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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kartonverpackung. Diese wird typischerweise aus halbsteifen Materialien, wie etwa Karton, Kraftkarton oder Wellpappe hergestellt. In typischer Form ist der Karton quaderförmig.
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Die Kartonverpackung kann zu Transportzwecken eingesetzt werden. Typischerweise wird sie in einer Reihe verschiedener Standardgrößen angeboten. An eine spezielle Ware kann sie darüber hinaus mit Füll- und Polstermaterialien angepasst werden. Es handelt sich also um eine universell einsetzbare Kartonverpackung, welche für eine Vielzahl verschiedener Waren eingesetzt werden kann.
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Hintergrund der Erfindung
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Kartonverpackungen dieser Art sind in vielerlei Form und Gestaltung bekannt. Gerade aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Online-Handels nimmt ihre Verbreitung zu. Schon unabhängig von Online-Handel gilt seit Jahrzehnten, dass im Verpackungsbereich Kostenersparnis ein wichtiges Thema ist und auch die Ersparnis vergleichsweise geringer Kosten bei Fachleuten als wesentlicher Vorteil gilt. Für die Logistik ist ebenfalls entscheidend, ob zum Transport von Waren wenige oder viele Standardgrößen von Verpackungen vorgehalten werden müssen. Gute Möglichkeiten zum Recyceln und zur Weiterverwendung einer Kartonverpackung haben über die ökonomischen Vorteile hinaus auch wesentliche ökologischer Vorteile, welche die Akzeptanz des Verpackungstyps bei Verbrauchern erheblich erhöhen kann.
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Die europäische Patentanmeldeschrift
EP 1 593 606 A2 offenbart einen Pizzakarton. Dieser Pizzakarton hat einen im Wesentlichen quadratischen Boden. Umlaufend erheben sich über den Boden Seitenteile und an einem Ende ist ein Deckelteil angelenkt. In den Seitenwänden ist gegenüberliegend jeweils eine Perforierung vorgesehen ist. Parallel zur Perforierung ist eine Knicklinie vorgesehen. In der Bodenmitte sind zwei Faltlinien vorgesehen. Ferner ist vorgesehen, dass entlang einer Abreißlinie der Kartondeckel abgetrennt werden kann.
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Nach der Auslieferung der Pizza, kann daher der Pizzakarton in neuer Konfiguration weiterverwendet werden. Dazu wird zunächst das Deckelteil abgetrennt. Durch entsteht im ursprünglich vorderen Teil des Bodens ein neues Bodenteil. Entlang der Faltlinien im Boden kann der hintere Bodenteil hochgeklappt werden. Dieser Bodenteil dient als Deckel. Durch das Auftrennen der Perforierungslinien in den Seitenwänden und Einschlagen der dabei erzeugten seitlichen Laschen sind das Verschwenken des hinteren Bodenteils und seine Nutzung als Deckel möglich.
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In dieser Weise lässt sich ein Karton etwa halber Bodenfläche erzeugen. Dieser Karton kann beispielsweise gut dazu verwendet werden, restliche Pizzastücke zu verwahren.
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Die Erfindung möchte in anderer, aber einfacher und ökonomischer Weise eine Kartonverpackung zur Verfügung stellen, welche eine Verbesserung des Standes der Technik bedeutet und dessen Nachteile vermeidet. Insbesondere soll die Kartonverpackung in ökonomisch und ökologisch überzeugender Weise weiterverwendet werden. Dabei kommt es auch in Frage, dass die Kartonverpackung so weiterverwendet wird, dass mindestens ein Karton kleinerer Größe zur Verfügung gestellt wird.
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Diese Vorteile werden durch eine Kartonverpackung nach Anspruch 1 erreicht.
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Die Erfindungsgemäße Kartonverpackung erstreckt sich also in einer Längsrichtung, senkrecht dazu in einer Querrichtung und senkrecht zu diesen beiden Richtungen in einer Hochrichtung. Die Kartonverpackung weist in Längsrichtung eine erste Längsseitenwand und dieser gegenüberliegend eine zweite Längsseitenwand auf. Sie weist eine erste Stirnseitenwand und dieser in Querrichtung gegenüberliegend eine zweite Stirnseitenwand auf. Die Kartonverpackung weist ferner einen Deckel und einen Boden auf.
