-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Melkvorrichtung zum Melken von milchgebenden Tieren, wobei die Melkvorrichtung umfasst:
- – wenigstens eine Vorbereitungsstation zum automatischen Vorbereiten wenigstens einer Zitze eines milchgebenden Tieres vor dem Anlegen einer Melkausrüstung, und
- – wenigstens eine Melkstation, in der jeweils eines der Tiere gemolken wird, wobei die Vorbereitungsstation zum Aufnehmen wenigstens eines zu melkenden Tieres ausgebildet ist,
wobei die Melkvorrichtung wenigstens einen Zitzenaufsatz aufweist, der zum Aufnehmen einer Zitze des zu melkenden milchgebenden Tieres ausgebildet ist, wobei die Vorbereitungsstation eine Abgabeeinrichtung aufweist ist, die zum Applizieren einer Vorbehandlungslösung auf die wenigstens eine Zitze des zu melkenden Tieres angeordnet ist, wenn dieses die Vorbereitungsstation durchschreitet.
-
Derartige Melkvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise ist in dem Dokument
WO 2008/140407 A1 eine derartige Melkvorrichtung offenbart, bei der in einer Zitzenvorbereitungsstation vorgesehen ist. Diese Zitzenvorbereitungsstation dient unter anderem dazu, ein Reinigungsmittel auf eine Zitze des zu melkenden Tieres aufzubringen, um diese für ein späteres Melken vorzubereiten und zu desinfizieren. Ferner kann gemäß diesem Dokument auch vorgesehen sein, dass in der Zitzenvorbereitungsstation das Reinigungsmittel von der Zitze wieder entfernt wird, beispielsweise abgespült wird.
-
Es hat sich gezeigt, dass mit dieser Lösung bereits eine gute Reinigung der Zitzen erzielt werden kann. Allerdings ist das Aufbringen und Entfernen des Reinigungsmittels in der Zitzenvorbereitungsstation mit einem gewissen technischen Aufwand verbunden, was zu erhöhten Kosten der Vorbereitungsstation führt. Darüber hinaus kann es bei diesem Stand der Technik erforderlich sein, das zu melkende Tier für eine gewisse Zeit in der Zitzenvorbereitungsstation zu halten, damit eine hinreichend lange Zeit für die Reinigung der Zitzen, d. h. für ein ausreichendes Einwirken des Reinigungsmittels, gewährleistet ist. Dies kann den gesamten Vorgang des Melkens einer Herde erheblich verzögern, insbesondere wenn mehrere Tiere nacheinander gemolken werden sollen.
-
Es ist demgegenüber eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Melkvorrichtung der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, bei dem eine gründliche Zitzenreinigung gewährleistet ist und das zugleich einen hohen Durchsatz an Tieren unter Vermeidung unnötiger Zeitverluste ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Melkvorrichtung zum Melken von milchgebenden Tieren gelöst, wobei die Melkvorrichtung umfasst:
- – wenigstens eine Vorbereitungsstation zum automatischen Vorbereiten wenigstens einer Zitze eines milchgebenden Tieres vor dem Anlegen einer Melkausrüstung, und
- – wenigstens eine Melkstation, in der jeweils eines der Tiere gemolken wird,
wobei die Vorbereitungsstation zum Aufnehmen wenigstens eines zu melkenden Tieres ausgebildet ist, und wobei die Melkvorrichtung wenigstens einen Zitzenaufsatz aufweist, der zum Aufnehmen einer Zitze des zu melkenden milchgebenden Tieres ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist bei der Melkvorrichtung ferner vorgesehen, dass die Vorbereitungsstation eine Abgabeeinrichtung aufweist ist, die zum Applizieren einer Vorbehandlungslösung auf die wenigstens eine Zitze des zu melkenden Tieres angeordnet ist, wenn dieses die Vorbereitungsstation durchschreitet. Ferner ist bei dieser Melkvorrichtung erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Zitzenaufsatz mit einer Spülfunktion ausgebildet ist, mittels der die aufgenommene Zitze vor dem Melkvorgang reinigbar ist, und dass die Spülfunktion dazu vorgesehen ist, die in der Vorbereitungsstation auf die Zitze applizierte Vorbehandlungslösung in einem Spülvorgang von der Zitze zu entfernen.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die in der Vorbereitungsstation applizierte Vorbehandlungslösung mit dem Zitzenaufsatz und dessen Spülfunktion von der Zitze entfernt. Dadurch kann ein zusätzlicher Reinigungsschritt in der Vorbereitungsstation, wie dies beim Stand der Technik vorgesehen ist, eingespart werden. Vielmehr wird das Spülen der Zitze zum Entfernen der Vorbehandlungslösung unmittelbar mit dem ohnehin anzubringenden Zitzenaufsatz durchgeführt.
