Kräfte erforderlich sind. Gleichermaßen kann die zuvor beschriebene zusätzliche Lenkeinrichtung über ein entsprechendes Lenkgestänge verfügen.
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Die an dem Fahrgestell vorgesehenen Lasträder sind im Sinne der Erfindung als Räder zu verstehen, auf die die wesentlichen auftretenden Lasten der Transportvorrichtung verteilt werden. Dabei dient das Führungsrad zum Lenken und Stützen der mobilen Transportvorrichtung, wobei das Führungsrad vergleichsweise geringe Lasten tragen muss. Im Vergleich zu den Lastenrädern kann das Führungsrad daher schmaler und weniger robust ausgeführt sein. Vorzugsweise ist das Führungsrad im Vergleich zu Hubwagenführungsrädern größer ausgeführt und weist eine Gummibereifung auf, um ein komfortables Abrollen zu gewährleisten. Auch die Lasträder können gummierte Lauflächen oder Schlauchreifen aufweisen, um Abrollgeräusche zu mindern und eine Stoßdämpfung zu erreichen.
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Vorteilhafterweise sind mindestens drei Betriebsmodi zur Fortbewegung der mobilen Transportvorrichtung vorgesehen:
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Mitfahrerbetriebsmodus
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Der Mitfahrerbetriebsmodus ermöglicht einem Benutzer ein Mitfahren auf der mobilen Transportvorrichtung, wobei der Schwenksteuerhebel in einer für den mitfahrenden Benutzer erreichbaren Position derart arretiert werden kann, dass der Schwenksteuerhebel zum Lenken der Transportvorrichtung einsetzbar ist. Ferner kann es vorgesehen sein, dass die mobile Transporteinrichtung mit der vorstehend bereits erwähnten zusätzlichen Lenkeinrichtung manövriert wird. Um die Lenkfunktion einfacher auszuführen zu können, kann der Schwenksteuerhebel an seinem Kopfende in Form eines Fahrradlenkers ausgebildet sein. Ferner kann an dem Fahrgestell ein ausklappbarer Fahrerstand für einen mitfahrenden Benutzer angeordnet sein. Für den Mitfahrerbetriebsmodus kann der Fahrantrieb als Kettenrad, Riemenrad oder Kardanwellen angetriebener Pedalantrieb ausgeführt sein, der rein manuell oder mit Unterstützung eines Elektromotors betätigbar ist. Zweckmäßigerweise kann der Fahrantrieb mindestens einen Elektromotor aufweisen, der von dem elektrischen Energiespeicher gespeist wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit zur rein elektrischen Betätigung des Fahrantriebs, wobei höhere Fahrgeschwindigkeiten erreicht werden können.
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Der Elektromotor kann über ein Getriebe oder direkt mit mindestens einem Rad des Fahrgestells gekoppelt sein. Vorteilhafterweise ist der Elektromotor als Radnabenmotor ausgeführt, um konstruktiven Freiraum und Bewegungsfreiraum für die Transportgutaufnahmevorrichtung zu gewährleisten. Vorteilhafterweise kann der Fahrantrieb mit mindestens zwei an den mindestens zwei Lasträdern angeordneten unabhängig ansteuerbaren Radnabenmotoren gebildet sein. Mittels einer Motorensteuerung können die Radnabenmotoren unabhängig voneinander angesteuert werden, so dass die mobile Transporteinrichtung durch unabhängige Ansteuerung der Radnabenmotoren gelenkt werden kann. So können die Radnabenmotoren derart angesteuert werden, dass die Lasträder gegenläufig drehen, wobei sich die Transportvorrichtung an ihrer Position dreht. Zum Fahren einer Rechtkurve oder einer Linkskurve kann jeweils nur ein Radnabenmotor angesteuert werden, wobei der Radnabenmotor des gegenüberliegenden Rades still steht oder gegenläufig angesteuert wird. Beim Lenken mittels Radnabenmotoren kann das Führungsrad freibeweglich nachgezogen werden. Ein Lenken mittels Radnabenmotoren eignet sich vorteilhaft zum Manövrieren der mobilen Transportvorrichtung im Mitfahrerbetriebsmodus und im nachfolgend beschriebenen Mitläuferbetriebsmodus.