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Die erfindungsgemäße Kartonverpackung besteht aus einem ersten Halbkarton und einem zweiten Halbkarton. Dabei bildet der erste Halbkarton zumindest den Boden der Kartonverpackung. Der erste Halbkarton kann zusätzlich aber auch ganz oder teilweise die erste Längsseitenwand, die zweite Längsseitenwand, die erste Stirnseitenwand und die zweite Stirnseitenwand ausbilden.
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Der zweite Halbkarton bildet zumindest den Deckel der Kartonverpackung. Zusätzlich kann der zweite Halbkarton ganz oder teilweise die erste Längsseitenwand, die zweite Längsseitenwand, die erste Stirnseitenwand und die zweite Stirnseitenwand ausbilden.
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Es ist beispielsweise denkbar, dass der erste Halbkarton neben der Fläche, die den Deckel bildet, auch angelenkte Laschen aufweist. Solche Laschen können die Seitenwände bilden. In entsprechender Weise kann der zweite Halbkarton über Laschen verfügen, welche an den Teil angelenkt sind, der den Deckel ausbildet. Diese angelenkten Laschen können jeweils Seitenwände der Kartonverpackung bilden. Die Seitenwände können auch mehrlagig ausgebildet sein, beispielsweise können sie jeweils eine Lasche aufweisen, welche an den ersten Halbkarton angelenkt ist und eine Lasche aufweisen, welche an den zweiten Halbkarton angelenkt ist. Die Laschen können sich ohne weitere mechanische Verbindung überlappen. Sie können auch zusätzlich miteinander verbunden werden, beispielsweise durch mechanische Verbindung, wozu auch eine Verschränkung gehören kann.
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Erfindungsgemäß sollen der Deckel und der Boden eine Trapezform aufweisen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn es sich um eine wenig spitze Trapezform handelt. Zweckmäßig ist es, wenn entlang der Stirnseiten eine erste Bodenkante und gegenüberliegend im Bereich der anderen Stirnseitenwand eine zweite Bodenkante ausgebildet werden, wobei die zweite Bodenkante kürzer ist als die erste Bodenkante. Durch die Verbindung der Bodenkanten entsteht eine Trapezform. Dabei laufen die Trapezseiten auf die zweite (kürzere) Bodenkante in einem Winkel zu, der etwas größer ist als ein rechter Winkel. Die Seitenkanten gehen von der ersten Bodenkante in einen Winkel ab, der etwas kleiner ist als 90 Grad. Die Trapezform bildet also zwei größere und zwei kleinere Trapezwinkel aus. Die kleineren Trapezwinkel haben zweckmäßigerweise eine Größe von 80 bis (fast) 90 Grad, zweckmäßigerweise 85 bis (fast) 90 Grad, meist zweckmäßigerweise 87 bis 89 Grad.
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Die Trapezform des Deckels kann identisch sein zu der des Bodens. Dementsprechend werden auch im Deckel kleinere Trapezwinkel der beschriebenen Größenbereiche ausgebildet. Es ist zweckmäßig, wenn die Form des Deckels und des Bodens identisch ist. In einzelnen Fällen können die Trapezwinkel auch abweichen. Dabei kann es auch vorkommen, dass der Deckel oder der Boden fast oder sogar vollständig rechtwinklig sind. Bei der Verwendung von halbsteifen Materialien, ist eine kleine Winkelabweichung durch das Material durchaus ausgleichbar.
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Die Verwendung einer Trapezform, auch wenn die Abweichung von der rechtwinkligen Form nicht stark ist, hat viele Vorteile. Die Trapezform sorgt dafür, dass der erste Halbkarton in vorbestimmter Orientierung auf den zweiten Halbkarton aufgesetzt wird. Dies kann dazu genutzt werden, eine festgelegte farbige Gestaltung der ganzen Kartonverpackung vorzusehen.
