-
Die Erfindung betrifft ein Gehäuseteil für eine elektrische oder elektronische Einrichtung, insbesondere für ein elektrisches Steckverbinderteil, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Ein derartiges Gehäuseteil weist einen durch eine Wandung umgebenen, feuchtigkeitsdichten Raum auf.
-
Beispielsweise bei einem Steckverbinderteil, das als Ladestecker oder als Ladebuchse im Rahmen eines Ladesystems zum Aufladen eines Elektrofahrzeugs ausgebildet ist, besteht innerhalb eines Gehäuses ein feuchtigkeitsdichter Raum, innerhalb dessen beispielsweise elektrische Kontakte des Steckverbinderteils mit Leitungsadern einer elektrischen Leitung kontaktiert sind. Der feuchtigkeitsdichte Raum ist durch Gehäusewandungen umgeben derart, dass ein Feuchtigkeitseintritt in diesem Raum verhindert wird und somit freiliegende elektrische Kontaktstellen innerhalb des Raums nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen können.
-
Ein solcher feuchtigkeitsdichter Raum kann auch an anderen elektrischen oder elektronischen Geräten, beispielsweise in einem an einer Tragschiene anzuordnenden Elektronikgerät einer Industrieanlage oder dergleichen, vorhanden sein, wobei innerhalb eines solchen feuchtigkeitsdichten Raums elektrische oder elektronische Komponenten, beispielsweise Schaltungsanordnungen auf einer Leiterplatte oder dergleichen, angeordnet sein können.
-
Generell besteht ein Bedürfnis danach, die Dichtheit eines solchen Raums innerhalb eines Gehäuseteils nach erfolgter Montage der elektrischen oder elektronischen Einrichtung zu prüfen. Beispielsweise kann wünschenswert sein, ein Steckverbinderteil, beispielsweise einen Ladestecker oder eine Ladebuchse, nach der Montage auf Dichtheit zu prüfen, um sicherzustellen, dass innerhalb des Gehäuses des Steckverbinderteils angeordnete elektrische Komponenten nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen können. Hierzu wird herkömmlich eine Druckprüfung vorgenommen, im Rahmen derer ein Fluid, beispielsweise Luft, in den feuchtigkeitsdichten Raum eingeleitet wird, um einen Überdruck innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums herzustellen und zu prüfen, wie sich der Druck über einen Zeitraum ändert. Anhand der Druckänderung kann auf die Dichtheit des Raums zurückgeschlossen werden.
-
Derartige Druckprüfungen sind aufwendig und erfordern herkömmlich ein besonderes Prüfgerät. Insbesondere ist ein Zugang zu dem feuchtigkeitsdichten Raum, um eine Druckprüfung innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums vorzunehmen, nur aufwendig möglich.
-
Es besteht daher ein Bedürfnis danach, eine Druckprüfung an einer elektrischen oder elektronischen Einrichtung zu vereinfachen.
-
Bei einem aus der
DE 10 2007 040 864 A1 bekannten Verfahren zum Test einer elektrischen Verbindungsvorrichtung hinsichtlich Dichtigkeit wenigstens einer Komponente der Verbindungsvorrichtung wird die zu prüfenden Verbindungsvorrichtung an einer Testvorrichtung angebracht, und eine Flüssigkeit wird in eine Kammer der Testvorrichtung eingebracht derart, dass die zu testende Vorrichtung mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt. Wird ein Eindringen der Flüssigkeit in die zu testende Vorrichtung festgestellt, deutet dies auf mangelnde Dichtheit der Vorrichtung her.
-
Bei einer aus der
DE 295 13 684 U1 bekannten Vorrichtung zur Überprüfung der Dichtheit eines Steckergehäuses ist über eine Steckeraufnahme Druckluft in das Steckergehäuse einbringbar, um anhand einer Druckänderung zu prüfen, ob an dem Steckergehäuse gegebenenfalls eine Dichtungskomponente fehlt.
