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Die vorliegende Erneuerung betrifft eine Schutzvorrichtung für einen gepolsterten Sitz, die mindestens im Bereich einer Kopfstütze des gepolsterten Sitzes angeordnet ist, wo sie über die Kopfstütze gestülpt ist.
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Für den Einsatz einer Schutzvorrichtung der vorstehend genannten Art für einen gepolsterten Sitz sind neben dem Aspekt einer mechanischen Schonung eines Sitzbezuges bzw. Polsters hygienische Aspekte gerade bei gepolsterten Sitzen in öffentlichen Räumen von großer Bedeutung. Gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Zügen des Nah- und Fernverkehrs, Reisebussen sowie in Flugzeugen, in denen schon aufgrund längerer Fahrzeiten die Sitzplätze als Polstersitze mit Nacken- und Kopfstütze ausgebildet sind, wird häufig beobachtet, dass Fahrgäste aufgrund hygienischer Bedenken in offensichtlich unbequemen Sitzhalten auch über mehrere Stunden hinweg verharren, um nicht in einem Bereich von etwa ihrer Schulter bis zum Kopf hin in Kontakt mit einem Sitzbezug ihres Polstersitzes zu kommen.
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Aus der
DE 10 2011 083 626 A1 bzw.
WO 2013045624 A1 der Airbus Operations GmbH ist eine entsprechende Schutzvorrichtung in Form einer Husse für eine Kopfstütze eines Sitzes bekannt, in oder an der dann zusätzlich ein elektronisches Anzeigegerät sicher positioniert wird. Unter besonderer Berücksichtigung der Gegebenheiten in Flugzeugen auf Langstreckenflügen und dem Wunsch nach Hygiene wird hierbei also auch auf eine Möglichkeit zur Nachrüstung eines Anzeigemittels für ein jeweiliges Unterhaltungsangebot für einen Fluggast eingegangen.
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Für die vorliegende Neuerung besteht die Aufgabe, eine Schutzvorrichtung der vorstehend genannten Art hinsichtlich ihrer Handhabbarkeit noch weiter zu verbessern.
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Die Neuerung löst diese Aufgabe dadurch, dass eine Schutzvorrichtung für einen gepolsterten Sitz, die mindestens im Bereich einer Kopfstütze angeordnet ist, wo sie in Form eines textilen Gebildes über die Kopfstütze gestülpt ist, dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schutzvorrichtung im Bereich der Kopfstütze des Sitzes durch federelastisch ausgebildete Zugzonen fixiert ist. Auf die Vorteile dieser selbsttägigen Fixierung für die Handhabung beim Aufziehen und Abnehmen sowie einer Nutzung durch einen Fahrgast wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Abbildungen zu Ausführungsbeispielen noch anhand der Beschreibung der Zeichnung im Detail eingegangen werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Neuerung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Demnach werden zur selbsttätigen Fixierung der Schutzvorrichtung mindestens zwei Zugzonen durch jeweils einen Gummizug gebildet. Diese Lösung wirkt ohne weitere Handgriffe selbsttätig bzw. automatisch, wohingegen ein Einsatz von Klettverschlüssen, Knöpfen oder Reißverschlüssen umständliches, zeitaufwändiges und in sonstiger Hinsicht nachteiliges Hantieren erfordert.