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Mitläuferbetriebsmodus
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Im Mitläuferbetriebsmodus läuft der Benutzer mit der sich fortbewegenden mobilen Transportvorrichtung mit, wobei die mobile Transportvorrichtung mit dem Schwenksteuerhebel geführt werden kann. Dabei kann der Fahrantrieb mittels einer Bedieneinheit mit Bedienelementen betätigt werden, wobei die Bedieneinheit als Fernsteuerung entnehmbar an dem Schwenksteuerhebel angeordnet sein kann. So kann die mobile Transportvorrichtung im Mitläuferbetriebsmodus mittels Fernsteuerung gesteuert werden. Dabei können die Bedienelemente der Bedieneinheit als digitale oder analoge Bedienelemente ausgeführt sein. Als Bedienelement kommen ein Joystick oder ein berührungsempfindliches Display in Frage, auf dem sämtliche Bedienelemente zur Steuerung der mobilen Transportvorrichtung abbildbar sind. Weiterhin können an dem Schwenksteuerhebel rein mechanische, mit Bowdenzügen gekoppelte Bedienelemente, wie beispielsweise eine Bremse oder ein Beschleunigungsdrehgriff vorgesehen sein. Die Bremse, der Beschleunigungsdrehgriff, mit dem der Fahrantrieb betätigt werden kann, und/oder die weiteren an der Bedieneinheit ausgebildeten Bedienelemente kann/können vorteilhaft auch im Mitfahrerbetriebsmodus eingesetzt werden, um die mobile Transportvorrichtung zu steuern.
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Die als Fernsteuerung vorgesehene Bedieneinheit kann kabelgebunden oder kabellos ausgeführt sein.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die mobile Transportvorrichtung ausschließlich mit der Fernsteuerung manövriert wird, wobei der Schwenksteuerhebel in einer vorgegebenen Position arretiert werden kann.
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Es besteht weiter die Möglichkeit, dass die mobile Transportvorrichtung ohne Unterstützung des Fahrantriebs manuell unter Verwendung des Schwenksteuerhebels schiebend oder ziehend fortbewegt wird. Zweckmäßigerweise kann der Schwenksteuerhebel in einer vertikalen Schwenkposition in einem Winkel relativ zum Fahrgestell arretierbar ausgebildet sein, um eine optimale Höheneinstellung für einen Zug oder Schub der mobilen Transporteinrichtung einzustellen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der mobilen Transportvorrichtung kann ein transponderbasiertes und/oder kamerabasiertes Tracking-System vorgesehen sein, mit dem die mobile Transportvorrichtung einem mitlaufenden Benutzer selbstständig folgt. Dies erfordert neben dem Tracking-System einen Aktor zum Ausführen von Lenkbewegungen des Führungsrades, sofern ein Lenken mit den Lastenrädern mittels Radnabenmotoren nicht vorgesehen ist, und eine Steuerung zum Steuern und Betätigen des Aktors und des Fahrantriebs. Bei dem zum Ausführen von Lenkbewegungen vorgesehenen Aktor kann es sich um einen Elektromagneten oder einen Servomotor handeln. Bei der Ausführungsvariante mit einem kamerabasierten Tracking-System ist an der mobilen Transportvorrichtung eine Kamera angeordnet, mit der Bewegungen eines Benutzers erfasst und mittels einer Software analysiert werden. Anhand der analysierten Bewegungen des Benutzers werden Steuerungsbefehle an die Steuerung bereitgestellt, die ihrerseits den Fahrantrieb und den zum Lenken vorgesehenen Aktor ansteuert, so dass die mobile Transportvorrichtung dem mitlaufenden Benutzer in einem vorgegebenen Abstand folgen kann. Dabei kann es vorgesehen sein, dass der Benutzer ein Marker mitführen muss, um für das Tracking-System gegenüber gewöhnlichen Passanten erkennbar zu sein. Bei dem transponderbasierten Tracking-System ist an der mobilen Transportvorrichtung ein Transponderempfänger angeordnet, wobei der mitlaufende Benutzer einen Sender mitführt. Dabei folgt die mobile Transportvorrichtung dem von dem Sender übermittelten Signal in einem vorgegebenen Abstand.
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Der Mitläuferbetriebsmodus eignet sich vorteilhaft zum Manövrieren der mobilen Transportvorrichtung auf engem Raum oder in unübersichtlicher Umgebung, wobei der mitlaufende Benutzer die Fahrbewegungen von außen besser überblicken kann, da er sich unabhängig von der Position der mobilen Transportvorrichtung frei im Raum bewegen kann.
