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Die Erfindung betrifft eine Möbelplatte mit zumindest
- – einer Werkstoffplatte
- – zumindest einer an einer Schmalfläche der Werkstoffplatte befestigten Kantenleiste aus zumindest bereichsweise transparentem Material und
- – zumindest einem (flexiblen) Leuchtband, insbesondere LED-Band, welches zur Hinterleuchtung der Kantenleiste in einer in die Schmalfläche eingebrachten und von der Kantenleiste abgedeckten Nut angeordnet ist.
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Der Begriff Möbelplatte umfasst im Rahmen der Erfindung nicht nur plattenförmige Komponenten von Möbeln, z. B. Küchenmöbeln, sondern auch andere plattenförmige Werkstücke der Möbel- und Bauindustrie, insbesondere Arbeitsplatten (z. B. Küchenarbeitsplatten, Tischplatten oder dergleichen). Solche Möbelplatten werden auf der Basis von Werkstoffplatten hergestellt, die z. B. als Holzwerkstoffplatten ausgebildet sind. Dabei kann es sich z. B. um Spanplatten, Faserplatten oder dergleichen handeln. Die Werkstoffplatten können aber auch als Verbundplatten, z. B. Holz-Kunststoff-Verbundplatten ausgebildet sein. Die Schmalflächen solcher Werkstoffplatten werden in üblicher Weise mit Kantenleisten verkleidet, die auch als Möbelkanten, Kantenbänder oder Kanten bezeichnet werden. Die Befestigung der Kantenleiste an der jeweiligen Werkstoffplatte erfolgt z. B. in herkömmlicher Weise mittels Schmelzklebstoffen. Die Kantenleisten können aber auch bereits im Zuge der Fertigung mit einer Schmelzschicht bzw. Funktionalschicht versehen werden, die dann bei der Verarbeitung mit geeigneten Quellen (z. B. Laserstrahlung, Heißluft, Plasma, Mikrowellen oder dergleichen) aufgeschmolzen wird.
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Dabei kommen im Rahmen der Erfindung Kantenleisten zum Einsatz, die zumindest bereichsweise transparent ausgebildet sind. Solche Kantenleisten sind z. B. aus der
EP 0 857 442 A2 bekannt, sie werden auch als 3D-Kanten bezeichnet.
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In der Praxis besteht dabei das Bedürfnis, den Bereich der Kantenleisten von Möbelplatten zu beleuchten bzw. mit Beleuchtungsvorrichtungen zu versehen, so dass die ”leuchtenden” Kantenleisten selbst als Beleuchtung der Schmalflächen der Möbelplatten dienen. Dazu kennt man ”hinterleuchtete” Kantenleisten.
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So ist z. B. aus der
DE 20 2010 000 342 U1 eine gattungsgemäße Möbelplatte der eingangs beschriebenen Art bekannt, bei welcher zumindest eine Schmalseite der Möbelplatte eine Nut aufweist, in der eine Beleuchtungsvorrichtung mit Leuchtmitteln angeordnet ist. Die Beleuchtungsvorrichtung kann z. B. von einem LED-Band gebildet werden, welche in eine Nut in der Schmalseite eingelegt wird. Diese Nut wird dann nach dem Einlegen der Beleuchtungsvorrichtung mit der Kantenleiste abgedeckt, so dass die Kantenleiste von den Leuchtmitteln hinterleuchtet wird.
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Die
DE 20 2014 103 706 U1 beschreibt ebenfalls eine Möbelplatte der eingangs beschriebenen Art, bei welcher ebenfalls in eine Nut in der Möbelplatte Leuchtmittel, z. B. Leuchtdioden eingesetzt ist, um das Kantenband zu hinterleuchten. Die Kantenleiste bzw. das Kantenband weist einen Leistenkörper aus zumindest einem Grundmaterial, z. B. thermoplastischem Kunststoff, auf, wobei in den Leistenkörper mehrere Lamellen integriert sind, welche über die Breite der Leiste bzw. des Leistenkörpers verteilt sind und in Längsrichtung der Leiste verlaufen. Dabei erstrecken sich die Lamellen über zumindest einen Teil der Dicke des Leistenkörpers und sie sind schräg unter einem vorgegebenen Winkel zur Leistengrundfläche angeordnet. Die Leistenrückseite kann grundsätzlich mit einem Dekor versehen sein. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass durch diese ”teil-transparente” Leiste der Blick auf die darunter angeordnete Möbelplatte frei bleibt, oder das rückseitige Dekor ”teil-transparent” ist, so dass eine Hinterleuchtung der Kantenleiste erfolgt.
