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Das, der Erfindung zu Grunde liegende, Problem, besteht darin, dass man nach dem derzeitigen Stand der Technik, aus einem normalen Regal keine Vitrine machen kann.
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Durch die Erfindung, im nachfolgenden Vitrinen-Nachrüsteset genannt, ist es dem Anwender möglich, aus einem normalen Regal, eine Vitrine zu machen.
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Die Vorteile einer Vitrine gegenüber einem herkömmlichen Regal bestehen darin, dass die in einer Vitrine aufbewahrten Gegenstände nicht so schnell und nicht so stark vollstauben. Außerdem wertet eine Vitrine den Raum optisch auf. Durch die Scheiben dieses Vitrinen-Nachrüstesets sind die im Regal befindlichen Gegenstände vor äußerlich einwirkenden Kontakten, wie zum Beispiel das versehentliche Berühren oder treffen mit einem Ball, geschützt. Weiterhin ist es, dank des Vitrinen-Nachrüstesets möglich, die einzelnen Fächer zu verschließen, womit den zur Schau gestellten Gegenständen ein zusätzlicher Schutz gewährt wird.
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Neben der universellen Einsetzbarkeit der Erfindung auf verschiedenen Materialien, besteht ein weiterer Vorteil darin, dass das Vitrinen-Nachrüsteset im Vergleich zu einer herkömmlichen Vitrine günstiger ist. Außerdem ist es flexibel, da es von einer Regalborte abmontiert werden kann und auf einer anderen Regalborte wieder draufmontiert werden kann. Wenn man eine Vitrine kauft sind die einzelnen Schaufenster fest, durch die Aufteilung der Schaufläche der Vitrinentür und die Aufteilung des Vitrinenkörpers, verbunden, wodurch man in der Gestaltung der Aufteilung der Schaufächer seiner Vitrine keinen Spielraum für Veränderungen hat, sofern die Regalböden in der Vitrine nicht flexibel sind. Durch die Erfindung lässt sich die Vitrine an den vorhandenen Regalkorpus anpassen und nicht umgekehrt, wie es üblicherweise der Fall ist. Das zu der Regalborte passende Vitrinen-Nachrüsteset wird einfach auf die Regalborte montiert. Durch diese flexible Verwendungsform der Erfindung ist es weiterhin möglich nur einen Teil des Regals als Vitrine zu gestalten und den Rest weiterhin normal als Regal zu benutzen. Bei herkömmlichen Vitrinen können Teile der im Korpus befindlichen Regalböden nicht gesondert bzw. unabhängig von der Vitrine genutzt werden, wenn dies nicht von vorneherein durch die Separierung des Korpus in einen Vitrinen Teil und einen Regalteil angedacht worden ist. Die Vitrinentür ist im Normallfall so lang, wie der Korpus der Vitrine hoch ist. Dadurch lassen sich bei der Öffnung der Tür entweder alle Fächer erreichen, oder beim Schließen der Tür keine. Wenn man die Vitrinentür abschließt, kann man gar keine Fächer mehr erreichen, da die Tür und die Fächer ein abhängiges System darstellen.
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Durch die Erfindung ist es jedoch möglich jedes Fach einzeln zu schließen, abzuschließen, oder zu öffnen. Die einzelnen Vitrinentüren sind ein unabhängiges System und können daher unabhängig voneinander bedient werden. Jede Regalborte ist, durch dieses Vitrinen- und Öffnungs- bzw. Verschlussprinzip, unabhängig von der anderen zu betrachten. Auch ist es hierdurch möglich, dass nur einzelne Teile des Regalkorpus als Vitrine gestaltet werden können. Hierdurch wird die Vitrine effizienter und somit kostengünstiger gestaltet, da die bodennahen Bereiche, auf die man sowieso meistens nicht schaut, weiterhin als Regal, also unabhängig von der Vitrine und somit ohne Glas- bzw. Acrylglas-Schutz, genutzt werden können.
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Die Fixierung der Führungsschienen kann auf drei Weisen erfolgen. Die Führungsschienen können einerseits nach dem Abziehen eines Schutzfilms eine selbstklebende Unterseite aufweisen, die zur Fixierung der Führungsschiene dient.
