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Hintergrund und Technischer Bezugsrahmen der Erfindungsanmeldung:
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Die Erfindungsanmeldung bezieht sich auf eine geschlossene Schlaufe die am Lauf oder Vorderschaft einer Langwaffe Größenvariabel befestigt wird und welche die Führigkeit, Stabilität, Handhabungssicherheit und Präzision der Langwaffe deutlich erhöht.
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Die Erfindungsanmeldung bezieht sich im Allgemeinen auf das Feld der Schusswaffen, genauer: auf Feuerwaffen deren Lauf und Verschluss in geschlossener Stellung insgesamt länger als 30 cm und bestimmungsgemäß eine Gesamtlänge über 60 cm aufweisen und demnach als Langwaffen klassifiziert werden können. Der Begriff Langwaffe/n umfasst alle, jedoch nicht limitierend: Büchsen, Flinten, Kipplauf-Büchsen, Kipplauf Flinten, kombinierte Waffen, Musketen, Vorderschaftsrepetierflinten, vollautomatische Büchsen und vollautomatische Flinten.
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Langwaffen werden von der Schulter aus abgefeuert. Der Schütze hat die Waffe demnach im „Anschlag”. Um verletzungsfrei eine Langwaffe im Anschlag abfeuern zu können, muss der Schütze die Langwaffe fest in die Schulter drücken um die, durch das Auslösen der Waffen resultierende Energie, mit dem eigenen Körpergewicht abfangen zu können. Die als Rückstoß bezeichnete, resultierende Energie des ausgelösten Schusses wird als umso größer wahrgenommen je schwächer die Langwaffe im Anschlag des Schützen lag. Zusätzlich erhöht sich das Verletzungsrisiko des Schützens deutlich durch die Aufprallenergie des zurückstoßenden Langwaffenschafts bei ungenügendem Druck in die Schulter.
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Typischerweise besitzen alle Langwaffen einen Vorderschaft. Dieser bietet dem Nutzer einen zusätzlichen Haltepunkt und sorgt somit für mehr Stabilität als beispielsweise der Umgang mit Kurzwaffen die diesen zusätzlichen Haltepunkt nicht bieten. Gebrauchstypisch für den Umgang mit Langwaffen ist, das sich eine Hand des Nutzers am Vorderschaft befindet und die andere Hand an der Abzugseinheit der Langwaffe. Letztere bedient auch den Abzug. Dritter Berührungspunkt des Nutzers mit der Langwaffe ist das Schaftende mit der Schulter. Die Hand am Vorderschaft führt die Waffe und hilft diese in die richtige Position zu bringen. Mit welchem Druck der Schütze die Langwaffe in die Schulter drücken kann ist maßgeblich dadurch limitiert wie fest die Hand am Vorderschaft zudrücken kann um den Schaft an die Schulter zu ziehen.
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Feuert nun der Schütze die Langwaffe ab so findet ein hochschlag statt. Dies bedeutet die frei werdende Energie bei Schussabgabe resultiert in einer Aufwärtsbewegung des Laufes weg vom gewünschten Ziel. Bei Repetierbüchsen, die durch eine Drehbewegung des Kammerstengels zu erneuten Schussabgabe nachgeladen werden müssen, kommt es zu einer zusätzlichen unerwünschten Aufwärtsbewegung. Um den Schlagbolzen des Kammerstängels neu zu spannen und die leere Patronenhülse aus dem System zu repetieren, muss eine, wenn parallel zum Boden geführte Langwaffe, um ca. 60° senkrecht nach oben gerichtete Drehbewegung des Kammerstengels stattfinden. Diese spannt meistens den Schlagbolzen und entriegelt die Verschlusswarzen. Besonders, aber nicht ausschließlich, in Drückjagdszenarien ist ein tierschutzgerechtes schnelles nachrepetieren ohne die Mündung der Langwaffe merklich vom gewünschten Ziel zu entfernen von essentiellem Vorteil.
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Demnach gibt es einen außerordentlichen Bedarf eine Langwaffe vor dem Schuss, nach Schussabgabe und beim Ladevorgang zu stabilisieren. Die Erfindungsanmeldung „Vorderschaftslangwaffen Handgelenksschlaufe” behebt die beschrieben Defizite und gefahren. Die Vorderschaftslangwaffen Handgelenksschlaufe erhöht die Führigkeit, Kontrolle, Stabilität, Sicherheit und Präzision des Schützen. Die Vorderschaftslangwaffen Handgelenkschlaufe ist so beschaffen, dass der Nutzer seine Hand hindurchführen kann und dadurch mit seinem Handgelenk und der Bizepsmuskulatur für eine bessere Stabilität der Langwaffe sorgt, mehr Kontrolle über den Lauf besitzt, durch einen erhöhten Anschlagdruck des Schaftendes an die Schulter des Nutzers die Führigkeit der Langwaffe erhöht, den Hochschlag bei Schussabgabe minimiert, das Verletzungsrisiko mindert, die Mündungsbewegung bei dem Repetiervorgang reduziert, sowie die allgemeine Sicherheit der Langewaffennutzung erhöht. Der Sachgemäße gebrauch so definiert, dass der Nutzer den Anbringungsriemen der Vorderschaftslangwaffen Handgelenksschlaufe durch die Riemenbügelöse führt und den Splint des geöffneten Klappsplintrings durch einen Slot führt, den Klappsplintring schließt und somit die Vorderschaftslangwaffen Handgelenksschlaufe an der Langwaffe befestigt.