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Die im Stand der Technik beschriebenen Möbelplatten mit Hinterleuchtung sind grundsätzlich hinsichtlich ihrer Herstellung bzw. Montage und des optischen Erscheinungsbildes weiterentwicklungsfähig. – Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möbelplatte mit hinterleuchteter Kantenleiste der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die sich durch vereinfachte Herstellung und/oder ein verbessertes optisches Erscheinungsbild auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Möbelplatte der eingangs beschriebenen Art, dass das Leuchtband an einem im Querschnitt U-förmigen Trägerprofil befestigt ist.
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Ein solches Trägerprofil ist bevorzugt aus Kunststoff hergestellt. Es weist (zumindest im in der Möbelplatte montierten Zustand) im Querschnitt einen Grundschenkel und zwei Seitenschenkel auf. Das Leuchtband ist dann in dem vom Grundschenkel und den Seitenschenkel aufgespannten Innenraum des Trägerprofils angeordnet und vorzugsweise am Grundschenkel befestigt. Bei dem Leuchtband handelt es sich bevorzugt um ein LED-Band. Solche LED-Bänder sind als Stangenware oder bevorzugt Rollenware aus dem Stand der Technik bekannt. In der Regel sind an einem Grundband eines solchen LED-Bandes eine Vielzahl von Leuchtdioden (und weitere elektronische Komponenten bzw. Leiter) angeordnet. Erfindungsgemäß wird ein solches Leuchtband, z. B. LED-Band, nun nicht mehr unmittelbar am Grund der Nut befestigt, sondern ”zunächst” an einem Trägerprofil, welches in bzw. an der Nut/Möbelplatte befestigt wird. Mit Hilfe eines solchen Trägerprofils, an welchem das LED-Band bereits (vormontiert) befestigt ist, lässt sich insgesamt die Herstellung der Möbelplatte bzw. das Anbringen des LED-Bandes in der Nut vereinfachen und verbessern. So ist es z. B. nicht zwingend erforderlich, das LED-Band vor dem Befestigen der Kantenleiste in der Nut zu befestigen, sondern im Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, zunächst das Kantenband zu montieren, welches die Nut abdeckt und anschließend lässt sich das Trägerprofil mit dem daran bereits befestigten Leuchtband entlang der Längsrichtung in die Nut einschieben. Die Erfindung umfasst aber grundsätzlich auch Möbelplatten, bei denen zunächst das Trägerprofil mit dem daran befestigten Leuchtband in der Nut befestigt und anschließend die Kantenleiste montiert wird.
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Das Trägerprofil ist im Rahmen der Erfindung zumindest im montierten Zustand, das heißt nach der Montage in der Nut, im Querschnitt (im Wesentlichen) U-förmig ausgebildet. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass das Trägerprofil unmittelbar als U-förmiges Trägerprofil (z. B. durch Extrusion) hergestellt wird und dass das Leuchtband in dieses U-förmige Trägerprofil eingebracht, z. B. eingeklebt, wird.
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Besonders bevorzugt wird das Trägerprofil jedoch (zunächst) von einem aufwickelbaren streifenförmigen Flachprofil gebildet, welches an sich in Längsrichtung erstreckenden Knickstellen U-förmig gefaltet wird. Im Zuge der Herstellung wird folglich zunächst ein Flachprofil mit entsprechenden Soll-Knickstellen hergestellt und dieses Flachprofil lässt sich dann unter Bildung des U-Profils an diesen Knickstellen entsprechend falten, bevor es in die Nut der Möbelplatte eingebracht wird. Eine solche Ausführungsform hat den Vorteil, dass sich das Trägerprofil zunächst aufwickeln und damit auch sehr einfach in großen Längen transportieren lässt. Besonders bevorzugt ist das Leuchtband bereits an dem aufwickelbaren bzw. aufgewickelten Flachprofil befestigt, so dass das Trägerprofil mit dem daran befestigten Leuchtband als einheitliche Rollenware hergestellt und transportiert werden kann. Im Zuge der Herstellung der Möbelplatte ist es dann lediglich erforderlich, die Seitenschenkel des Trägerprofils unter Bildung der U-Form zu falten, so dass sich das Trägerprofil mit dem dann entstehenden U-förmigen Querschnitt und dem bereits befestigten LED-Band bestimmungsgemäß in der Nut der Möbelplatte befestigen lässt.