-
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Zitzenaufsatz als separater Zitzenvorbereitungsbecher zur Durchführung einer Zitzenspülung vorgesehen ist, wobei vorzugsweise der Zitzenvorbereitungsbecher an einer Reinigungsstation vorgesehen ist, die zwischen der Vorbereitungsstation und der Melkstation angeordnet ist. Diese Ausführungsvariante nutzt eine ohnehin in der Melkvorrichtung vorgesehene Reinigungsstation mit ihrem Zitzenvorbereitungsbecher zum Spülen der Zitze und zum Entfernen der Vorbehandlungslösung. Dabei wird die Vorbehandlungslösung während des Spülens entfernt. Derartige Melkvorrichtungen mit Reinigungsstation sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt. Die Besonderheit liegt in der Kombination der Aufbringung der Vorbehandlungslösung in der Vorbereitungsstation und der Nutzung des ohnehin vorhandenen Zitzenvorbereitungsbechers zum Entfernen der Vorbehandlungslösung und zum Spülen der Zitze in Vorbereitung eines späteren Melkvorgangs. Als Ergebnis wird eine verbesserte Zitzenreinigung ohne zusätzlichen Aufwand und insbesondere ohne Zeitverzögerung erreicht.
-
Alternativ zu einem separaten Zitzenvorbereitungsbecher kann vorgesehen sein, dass der Zitzenaufsatz als Teil der Melkstation ausgebildet ist, wobei der Zitzenaufsatz sowohl zur Durchführung einer Zitzenspülung als auch zur Durchführung eines Vormelkvorgangs oder des eigentlichen des Melkvorgangs ausgebildet ist. Mit anderen Worten ist der Zitzenaufsatz, der später zum Melken verwendet wird, bei dieser Ausführungsvariante zugleich mit einer Spülfunktion versehen, sodass unmittelbar vor dem Melken mit der Spülfunktion die Vorbehandlungslösung von der Zitze entfernt werden kann, die Zitze hinreichend gespült werden kann und anschließend mit dem bereits angebrachten Zitzenaufsatz der Melkvorgang durchgeführt werden kann. Diese Variante bietet sich insbesondere dann an, wenn eine Melkvorrichtung mit Zitzenaufsätzen eingesetzt wird, in denen zusätzlich zu der Melkfunktion die Zitzenspülfunktion realisiert ist. Derartige Zitzenaufsätze mit integrierter Zitzenspülfunktion bietet unter anderem auch die Anmelderin an.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Vorbereitungsstation einen Zitzenvorbereitungsbereich mit einem Zugang und einem vom Zugang entfernt liegenden Ausgang aufweist, wobei der Zitzenvorbereitungsbereich zwischen dem Zugang und dem Ausgang mit seitlichen Begrenzungsmitteln versehen ist, die zu einer vorbestimmten seitlichen Positionierung des zu melkenden Tieres angeordnet sind, wobei die Vorbehandlungslösung auf die Zitze appliziert wird, wenn sich das zu melkende Tier in seiner vorbestimmten seitlichen Positionierung befindet. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung lässt sich ein zu melkendes Tier in dem Zitzenvorbereitungsbereich über die seitlichen Begrenzungsmittel zum Applizieren der Vorbehandlungslösung gezielt positionieren. Insbesondere kann der Zitzenvorbereitungsbereich mit seinen seitlichen Begrenzungsmitteln so ausgestaltet sein, dass die Vorbehandlungslösung zielgerichtet auf die Zitzen aufgetragen werden kann, während ein Tier den Zitzenvorbereitungsbereich betritt bzw. durchschreitet.
-
Eine Weiterbildung dieser Erfindungsvariante sieht ferner vor, dass die Abgabeeinrichtung bodenseitig anordenbar ist und wenigstens eine Düse umfasst, die dazu ausgebildet ist, die Vorbehandlungslösung im wesentlichen vertikal nach oben zu der wenigstens einen Zitze zu sprühen, vorzugsweise mit einem Volumen der Vorbehandlungslösung von 15 bis 20 ml. In diesem Zusammenhang kann ferner vorgesehen sein, dass die Abgabeeinrichtung mit zwei Düsen ausgebildet ist, die in etwa im Abstand zweier Zitzenpaare in Längsrichtung des Tieres angeordnet sind.