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Zugbetriebsmodus
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Der dritte Betriebsmodus stellt einen Zugbetriebsmodus dar, bei dem die mobile Transportvorrichtung mittels der vorstehend beschriebenen Kupplungseinrichtung an ein Zugfahrzeug, beispielsweise ein PKW oder LKW angekoppelt wird. Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung ist insbesondere für den im Straßenverkehr zugelassenen Zugbetrieb im Zugbetriebsmodus an einem Zugfahrzeug vorgesehen. Das heißt, dass sämtliche Bestandteile der mobilen Transportvorrichtung wie beispielsweise die Räder, das Fahrgestell und die Kupplungseinrichtung für einen Zugtransport an einem Zugfahrzeug ausgelegt und konzipiert sind. Es kann eine für den Straßenverkehr zugelassene Beleuchtung vorgesehen sein, die an der mobilen Transportvorrichtung fest installiert ist oder erst im Bedarfsfall, wenn ein Zugtransport im Zugbetriebsmodus gewünscht ist, an der mobilen Transportvorrichtung montiert wird. Eine Versorgung mit elektrischer Energie kann dabei durch den bordeigenen elektrischen Energiespeicher oder über eine Kabelverbindung mit dem Zugfahrzeug gewährleistet werden. Weiterhin kann eine weitere elektrische Verbindung mit dem Zugfahrzeug vorgesehen sein, über die Blinksignale und Bremssignale übertragen werden können.
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Gemäß einer Ausführungsvariante kann es vorgesehen sein, dass das Führungsrad einklappbar oder vom Fahrgestell entkoppelbar ausgeführt ist.
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Um einen freien Lauf der Lasträder zu gewährleisten, können die Lasträder im Zugbetriebsmodus von dem Fahrantrieb entkoppelt sein. Es kann jedoch vorgesehen sein, dass der Elektromotor des Fahrantriebs als Rekuperationsbremse eingesetzt wird, wobei der Energiespeicher beim Bremsen der mobilen Transportvorrichtung mit elektrischer Energie gespeist wird. Dabei ist der als Rekuperationsbremse ausgebildete Elektromotor mit der Bremsanlage des Zugfahrzeugs gekoppelt. Der Rekuperationsbetrieb eignet sich insbesondere für den Zugbetriebsmodus - kann jedoch auch im Mitläuferbetriebsmodus oder Mitfahrerbetriebsmodus eingesetzt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann die mobile Transportvorrichtung alternativ oder zusätzlich zur Rekuperationsbremse einen Generator zum Erzeugen elektrischer Energie aufweisen, der vorzugsweise im Zugbetriebsmodus zur Kraftübertagung mit mindestens einem Rad des Fahrgestells koppelbar ist und dabei elektrische Energie an den elektrischen Energiespeicher bereitstellt, um diesen zu Laden.
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Mit Hilfe des Zugbetriebsmodus kann die erfindungsgemäße mobile Transportvorrichtung bedarfsweise als Fahrzeuganhänger eingesetzt werden, so dass die mobile Transportvorrichtung auf einfache weise über längere Strecken an einen weiteren Einsatzort bewegt werden kann, wobei der elektrische Energiespeicher aufgeladen werden kann.
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Bei dem mindestens einen Arbeitsantrieb der Transportgutaufnahmeeinrichtung kann es sich um einen hydraulischen, pneumatischen, elektromagnetischen oder elektromotorischen Antrieb handeln, wobei eine Kombination von mehreren verschiedenen Antrieben zum Bewegen der Transportgutaufnahmemittel oder des Transportguts vorgesehen sein kann. Vorzugsweise kann der mindestens eine Arbeitsantrieb mindestens eine Hubeinrichtung aufweisen, die mittels Schwenkbewegung mit dem Schwenksteuerhebel manuell oder elektromotorisch betätigbar ist. Zweckmäßigerweise können mit den Bedienelementen der Bedieneinheit der mindestens eine Arbeitsantrieb und/oder der Fahrantrieb betätigt und gesteuert werden.
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Die Transportgutaufnahmeeinrichtung ist zum Beladen, Fixieren und Entladen von Transportgut vorgesehen. Mit der Transportgutaufnahmeeinrichtung soll ein möglichst einfaches Handling von Transportgut beim Beladen und Entladen der mobilen Transportvorrichtung gewährleistet werden.
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Das Transportgutaufnahmemittel kann eine Ladefläche und/oder verstellbare Gabelzinken und/oder einen Haken umfassen. Weiterhin kann eine Kombination der genannten Transportgutaufnahmemittel vorgesehen sein.
