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Die Erfindung betrifft eine Futterraufe zur Fütterung von Tieren mit einem Futtermittel mit einem Futteraufnahmeraum für das oder die Futtermittel mit einem umschließenden Rahmengestell und einem Futterboden und einem Fressgitter/Beladeklappe, wobei der Futterboden in der Höhe verstellbar ist und Mittel zur Höhenverstellung unterhalb des Futterbodens vorgesehen sind, wobei durch die Verstellung des Futterbodens in dessen Höhe die Größe des Futteraufnahmeraums anpassbar ist und das Futtermittel von oben durch das Fressgitter durch ein Tier entnommen werden kann, wobei der Futterboden entsprechend nachführbar ist.
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Diese Erfindung bezieht sich insbesondere auf den Bereich von Futterraufen zur Pferdefütterung.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Anordnungen bekannt, um Pferde sowohl im Stall als auch auf der Weide mit Futtermitteln zu versorgen.
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Insbesondere haben sich Raufen als Futteranordnungen für die Pferdehaltung und -zucht etabliert. Raufen sind Gestelle für Heu, Stroh oder Gras. Sie werden oftmals in einer Ecke oder an einer Wand des Stalls angeordnet, sind jedoch auch freistehend auf Weiden zu finden. Raufen werden zudem aus den unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff gefertigt. Eine Raufe weist im Wesentlichen senkrechte Gitterstäbe oder entsprechend ausgebildete seitliche Öffnungen auf, damit Futter zwischen den senkrechten Gitterstäben der Raufe bzw. aus den seitlichen Öffnungen durch die Pferde mit deren Maul herausgezogen werden kann.
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Raufen auf der Weide dienen im Wesentlichen der Zufütterung bei ganzjähriger Freilandhaltung, zumindest jedoch abschnittsweise in gewissen Perioden, in denen witterungsbedingt zu wenig Nahrung von der Natur bereit gestellt wird. Beispielsweise ist im Frühjahr eine Vorlage von Heu oder Stroh bevorzugt vorzuziehen, da das junge Gras besonders eiweißhaltig ist. Die Weideperiode kann durch die Zufütterung bis in den Winter ausgedehnt werden. Ebenso kann einer etwaigen witterungsbedingten Futterknappheit im Sommer frühzeitig entgegen getreten werden.
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2012 108 021 A eine Futterraufe bekannt, die mittels aufwendiger insbesondere aktiver Verstellmechanismen ein Verstellen des Futterbodens realisiert. Hierbei kommen Gewichte mit Seilzug- und/oder Hebelanordnung, eine Hydraulikanordnung oder aber eine Elektromotoranordnung mit Seilzug oder Gewindespindelantrieb zur Anwendung.
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Die Probleme im Stand der Technik sind im Wesentlichen die Komplexität derartiger Futterraufen und -systeme, da diese zum einen einen großen technischen Apparat benötigen, nämlich Elektromotor bzw. Hydraulikanordnung mit entsprechender Sensorik und Steuerung, zumindest jedoch eine entsprechende Spannungsversorgung, oder zum anderen anfällig für fehlerhafte Handhabung sein können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres Gesamtsystem für eine Futterraufe bereitzustellen, das unabhängig von einer Spannungsversorgung eine Höhenverstellung ermöglicht und gleichzeitig wenig Verletzungsgefahr in sich birgt, gleichwohl leicht zu bedienen, wartungsarm und frei von schwebenden Lasten bzw. Gewichten ist. Ferner ist es weiter Aufgabe ein möglichst geringes Gewicht der Futterraufe zu erzielen, wobei gleichzeitig eine leichte Bedienung gewährleistet sein soll und zudem sollen die Produktions- und Herstellungskosten gering ausfallen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Futterraufe gemäß Hauptanspruch.
