-
Die Erfindung betrifft eine Winkelstütze sowie eine aus derartigen Winkelstützen hergestellte Stützwandkonstruktion.
-
Winkelstützen sind im Querschnitt L-förmig aufgebaut und weisen jeweils eine Stützwand und einen Stützfuß auf. Der Stützfuß erstreckt sich in der Regel zumindest etwa im rechten Winkel zur Stützwand. Gefertigt sind derartige Winkelstützen in der Regel aus Beton. Sie können -um auch größeren Belastungen sicher standzuhalten- mit Stahl armiert sein. Diese Armierung dient der Vergrößerung der Stabilität.
-
Winkelstützen können unterschiedliche Höhen und Breiten aufweisen. Sie können auch besondere Eckausbildungen und andere Sonderkonstruktionen wie Schrägen und Oberflächenbearbeitungen aufweisen.
-
Bei Stützwandkonstruktionen, die aus nebeneinander angeordneten Winkelstützen aufgebaut sind, handelt es sich beispielsweise um Gartenmauern, Blumenterrassen oder Hangbefestigungen. Sie ermöglichen eine wirkungsvolle Geländesicherung, da das Gewicht der jeweiligen Anfüllung gleichmäßig auf den horizontal verlaufenden Stützfüßen lastet, so dass eine hohe Standsicherheit vorliegt.
-
Aus der
DE 93 02 006 U1 ist eine Bewehrung für eine Winkelstütze mit einer Armierungsmatte bekannt, die zu einem zweilagigen Bewehrungskorb geformt ist, der einen der Winkelstütze entsprechenden Winkel einschließt und eine Stabilisierungsschlaufe aufweist, die innerhalb des Bewehrungskorbes in dem genannten Winkel angeordnet und mit der Armierungsmatte fest verbunden ist.
-
Aus der
DE 198 57 680 A1 ist eine Beton-Winkelstütze zur Abstützung im Tiefbaubereich bekannt, welche einen aufrecht angeordneten Stützschenkel aufweist. Dieser aufrecht angeordnete Stützschenkel weist zumindest einen fensterartigen Durchbruch auf, in dessen Bereich wenigstens eine Wasserzuleitung mündet, die an oder in dem Stützschenkel nach oben geführt ist und an oder nahe an der Oberkante des Stützschenkels eine Einlassöffnung aufweist.
-
Aus der
DE 199 18 881 U1 ist eine im Querschnitt L-förmige Winkelstütze bekannt, welche eine Stützwand und einen Stützfuß aufweist, wobei die Stützwand eine gegebenenfalls modellierte Frontfläche aufweist. Im Bereich des Stützfußes ist eine aus der Frontfläche vorkragende Pflasterkante vorgesehen.
-
Zum Aufbau einer aus nebeneinander angeordneten Winkelstützen bestehenden Stützwandkonstruktion wird die jeweilige Winkelstütze beispielsweise mittels eines Kranes auf ein vorher erstelltes Betonfundament aufgesetzt, wobei der Stützfuß der Winkelstütze auf dem Betonfundament zum Liegen kommt. Aufgrund des hohen Eigengewichtes der Winkelstütze, der variablen Verdichtung des Betons, des ungleichmäßigen Schwerpunkts der Winkelstütze und von Herstellungstoleranzen bei der Fertigung der Winkelstützen ist es äußerst schwierig, das genannte Betonfundament exakt derart vorzubereiten, dass die nebeneinander angeordneten Winkelstützen in einfacher Weise und in exakter Positionierung und Ausrichtung nebeneinander angeordnet werden können.
-
In der Praxis ist ein Ausrichten der jeweiligen Winkelstütze durch Schläge auf den jeweiligen Stützfuß zwar weit verbreitet, durch den jeweiligen Hersteller der Winkelstütze aber untersagt, da durch derartige Schläge der Beton selbst und auch die Stabilität beeinträchtigt werden können. Folglich ist es notwendig, zur Korrektur der Positionierung der Winkelstütze diese mittels des Kranes anzuheben und seitlich zu bewegen, um durch einen geeigneten Auf- und Abtrag des Betonfundamentes für den benötigten Unterbau zu sorgen. Folglich ist zum Aufbau einer aus nebeneinander angeordneten Winkelstützen bestehenden Stützwandkonstruktion ein erheblicher Aufwand an Personal, Maschinen und Zeit erforderlich, was sehr kostenintensiv ist.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Weg aufzuzeigen, wie diese Nachteile beseitigt werden können.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Verwendung von Winkelstützen mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Winkelstütze sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 14 angegeben. Die Ansprüche 15 bis 18 haben eine Stützwandkonstruktion zum Gegenstand, die aus mehreren nebeneinander angeordneten Winkelstützen nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufgebaut ist.