-
Vorzugsweise kann erfindungsgemäß ferner vorgesehen sein, dass die Abgabeeinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Vorbehandlungslösung schaumartig auf die wenigstens eine Zitze applizierbar ist. Das Aufbringen der Vorbehandlungslösung in Schaumform ermöglicht einen sparsamen Auftrag bei hinreichend guter Reinigungswirkung. Alternativ hierzu kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Abgabeeinrichtung dazu ausgebildet ist, die Vorbehandlungslösung als Wasserlösung verdünnt, vorzugsweise in einem Mischungsverhältnis von einem Volumenanteil an Vorbehandlungslösung und wenigstens zwei Volumenanteilen an Wasser, auf die wenigstens eine Zitze zu applizieren.
-
Wie vorstehend bereits angedeutet, kommt es darauf an, dass die Vorbehandlungslösung zur Reinigung hinreichend lange auf die Zitze einwirken kann geht, bevor diese wieder abgespült wird. In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass die Vorbereitungsstation derart dimensioniert ist, dass beim Durchschreiten des zu melkenden Tieres durch die Vorbereitungsstation nach dem Applizieren der Vorbehandlungslösung eine zur zuverlässigen Desinfektion vor dem Anlegen des Zitzenaufsatzes mit Spülfunktion hinreichend lange Zeit verstreicht, vorzugsweise wenigstens 80 bis 100 Sekunden nach dem Applizieren der Vorbehandlungslösung auf wenigstens eine Zitze eines vorderen Zitzenpaares und weiter vorzugsweise wenigstens 50 bis 60 Sekunden nach dem Applizieren der Vorbehandlungslösung auf wenigstens eine Zitze eines hinteren Zitzenpaares.
-
Im Hinblick auf eine konstruktive Realisierung sieht eine Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vor, dass die Abgabeeinrichtung über wenigstens eine Verbindungsstrebe mit wenigstens einem der Begrenzungsmittel gekoppelt ist, wobei vorzugsweise die Abgabeeinrichtung mit wenigstens einem Versorgungskanal zum Zuführen von Vorbehandlungslösung zu der Abgabeeinrichtung ausgebildet ist.
-
Darüber hinaus kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass dem Versorgungskanal eine Pumpe zugeordnet ist, die einen zum Versprühen der Vorbehandlungslösung in Richtung zu der wenigstens einen Zitze hinreichend hohen Druck bereitstellt. Dabei ist darauf zu achten, dass der Druck, mit dem die Vorbehandlungslösung bereitgestellt wird, hinreichend groß ist, um die Vorbehandlungslösung zuverlässig auf die Zitze aufzutragen, jedoch nicht so groß ist, dass die Vorbehandlungslösung unkontrolliert oder zu weit in der Vorbereitungsstation versprüht wird.
-
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Melkstation ein Melkkarussell oder mehrere hintereinander seriell oder versetzt zueinander angeordnete Melkplätze umfasst.
-
Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren erläutert. Es stellen dar:
-
1 eine schematische Draufsicht auf eine Melkvorrichtung zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung;
-
2 eine Darstellung einer Vorbereitungsstation gemäß der vorliegenden Erfindung;
-
3 eine Darstellung einer Abgabeeinrichtung zum Applizieren einer Vorbehandlungslösung; und
-
4 eine Darstellung eines Zitzenaufsatzes mit Spülfunktion.
-
In 1 ist eine Melkvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung schematisch in der Draufsicht gezeigt und allgemein mit 10 bezeichnet. Diese umfasst eine Vorbereitungsstation 12, die im Bereich vor einer als Melkkarussell 14 ausgebildeten Melkstation angeordnet ist.