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Kunststoffprofile in der Ausführungsform als Flachprofile mit in Längsrichtung verlaufenden Knickstellen sind aus der Praxis bekannt. Sie werden z. B. als Kantenleisten für die Verkleidung von profilierten Platten, z. B. zur Verkleidung von Türfalzprofilen oder dergleichen verwendet und in der Praxis auch unter dem Stichwort ”folding edge” vermarktet. Im Rahmen der Erfindung kann bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Trägerprofils auf die Erkenntnisse im Zusammenhang mit solchen Kunststoffprofilen zurückgegriffen werden. So weisen die Trägerprofile als Knickstellen z. B. in Längsrichtung verlaufende Nuten bzw. Kerben auf, welche unter Bildung dickenreduzierter Bereiche in das Profil eingebracht sind. Es handelt sich bevorzugt um Trägerprofile aus thermoplastischem Kunststoff, die vorzugsweise als Extrusionsprofile ausgebildet und folglich durch Kunststoffextrusion hergestellt werden. Die Knickstellen (z. B. dickenreduzierten Bereiche) können unmittelbar im Zuge der Extrusion oder auch nachträglich durch entsprechende Bearbeitung eingebracht werden.
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Alternativ kann jedoch auch ein Trägerprofil aus einem anderen Material, z. B. aus Metall oder einem Hybridwerkstoff bzw. Verbundwerkstoff, z. B. einem Metall-Kunststoff-Verbundwerkstoff zum Einsatz kommen. Insbesondere Varianten mit oder aus Metall können für eine verbesserte Wärmeabteilung vorteilhaft sein.
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Es liegt grundsätzlich im Rahmen der Erfindung, dass die Nut in herkömmlicher und aus dem Stand der Technik bekannter Weise in die Schmalfläche der Werkstoffplatte eingebracht ist/wird, insbesondere durch spanabhebende Bearbeitung. Dabei kann die Nut einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen, so dass die Seitenflächen der Nut in etwa senkrecht zu der Grundfläche der Nut orientiert sind. In besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind jedoch eine oder beide Seitenflächen der Nut unter einem spitzen Winkel von weniger als 90°, z. B. 70° bis 89°, (vorzugsweise 80° bis 88°) zu der Grundfläche der Nut orientiert, so dass z. B. eine im Querschnitt trapezförmige Nut realisiert ist. Die Nut wird folglich bevorzugt mit einem Hinterschnitt bzw. mit Hinterschnitten in die Werkstoffplatte eingebracht, z. B. gefräst. Dieses führt dazu, dass sich die Nut im Querschnitt von der Grundfläche hin zur Kantenleiste verjüngt. Eine solche Ausführungsform hat zunächst einmal den Vorteil, dass eine verhältnismäßig breite Grundfläche für die Montage eines entsprechend breiten Leuchtbandes zur Verfügung steht und dass dennoch ausreichend Material seitlich der Nut für die Befestigung der Kantenleiste an der Schmalfläche verbleibt. Darüber hinaus hat eine solche ”hinterschnittene” Ausführungsform den Vorteil, dass sich das Trägerprofil mit dem daran befestigtem Leuchtband sehr einfach und zuverlässig in der Nut befestigen lässt, denn durch die Hinterschnitte erfolgt bereits im Zuge des Einsetzens oder Einschiebens eine Fixierung des Trägerprofils, ohne dass eine zusätzliche Verklebung des Trägerprofils in der Nut erforderlich ist. Damit besteht – wie bereits beschrieben – die Möglichkeit, dass zunächst die Kantenleiste (nach Einbringen der Nut) an der Schmalfläche befestigt wird und dass anschließend das Trägerprofil mit dem daran befestigten Leuchtband in die hinterschnittene Nut eingeschoben und dabei fixiert wird.