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Besonders bevorzugt wird, dass mindestens zwei Zugzonen mindestens abschnittsweise durch ein Stretch-Material gebildet sind. Insbesondere durch entsprechende Webtechniken können mit oder ohne Beigabe besonderer Hilfsmittel oder Fasern derartige Bereiche sogar einstückig in einer Schutzvorrichtung gemäß vorliegender Neuerung integriert werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Neuerung ist die Schutzvorrichtung mindestens um die Kopfstütze seitlich herum geschlossen ausgeführt. Damit kann erreicht werden, dass insbesondere ein Kopfbereich eines Nutzers einer Schutzvorrichtung ein Gehalt allergener Stoffe deutlich gesenkt wird. In einer Ausführungsform besteht die Schutzvorrichtung zudem mindestens teilweise aus einem allergen-dichten Textil. Vorzugsweise ist das textile Material der Schutzvorrichtung waschbar und im Sinne einer langen Wiederverwertbarkeit haltbar und leicht handhabbar.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Schutzvorrichtung auf einer Seite, die in einem Einsatz auf einem Polsterbezug anzuordnen ist, länger als einer jenseits der Kopfstütze liegenden Bereichs ausgebildet ist. Insbesondere wird bevorzugt, dass die Schutzvorrichtung so bemessen ist, dass in einem Einsatz der Schutzvorrichtung der Polsterbezug neben einem Kontaktbereich mit einem Kopf auch in einem Bereich von einem Hals bis ungefähr zu Schultern hin überdeckt ist. Die Schutzvorrichtung erstreckt sich also auf einem Polsterbezug des Polstersitzes über einen Bereich von einem Kopf über einen Hals etwa bis zu Schultern eines in dem gepolsterten Sitz sitzenden Fahrgastes hin. Hierbei wird von einem Fahrgast durchschnittlicher Größe ausgegangen.
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Vorzugsweise weist die Schutzvorrichtung auf einer rückwärtigen, einem Polsterbezug abgewandten Seite eine Aussparung auf. Damit ist sichergestellt, dass im Zuge des Einsatzes einer Schutzvorrichtung ein Hintermann so wenig als möglich gestört wird und insbesondere hinsichtlich der Nutzung eines Klapptisches und/oder einer Multi-Media-Einrichtung, die regelmäßig kurz unterhalb einer Kopfstütze eines Vordersitzes angeordnet ist, eingeschränkt wird. Auch wird ein Anbringen einer Schutzvorrichtung gemäß vorliegender Neuerung hierzu nochmals erleichtert, da nun nur noch zwei im Wesentlichen dreieckige Taschen über Ohren der Kopfstütze von Hand gezogen werden müssen. Danach hat eine Schutzvorrichtung bereits ausreichenden Halt, so dass ein eigentlicher Kontaktbereich für den Anwender noch in Richtung einer Sitzfläche gezogen bzw. aufgelegt werden muss. Damit ist neben einer schnellen Entnahme z.B. vor Verlassen eines Zuges, auch ein schnelles und einfaches Aufbringen einer Schutzvorrichtung gemäß vorliegender Neuerung sichergestellt.
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Weitere vorteilhafte Eigenschaften werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Darstellung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher beschrieben. Darin zeigen in skizzierter Darstellung:
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1: eine perspektivische Ansicht eines modernen Polstersitzes aus einem Zug mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer Schutzvorrichtung;
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2: eine rückwärtige Draufsicht auf die Anordnung gemäß 1;
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3: eine seitliche Ansicht der Anordnung gemäß 1 und 2 sowie
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4: eine rückwärtige Draufsicht auf einen Polstersitz eines Zuges mit einem an ein fest installiertes Multi-Media-Angebot angepassten Ausführungsbeispiel einer Schutzvorrichtung als Abwandlung einer Schutzvorrichtung gemäß 2.
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Über die verschiedenen Abbildungen hinweg werden gleiche Teile stets mit gleichen Bezugszeichen und Bezeichnungen versehen. Ohne Beschränkung der Neuerung auf diesen Einsatzfall wird nachfolgend auf einen Polstersitz Bezug genommen, wie er insbesondere in ICE- oder IC-Zügen der Deutschen Bahn, in öffentlichen Ruhezonen auf Schiffen oder Komfort-Wartesälen auf Bahnhöfen oder Flughäfen vorgesehen ist.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines modernen Polstersitzes 1, wie er aktuell in einem Zug oder einem Flugzeug zumindest in höheren Komfort-Klassen eingesetzt wird. Dieser Polstersitz 1 weist eine integrierte Kopfstütze 2 auf, die i.d.R. mit einer daran fixierten Husse oder einem textilüberzogenen Kissen 3 abgedeckt ist.