-
Bei einem aus der
US 5,596,138 bekannten Verfahren zur Dichtheitsprüfung an einem Steckverbinder wird Druckluft über eine Öffnung einem Steckverbindergehäuse zugeführt, um den Druck innerhalb des Steckverbindergehäuses zu messen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gehäuseteil und ein Steckverbinderteil zur Verfügung zu stellen, die in einfacher Weise eine Prüfung auf Dichtheit ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Demnach weist das Gehäuseteil eine Prüfstelle mit einer sich in den feuchtigkeitsdichten Raum öffnenden Öffnung und einem die Öffnung abdeckenden, durch eine Hohlnadel einer Prüfeinrichtung durchstechbaren Membranelement auf.
-
An dem Gehäuseteil wird somit eine Prüfstelle bereitgestellt, die einen Zugang zu dem feuchtigkeitsdichten Raum zum Zwecke einer Dichtheitsprüfung des feuchtigkeitsdichten Raums ermöglicht. Die Prüfstelle umfasst eine Öffnung, die sich in den feuchtigkeitsdichten Raum öffnet und durch ein Membranelement abgedeckt ist, das an der Öffnung befestigt ist und in einem normalen Betriebszustand somit die Öffnung feuchtigkeitsdicht verschließt. Das Membranelement ist durch eine Hohlnadel einer Prüfeinrichtung durchstechbar, sodass über die Hohlnadel ein Fluid in den feuchtigkeitsdichten Raum eingeleitet oder aus dem feuchtigkeitsdichten Raum ausgesogen werden kann, um anhand des in dem feuchtigkeitsdichten Raum eingestellten Drucks eine Dichtheitsprüfung durchzuführen.
-
Das Membranelement ist vorzugsweise selbstschließend. Hierunter ist zu verstehen, dass das Membranelement durch die Hohlnadel durchstechbar ist und sich, nach Entfernen der Hohlnadel, selbst wieder verschließt. Nach Abschluss der Dichtheitsprüfung verschließt das Membranelement somit die Öffnung zu dem feuchtigkeitsdichten Raum wieder, sodass die Dichtheit des feuchtigkeitsdichten Raums durch die Prüfstelle nicht beeinträchtigt ist.
-
Das Membranelement ist vorzugsweise aus einem elastischen Material, beispielsweise einem Elastomer hergestellt. Solche Membranelemente sind z.B. aus der Medizintechnik bekannt, wo sie beispielsweise zum Verschließen eines Ports für einen Flüssigkeitsbehälter, beispielsweise einen flexiblen Beutel, eingesetzt werden.
-
Ein solches Gehäuseteil kann beispielsweise Bestandteil eines Steckverbinderteils sein. Ein solches Steckverbinderteil kann beispielsweise als Ladestecker oder als Ladebuchse eines Ladesystems zum Aufladen eines Elektrofahrzeugs ausgebildet sein. Ein Ladestecker kann beispielsweise an einem Ladekabel angeordnet sein, während eine Ladebuchse z.B. an einem Fahrzeug angebracht ist. Zum Aufladen des Elektrofahrzeugs kann der Ladestecker in die Ladebuchse eingesteckt werden, um auf diese Weise eine elektrische Verbindung zwischen einer Ladestation und dem Elektrofahrzeug herzustellen und elektrische Ladeströme zwischen der Ladestation und dem Elektrofahrzeug zu übertragen.
-
Ein solches Steckverbinderteil weist beispielsweise einen an den Gehäuseteilen angeordneten Steckabschnitt auf, an dem ein oder mehrere elektrische Kontaktelemente zum elektrischen Kontaktieren mit einem Gegensteckverbinderteil angeordnet sind. Über den Steckabschnitt kann das Steckverbinderteil steckend mit dem Gegensteckverbinderteil in Eingriff gebracht werden, sodass die an dem Steckabschnitt angeordneten elektrischen Kontaktelemente elektrisch mit zugeordneten Gegenkontaktelementen des Gegensteckverbinderteils kontaktieren und somit eine elektrische Verbindung zwischen dem Steckverbinderteil und dem Gegensteckverbinderteil hergestellt wird.