-
Die vorliegende Erfindung stellt eine Winkelstütze bereit, welche eine Stützwand und einen Stützfuß aufweist, an dessen Unterseite Höhenverstellmittel vorgesehen sind. Vorzugsweise handelt es sich bei den Höhenverstellmitteln um höhenverstellbare Stellschrauben, welche jeweils eine flache untere Abschlussfläche aufweisen.
-
Die Stellschrauben weisen vorzugsweise jeweils ein Werkzeugeingriffselement auf, welches mittels eines Werkzeugs zu einer Höhenverstellung der jeweiligen Stellschraube betätigbar ist. Dies erlaubt eine einfache individuelle Höhenverstellung jeder der Stellschrauben, so dass eine gewünschte Höhenpositionierung und Horizontalausrichtung des Stützfußes in einfacher Weise durchführbar ist. Dies erleichtert die gegenseitige Ausrichtung einander benachbarter Winkelstützen beim Aufbau einer Stützwandkonstruktion.
-
In vorteilhafter Weise greifen die von der unteren Abschlussfläche abgelegenen oberen Endbereiche der Stellschrauben jeweils in eine Aussparung (Gewindehülse) des Stützfußes ein und sind vorzugsweise in der jeweiligen Aussparung (Gewindehülse) fixiert, beispielsweise in dieser vergossen. Dies ermöglicht es einem Hersteller von Winkelstützen, diese zusammen mit den zur Höheneinstellung dienenden Stellschrauben jeweils als einstückiges Bauteil auszuliefern.
-
In vorteilhafter Weise ist im Stützfuß der Winkelstütze eine in Vertikalrichtung durchgehende Aussparung vorgesehen. Durch diese Aussparung kann beim Aufbau einer Stützwandkonstruktion nach der Höheneinstellung der Stellschrauben Beton gegossen werden, um eine zwischen einem Betonfundament und der unteren Abschlussfläche des Stützfußes vorgesehene Betonausgleichsschicht aufzubauen, welche die Stellschrauben vollständig einbettet.
-
Des Weiteren sind die Stützwände jeweils mit Befestigungsösen versehen, durch welche beim Aufbau einer Stützwandkonstruktion zum Zwecke einer Verbindung nebeneinander angeordneter Winkelstützen ein Verbindungsriegel geführt werden kann. Dieser weist in vorteilhafter Weise in seinem mittleren Bereich einen Vierkantstahl oder einen Rundstahl und in seinen beiden Endbereichen jeweils einen Rundstahlbolzen auf, der durch eine jeweils zugehörige Befestigungsöse geführt ist. Dieser Verbindungsriegel wird mit den einander benachbarten Stützwänden der einander benachbarten Winkelstützen verspannt. Dadurch wird in vorteilhafter Weise die Stabilität der aufgebauten Stützwandkonstruktion erhöht.
-
Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren nachfolgender beispielhafter Erläuterung anhand der Figuren. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Skizze einer Winkelstütze gemäß der Erfindung,
-
2 eine Schnittdarstellung zur Erläuterung der Positionierung und Höheneinstellung einer Winkelstütze beim Aufbau einer Stützwandkonstruktion und
-
3 eine perspektivische Skizze zur Erläuterung der Verbindung zweier benachbarter Winkelstützen beim Aufbau einer Stützwandkonstruktion.
-
Die 1 zeigt eine perspektivische Skizze einer Winkelstütze gemäß der Erfindung. Diese Winkelstütze 1, bei der es sich um eine aus Beton bestehende Winkelstütze handelt, weist eine Stützwand 2 und einen Stützfuß 3 auf, der sich rechtwinklig zur Stützwand erstreckt. An der Unterseite des Stützfußes sind Stellschrauben 4 vorgesehen, bei denen es sich um Höhenverstellmittel handelt. Diese Stellschrauben 4 weisen jeweils eine flache untere Abschlussfläche auf. Jede der Stellschrauben 4 weist, wie es aus der 2 ersichtlich ist, ein Werkzeugeingriffselement auf, welches mittels eines Werkzeugs zu einer Höhen- bzw. Längenverstellung der jeweiligen Stellschraube betätigbar ist. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Werkzeugeingriffselement um eine verdrehbare Stellmutter, durch deren Verdrehung die Höhe bzw. Länge der jeweiligen Stellschraube veränderbar ist.