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Die Transportgutaufnahmeeinrichtung kann eine Adaptereinrichtung aufweisen, mit der verschiedene Transportgutaufnahmemittel austauschbar befestigt werden können. Anwendungszweckentsprechend kann eine ebene oder profilierte Ladefläche als Transportgutaufnahmemittel an der Adaptereinrichtung befestigt werden. Weiterhin können verstellbare Gabelzinken als Transportgutaufnahmemittel eingesetzt werden, um beispielsweise Paletten für einen Transport aufnehmen zu können. Der Einfachheit halber wird zur weiteren Ausführung einheitlich der Begriff Transportgutaufnahmemittel verwendet, wenngleich darunter eine Ladefläche, verstellbare Gabelzinken und/oder ein Haken zu verstehen sind.
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Vorteilhafterweise kann die Transportgutaufnahmeeinrichtung derart ausgeführt sein, dass die Transportgutaufnahmemittel zwischen den Lasträdern auf den Fahrbahngrund absenkbar sind, so dass Transportgut ohne wesentlichen Höhenunterschied auf das Transportgutaufnahmemittel gelangen kann. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass die Ladefläche und die verstellbaren Gabelzinken fahrbahnseitig ausgebildete Rollen oder Räder aufweisen. Dadurch können die Ladefläche und die verstellbaren Gabelzinken auf der Fahrbahn rollend ausgefahren und somit einfacher unter ein Transportgut bewegt werden.
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Um ein Absenken zwischen den Lasträdern zu ermöglichen und einen Zugang zu den abgesenkten Transportgutaufnahmemitteln zu gewährleisten, kann der Rahmen des Fahrgestells eine U-Form aufweisen, die nach einer Seite - der Beladungs-/Entladungsseite -geöffnet ist beziehungsweise öffenbar ausgebildet ist.
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Zum Heben und Senken von Transportgut kann das Transportgutaufnahmemittel vertikal zum Fahrbahngrund bewegbar sein. Das heißt, dass das Transportaufnahmemittel ähnlich wie die Gabelzinken eines Gabelstaplers oder Gabelhubwagens auf und ab bewegt werden können, so dass beispielsweise eine Rampenhöhe erreicht werden kann. Die mobile Transportvorrichtung kann daher in einer Funktion als Gabelstapler oder Gabelhubwagen eingesetzt werden.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das Transportgutaufnahmemittel horizontal zum Fahrbahngrund bewegbar ist. Dabei kann das Transportgutaufnahmemittel horizontal relativ zur mobilen Transportvorrichtung bewegt werden, um das Transportgutaufnahmemittel unter ein Transportgut, beispielsweise eine Palette zu bewegen.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das Transportgutaufnahmemittel gleichzeitig horizontal und vertikal zur Fahrbahnoberfläche oder horizontal und vertikal relativ zur mobilen Transportvorrichtung bewegbar ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Transportgutaufnahmeeinrichtung eine Steuerung aufweisen, mit der das Transportgutaufnahmemittel relativ zum Fahrbahnuntergrund in einer horizontalen Position gehalten wird, was insbesondere beim Transport von Flüssigkeiten vorteilhaft ist. Dabei können Neigungssensoren eingesetzt werden, die eine erfasste Neigung der mobilen Transporteinrichtung an die Steuerung bereitstellen, wobei die Steuerung die Arbeitsantriebe der Transportgutaufnahmeeinrichtung ansteuert, um das Transportgutaufnahmemittel in einer waagerechten Position zu halten. Zweckmäßigerweise kann es vorgesehen sein, dass das Transportgutaufnahmemittel um mindestens eine Drehachse schwenkbar ist. Von Vorteil ist die Schwenkbarkeit des Transportgutaufnahmemittels weiterhin beim Entladen von Schüttgut, da das Schüttgut durch Neigung beziehungsweise Schwenken der Ladefläche auf einfache Weise abgeladen werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Transportgutaufnahmeeinrichtung kann es vorgesehen sein, dass das Transportgutaufnahmemittel eine mit mindestens einem weiteren Arbeitsantrieb gekoppelte Fördereinheit in Form eines Förderbandes und/oder einer Rollenbahn aufweist, mit der das Transportgutaufnahmemittel mit Transportgut beladbar und entladbar ist. Die Fördereinheit ermöglicht ein Fördern von Transportgut auf dem Transportgutaufnahmemittel, ohne dass eine zusätzliche äußere Kraft erforderlich ist.
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Vorteilhafterweise können an dem Fahrgestell ausklappbare Stützausleger angeordnet sein, die einen sicheren Stand beim Beladen und Entladen der mobilen Transportvorrichtung ermöglichen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung kann eine Gestensteuerung vorgesehen sein, mit der der mindestens eine Arbeitsantrieb und/oder der Fahrantrieb mittels Gesten eines Benutzers steuerbar ist/sind. Die Gestensteuerung eignet sich insbesondere für den Mitläuferbetriebsmodus.