-
Bei einem solchen Steckverbinderteil kann der feuchtigkeitsdichte Raum beispielsweise zum elektrischen Verbinden eines oder mehrerer Kontaktelemente mit einer an das Steckverbinderteil angeschlossenen Leitung dienen. Hierzu ragen die Kontaktelemente beispielsweise in den feuchtigkeitsdichten Raum hinein. Zusätzlich kann an einer Wandung des feuchtigkeitsdichten Raums eine Anschlussstelle zum Anschließen einer elektrischen Leitung angeordnet sein, sodass über die Anschlussstelle die elektrische Leitung in den feuchtigkeitsdichten Raum hinein geführt werden kann. Innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums können beispielsweise ein oder mehrere elektrische Kontaktierungseinrichtungen angeordnet sein (z.B. in Form von Klemmen), die zum elektrischen Verbinden des einen oder der mehreren Kontaktelemente mit einer oder mehreren Leitungsadern der Leitung dienen. Dadurch, dass die Kontaktierungseinrichtungen innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums angeordnet sind, können bei späterer Verwendung des Steckverbinderteils die Kontaktierungseinrichtungen nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, sodass die Betriebssicherheit des Steckverbinderteils gewährleistet ist.
-
Bei einem Steckverbinderteil kann, in einer Ausführungsform, vorgesehen sein, dass Feuchtigkeit, die in den Bereich des Steckabschnitts des Steckverbinderteils gelangt, über einen Auslassstutzen abgeleitet wird, um zu vermeiden, dass sich Feuchtigkeit im Bereich des Steckabschnitts sammeln kann. In einer vorteilhaften Ausführungsform kann dieser Auslassstutzen derart mit der Öffnung der Prüfstelle fluchten, dass, zum Zwecke der Dichtheitsprüfung, die Hohlnadel über den Auslassstutzen eingeführt und das Membranelement an der Öffnung der Prüfstelle durchstechen kann. Die Prüfstelle ist somit über den Auslassstutzen von außen zugänglich, indem die Hohlnadel durch den Auslassstutzen hindurch eingeführt und durch das Membranelement an der Öffnung gestochen wird. Indem über die Hohlnadel sodann z.B. Druckluft in den feuchtigkeitsdichten Raum eingeleitet wird, kann vor Inbetriebnahme des Steckverbinderteils die Dichtheit des Steckverbinderteils in einfacher, zuverlässiger Weise geprüft werden.
-
Dadurch, dass eine einfach zugängliche Prüfstelle an dem Gehäuseteil geschaffen wird, ist eine Dichtheitsprüfung des Steckverbinderteils in einfacher, automatisierbarer Weise möglich. Über die Prüfstelle kann in einfacher Weise eine Hohlnadel in den Feuchtigkeitsraum eingeführt werden, um auf diese Weise Druckluft zuzuführen oder gegebenenfalls auch einen Unterdruck innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums herzustellen, um anhand einer solchen Druckprüfung die Dichtheit des feuchtigkeitsdichten Raums zu testen. Über die Prüfstelle kann eine solche Dichtheitsprüfung ohne besonders aufwendige Gerätschaften durchgeführt werden, wobei nach abgeschlossener Dichtheitsprüfung die Hohlnadel in einfacher Weise von der Prüfstelle entfernt werden kann und keine besonderen Maßnahmen zum Abdichten der Prüfstelle nach erfolgter Dichtheitsprüfung getroffen werden müssen, insbesondere dann, wenn das Membranelement selbstschließend ist.
-
Bei einem Verfahren zum Prüfen der Dichtheit eines Gehäuseteils, das einen durch eine Wandung umgebenen, feuchtigkeitsdichten Raum aufweist, wird
- - ein Membranelement mit einer Hohlnadel, das eine sich in den feuchtigkeitsdichten Raum öffnende Öffnung einer Prüfstelle des Gehäuseteils abdeckt, durchstochen und
- - ein Fluid in den feuchtigkeitsdichten Raum des Steckverbinderteils über die Hohlnadel eingeleitet oder abgesogen.
