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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse eines Getriebes oder eines Schlosses für einen Treibstangenbeschlag, eine Treibstangenvorrichtung, eine Anordnung mit einem Gehäuse und einer Treibstangenvorrichtung sowie eine Fenster, Tür oder dergleichen.
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Es ist bekannt, an Fenstern oder Türen Beschläge vorzusehen, um die Betätigung des Fenster- oder Türgriffs über eine Treibstange an eine Verriegelung des Fensters oder der Tür zu übertragen. Derartige Beschläge weisen ein Getriebe, dessen Getriebestück durch ein Betätigungselement, insbesondere einem Fenster- oder Türgriff, betätigt wird, und eine Treibstange, die über das Getriebestück des Getriebes betätigt wird, auf. Die Bewegung der Treibstange erfolgt relativ zu einer Deckschiene bzw. einer Stulpschiene und wird an die Verriegelung des Fensters oder der Tür übertragen.
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Aus der
EP 2 801 684 B1 ist ein Getriebe für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters, einer Tür oder dergleichen bekannt, wobei das Getriebe ein durch ein Betätigungselement betätigbares Getriebestück und ein Treibstangenkoppelelement aufweist, welches durch das Getriebestück zumindest mittelbar antreibbar ist, und das mit einem entsprechenden Getriebekoppelelement einer Treibstange koppelbar ist, wobei das Treibstangenkoppelelement eine Drehstelle definiert, die zur Verbindung der Treibstange mit dem Getriebe einer die Treibstange aufweisenden Treibstangenvorrichtung von einer Montagestelle bis zu einem Anschlag in eine Endstellung drehbar ist. Es ist möglich, unterschiedliche Getriebe mit einer Treibstangenvorrichtung auszurüsten, insbesondere, in Abhängigkeit von dem Dornmaß des Getriebes. Dabei ist vorgesehen, dass der Fensterbaumonteur in seiner Werkstatt das Getriebe mit der Treibstangenvorrichtung zusammenführt und daran montiert.
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Es besteht jedoch die Anforderung, dass für den Fall, dass im Lager des Fensterbaubetriebs oder beim Händler die oben genannte Zusammenführung passiert, die getroffene Verbindung auch einen Transport zum Montageplatz des Fensters dauerhaft übersteht.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Gehäuse eines Getriebes oder eines Schlosses für einen Treibstangenbeschlag mit einem Treibstangenkoppelelement, das mit einem entsprechenden Koppelelement einer Treibstangenvorrichtung koppelbar ist und eine Drehstelle definiert, um die das Gehäuse und die Treibstangenvorrichtung zur Verbindung der Treibstangenvorrichtung mit dem Gehäuse bis zu einem Anschlag in eine Endstellung relativ zueinander drehbar sind, wobei an dem Gehäuse ein Rastelement vorgesehen ist, das mit einem entsprechenden Rastelement der Treibstangenvorrichtung in der Endstellung zusammenwirkt und das Gehäuse und die Treibstangenvorrichtung in der Endstellung fixiert. Durch diese Maßnahme kann das Gehäuse mit der Treibstangenvorrichtung verrastet werden und wird dann durch die Verrastung fest an der Treibstangenvorrichtung gehalten. Es besteht demnach eine Halterung des Gehäuses an der Treibstangenvorrichtung. Das Gehäuse wird nicht nur im Einbauzustand an einem Fenster einer Tür oder dergleichen an der Treibstangenvorrichtung gehalten.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Rastelement im Bereich des Anschlags angeordnet ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Verrastung nahezu zeitgleich mit dem Erreichen der Endstellung erfolgt. Eine vorzeitige Verrastung ist dadurch ausgeschlossen.
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Der Anschlag kann als L-förmige Lasche ausgebildet sein und das Rastelement kann auf der Oberseite eines horizontalen Abschnitts der L-förmigen Lasche angeordnet oder ausgebildet sein. Somit ist es möglich, dass der horizontale Abschnitt der L-förmigen Lasche unter ein Rastelement der Treibstangenvorrichtung greift.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Rastelement als Ausnehmung ausgebildet ist. Somit weist die L-förmige Lasche keine nach oben vorstehende Rastnase auf, die beschädigt werden könnte.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Treibstangenvorrichtung mit einer Deckschiene und einer relativ zur Deckschiene bewegbar geführten Treibstange, mit einem Koppelelement, das mit einem entsprechenden Treibstangenkoppelelement eines Gehäuses eines Getriebes oder eines Schlosses koppelbar ist und eine Drehstelle definiert, um die das Gehäuse und die Treibstangenvorrichtung zur Verbindung der Treibstangenvorrichtung mit dem Gehäuse bis zu einem Anschlag in eine Endstellung relativ zueinander drehbar sind, wobei an der Treibstangenvorrichtung ein Rastelement vorgesehen ist, das mit einem entsprechenden Rastelement des Gehäuses in der Endstellung zusammenwirkt und das Gehäuse und die Treibstangenvorrichtung in der Endstellung fixiert, wobei das Rastelement an einem elastischen Element der Treibstangenvorrichtung vorgesehen ist. Dadurch, dass das Rastelement an einem elastischen Element der Treibstangenvorrichtung vorgesehen ist, kann das Rastelement dem anderen Rastelement des Gehäuses etwas ausweichen, wenn das Gehäuse und die Treibstangenvorrichtung sich nahe der Endstellung befinden. Somit kann eine besonders einfache Verrastung erfolgen. Die Verrastung wirkt insbesondere so, dass das Gehäuse und die Treibstangenvorrichtung nicht in entgegengesetzter Richtung wieder auseinandergedreht werden können.