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Zur deutlichen Erhöhung der hygienischen Bedingungen für einen nicht weiter dargestellten Fahrgast ist in 1 zudem eine individuelle bzw. personenbezogene Schutzvorrichtung 5 in einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt. Der genannte Vorteil wird durch die Schutzvorrichtung 5 durch Vermeidung eines direkten Kontaktes eines Polsterbezuges 4 des Polstersitzes 1 mit dem sitzenden Fahrgastes über einen Bereich von einem Kopf K über Hals H bis zu den Schulter S des zeichnerisch nicht weiter angedeuteten Fahrgastes erzielt. Damit wird auch eine mögliche Verunreinigung eines Polsterbezuges 4 des Polstersitzes 1 sowie der im Bereich der Kopfstütze 2 fixierten Husse oder einem textilüberzogenen Kissen 3 wirksam begegnet. Die Schutzvorrichtung 1 ist im Bereich der Kopfstütze 2 des Sitzes 1 durch federelastisch ausgebildete Zugzonen 6 fixiert. Ohne weitere Handgriffe fixiert sich diese Schutzvorrichtung 5 beim Stülpen über die Kopfstütze selbsttätig bzw. automatisch, wohingegen ein Einsatz von Klettverschlüssen, Knöpfen oder Reißverschlüssen umständliches, zeitaufwändiges und in sonstiger Hinsicht nachteiliges Hantieren erfordern würde.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind zwei Zugzonen 6 vorgesehen, die jeweils durch einen Gummizug 7 gebildet werden.
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Alternativ ist die Schutzvorrichtung 5 in einem zeichnerisch nicht konkret dargestellten Ausführungsbeispiel mindestens im Bereich der Zugzonen 6 abschnittsweise durch ein Stretch-Material gebildet. In jedem Fall wird angestrebt, die Schutzvorrichtung 5 mit Blick auf einen jeweiligen Polstersitz 1 möglichst konturnah auszuführen. Damit werden Störungen des die Schutzvorrichtung 5 nutzenden Fahrgastes durch Faltenwürfe des textilen Materials etc., aber auch Behinderungen anderer Fahrgäste z.B. durch eine Vergrößerung des betreffenden Polstersitzes 1 so weit als möglich vermindert oder gar vermieden.
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Hervorzuheben ist, dass die Schutzvorrichtung 5 in diesem Ausführungsbeispiel mindestens um die Kopfstütze 2 herum seitlich geschlossen ist. Die Schutzvorrichtung 5 besteht zudem aus einem allergen-dichten Textil, so dass in der in 1 dargestellten Anordnung ein Gehalt allergener Stoffe mindestens in einem Kopfbereich eines Nutzers einer Schutzvorrichtung bzw. deutlich gesenkt wird.
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2 zeigt eine rückwärtige Draufsicht auf die Anordnung gemäß 1. Hier ist deutlich zu erkennen, dass die Schutzvorrichtung 5 auf einer Seite, die in einem Einsatz auf einem Polsterbezug 4 anzuordnen ist, wie in 1 dargestellt, länger als einer jenseits der Kopfstütze 2 liegenden Bereichs ausgebildet ist. Damit wird erreicht, dass weder ein Anbringen oder ein Einsatz der Schutzvorrichtung 5 gemäß vorliegender Neuerung einen Mitreisenden belästigt oder dessen Reisekomfort in wahrnehmbarem Maße beeinträchtigt.
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Dazu ist in 2 und auch einer seitlichen Ansicht der Anordnung gemäß 1 und 2 in 3 angedeutet, dass z.B. eine Benutzung eines Klapptisches 8, der an einer Rückseite des Sitzes 1 vorgesehen ist, durch die Schutzvorrichtung 5 nicht beeinträchtigt wird. Ein hinter einem mit einer Schutzvorrichtung 5 entsprechend ausgerüsteten Polstersitz 1 sitzender weiterer Fahrgast wird damit weder beim Anbringen, noch durch die Nutzung der Schutzvorrichtung 5 in seinen Aktionen beeinträchtigt oder in nicht hinnehmbarer Weise gestört.