-
Durch Einleiten oder Absaugen des Fluids kann ein Druck innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums des Gehäuseteils eingestellt werden, um anhand des Drucks und beispielsweise einer zeitlichen Änderung des Drucks Rückschlüsse auf die Dichtheit des feuchtigkeitsdichten Raums des Gehäuseteils zu ziehen.
-
Das Verfahren ist in einfacher Weise automatisierbar. So kann eine elektromechanische Positioniervorrichtung verwendet werden, die die Hohlnadel in automatischer Weise relativ zu der Prüfstelle des Gehäuseteils positioniert und die Hohlnadel zum Durchstechen des Membranelements an die Prüfstelle heranführt. Eine solche Positioniervorrichtung kann beispielsweise als Roboter, beispielsweise im Rahmen einer Fertigungsstraße zum Herstellen eines Steckverbinderteils, ausgestaltet sein.
-
Die Hohlnadel kann beispielsweise mit einem Schlauch und über den Schlauch mit einer Steuereinrichtung verbunden sein. Über den Schlauch kann ein Fluid in den feuchtigkeitsdichten Raum eingeleitet oder aus dem feuchtigkeitsdichten Raum abgesogen werden, um einen Überdruck oder einen Unterdruck innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums herzustellen. Hierbei kann über die Steuereinrichtung ein vorbestimmter Überdruck (durch Zuleiten eines Fluids, beispielsweise von Druckluft) oder ein Unterdruck (durch Absaugen von Luft aus dem feuchtigkeitsdichten Raum) eingestellt werden. Die Steuereinrichtung kann sodann über die Hohlnadel messen, wie sich der Druck über die Zeit ändert, um anhand der Druckänderung auf die Dichtheit des feuchtigkeitsdichten Raums zurückzuschließen.
-
Beispielsweise kann eine wiederholte Druckmessung innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums durchgeführt werden. So kann eine erste Druckmessung zu einem ersten Zeitpunkt vorgenommen werden, und eine zweite Druckmessung kann nach vorbestimmter Zeit nach der ersten Druckmessung durchgeführt werden. Anhand der Druckänderung kann dann auf die Dichtheit des feuchtigkeitsdichten Raums zurückgeschlossen werden. Diese Dichtheitsprüfung kann vollautomatisch über die Steuereinrichtung durchgeführt werden, wobei zulässige Grenzwerte für eine Druckänderung vorgegeben sein können (beispielsweise anhand der durch sogenannte IP-Codes gekennzeichneten Schutzart, die die Eignung von elektrischen Betriebsmittel für unterschiedliche Umgebungsbedingungen angibt).
-
Nach erfolgter Dichtheitsprüfung kann die Hohlnadel aus dem Membranelement herausgezogen werden, woraufhin sich das Membranelement vorzugsweise selbst schließt und somit eine weitere Abdichtung der Prüfstelle nach erfolgter Dichtigkeitsprüfung nicht erforderlich ist.
-
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Elektrofahrzeugs, das über ein Ladesystem aufladbar ist;
- 2 eine schematische Darstellung eines Steckverbinderteils in Form einer Ladebuchse;
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Steckverbinderteils in Form einer Ladebuchse;
- 4 eine Seitenansicht des Steckverbinderteils;
- 5 eine Vorderansicht des Steckverbinderteils;
- 6A einen Teilschnittansicht eines Gehäuseteils des Steckverbinderteils;
- 6B eine andere Teilschnittansicht des Gehäuseteils;
- 7A eine Draufsicht auf das Gehäuseteil, vor Ansetzen einer Prüfeinrichtung;
- 7B eine Seitenansicht der Anordnung gemäß 7A;
- 7C eine Schnittansicht durch die Anordnung gemäß 7B;
- 8A eine Draufsicht auf das Gehäuseteil, bei angesetzter Prüfeinrichtung;
- 8B eine Seitenansicht der Anordnung gemäß 8A;
- 8C eine Schnittansicht durch die Anordnung gemäß 8B; und
- 9 eine schematische Schnittansicht durch das Steckverbinderteil, darstellend einen feuchtigkeitsdichten Raum innerhalb eines Gehäuseteils des Steckverbinderteils.