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Andererseits kann eine Vorrichtung zum vereinfachenden Halten der Schrauben in der Führungsrille der Führungsschiene angebracht sein, um ein einfacheres Reinbohren der Schrauben zu gewährleisten. Auf der Führungsschiene ist es möglich extra zu diesem Zweck ziehharmonikaförmige Zylinder anzubringen. Diese schützen die Schraube beim Ansetzen des Schraubendrehers und beim Reindrehen, sodass die Schraube nicht abrutschen oder verrutschen kann, bevor oder während sie hereingedreht wird. Beim Prozess des Reindrehens der Schraube zieht sich der Zylinder, wie eine Ziehharmonika, zusammen und ist am Ende des Prozesses unter dem Kopf der Schraube flach zusammengedrückt; der Kopf der Schraube ist auf gleicher Höhe, oder auf niedrigerem Niveau, wie die Führungsschiene.
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Die ersten beiden Varianten ergänzen sich durch die Zusammenführung ihrer jeweiligen Vorteile und münden somit in der dritten Variante. Als dritte Variante wäre folglich eine Kombination der beiden vorhergehend erläuterten Methoden möglich. Die selbstklebende Unterseite der Führungsschienen verhindert ein Verrutschen oder Herunterfallen, während die Schrauben hereingedreht werden, die einen langen und sicheren Halt garantieren können. Die ziehharmonikaförmige Vorrichtung zur Fixierung der Schrauben würde nun überflüssig, man hätte beim Reindrehen der Schrauben eine Hand mehr frei, da man nicht darauf achten müsste, dass die Führungsschienen nicht verrutschen, weil diese durch ihre selbstklebende Unterseite von alleine in Position gehalten werden würden. Daher könnten in diesem Fall die ziehharmonikaförmigen Vorrichtungen aus praktikablen und ökonomischen Gründen weggelassen werden, ohne die Funktionsfähigkeit des Vitrinen-Nachrüstesets negativ zu beeinflussen.
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Die Fixierung der Führungsschienen durch das hereindrehen von Schrauben eignet sich jedoch aus Gründen der Praktikabilität eher nur bei Regalböden aus Holz. Durch die selbstklebende Unterseite der Führungsschienen können diese jedoch auch ohne Probleme auf glatten Oberflächen, wie zum Beispiel Regalböden aus Metall, befestigt werden.
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Hierdurch ist das Vitrinen-Nachrüsteset universell und flexibel auf verschiedenen Materialien einsetzbar. Die Löcher in den Acrylglasscheiben der Erfindung dienen dazu die Scheibe der Vitrine leicht schieben zu können; durch die Löcher wird die Bildung von Fingerabdrücken auf der Scheibe vermieden, da man die Scheibe nicht von vorne berühren muss, um sie zu bewegen, sondern lediglich die vorhandenen Löcher benutzen muss um sie zu schieben. Weiterhin ermöglichen es die Löcher, dass man die Vitrinenscheiben abschließen kann. Dies geschieht, indem man die beiden Scheiben bis zum äußersten Rand der Führungsschiene schiebt. In welche Richtung man sie schiebt spielt dank der speziellen Anordnung der insgesamt vier Löcher, auf den beiden Scheiben, keine Rolle, solange man die Scheiben in entgegengesetzte Richtung schiebt. Nun kann man den Bügel eines Vorhängeschlosses durch die beiden, in der Regalbodenmitte liegenden, Löcher der Scheiben führen. Die beiden zur Regalbodenmitte zeigenden Ränder der Scheiben befinden sich nun direkt nebeneinander, sodass sie zusammen als vertikaler Steg fungieren. Der Bügel des Schlosses umklammert ihn. Dies führt dazu, dass sich die Scheiben nicht mehr bewegen können und somit nicht mehr geöffnet werden können, womit sie nun verschlossen sind.
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Das Vitrinen-Nachrüsteset beinhaltet unter anderem vorzugsweise klare, durchsichtige Acrylglasscheiben, welche die gleiche Höhe, Breite und Stärke besitzen. Die Stärke der Acrylglasscheibe beträgt vorzugsweise 2 mm. Möglich waren jedoch auch Scheiben aus Glas, welche jedoch im Vergleich zu Acrylglasscheiben kaum Vorteile bieten. Weiterhin ist auch denkbar, dass die Acrylglasscheiben farbig sind. Hierdurch kann der Inhalt der Vitrine dezent vor Blicken geschützt werden. Die auf diese Weise entstehenden Farbkombinationen könnten den Wohnraum optisch aufwerten und die Vitrine würde aufgrund ihres interessanten Äußeren als Blickfang fungieren.
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Die Funktionsweise (Ausführungsbeispiel) der Erfindung ist folgendermaßen zu erklären:
Die Führungsschienen der Seitenteile des Vitrinen-Nachrüstesets werden, je nach Material der Regalborte, entweder durch das Abziehen des Schutzfilms von dem selbstklebendem Bereich der Führungsschiene aufgeklebt, oder durch die mitgelieferten Schrauben im Material verankert. Auch eine Kombination beider Varianten ist möglich. Die Acrylglas-Seitenteile werden von vorne in die Führungsschienen geschoben.