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Die Futterraufe zur Fütterung von Tieren, insbesondere von Pferden, mit einem Futtermittel weist einen Futteraufnahmeraum für das oder die Futtermittel auf. Der Futteraufnahmeraum ist mit einem umschließenden Rahmengestell umrandet bzw. umschlossen, wobei oberhalb des Futteraufnahmeraums ein Fressgitter bzw. eine Beladeklappe vorgesehen ist, durch die das Futtermittel zum einen in einen Futteraufnahmeraum eingebracht werden kann und zum anderen das bzw. die Tiere das Futter aus dem Futteraufnahmeraum entnehmen können. Innerhalb des Rahmengestells ist ein Futterboden vorgesehen, wobei der Futterboden in der Höhe verstellbar ist und diesbezüglich Mittel zur Höhenverstellung unterhalb des Futterbodens vorgesehen sind. Die Verstellung des Futterbodens in dessen Höhe bedingt die Anpassung der Größe des Futteraufnahmeraums, so dass das Futtermittel von oben durch das Fressgitter durch ein Tier entnommen werden kann, wobei der Futterboden entsprechend nachführbar ausgestaltet ist. Hierzu umfassen die Mittel zur Höhenverstellung des Futterbodens wenigstens zwei Scharniere, die miteinander über wenigstens ein Zugfederelement verbunden und derart ausgebildet und angeordnet sind, dass die Scharniere jeweils zwei in einem gemeinsamen Drehpunkt mit einem Freiheitsgrad zueinander neig-/klappbar angeordnete Scharnierschenkel umfassen, die mit ihren unteren Scharnierschenkeln am Rahmengestell und mit ihren oberen Scharnierschenkeln am Futterboden befestigt sind, und das Zugfederelement derart an den Scharnierschenkeln/am Drehpunkt befestigt ist und die beiden Scharniere miteinander verbindet, so dass die Scharniere durch das Zugfederelement aufgeklappt/aufgerichtet werden und eine Bewegung des Futterbodens durch die Federkraft des Zugfederelementes nach oben bewirken. Die Scharniere bewirken durch deren Zusammenklappen und Auseinanderklappen ein Hoch- und Herunterverfahren des Futterbodens innerhalb des Rahmengestells der Futterraufe, wobei das Zugfederelement zunächst beim Befüllen durch das Futter gedehnt wird und somit die Scharniere zusammenklappen, wodurch der Futterboden durch das Gewicht des Futters bzw. durch das Futter und das Herunterklappen der zuvor offenen Beladeklappe beim Schließen der Beladeklappe nach unten gedrückt wird.
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Durch das Zusammenziehen der Zugfederelemente erfolgt ein quasi Aufklappen der Scharniere, so dass der Futterboden mit dem darauf befindlichen Futter, beispielsweise Heu gegen das Fressgitter gedrückt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante sind wenigstens genau zwei Mittel zur Höhenverstellung vorgesehen, nämlich zweimal jeweils zwei Scharniere, die miteinander über jeweils ein Zugfederelement verbunden sind, sind parallel zueinander angeordnet. Also sind vier Scharniere und zwei Zugfederelemente vorgesehen.
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Durch die zuvor genannten Ausführungsvarianten ist es möglich eine Futterraufe äußerst kostengünstig herzustellen, da weder komplexe Sensorsysteme, Steuerungsanordnungen, Elektro- oder Hydraulikantriebe notwendig sind, noch schwere Gewichte benötigt werden.
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Weitere Vorteile liegen in der Platzersparnis des Systems, da das scherenartige und nur mechanisch arbeitende Zugfederelement-Scharnier-System äußerst platzsparend ist. Es wird kein Platz für Aggregate, wie Elektro- oder Hydraulikantriebe benötigt, bzw. kein Platz für über Umlenkrollen aufgehängte Gewichte verschwendet, diese Platzersparnis trägt insgesamt zur Materialeinsparung bei, so dass die Produktionskosten gesenkt werden. Insgesamt handelt es sich um eine sehr kostengünstig herzustellende Futterraufe.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen in der Figurenbeschreibung detailliert beschrieben, wobei diese die Erfindung erläutern sollen und nicht beschränkend zu werten sind:
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Es zeigen:
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1 bis 4 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Futterraufe 1 in den unterschiedlichen Belastungszuständen mit einem Futtermittel F;
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5 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 mit Futterboden 13 in tiefster Position;
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6 eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 gemäß 5 mit Futterboden 13 in höchster Position;
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7 eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 gemäß 5 und 6 mit geschlossenem Fressgitter 12 und
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8 eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 gemäß 5 bis 7 mit geöffnetem Fressgitter 12.
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In den 1 bis 4 sind schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels einer Futterraufe 1 in den unterschiedlichen Belastungszuständen mit einem Futtermittel F dargestellt.
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Hierbei zeigt 1 die Futterraufe 1 mit vollgefülltem Aufnahmeraum, in dem sich das Futtermittel F befindet, welches durch die Beladeklappe/Fressgitter 12 eingefüllt worden ist und das über einen Futterboden 13, der über wenigstens zwei Scharniere 141 und 142, die mit einem Zugfederelement 143 miteinander verbunden sind, in der Höhe verfahrbar ist, nach oben gegen das Fressgitter 12 gedrückt wird.
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Weiter zeigt 2 die Futterraufe 1 mit einem teilgefüllten Aufnahmeraum, da das zu fütternde Tier bereits einiges des Futtermittels F gefressen hat und so aufgrund des fehlenden Futtermittels F und der unter dem Futterboden 13 vorgesehen Verstellmechanik der Futterboden 13 nach oben gefahren ist.