-
1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Ladesystem, wie es zum Aufladen eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs 5, kurz bezeichnet als Elektrofahrzeug, verwendet wird. Das Elektrofahrzeug 5 weist ein Steckverbinderteil 1 in Form einer Ladebuchse auf, in die ein zugeordnetes Gegensteckverbinderteil 2 in Form eines Ladesteckers an einem Ladekabel 3 eingesteckt werden kann. Das Ladekabel 3 ist elektrisch mit einer Ladestation 4 verbunden, sodass durch Einstecken des Gegensteckverbinderteils 2 in das Steckverbinderteil 1 eine elektrische Verbindung zwischen der Ladestation 4 und dem Elektrofahrzeug 5 hergestellt werden kann und Ladeströme zwischen der Ladestation 4 und dem Elektrofahrzeug 5 zum Aufladen der Batterien des Elektrofahrzeugs 5 übertragen werden können.
-
Eine schematische Ansicht des Steckgesichts S eines Steckverbinderteils 1 in Form einer Ladebuchse ist in 2 dargestellt. Ansichten eines konkreten Ausführungsbeispiels eines solchen Steckverbinderteils 1 in Form einer Ladebuchse zeigen demgegenüber 3 bis 5.
-
Bei dem Steckverbinderteil 1 sind zwei unterschiedliche Steckabschnitte 10, 11 vorgesehen, die jeweils eine Mehrzahl von Einstecköffnungen 100, 110 mit darin angeordneten Kontaktelementen 101, 111 aufweisen. Ein erster, unterer Steckabschnitt 10 weist hierbei zwei Kontaktelemente 101 auf und dient zum Übertragen eines Ladestroms in Form eines Gleichstroms. Ein zweiter, oberer Steckabschnitt 11 weist demgegenüber - in an sich bekannter Weise - fünf Lastkontakte 111 und zwei Signalkontakte 111 auf und dient zum Übertragen eines Ladestroms in Form eines (mehrphasigen) Wechselstroms.
-
Die Steckabschnitte 10, 11 sind als erhabene Abschnitte ausgebildet und über einen Zwischenraum 12 von einem Blendenteil 13 getrennt. In den Zwischenraum 13 kann ein Abschnitt des zugeordneten Gegensteckverbinderteils 2 eingesteckt werden, wobei an dem Gegensteckverbinderteil 2 Steckabschnitte zum Einführen in zugeordnete Einstecköffnungen 100, 110 zum elektrischen Kontaktieren mit den Kontaktelementen 101, 111 vorgesehen sind, sodass durch Einstecken des Gegensteckverbinderteils 2 in Form des Ladesteckers in das Steckverbinderteil 1 in Form der Ladebuchse eine elektrische Kontaktierung zwischen den Steckverbinderteilen 1, 2 hergestellt werden kann.
-
Das Steckverbinderteil 1 des konkreten Ausführungsbeispiels gemäß 3 bis 5 weist ein Gehäuseteil 14 auf, das über einen Flansch 140 mit einem Flansch 131 des Blendenteils 13 verbunden ist. Das Gehäuseteil 14 weist eine Gehäusewandung 144 auf, innerhalb dessen ein feuchtigkeitsdichter Raum 146 gebildet ist, wie dies schematisch in 9 dargestellt ist.
-
An der Wandung 144 sind Anschlussstellen 102, 112 zum Anschließen von elektrischen Leitungen 103 angeordnet. Über die Anschlussstellen 102, 112 können Leitungen 103 in den feuchtigkeitsdichten Raum 146 hinein geführt werden, sodass Leitungsadern der Leitungen 103 über Kontaktierungseinrichtungen 104 beispielsweise in Form von Klemmen mit in den Raum 146 hineinragenden Kontaktelementen 101 elektrisch kontaktiert werden können, wie dies schematisch in 9 dargestellt ist. Die elektrische Verbindung zwischen den Leitungen 103 und den Kontaktelementen 101 erfolgt somit innerhalb des feuchtigkeitsdichten Raums 146, der gegen einen Feuchtigkeitseintritt geschützt ist und somit die Kontaktierungseinrichtungen 104 feuchtigkeitsdicht einfasst.