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Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Treibstangenvorrichtung als elastisches Element eine Abdeckung im Bereich des Koppelelements aufweist und das Rastelement an der Abdeckung angeordnet oder ausgebildet ist. Bereits heute ist es oftmals so, dass eine Treibstangenvorrichtung eine Abdeckung im Bereich des Koppelelements, insbesondere in dem Bereich, in dem das Gehäuse befestigt werden soll, aufweist. Diese Abdeckung kann nun dazu verwendet werden, um das Gehäuse mit der Treibstangenvorrichtung zu verrasten, indem sie erfindungsgemäß weitergebildet wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Abdeckung auf der der Treibstange bzw. dem Koppelelement abgewandten Seite der Deckschiene angeordnet ist. Dadurch wird verhindert, dass das Koppelelement durch die Abdeckung abgedeckt wird und frei zugänglich bleibt. Die L-förmige Lasche des Gehäuses kann mit ihrem horizontalen Abschnitt zwischen die Abdeckung und die Deckschiene eingeschoben werden, um eine Drehfixierung des Gehäuses an der Treibstangenvorrichtung zu erreichen. Weiterhin wird dadurch sichergestellt, dass aufgrund der die Deckschiene überlappenden horizontalen Abschnitte der Laschen verhindert wird, dass sich das Gehäuse in einer Richtung parallel zur Drehachse des Koppelelements von der Treibstangenvorrichtung entfernt werden kann.
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Das Rastelement ist vorzugsweise auf einer der der Deckschiene zugewandten Seite der Abdeckung angeordnet oder ausgebildet. Dadurch ist das Rastelement geschützt angeordnet, da es sich quasi zwischen Abdeckung und Deckschiene befindet.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Rastelement als Rastnase ausgebildet ist, die in eine entsprechende Rastausnehmung am Gehäuse eingreifen kann.
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Die notwendige Elastizität der Abdeckung ergibt sich besonders einfach, wenn die Abdeckung aus Kunststoff, Zink oder Stahl ausgebildet ist. Selbst die Elastizität von Zink oder Stahl ist für die erfindungsgemäßen Zwecke ausreichend.
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Die Montage der Abdeckung an der Deckschiene ergibt sich auf besonders einfache Art und Weise, wenn die Abdeckung mit der Deckschiene verclipst ist. Eine solche Abdeckung kann auch wieder von der Deckschiene entfernt werden, beispielsweise, wenn die Rastnase beschädigt wurde.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Anordnung mit einem erfindungsgemäßen Gehäuse und einer erfindungsgemäßen Treibstangenvorrichtung.
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Wie bereits erwähnt, ist es vorteilhaft, wenn in der Endstellung der horizontale Abschnitt der L-förmigen Lasche zwischen dem elastischen Element und der Deckschiene angeordnet ist.
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Weiterhin fällt in den Rahmen der Erfindung ein Fenster, einer Tür oder dergleichen mit einem erfindungsgemäßen Gehäuse und/oder einer erfindungsgemäßen Treibstangenvorrichtung und/oder einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedene Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Anordnung einer Treibstangenvorrichtung und zweier Gehäuse vor der Montage der Gehäuse an der Treibstangenvorrichtung;
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2 die Anordnung der 1 während der Montage der Gehäuse an der Treibstangenvorrichtung;
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3 die Anordnung der 1 mit montierten Gehäusen;
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4 eine Darstellung zur Verdeutlichung der Verrastung eines Gehäuses mit einer Treibstangenvorrichtung.
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Die 1 zeigt eine Anordnung 100 mit einer Treibstangenvorrichtung 1, an der ein Schloss 2 und ein Getriebe 3 montiert werden sollen. Die Treibstangenvorrichtung 1 weist eine Deckschiene 4 und eine dazu relativ bewegbare Treibstange 5 auf. Im Bereich der Montagestelle des Schlosses 2 und des Getriebes 3 weist die Treibstangenvorrichtung 1 elastische Abdeckungen 6, 7 als elastische Elemente auf. Diese sind mit der Deckschiene 4 verclipst. Vorzugsweise sind die Abdeckungen 6, 7 aus Kunststoff ausgebildet.