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Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass der Winkel zwischen den Seitenflächen und der Grundfläche der Nut (im Wesentlichen) dem entsprechenden Winkel zwischen den Seitenschenkeln und dem Grundschenkel des Trägerprofils entspricht, das heißt die Winkel im Bereich des Trägerprofils können an die Winkel im Bereich der Nut angepasst sein. Bei einem flexiblen Trägerprofil, welches an entsprechenden Knickstellen (z. B. Kerben) gefaltet wird, kann der Winkel durch entsprechende Geometrie der Kerben eingestellt werden. Alternativ kann es auch zweckmäßig sein, dass der Winkel im Bereich des Profils größer eingestellt wird als im Bereich der Nut, so dass dann beim Einsetzen bzw. nach dem Einsetzen eine nach außen wirkende Kraft entsteht, die das Profil in der Nut fixiert. Auch bei dieser Überlegung kann der Winkel im Bereich des Profils durch entsprechende Geometrie der Kerben eingestellt werden.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Leuchtband an dem U-förmigen Trägerprofil im Bereich des Grundschenkels befestigt ist. Alternativ oder ergänzend kann das Leuchtband jedoch auch im Bereich eines Seitenschenkels oder im Bereich beider Seitenschenkel angeordnet sein. Dieses gilt gleichermaßen für andere Leuchtstreifen und folglich nicht nur für LED-Streifen. Alternativ oder ergänzend besteht die Möglichkeit, die nicht mit einem Leuchtstreifen versehenen Bereiche mit Reflektorfolien bzw. einem Reflektormaterial zu versehen. Sofern z. B. nur im Bereich eines oder beider Seitenschenkel ein Leuchtstreifen oder mehrere Leuchtstreifen vorgesehen sind, kann dann im Bereich der Grundfläche eine Reflektorfolie bzw. ein Reflektormaterial verwendet werden. Umgekehrt besteht auch die Möglichkeit, nur im Bereich der Grundfläche bzw. an dem Grundschenkel einen Leuchtstreifen oder auch mehrere Leuchtstreifen vorzusehen und dann im Bereich der Seitenschenkel entsprechende Reflektorfolien/Reflektormaterialien.
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Ferner besteht die Möglichkeit, in die Seitenschenkel Einschnitte oder vergleichbare Ausnehmungen einzubringen, um die Möglichkeit zu schaffen, das Trägerprofil zu biegen und auf diese Weise die Verarbeitung in Radien zu ermöglichen.
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Der Einsatz des erfindungsgemäßen Trägerprofils bzw. Trägerbandes hat im Übrigen den Vorteil, dass das optische Erscheinungsbild der hinterleuchteten Kantenleiste verbessert wird. Denn in der Praxis besteht das Problem, dass beim Einbringen der Nut in die Werkstoffplatte (z. B. in eine Spanplatte oder auch Faserplatte) am Übergang der Schmalfläche in die Nut ungerade Kanten/Konturen entstehen, die auch als ”Mäusezähnchen” bezeichnet werden. Diese führen zu einem undefinierten Lichtaustritt an den Rändern der Nut, so dass sich die strukturierten Übergangsbereiche im Beleuchtungsbild abzeichnen. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Trägerprofils werden solche unerwünschten Effekte vermieden, denn die Seitenschenkel des Trägerprofils liegen an den Seitenflächen der Nut an und sie erstrecken sich bevorzugt bis unmittelbar in den Übergangsbereich von der Nut zur Schmalfläche und folglich bis unmittelbar an die Oberkante der Nut, so dass die Randbereiche der Nut im montierten Zustand dann nicht mehr von den gegebenenfalls ausgerissenen Holzwerkstoffkanten, sondern von den Seitenschenkeln des Trägerprofils gebildet werden. Denn bevorzugt erstrecken sich die Seitenschenkel über die gesamte Höhe/Tiefe der Nut, so dass sie sich bis an die Kantenleiste erstrecken.