-
Die von den unteren Abschlussflächen der Stellschrauben 4 abgelegenen oberen Endbereiche der Stellschrauben greifen vorzugsweise jeweils in eine auf der Unterseite des Stützfußes 3 vorgesehene Aussparung (Gewindehülse) ein und sind vorzugsweise in dieser Aussparung (Gewindehülse) fixiert, beispielsweise in diese Aussparung eingegossen und damit einstückig mit der Winkelstütze 1 ausgebildet.
-
Die Anzahl der auf der Unterseite des Stützfußes 3 vorgesehenen Stellschrauben beträgt vorzugsweise 3 oder 4.
-
Werden 3 Stellschrauben verwendet, dann bilden diese vorzugweise die Ecken eines gleichseitigen oder gleichschenkligen Dreiecks, wobei eine der Verbindungslinie zwischen jeweils zweien dieser 3 Stellschrauben parallel zur Längsrichtung der Stützwand 2 verläuft.
-
Werden 4 Stellschrauben verwendet, dann bilden diese vorzugsweise die Ecken eines Quadrats oder eines Rechtecks, wobei jeweils zwei der Verbindungslinien zwischen den Stellschrauben parallel zur Längsrichtung der Stützwand 2 verlaufen und die beiden anderen Verbindungslinien rechtwinklig dazu verlaufen.
-
Des Weiteren weist der Stützfuß 3 der Winkelstütze 1 eine in Vertikalrichtung durchgehende Aussparung 5 auf. Diese ist im in Horizontalrichtung mittleren Bereich des Stützfußes 3 vorgesehen und hat eine kreisförmige Querschnittsfläche. Durch diese Aussparung 5 kann beim Aufbau einer Stützwandkonstruktion nach einer individuellen Höheneinstellung der Stellschrauben 4 Beton eingegossen werden, um eine zwischen der unteren Abschlussfläche des Stützfußes 3 und einem darunter vorgesehenen Betonfundament 8 (siehe 2) eine Betonausgleichsschicht 9 (siehe 2) aufzubauen, welche die höheneingestellten Stellschrauben 4 vollständig einbettet.
-
Die 2 zeigt eine Schnittdarstellung zur Erläuterung der Positionierung und Höheneinstellung einer Winkelstütze beim Aufbau einer Stützwandkonstruktion.
-
Zum Aufbau einer Stützwandkonstruktion wird zunächst ein tragfähiger Untergrund bereitgestellt, bei dem es sich beim gezeigten Ausführungsbeispiel um tragfähiges Erdreich 6 handelt. Auf diesen tragfähigen Untergrund 6 wird ein mit einem Frostschutzmaterial versehener Unterbau 7 aufgebracht. Dieser wiederum ist Träger für ein Betonfundament 8.
-
Auf dieses Betonfundament 8 wird eine Winkelstütze 1, wie sie oben im Zusammenhang mit der 1 beschrieben wurde, aufgesetzt, beispielsweise mittels eines Kranes. Diese Winkelstütze 1 weist bereits die oben beschriebenen Stellschrauben 4 auf, deren obere Endbereiche mit der Winkelstütze bzw. deren Stützfuß 3 vergossen sind.
-
Nach diesem Aufsetzen einer Winkelstütze 1 auf das Betonfundament 8 kann unter Verwendung einer Wasserwaage ein horizontales Ausrichten der Oberfläche des Stützfußes 3 erfolgen, wobei die Stellschrauben 4 unter Verwendung des oben genannten Werkzeuges, welches in das Werkzeugeingriffselement der jeweiligen Stellschraube eingreift, individuell höhenverstellt werden.
-
Danach wird eine benachbarte Winkelstütze wiederum mittels des Kranes neben der erstgenannten Winkelstütze positioniert. Nach dieser Positionierung erfolgt eine Horizontalausrichtung und Höheneinstellung der genannten Winkelstütze durch eine individuelle Höhenverstellung der Stellschrauben der benachbarten Winkelstütze derart, dass die beiden Winkelstützen in jeweils gewünschter Weise nebeneinander positioniert und zueinander ausgerichtet sind.