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In 3 ist diesbezüglich weiteres Futtermittel F durch das zu fütternde Tier entnommen wurden, wodurch sich der Futterboden 13 weiter nach oben verstellt hat und so das verbleibende Futtermittel F weiterhin von unten gegen das Fressgitter 12 drückt.
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In der verbleibenden 4 ist der Futterboden 13 mit Hilfe der Verstellmechanik, umfassend die wenigstens zwei Scharniere 141 und 142, die mit einem Zugfederelement 143 miteinander verbunden sind, nach oben in seine nahezu oberste Stellung gefahren worden, so dass nunmehr das zu fütternde Tier die letzten Reste des Futtermittels F durch das Fressgitter 12 entnehmen kann.
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Zur erneuten Befüllung wird das Fressgitter bzw. die Beladeklappe 12 einfach nach oben aufgeklappt und das Futtermittel F eingefüllt, wobei der Futterboden 13 nach unten gedrückt und die Beladeklappe 12 wieder geschlossen wird.
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5 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 mit Futterboden 13 in tiefster Position.
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Die Futterraufe 1 besteht aus einem Rahmengestell 11, das entsprechend einen innenliegenden Aufnahmeraum ausbildet, wobei in diesem Aufnahmeraum ein Futtermittel F vorgehalten werden kann, so dass ein zu fütterndes Tier über einen längeren Zeitraum selbstständig und zeitlich unabhängig Futter entnehmen kann. Die Futterentnahme erfolgt hierbei über bzw. durch das Fressgitter 12, das auch gleichzeitig als Beladeklappe 12 ausgebildet ist und nach oben aufgeklappt werden kann.
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Innerhalb des Aufnahmeraums der Futterraufe 1 befindet sich ein Futterboden 13, der in der Höhe verfahrbar ist, wobei die Höhenverstellung des Futterbodens 13 mittels wenigstens zweier Scharniere 141 und 142, die mit einem Zugfederelement 143 miteinander verbunden sind, erfolgt, so dass das Zugfederelement 143 die beiden Scharniere 141 und 142 quasi zueinander zieht und aufgrund deren Hebewirkung der Futterboden 13 nach oben gedrückt wird. Es ist daher eine Abstimmung des Zugfederelementes 143 unter Berücksichtigung der Scharniere 141 und 142 sowie des Futterbodens 13 und des zu verfütternden Futtermittels F nötig, so dass ein ausreichendes nach Oben-Drücken möglich ist.
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In 6 ist eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 gemäß 5 mit Futterboden 13 in höchster Position gezeigt.
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Hierbei ist der Futterboden 13 nahezu in seiner höchsten Position, wobei dies durch das Zugfederelement 143 in Kombination mit den Scharnieren 141 und 142 realisiert wird. Das Zugfederelement 143 ist im Bereich der jeweiligen Mitte der einzelnen Scharniere 141 und 142 derart angeordnet, dass die Scharniere 141 und 142 aus einer zusammengeknickten bzw. -geklappten Position in eine ausgestreckte Position bewegt werden.
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Die Scharniere 141 und 142 bestehen jeweils aus zwei Scharnierschenkeln, nämlich einem oberen Scharnierschenkel 14xo und einem unteren Scharnierschenkel 14xu, die in einen gemeinsamen Drehpunkt der Scharnierschenkel 14xd miteinander verbunden sind und zusammen das jeweilige Scharnier bilden, wobei diese Scharniere 141 und 142 jeweils unten mit dem Rahmengestell 11 und jeweils oben mit dem Futterboden 13 verbunden sind.
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Die Zugfederelemente 143 sind in einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsvariante genau im Bereich des Drehpunktes der Scharnierschenkel 14xd jeweils befestigt, da sie dort die größte Hebewirkung erzielen können.
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7 zeigt eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 gemäß 5 und 6 mit geschlossenem Fressgitter 12.
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In 8 ist eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels der Futterraufe 1 gemäß 5 bis 7 mit geöffnetem Fressgitter 12 dargestellt.
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Weiter ist in dieser Darstellung der Futterboden 13 zu erkennen, der in einer Ausführungsvariante als Gitterrost für die Verwendung von Heu bzw. Gras als Futtermittel F ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Futterraufe
- 11
- Rahmengestell
- 12
- Fressgitter/Beladeklappe
- 13
- Futterboden
- 141
- Scharnier
- 142
- Scharnier
- 143
- Zugfederelement
- 14xd
- Drehpunkt der Scharnierschenkel
- 14xo
- oberer Scharnierschenkel
- 14xu
- unterer Scharnierschenkel
- F
- Futtermittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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