-
Die Kontaktelemente 101 ragen, wie schematisch in 9 dargestellt, in den Raum 146 hinein, wobei die Kontaktelemente 101 in Form von Kontaktstiften durch Öffnungen 105 des Flansches 140 des Gehäuseteils 14 hindurchgeführt und somit vom vorderen Steckgesicht S hin zu dem Raum 146 geführt sind. Der Übergang zwischen den Kontaktelementen 101 und den Öffnungen 105 ist hierbei feuchtigkeitsdicht, sodass keine Feuchtigkeit aus dem Bereich des Steckgesichts S in den Raum 146 gelangen kann.
-
Um die Funktionsbereitschaft und die Betriebssicherheit des Steckverbinderteils 1 sicherzustellen, ist erforderlich, die Dichtheit des feuchtigkeitsdichten Raums 146 zu prüfen. Hierzu ist an dem Gehäuseteil 14 eine Prüfstelle vorgesehen, die durch eine Öffnung 141 (6A) gebildet ist, die durch ein über ein Befestigungselement 142 an dem Gehäuseteil 14 festgelegtes Membranelement 143 abgedichtet ist. Das Membranelement 143 ist durch eine Hohlnadel 61 einer Prüfeinrichtung 6 durchstechbar, sodass über die Prüfstelle ein Fluid, beispielsweise Luft, in den Raum 146 eingeführt oder aus dem Raum 146 ausgesogen werden kann, um innerhalb des Raums 146 einen (vorbestimmten) Druck einzustellen und beispielsweise anhand einer Änderung des Drucks zu prüfen, ob der feuchtigkeitsdichte Raum 146 die vorgeschriebenen Dichtheitsanforderungen erfüllt.
-
6A, 6B zeigen Teilschnittansichten des Gehäuseteils 14 im Bereich des ersten, unteren Steckabschnitts 10 gemäß 2. 7A bis 7C und 8A bis 8C zeigen zudem das Gehäuseteil 14 vor Ansetzen der Hohlnadel 61 (7A bis 7C) und bei angesetzter Hohlnadel 61 (8A bis 8C).
-
Das Membranelement 143 ist als selbstschließende Membran beispielsweise aus einem Elastomer hergestellt. Das Membranelement 143 kann von der Hohlnadel 61 durchstochen werden, sodass, bei eingestochener Hohlnadel 61, die Hohlnadel 61 in den Raum 146 hineinragt, wie dies aus 8C ersichtlich ist. Bei eingesteckter Hohlnadel 61 kann eine Dichtheitsprüfung des Raums 146 durchgeführt werden, und nach erfolgter Dichtheitsprüfung kann die Hohlnadel 61 aus dem Membranelement 143 herausgezogen werden, woraufhin sich das Membranelement 143 selbsttätig wieder verschließt und somit gesonderte Maßnahmen zum Abdichten der Prüfstelle nach erfolgter Dichtheitsprüfung nicht erforderlich sind.
-
Wie aus 7C ersichtlich, fluchtet die Prüfstelle, umfassend die Öffnung 141 und das Membranelement 143, mit einem Auslassstutzen 130, der an dem Steckverbinderteil 1 angebracht ist, um ein Ableiten von Flüssigkeit aus dem Zwischenraum 12 zwischen dem Blendenteil 13 und den Steckabschnitten 10, 11 zu ermöglichen. An den Auslassstutzen 130 kann beispielsweise eine Abwasserleitung angeschlossen werden, sodass über den Auslassstutzen 130 Wasser aus dem Zwischenraum 12 abfließen und aus dem Bereich des Steckverbinderteils 1 hinaus geleitet werden kann.