-
Auf entsprechende Weise werden weitere Winkelstützen neben die bisher aufgebaute Stützwandkonstruktion gestellt bzw. gehoben und durch eine geeignete individuelle Höheneinstellung der Stellschrauben in jeweils gewünschter Weise relativ zur jeweils benachbarten Winkelstütze positioniert, bis die gewünschte Stützwandkonstruktion vervollständigt ist.
-
Nach dieser Vervollständigung erfolgt ein Eingießen von Beton durch die Aussparungen 5 der Stützfüße 3, um zwischen dem Betonfundament 8 und den Unterseiten der Stützfüße 3 eine Beton-Ausgleichsschicht 9 aufzubauen, welche die höhenverstellten Stellschrauben 4 vollständig einbettet.
-
Durch diese Vorgehensweise wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass die Anforderungen an die Oberflächengenauigkeit des Betonfundamentes 8 reduziert sind. Eventuelle Unebenheiten der Oberfläche des Betonfundaments 8 werden durch die beschriebene individuelle Höhenverstellung der Stellschrauben 4 beseitigt. Des Weiteren ist es zur gewünschten Nebeneinanderpositionierung von Winkelstützen nicht mehr notwendig, eine neu zu positionierende Winkelstütze ein oder mehrmals mittels eines Krans anzuheben, um Oberflächenungenauigkeiten des Betonfundaments 8 durch Entfernen oder Zufügen von weiterem Beton auszugleichen oder um Fertigungsungenauigkeiten der Winkelstützen zu kompensieren.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, die Stabilität der aufgebauten Stützwandkonstruktion dadurch zu verbessern, dass einander benachbarte Winkelstützen miteinander verbunden werden.
-
Dies wird nachfolgend anhand der 3 veranschaulicht, welche eine perspektivische Skizze zur Erläuterung der Verbindung zweier benachbarter Winkelstützen zeigt. In dieser 3 sind Teile der Stützwände 2a und 2b zweier benachbarter Winkelstützen dargestellt. Diese Stützwände 2a und 2b sind mittels eines Verbindungsriegels 10 miteinander verbunden.
-
Der Verbindungsriegel 10 weist in seinem mittleren Bereich einen Vierkantstahl 11 oder einen Rundstahl auf. Die beiden sich an diesen Vierkantstahl 11 oder an den Rundstahl anschließenden Endbereiche des Verbindungsriegels 10 sind von Rundstahlbolzen 12 gebildet.
-
Diese Rundstahlbolzen 12 sind jeweils durch eine Befestigungsöse 13 der einander benachbarten Stützwände 2a und 2b geführt, wobei diese Befestigungsösen 13 jeweils bogenförmig ausgebildet sind und dieser Bogen in Vertikalrichtung V ausgerichtet ist.
-
Der in der Mitte relativ zu den beiden Stützwänden ausgerichtete Vierkantstahl 11 besitzt zwei durchgehende Gewindegänge 14. Durch Eindrehen von Klemmschrauben in die Gewindegänge 14 werden die flachen Unterseiten der Klemmschrauben gegen die jeweilige Stützwand 2a bzw. 2b gedrückt. Dadurch wiederum wird der Verbindungsriegel 10 gegen die Befestigungsösen 13 gedrückt, wobei ein gezielter und dosierbarer Druck einstellbar ist, so dass der Verbindungsriegel 10 mit den beiden Stützwänden 2a und 2b verspannt wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Winkelstütze
- 2
- Stützwand
- 2a
- Stützwand
- 2b
- Stützwand
- 3
- Stützfuß
- 4
- Stellschraube
- 5
- Aussparung im Stützfuß
- 6
- Untergrund
- 7
- Unterbau
- 8
- Betonfundament
- 9
- Ausgleichsschicht
- 10
- Verbindungsriegel
- 11
- Vierkantstahl
- 12
- Rundstahlbolzen
- 13
- Befestigungsöse
- 14
- Gewindegang
- H
- Horizontalrichtung
- V
- Vertikalrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 9302006 U1 [0005]
- DE 19857680 A1 [0006]
- DE 19918881 U1 [0007]