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Vor die Führungsschienen der Seitenteile wird zunächst die untere Führungsschiene der Front befestigt. Beide Führungsschienen der Front sind doppelläufig. Auch hier gibt es die drei, bereits oben erwähnten, Möglichkeiten zur Fixierung. Nach der Fixierung der unteren, doppelläufigen Führungsschiene werden die beiden Frontscheiben des Vitrinen-Nachrüstesets in jeweils einen anderen Lauf der doppelläufigen Führungsschiene eingesetzt.
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Anschließend wird die obere, doppelläufige Führungsschiene auf die beiden Acrylglas-Scheiben (entsprechend dem jeweils richtigem Lauf) gesetzt. Anschließend werden beide Scheiben auf eine Seite geschoben, um die andere Seite frei zu haben, damit die Führungsschiene an dieser Stelle freiliegt und somit am darüber liegenden Regalboden befestigt werden kann. Auch dies kann auf die drei, bereits erwähnten Arten, erledigt werden. Nun werden die beiden Scheiben auf die Seite geschoben, auf der die doppelläufige Führungsschiene schon befestigt worden ist. Dadurch wir die andere Seite freigelegt und kann somit auch an der jeweiligen Regalborte befestigt werden. Nun ist auch die obere Führungsschiene fertig montiert.
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Die Acrylglas-Scheiben können nun in ihrer Führungsschiene beliebig und frei bewegt werden; die Grenzen bilden die Regalpfosten. Zum Bewegen der Scheiben eignen sich die integrierten Löcher.
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Wenn die Scheiben bis zum linken bzw. rechten Rand des Regals geschoben werden, also in der Position „geschlossen” sind, kann man durch die beiden am linken bzw. rechten Rand der jeweiligen Scheibe befindlichen Löcher, welche nun mittig in Bezug auf die Gesamtbreite des Regalbodens stehen, den Bügel eines Vorhängeschlosses führen. Drückt man den Bügel nun ins Schloss sind die beiden Acrylglas-Scheiben verschlossen und lassen sich erst wieder durch das Öffnen und Entfernen des Schlosses aufschieben.
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Erläuterung der Abbildungen
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zeigt in der Frontansicht die beiden Frontscheiben des Vitrinen-Nachrüstesets, welche sich in den doppelläufigen Führungsschienen befinden. Die beiden Scheiben sind durch ein Vorhängeschloss verschlossen.
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zeigt in der Frontansicht, dass die beiden Frontscheiben nicht mehr verschlossen und somit, im Rahmen der Führungsschienen, frei beweglich sind.
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zeigt die einzelnen Komponenten der Frontpartie des Vitrinen-Nachrüstesets.
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zeigt die doppelläufige Führungsschiene in schräger Perspektive.
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zeigt die Unterseite der doppelläufigen Führungsschiene und den darauf befindlichen Schutzfilm unter dem sich eine klebende Schicht befindet.
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zeigt den ziehharmonikaförmigen Zylinder, welcher sich beim Reindrehen der Fixierungsschrauben zusammenzieht.
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zeigt die Fixierungsschrauben und den, auf den doppelläufigen Führungsschienen montierten, ziehharmonikaförmigen Zylinder.
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zeigt die, auf den doppelläufigen Führungsschienen reingedrehten, Fixierungsschrauben.
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zeigt die Bestandteile der Seitenpartien des Vitrinen-Nachrüstesets.
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zeigt die Führungsschiene mit einfachem Lauf von unten und den, auf der Unterseite befindlichen, Schutzfilm, welcher über der klebenden Schicht ist.
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11 zeigt die Acrylglasscheibe der Seitenpartie des Vitrinen-Nachrüstesets in ihren Führungsschienen. Diese Führungsschienen weisen einen einfachen Lauf auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Acrylglasscheibe mit zwei Löchern an speziellen Stellen
- 2
- Loch in der Acrylglasscheibe
- 3
- Doppelläufige Führungsschiene
- 4
- Vorhängeschloss
- 5
- Passender Schlüssel für das Vorhängeschloss
- 6
- Abziehbarer Schutzfilm, unter dem sich eine klebende Schicht befindet
- 7
- Ziehharmonikaförmiger Zylinder
- 8
- Kreuzschlitzschraube
- 9
- Acrylglasscheibe ohne Löcher
- 10
- Führungsschiene mit einfachem Lauf