-
Man erkennt, dass in der Vorbereitungsstation 12 seitliche Begrenzungen 16, 18 vorgesehen sind. Die Vorbereitungsstation 12 ist durch einen mit einem steuerbaren Gatter 20 versehenen Zugang 22 für ein Tier T zugänglich. Ferner ist am Ende der Vorbereitungsstation 12 ein Ausgang 24 mit einem steuerbaren Gatter 26 vorgesehen. Im Bereich des Zugangs 22 ist eine Abgabeeinrichtung 28 bodenseitig angeordnet. Die Abgabeeinrichtung 28 dient dazu, eine Vorbehandlungslösung zur Desinfektion und Reinigung der einzelnen Zitzen eines zu melkenden Tieres T von unten auf die Zitzen zu applizieren. Hierfür sind ein Vorratsbehälter 30 für die Vorbehandlungslösung sowie ein Steuergerät 32 zum Steuern des Aufbringens der Vorbehandlungslösung sowie weiter eine Pumpe 34 vorgesehen, um die Vorbehandlungslösung zu der Abgabeeinrichtung 28 zu fördern und von dieser nach oben zu versprühen.
-
Ferner können in der Vorbereitungsstation noch ein Identifikationssystem für einzelne Tiere T, sowie optional Analyse-Geräte vorgesehen sein, die nicht näher abgebildet oder bezeichnet sind.
-
Durch den Aufbau der Vorbereitungsstation 12 mit den beiden Begrenzungen 16, 18 ergibt sich ein Durchgang 36, durch den das zu melkendes Tier in durchschreitet. An die Vorbereitungsstation 12 schließt sich ein Leitweg 38 an, mit dem das zu melkendes Tier zu dem Melkkarussell 14 geführt wird. Das Melkarussell 14 umfasst eine Reihe von radial angeordneten Melkständen 40 zur Aufnahme von Tieren T.
-
Jeder einzelne Melkstand 40 ist mit einer Melkausrüstung 42 versehen, an der einzelne Zitzenaufsätze (in 1 nicht gezeigt) angebracht sind. Diese können über einen Roboterarm 44 auf die Zitzen eines jeweils zu melkenden Tieres T aufgesetzt werden, wenn dieses sich in einer gewünschten Sollposition in dem jeweiligen Melkstand befindet, wie in 1 gezeigt. Das Melkkarussell 14 dreht sich zusammen mit den Tieren gemäß dem Pfeil P im Uhrzeigersinn mit einer vorgegebenen oder variablen Geschwindigkeit. Während der Drehung werden die einzelnen in den Melkständen 40 befindlichen Tiere T gemolken. Nach einem Umlauf werden die Tiere T nach Beenden des Melkvorgangs in einem Ausgangsbereich 46 aus dem jeweiligen Melkstand 40 entlassen. Zur Steuerung des Melkkarussells 14 ist eine Steuerungsvorrichtung 48 vorgesehen.
-
2 zeigt eine Detailansicht einer Vorbereitungsstation 12, wie sie bereits mit Bezug auf 1 beschrieben wurde. Man erkennt, dass im Zugangsbereich 22 die Abgabeeinrichtung 28 für die Vorbehandlungslösung vorgesehen ist. Diese umfasst zwei Abgabeöffnungen 50, 52, über die die Vorbehandlungslösung scheibenförmig von unten auf Zitzen eines zu melkenden Tieres appliziert werden können. Die beiden Abgabeöffnungen 50, 52 sind etwa im üblichen Abstand zweier Zitzenpaare eines Euters voneinander beabstandet. Die Abgabeeinrichtung 28 ist an ihren Enden mit Schrägen 54, 56 versehen, um ein Stolpern von Tieren zu vermeiden, und weist ein zylindermantelförmiges Profil 58 auf, das trittunempfindlich ist. Ferner erkennt man, dass die Abgabeeinrichtung 28 über eine Verbindungsstrebe 60 mit den beiden als Gitteranordnung ausgebildeten Absperrungen 16, 18 verbunden ist. Darüber hinaus erkennt man das Gatter 20 am Zugang 22. Dieses Gatter 20 ist zweiflügelig ausgebildet und über Steuerstangen 62 betätigbar, um dieses wahlweise zu öffnen, um ein Tier in die Vorbereitungsstation 12 eintreten zu lassen, und um dieses anschließend zu schließen, um zu verhindern, dass ein Tier rückwärts aus der Vorbereitungsstation austritt oder das nächste Tier zu einem ungünstigen Zeitpunkt bereits nachrückt.
-
Ferner erkennt man in 2 das Reservoir 30 zur Aufnahme der Vorbehandlungslösung, sowie die Steuervorrichtung 32 sowie eine Förderleitung 64, um die Vorbehandlungslösung aus dem Reservoir zu der Abgabeeinrichtung 28 zu fördern.