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Gegenstand der Erfindung ist nicht nur die beschriebene Möbelplatte, sondern auch ein Kantenset für eine solche Möbelplatte, wobei ein solches Kantenset als Bausatz aus zumindest einer (zumindest bereichsweise transparenten) Kantenleiste und zumindest einem (mit einem Lamellenband bestückten) Trägerprofil besteht. Damit besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, dem Kunden (z. B. Möbelherstellern oder Möbelplattenherstellern) ein solches Set aus Kante und Trägerprofil zur Verfügung zu stellen, wobei das Leuchtband (z. B. LED-Band) bereits vormontiert an dem Trägerprofil befestigt ist. Die Kantenleiste wird dabei in grundsätzlich bekannter Weise bevorzugt als Rollenware in aufgewickeltem Zustand zur Verfügung gestellt. Besonders bevorzugt wird jedoch auch das Trägerprofil mit dem daran befestigten Leuchtband in einer wickelbaren Ausführungsform bzw. als Rollenware in aufgewickeltem Zustand zur Verfügung gestellt. Diese Möglichkeit besteht insbesondere dann, wenn das Trägerprofil zunächst als Flachprofil mit Sollknickstellen hergestellt wird.
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Erfindungsgemäß kommt auch der Herstellung der Möbelplatte bzw. der Montage des Leuchtbandes an der Möbelplatte besonders Bedeutung zu. Zunächst ist es vorteilhaft, wenn ein Trägerprofil mit daran bereits befestigtem Leuchtband zur Verfügung gestellt wird, das heißt, das Leuchtband (oder die Leuchtbänder) wird an dem Trägerprofil befestigt, bevor es an der Möbelplatte montiert wird. Selbstverständlich wird die Nut in die Schmalfläche eingebracht, bevor die Kantenleiste an der Schmalfläche befestigt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, dass das Trägerprofil (mit dem Leuchtband) in der Nut befestigt wird, bevor die Kantenleiste an der Schmalfläche befestigt wird. Es liegt jedoch bevorzugt auch im Rahmen der Erfindung, dass zunächst die Kantenleiste an der Schmalfläche befestigt wird und anschließend das Trägerprofil (mit dem daran befestigten Leuchtband) in die Nut eingebracht, z. B. in Längsrichtung eingeschoben wird. Insbesondere bei einer solchen Ausführungsform liegt es im Rahmen der Erfindung, dass auf eine Verklebung des Trägerprofils in der Nut verzichtet wird. Die Dimensionierung des Trägerprofils erfolgt in Abhängigkeit von dem gewünschten Einsatzzweck, insbesondere der Plattendicke, welche im fertigen Zustand der Breite der Kantenleiste entspricht. So kann die Breite der Grundfläche der Nut etwa 50% bis 90% der Plattendicke bzw. der Breite der Kantenleiste (im montierten Zustand) betragen. Die Tiefe der Nut beträgt bevorzugt 3 mm bis 15 mm, z. B. 6 mm bis 12 mm.
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In der beschriebenen Ausführungsform mit Hinterschnitt ist die Breite der Austrittsfläche der Nut geringer als die Breite der Grundfläche der Nut. So kann die Breite der Austrittsfläche der Nut um 5% bis 50%, vorzugsweise 10% bis 40% geringer als die Breite der Grundfläche sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Möbelplatte im Querschnitt und
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2 ein ungefaltetes Trägerprofil mit LED-Bändern im noch nicht montierten Zustand.
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In 1 ist eine Möbelplatte 1 in einem vereinfachten Querschnitt dargestellt, wobei eine solche Möbelplatte im Wesentlichen aus einer Werkstoffplatte 2 besteht, die z. B. als Holzwerkstoffplatte ausgebildet ist, und an deren Schmalfläche 3 eine Kantenleiste 4 befestigt ist. Eine solche Kantenleiste 4 wird im Zuge der Herstellung der Möbelplatte in der Regel mit Übermaß an der Schmalfläche 3 befestigt und anschließend (z. B. durch spanabhebende Bearbeitung) auf die Dicke D der Möbelplatte 1 angepasst, so dass die Breite der Kantenleiste 4 in dem in 1 dargestellten Zustand der Dicke D der Möbelplatte 1 bzw. der Werkstoffplatte 2 entspricht. Eine oder mehrere Oberflächen 11 der Werkstoffplatte können in grundsätzlich bekannter Weise mit einem Dekor oder dergleichen beschichtet sein. Einzelheiten sind in den Figuren nicht dargestellt.