-
Weil der Auslassstutzen 130 mit der Prüfstelle fluchtet, kann die Hohlnadel 61 durch den Auslassstutzen 130 hindurch eingeführt und über eine Öffnung 145 in dem Flansch 140 in das Membranelement 143 eingesteckt werden. Ein Zugang zu der Prüfstelle ist somit von außen in einfacher Weise möglich, wobei durch die verborgene Anordnung der Prüfstelle innerhalb des Steckverbinderteils 1 zudem ein unbeabsichtigter Zugriff auf die Prüfstelle vermieden wird.
-
Mittels der Prüfstelle ist eine Dichtheitsprüfung in einfach automatisierbarer Weise möglich. So kann eine Hohlnadel 61, die beispielsweise mit einem Schlauch 60 und über den Schlauch 60 mit einer Steuereinrichtung 62 verbunden sein kann, beispielsweise über eine elektromechanische Positioniereinrichtung 63 (schematisch dargestellt im 4) in den Auslassstutzen 130 eingeführt und an die Prüfstelle angesetzt werden, indem das Membranelement 143 mit der Hohlnadel 61 durchstochen wird. Die weitere Dichtheitsprüfung kann dann automatisch erfolgen, indem beispielsweise über die Steuereinrichtung 62, den Schlauch 60 und die Hohlnadel 61 ein Fluid, beispielsweise Druckluft, in den Raum 146 eingeleitet wird, um einen vorbestimmten Druck innerhalb des Raums 146 einzustellen. Nunmehr wird der Druck innerhalb des Raums 146 gemessen, und nach einer vorbestimmten Zeitdauer erfolgt eine erneute Druckmessung, um anhand der Änderung des Drucks darauf zu schließen, ob der Raum 146 die vorgeschriebenen Dichtheitsanforderungen, beispielsweise spezifiziert nach einer IP-Schutzart, erfüllt. Nach erfolgter Dichtheitsprüfung kann sodann die Hohlnadel 61 von dem Membranelement 143 abgezogen werden, was wiederum automatisch über die Positionseinrichtung 63 erfolgen kann.
-
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch in gänzlich anders gearteter Weise verwirklichen.
-
Insbesondere kann eine Prüfstelle der hier beschriebenen Art grundsätzlich bei ganz anders gearteten elektrischen oder elektronischen Einrichtungen vorgesehen sein und ist somit nicht auf ein Steckverbinderteil der hier beschriebenen Art beschränkt. Eine Prüfstelle der hier beschriebenen Art kann bei all solchen Einrichtungen vorteilhaft sein, die innerhalb eines Gehäuses einen feuchtigkeitsdichten Raum mit darin angeordneten elektrischen und/oder elektronischen Geräten aufweisen, um bei solchen Einrichtungen eine Dichtheitsprüfung in einfacher, zuverlässiger Weise zu ermöglichen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Steckverbinderteil (Ladebuchse)
- 10, 11
- Steckabschnitt
- 100, 110
- Einstecköffnung
- 101, 111
- Kontaktelement
- 102, 112
- Anschlussstelle
- 103
- Anschlussleitung
- 104
- Kontaktierungseinrichtung
- 105
- Öffnung
- 12
- Zwischenraum
- 13
- Blendenteil
- 130
- Auslassstutzen
- 131
- Flansch
- 14
- Gehäuseteil
- 140
- Flansch
- 141
- Öffnung
- 142
- Befestigungselement
- 143
- Membranelement
- 144
- Wandung (Gehäusekasten)
- 145
- Öffnung
- 146
- Innenraum
- 2
- Gegensteckverbinderteil (Ladestecker)
- 3
- Ladekabel
- 4
- Ladestation
- 5
- Fahrzeug
- 6
- Prüfeinrichtung
- 60
- Schlauch
- 61
- Hohlnadel
- 62
- Steuereinrichtung
- 63
- Positioniervorrichtung
- S
- Steckgesicht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007040864 A1 [0008]
- DE 29513684 U1 [0009]
- US 5596138 [0010]