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Beschreibung der Vorderschaftslangwaffen Handgelenksschlaufe:
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Die eingereichte Erfindung hat einen Riemen am vorderen Ende und einen Riemen am hinteren Ende. Am Vorderende möge sie eine Schlaufe besitzen. Das hintere Ende kann am Vorderschaft der Langwaffe befestigt werden. Der Nutzer kann die Schlaufe am Vorderende so nutzen, dass er seine Hand durch die Schlaufe führt und nun mit Hilfe des Handgelenks den Vorderschaft besser führen und stabilisieren kann. Der Nutzer möge dadurch die verbesserte Fähigkeit besitzen durch eine nicht mehr nur auf Fingerkraft limitierende Zugkraft, sondern mit Hilfe des Handgelenks und der Bizepsmuskulatur einen um mindestens 200% gesteigerten Druck des Schaftendes auf die Schulter zu ermöglichen. Dadurch mögen sich die Kontrolle über die Langwaffe, Laufruhe beim Repetiervorgang, Stabilität und Sicherheit deutlich verbessern sowie der hochschlag bei Schussabgabe deutlich verringern.
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Am hinteren Ende steckt ein Befestigungsstift um das hintere Ende des Riemens am Vorderschaft oder Lauf der Langwaffe zu befestigen. Der Befestigungsstift kann ein annehmbarer Klappsplintring sein. Der Splint des Klappsplintrings kann durch eines der Löcher am Ende des Riemens geschoben werden. Wird das hintere Ende des Riemens durch den Riemenbügel des Vorderschafts oder des Riemenbügels des Laufs der Langwaffe geführt, so kann der Klappsplintring dazu genutzt werden die Vorderschaftslangwaffen Handgelenkschlaufe an der Langwaffe zu befestigen. Das hintere Ende des Riemens kann größenverstellbar sein. Genauer; am hinteren Riemen der doppelt gelegt ist, sind nähte angebracht, die den hinteren Riemen in kleine Ösen aufteilen durch die der Splint des Klappsplintrings zur Befestigung an der Langwaffe hindurchgeführt werden kann.
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Zur Befestigung der Handgelenkslangwaffenschlaufe könnte auch ein Steckverschluss oder Gürtelverschluss genutzt werden.
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Das Vorderende der Schlaufe kann aus flexiblem Material sein zum Beispiel aus Nylon, Leder oder Neopren. Dadurch soll eine ergonomische Anpassung an die Hand des Schützen gewährleitet werden.
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Kurzbeschreibung der beigefügten Explosionszeichnungen
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1 ist eine drauf Sicht der Handgelenkslangwaffenschlaufe ohne einen Klappsplintring
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2 ist eine perspektivische Sicht von 1
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3 ist eine drauf Sicht der kompletten Handgelenkslangwaffenschlaufe inklusive eingeführtem Klappsplintring in eine der Ösen.
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4 ist ebenfalls eine drauf Sicht der kompletten Handgelenkslangwaffenschlaufe inklusive eingeführtem Klappsplintring wie 3 jedoch wurde der Klappsplintring in eine andere Öse gesteckt.
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5 ist eine perspektivische Sicht der Handgelenkslangwaffenschlaufe an der Langwaffe befestigt. Das hintere Ende des Riemens ist durch den Riemenbügel des Vorderschafts geführt und wurde mit dem Klappsplintring befestigt.
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6 ist eine Nahaufnahme von 5. Sie zeigt den durch den Riemenbügel geschobene, hintere Ende des Riemens. Der Aufgeklappte Klappsplintring könnte nun zur Befestigen eingeführt werden.
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7 ist eine weitere Detailaufnahme von 5. Der Klappsplintring wurde nun in die Öse des hinteren Ende des Riemens eingeführt und verschlossen um die Handgelenkslangwaffenschlaufe am Riemenbügel zu befestigen.
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8 ist eine weitere Nahaufnahme von 5. Der Nutzer führt hier bereits seine Führhand in die Handgelenkslangwaffenschlaufe ein.
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9 ist eine weitere Nahaufnahme von 5. Der Nutzer zieht bereits an der Handgelenkslangwaffenschlaufe und sorgt somit für mehr Stabilität, Sicherheit, Kontrolle und Führigkeit der Langwaffe.