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Die Kantenleiste
4 ist als zumindest bereichsweise transparente Kantenleiste ausgebildet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine sogenannte ”Lamellenkante”, die z. B. aus der
DE 20 2014 103 706 U1 bekannt ist. Sie weist einerseits transparente Bereiche
4a und andererseits nicht transparente Bereiche
4b in Form von Lamellen auf. Erfindungsgemäß erfolgt eine Hinterleuchtung einer solchen Kantenleiste
4. Dazu ist in die Schmalfläche
3 der Werkstoffplatte
2 eine Nut
5 eingebracht, z. B. durch spanabhebende Bearbeitung. In dieser Nut
5 ist zumindest ein Leuchtband
6 zur Hinterleuchtung der Kantenleiste
4 angeordnet. Bei diesem Leuchtband kann es sich um ein LED-Band handeln. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind mehrere LED-Bänder
6 (parallel nebeneinander) in der Nut
5 angeordnet.
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Erfindungsgemäß sind diese LED-Bänder 6 jedoch nicht unmittelbar an der Grundfläche 5a der Nut 5 befestigt, sondern die Leuchtbänder 6 sind an einem separaten Trägerprofil 7 befestigt, wobei dieses Trägerprofil 7 im montierten Zustand einen U-förmigen Querschnitt aufweist. Das Trägerprofil 7 weist folglich einen Grundschenkel 7a auf, der der Grundfläche 5a der Nut zugeordnet ist und außerdem Seitenschenkel 7b, welche den Seitenflächen 5b der Nut zugeordnet sind. Das Leuchtband bzw. Leuchtbänder 6 sind an dem Grundschenkel 7a des Trägerprofils 7 befestigt. Die Leuchtbänder 6, z. B. LED-Bänder können in grundsätzlich bekannter Weise handelsüblich ausgebildet sein. Sie weisen in der Regel zumindest ein Grundband 8 auf, an bzw. auf dem eine Vielzahl von Leuchtdioden 9 befestigt sind. Solche LED-Bänder werden z. B. als Rollenware zur Verfügung gestellt, sie können erfindungsgemäß zum Einsatz kommen, indem sie an dem erfindungswesentlichen Trägerprofil 7 befestigt werden.
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Das Trägerprofil 7 weist zwar in dem in 1 dargestellten montierten Zustand einen U-förmigen Querschnitt auf. Es wird jedoch zunächst als Flachprofil gemäß 2 zur Verfügung gestellt. Das Trägerprofil 7 wird folglich von einem aufwickelbaren streifenförmigen Flachprofil gebildet, welches Knickstellen 10 aufweist, die sich entlang der Längsrichtung des Profils erstrecken. An diesem Flachprofil ist im Ausführungsbeispiel bereits das LED-Band (bzw. die mehreren LED-Bänder) befestigt. Die Knickstellen werden von dickenreduzierten Bereichen gebildet, die z. B. durch das Einbringen von Kerben oder dergleichen entstehen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird folglich zunächst das in 2 dargestellte Flachprofil mit den LED-Bändern als Vorprodukt zur Verfügung gestellt, so dass insbesondere die Möglichkeit besteht, dieses Vorprodukt in Rollenform zu liefern. Anschließend lässt sich das Flachprofil im Zuge der Montage an den Sollknickstellen unter Bildung des U-förmigen Querschnitts knicken und dieses so entstehende U-Profil lässt sich dann mit den bereits vormontierten Leuchtbändern in die Nut 5 einsetzen. Dabei besteht entweder die Möglichkeit, das U-Profil vor dem Befestigen der Kantenleiste 4 in die Nut einzubringen. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, zunächst die Kantenleiste 4 an der Werkstoffplatte 2 zu befestigen und das (gefaltete) Trägerprofil 7 lässt sich dann entlang der Längsrichtung in die Nut 5 und folglich unter das Kantenband 4 einschieben.