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Das Schloss 2 weist ein Gehäuse 10 und das Getriebe 3 weist ein Gehäuse 11 auf. Im Folgenden wird die Ausgestaltung des Gehäuses 11 des Getriebes 3 näher erläutert, wobei das Gehäuse 10 die gleichen montagewesentlichen Elemente aufweist.
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Das Gehäuse 11 weist ein als Bolzen ausgebildetes Treibstangenkoppelelement 12 auf, welches eine Drehachse definiert. Das Treibstangenkoppelelement 12 wird in ein entsprechendes als Ausnehmung ausgebildetes Koppelelement, das nicht zu sehen ist, der Treibstangenvorrichtung 1 eingeführt. Weiterhin weist das Gehäuse 11 Anschläge 13, 14 auf, die als L-förmige Laschen ausgebildet sind. Die horizontalen Abschnitte 15, 16 der L-förmigen Anschläge 13, 14 weisen ein als Vertiefung ausgebildetes Rastelement 17 auf. Das Rastelement 17 ist auf der Oberseite der horizontalen Abschnitte 15, 16 ausgebildet.
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Die Deckschiene 4 weist seitliche Ausnehmungen 20, 21 auf, zur Aufnahme eines Teils der Anschläge 13, 14 in einer Endstellung der montierten Gehäuse 10, 11.
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Die 2 zeigt die Anordnung 100 der 1 während einer Montage der Gehäuse 10, 11 an der Treibstangenvorrichtung 1. Die Treibstangenkoppelelemente 12 wurden in entsprechende Koppelelemente, insbesondere Ausnehmungen, der Treibstangenvorrichtung 1 eingeführt. Dadurch wird eine Drehstelle definiert, um die die Gehäuse 10, 11 in Pfeilrichtung 25, 26 verdreht werden.
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Die 3 zeigt die Anordnung 100 mit vollständig montierten Gehäuse 10, 11, wobei sich die Gehäuse 10, 11 nun in einer verrasteten Endstellung befinden.
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Die 4 zeigt eine teilweise Schnittdarstellung durch das Getriebe 3 und die Treibstangenvorrichtung 1. Hier ist zu erkennen, dass die Treibstange 5 unterhalb der Deckschiene 4 relativ zu dieser beweglich angeordnet ist. Über der Deckschiene 4 ist die elastische Abdeckung 7 zu erkennen. Weiterhin ist zu erkennen, dass sich der Anschlag 13 mit einem Teil innerhalb der Ausnehmung 21 befindet und an der Deckschiene 4 seitlich anschlägt. Dadurch wird die Endstellung definiert. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Abdeckung 7 an ihrer der Deckschiene 4 zugewandten Seite ein als Rastnase ausgebildetes Rastelement 30 aufweist. Das Rastelement 30 greift in das Rastelement 17 ein und hält somit das Gehäuse 11 in seiner Endstellung.
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Der horizontale Abschnitt 15 des Anschlags 13 wurde zwischen die Abdeckung 7 und die Deckschiene 4 eingeschoben. Dadurch, dass die Abdeckung 7 elastisch ist, konnte sie während der Montage nach oben ausweichen, so dass der horizontale Abschnitt 15 unter die Abdeckung 7 geschoben werden konnte. Um das Einführen des horizontalen Abschnitts 15 zu erleichtern, weist der horizontale Abschnitt 15 eine Einführschräge 31 auf. Entsprechend weist die Abdeckung 7 eine Einführschräge 32 auf.
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Da die Gehäuse 10, 11 symmetrisch zur Treibstangenkoppelstelle 12 ausgebildet sind, befindet sich eine entsprechende Anordnung bzw. Ausgestaltung der Abdeckung 7 bzw. der Treibstangenvorrichtung 1 auf der diagonal gegenüberliegenden Seite 33.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung 100 ist es möglich, an der Treibstangenvorrichtung 1 montierte Gehäuse 10, 11 zu einer Baustelle zu transportieren, ohne dass zu befürchten ist, dass sich die Gehäuse 10, 11 von der Treibstangenvorrichtung 1 lösen. Bei Bedarf ist es dennoch möglich, die Gehäuse 10, 11 von der Treibstangenvorrichtung 1 zu lösen, indem die Abdeckung 7 im Bereich der Rastelemente 17, 30 beispielsweise mithilfe eines Schraubendrehers, angehoben wird und das Gehäuse 10, 11 zurückgedreht wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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