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10 ist eine andere Perspektive von 5. Der Nutzer zieht bereits an der Handgelenkslangwaffenschlaufe und sorgt somit für mehr Stabilität, Sicherheit, Kontrolle und Führigkeit der Langwaffe.
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11 ist ein Flussdiagram über die Methodik und Anbringunsweise sowie die positiven Eigenschaften und Verbesserungen bei Nutzung der Handgelenkslangwaffenschlaufe in Verbindung mit einer Langwaffe.
- Vermerk: Die Zeichnungen dienen lediglich zu Illustrationszwecken. Sie sollen diese Veröffentlichung weder limitieren oder beschränken. Größen, Materialien und Details können abweichen.
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Erläuterung der Zeichnungen:
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1–4 sind beispielhafte Illustrationen der Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 zur Anbringung an Lauf 12 von Langwaffe 14. Die Handgelenkslangwaffenschlaufe ermöglicht erhöhte Stabiliät und/oder Kontrolle über den Lauf 12 der Langwaffe 14 durch eine Erhöhung des Anschlagdrucks 46 des Schaftendes 15. Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 könnte immer Stabilisierungsaufnaht 16 mit Vorderende 18 und hinterem Ende 20 besitzen. Die Stabilisierungsaufnaht 16 kann jede gewünschte Form oder Größe besitzen. Schlaufe 22 befindet sich am Vorderende 22. Stabilisierungsaufnaht 16 könnte so konfiguriert werden, dass sie an Langwaffe 14 mit hinterem Ende 20 angebracht wird. Schlaufe 22 kann z. B. in Form und Größe so konfiguriert werden, dass Nutzer (N) seine Hand (H) einführt und sein Handgelenk (G) zur Stabilisierung der Langwaffe 14 und mehr Kontrolle über den Lauf 12 nutzt (siehe 8–10). Die Stabilisierungsaufnaht 16 sorgt dabei für mehr Stabilität und Sicherung der Handgelenkslangwaffenschlaufe. Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 besteht aus Schlaufe 22 mit Vorderende 18 und Anbringungsriemen 24 mit hinterem Ende 20. Der Anbringungsriemen 24 wird zur Befestigung der Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 zwischen Stabilisierungsaufnaht 16 und hinterem Ende 20 an Langwaffe 14 genutzt. Anbringungsriemen 24 kann in vielen verschiedenen Variationen an Langwaffe 14 befestigst werden. So könnte Anbringungsriemen 24 in den Vorderschaft der Langwaffe 14 integriert werden, oder direkt am Lauf angebracht werden. In anderen möglichen Variationen könnte der Anbringungsriemen 24 auch mit im Gewehrriemen integriert werden. In 5–10 wird Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 mit Anbringungsriemen 24 am Gewehrriemenbügel 28 befestigt. Der Gewehrriemen könnte auch direkt derart beschaffen sein, dass er durch einen Schlitz die Funktionsweise der Handgelenkslangwaffenschlaufe mit Schlaufe 22 und Anbringunsriemen 24 imitiert. Anbringungsriemen 24 besteht aus mindestens einem/unendlich vielen Slot/s 36 mit Öffnung 32. Die verschiedenen Slots 36 ermöglichen eine größenvariable Anpassung der Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 am Lauf 12 oder Schaft 13. Jede Öffnung 32 ergibt demnach eine andere Längeneinstellung. Im Gebrauchsmuster des Anbringungsriemens 24 befinden sich 11 Slots 36 die 1,1 cm breite Öffnung 32 durch Nähte aufweisen. Die Öffnungen 32 des Anbringungsriemens 24 können ebenfalls durch Klebe-, und/oder Schweißverfahren entstehen und sind somit nicht auf Nähverfahren limitiert. Die Slots 36 dienen der späteren längenvariablen Befestigung der Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 am Lauf 12, Vorderschaft 13 oder Gewehrriemenbügel 28. 6 zeigt die Anbringung der Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 an Langwaffe 14. Hierbei wird der Anbringungsriemen 24, mit hinterem Ende 20 durch den Gewehrriemenbügel 28 geschoben und mit einem Klappsplintring 34 nach der Riemenbügelöse 28 befestigt. Hierbei entsteht Restschlaufe des Anbringungsriemens 30. Genauer: Klappsplintring 34 wird geöffnet, der Splint 38 wird durch Slotöffnung 32 geschoben und danach verschlossen. 7 zeigt beispielhaft die Schließung des vorher geöffneten Klappsplintrings und fertige Anbringung der Handgelenkslangwaffenschlaufe 10 und wird somit zum Langwaffensystem 100 das eine bessere Stabilisierung des Langwaffe 14 und Kontrolle des Laufes 12 durch eine erhöhten Anschlagdruck 46 des Schaftendes 15 an die Schulter des Nutzers (N) ermöglicht.