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Dabei ist erkennbar, dass die Nut 5 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen von der Rechteckform abweichenden Querschnitt aufweist, z. B. einen trapezförmigen Querschnitt. So sind die Seitenflächen 5b der Nut 5 unter einem spitzen Winkel α von weniger als 90° zu der Grundfläche 5a orientiert. Dieses führt dazu, dass die Breite B der Grundfläche 5a größer als die Breite b der Austrittsfläche der Nut 5 ist, so dass sich die Nut im Querschnitt von der Grundfläche hin zur Austrittsfläche verjüngt und damit Hinterschnitte gebildet werden. Zu beachten ist, dass der Winkel α in der 1 stark überzeichnet dargestellt ist. Tatsächlich beträgt der Winkel α in der Praxis etwa 80° bis 89°, z. B. 85° bis 89°. Dabei ist in der Figur erkennbar, dass der Winkel α im montierten Zustand für das Trägerprofil einerseits und die Nut andererseits (im Wesentlichen) identisch ist, das heißt die Seitenschenkel des Trägerprofils legen sich an die Seitenflächen der Nut an. Dieses kann so erreicht werden, dass das Trägerprofil auch im Zuge der Fertigung mit einem Winkel α ausgestattet wird, der den Winkel α der Nut entspricht, so dass die Winkel im Wesentlichen identisch aneinander angepasst sind. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Winkel α des (noch nicht in die Nut eingebrachten) Trägerprofils etwas größer ist als der Winkel α der Nut, so dass nach dem Einsetzen eine nach außen wirkende Kraft erzeugt wird, die das Profil in der Nut fixiert.
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In den Figuren ist im Übrigen eine Ausführungsform gezeigt, bei der die LED-Bänder 6 ausschließlich an dem Grundschenkel 7a des Trägerprofils 7 befestigt sind. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, ein oder mehrere LED-Streifen an einem oder auch an beiden Seitenschenkeln 7b zu befestigen, und zwar entweder ergänzend zum Grundschenkel 7a oder als Alternative zum Grundschenkel 7a. Sofern z. B. nur an den Seitenschenkeln 7b Leuchtbänder 6 befestigt sind, kann es zweckmäßig sein, an dem Grundschenkel 7a ein reflektierendes Material, z. B. eine Reflektorfolie vorzusehen.
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Es besteht im Übrigen die Möglichkeit, in die Seitenschenkel 7b des Trägerprofils von außen Einschnitte einzubringen, und zwar über die Länge des Trägerprofils eine Vielzahl von beabstandeten Einschnitten, so dass sich das Trägerprofil biegen lässt. Auf diese Weise kommt auch eine Verarbeitung im Bereich von Radien in Betracht. Diese Option ist in den Figuren nicht dargestellt.
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Diese Ausführungsform führt zunächst einmal zu einer einfachen Fixierung des Trägerprofils 7 in der Nut 5, ohne dass eine Verklebung erforderlich ist. Außerdem wird auch bei einer verhältnismäßig großen Breite B der Nut in der Grundfläche 5a eine ausreichende Restbreite für die Befestigung der Kantenleiste 5 an der Schmalfläche 3 zur Verfügung gestellt. Die Verwendung eines U-förmigen Trägerprofils führt im Übrigen dazu, dass im Übergangsbereich von den Seitenflächen 5b der Nut zu der Schmalfläche 3 saubere Kanten zur Verfügung gestellt werden, so dass insbesondere störende Effekte durch eingerissene Übergangsbereiche des Holzwerkstoffes vermieden werden.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel lässt sich z. B. an einer Arbeitsplatte (z. B. Küchenarbeitsplatte) oder auch einer Tischplatte realisieren. So kann z. B. bei einer Plattendicke D von 38 mm und einer entsprechenden Breite der Kantenleiste eine Nut 5 eingebracht werden, die eine Grundfläche mit der Breite B von etwa 29 bis 39 mm aufweist und die eine Austrittsfläche mit einer Breite b von etwa 28 mm aufweist. Die Tiefe der Nut kann im Ausführungsbeispiel z. B. 10 mm betragen. Beidseitig der Nut werden im Bereich der Schmalfläche jeweils zumindest Bereiche mit einer Breite von 5 mm für die Befestigung der Kantenleiste an der Schmalfläche zur Verfügung gestellt. Die Tiefe T der Nut kann z. B. 10 mm betragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0857442 A2 [0003]
- DE 202010000342 U1 [0005]
- DE 202014103706 U1 [0006, 0027]