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Auch wird durch die Skizze von 3 mittels der gepunkteten Pfeile A, B ein intuitives Verfahren zum Anbringen der Schutzvorrichtung 5 auf dem Polstersitz 1 angedeutet: Eine Öffnung der Schutzvorrichtung 5 wird über die Kopfstütze 2 des Polstersitzes 1 gestülpt, wobei die Schutzvorrichtung 5 nachfolgend insbesondere durch den betreffenden Fahrgast selber von hinten nach vorne zum Polsterbezug 4 des Polstersitzes 1 bewegt und dabei im Wesentlichen glatt gezogen wird. Damit ist die Schutzvorrichtung 5 in der Regel bereits unmittelbar einsatzbereit, wobei mindestens die Zugzonen 6 eine weitgehende Anpassung der Schutzvorrichtung 5 an eine Kontur des Polstersitzes 1 bewirken. Gegebenenfalls wird ein einem textilüberzogenen Kissen 3 an der Kopfstütze 2 gegenüberliegender Teil der Schutzvorrichtung 5 entlang des Pfeils B noch gestrafft.
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4 zeigt nun eine rückwärtige Draufsicht auf einen Polstersitz 1 eines Zuges, der mit einem Monitor 9 für einen rückwärtigen Reisenden ausgestattet ist. Um in Fortführung des vorstehenden Gedankens auch eine an ein fest installiertes Multi-Media-Angebot angepasstes Ausführungsbeispiel einer Schutzvorrichtung 5 als Abwandlung einer Schutzvorrichtung gemäß 2 zu schaffen, ist in dem Ausführungsbeispiel von 4 eine Aussparung 10 vorgesehen. Hierdurch wird ein Raum um den TFT Monitor 9 herum weiträumig ausgespart. Damit sind sowohl der Monitor 9 als auch ein Klapptisch 8 frei zugänglich und auch bei Einsatz der Schutzvorrichtung 5 ganz ohne unzumutbare Beeinträchtigung nutzbar.
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Die Schutzvorrichtung 5 ist im praktischen Einsatz aus einem textilen Material mit erhöhter Elastizität hergestellt. Im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen Darstellungen ergibt sich damit ein stärkeres Anschmiegen des textilen Materials der Schutzvorrichtung 5 an die jeweiligen Konturen des Polstersitzes 1. Damit wäre die Schutzvorrichtung 5 aber nicht mehr zeichnerisch so deutlich von den Konturen des Polstersitzes 1 unterscheidbar darstellbar gewesen, so dass hier ein augenscheinlich weniger elastisches textiles Material mit deutlichen Zugzonen 6 gewählt worden ist. Ungeachtet dessen bleibt ein Vorgang des Aufziehens der Schutzvorrichtung 5 über die Kopfstütze 2 des Polstersitzes 1 unverändert gleich.
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Ein Entnehmen der Schutzvorrichtung 5 erfolgt in im Wesentlichen umgekehrter Reihenfolge ebenfalls ohne großen Zeitaufwand. Wird dabei ein im Bereich der Schultern S befindliches Ende der Schutzvorrichtung 5 hin zu der Kopfstütze 2 des Polstersitzes 1 bewegt und die Schutzvorrichtung 5 damit im Wesentlichen einmal zusammengeklappt, so bleibt ein im Einsatz mit einem Fahrgast in oberflächlichem Kontakt stehender Bereich der Schutzvorrichtung 5 auch gegen mögliche Verunreinigungen geschützt. Damit ist bei einer Anwendung bzw. einem Einsatz einer Schutzvorrichtung 5 gemäß vorliegender Neuerung zum einsatzbereiten Anbringen wie zur zügig durchführbaren, zerstörungsfreien Entnahme von einem Polstersitz Geschick nur in vernachlässigbar geringem Maße erforderlich.
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Damit ist vorstehend ein Ausführungsbeispiel einer Schutzvorrichtung 5 als sehr nützliches, hygienisches, das Wohlbefinden steigerndes und zudem noch langlebiges Produkt beschrieben worden. Neben seiner unkomplizierten, selbsterklärenden Handhabung weist die Schutzvorrichtung 5 wenig zusätzliches Gewicht und auch einen nur sehr geringen Platzbedarf auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Polstersitz
- 2
- Kopfstütze
- 3
- Husse oder textilüberzogenes Kissen
- 4
- Polsterbezug des Polstersitzes 1
- 5
- Schutzvorrichtung
- 6
- Zugzone
- 7
- Gummizug
- 8
- Klapptisch
- 9
- TFT Monitor
- 10
- Aussparung
- K
- Kopf
- H
- Hals
- S
- Schulter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011083626 A1 [0003]
- WO 2013045624 A1 [0003]