-
3 zeigt eine Detailansicht der Abgabeeinrichtung mit den beiden Abgabeöffnungen 50, 52, die kegelförmig ausgebildet sind, sowie mit den abgeschrägten Enden 54, 56 und dem zylindermantelförmigen Profil 58.
-
Schließlich erkennt man in 4 eine Zitzenaufnahme 70 mit einem Ausschnitt A eines Euters und einer in der Zitzenaufnahme 70 aufgenommene Zitze Z. Insbesondere erkennt man dabei auch, wie über vorgesehene Öffnungen 72 eine Spüllösung eingeleitet wird und somit die Zitze gemäß den Strömungspfeilen 74, 76 umspült und gereinigt wird. Dabei kann die Vorbehandlungslösung, die über die Abgabeeinrichtung 28 auf die Zitzen appliziert wurde, während des Spülvorgangs in dem Zitzenaufsatz 70 vollständig von der Zitze entfernt werden. Insgesamt kann durch die Kombination des Auftrags der Vorbehandlungslösung, des Einwirkens dieser Vorbehandlungslösung über einen bestimmten Zeitraum und des späteren Spülens der Zitze zum Entfernen der Vorbehandlungslösung eine hohe Euterhygiene und saubere Zitzen zum Erhalt einer hohen Milchqualität erzielt werden.
-
Das System gemäß der vorliegenden Erfindung beruht darauf, dass in der Vorbereitungsstation 12 über die Abgabeeinrichtung 28 eine Vorbehandlungslösung auf die Zitzen appliziert wird, vorzugsweise schaumförmig oder als Wasserlösung, dass diese Vorbehandlungslösung solange einwirkt, wie das Tier benötigt, um die Vorbereitungsstation 12 zu durchschreiten und in den zugeteilten Melkstand 40 zu gelangen, bis schließlich die Melkausrüstung 42 mit dem Roboterarm 44 angelegt wird, wobei die jeweiligen Zitzenaufsätze 70 auf die Zitzen Z aufgesetzt werden. In der Folge können die Zitzen Z mit der Spülfunktion der Zitzenaufsätze 70 gespült werden, wobei die Vorbehandlungslösung zusammen mit etwaigen Verunreinigungen an der Zitze abgespült werden. Durch diese Vorgehensweise ist eine hinreichend lange Einwirkzeit der Vorbehandlungslösung zur Reinigung und Desinfektion der Zitzen gegeben, ohne dass das Zuführen einzelner Tiere zu den Melkständen 40 unnötig verzögert werden muss. Es können so Einwirkzeiten für die Vorbehandlungslösung erreicht werden, die zwischen wenigen Sekunden bis hin zu mehr als 2 Minuten betragen, wobei für das Einwirken der Vorbehandlungslösung die Zeit ausgenützt wird, die das Tier benötigt, um die Vorbereitungsstation 12 zu durchschreiten und in den zugewiesenen Melkstand 40 zu gelangen.
-
Erfindungsgemäß erhält man so eine effiziente und zeitsparende Reinigung der einzelnen Zitzen bevor mit dem Melkvorgang begonnen werden kann.
-
Es ist auf hinzuweisen, dass die Zitzenaufsätze 70 der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung auch dazu genutzt werden können, um lediglich die Spülfunktion bereitzustellen, wobei für den eigentlichen Melkvorgang separate andersartige Zitzenaufsätze (nicht gezeigt) eingesetzt werden können, die nach einem Entfernen der Zitzenaufsätze 70 später auf die Zitzen aufgesetzt werden. Ferner können die Zitzenaufsätze 70 auch derart ausgebildet sein, dass mit diesen zunächst der Spülvorgang zum Entfernen der Vorbehandlungslösung und zum Reinigen der Zitzen durchgeführt wird und anschließend mit ein und denselben Zitzenaufsätzen dann nach dem Spülvorgang ein Vormelkvorgang und/oder der eigentliche Melkvorgang durchgeführt wird.
-
Als Vorbehandlungslösung kommt beispielsweise dass von der Anmelderin vertriebene Produkt DeLaval Biofoam ® infrage, das schaumförmig auf die Zitzen appliziert wird. Dabei können je nach Anwendungsfall verschiedene Konzentrationen eingesetzt werden, beispielsweise in einem Mischungsverhältnis von 1:3, mit 3 Anteilen von Wasser.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-