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Solche farbige Gestaltung kann also vom ersten Halbkarton auf den zweiten Halbkarton übergehen, da beide Halbkartons in festgelegter Weise zusammengesetzt werden.
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Diese Orientierung sorgt auch dafür, dass man gegebenenfalls ein auf eine spezielle Ware ausgebildetes Innenleben anbieten kann. Beispielsweise können Aufnahmeschalen sowohl im ersten Halbkarton angeboten werden als auch korrespondierende, auf ein Produkt abgestimmte Aufnahmeschalen im zweiten Halbkarton angeboten werden.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Stirnseitenwände der Kartonverpackung etwa halb so lang sind wie die Längsseitenwände. Insbesondere ist es zweckmäßig, wenn die Länge der Stirnseitenwände 30 % bis 70 % der Länge der Längsseitenwände beträgt, Werte von 40 % bis 60% sind häufig noch zweckmäßiger.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist in der ersten Längsseitenwand und in der gegenüberliegenden zweiten Längsseitenwand jeweils eine Ausnehmung vorgesehen oder mindestens eine eine Ausnehmung begrenzende Schwächungslinie. Das Vorsehen einer solchen Ausnehmung führt dazu, dass Teile des ersten Halbkartons auf sich selbst gefaltet werden können. In dieser Weise lässt sich aus dem ersten Halbkarton eine Retour-Kartonverpackung ausbilden. Dazu kann der Boden der Retour-Kartonverpackung von einem Abschnitt des Bodens des ersten Halbkartons gebildet werden. Dieser Abschnitt kann beispielsweise benachbart zur ersten Stirnseitenwand liegen. Ein benachbart zur zweiten Stirnseitenwand liegender Abschnitt des Bodens des ersten Halbkartons kann dann den Deckel der Retour-Kartonverpackung ausbilden. Dementsprechend muss der erste Halbkarton zur Ausbildung einer Retour-Kartonverpackung auf sich selbst gefaltet werden.
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Dazu ist es zweckmäßig, dass in den Längsseitenwänden Ausnehmungen ausgebildet werden. Starre Längsseitenwände ohne Ausnehmungen würden das Falten auf sich selbst erschweren oder unmöglich machen. Erfindungsgemäß kann also in der ersten Längsseitenwand und in der gegenüberliegenden zweiten Längsseitenwand jeweils eine Ausnehmung vorgesehen sein. Alternativ hierzu kann auch mindestens eine eine Ausnehmung begrenzende Schwächungslinie vorgesehen sein. Bei einer solchen Schwächungslinie kann es sich beispielsweise um eine Perforationslinie handeln. Indem Material entlang der Perforationslinie abgetrennt wird, kann eine Ausnehmung erzeugt werden. Dazu können auch weitere Perforations- und/oder Faltlinien vorgesehen werden.
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Um die Überführung des ersten Halbkartons zu einer Retour-Kartonverpackung zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, wenn der erste Halbkarton Faltlinien aufweist. Zweckmäßig ist es, wenn diese Faltlinien in Querrichtung verlaufen. Der erste Halbkarton weist auf halber Länge in Längsrichtung eine (zu denkende) in Querrichtung verlaufende Mittellinie auf. Diese wird hier als Quermittellinie bezeichnet. Es ist zweckmäßig, wenn eine erste Faltlinie vor dieser Quermittellinie vorgesehen ist und eine zweite Faltlinie hinter dieser Quermittellinie vorgesehen ist. Die erste Faltlinie und/oder die zweite Faltlinie können auch zumindest abschnittsweise gerillt sein, um das Falten leichter und präziser zu gestalten. Die Quermittellinie selbst muss nicht als Faltlinie ausgebildet werden.
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Der parallele Verlauf der ersten und der zweiten Faltlinie ermöglicht es, dass zwischen den Faltlinien ein Wandabschnitt entsteht. Dadurch entsteht beim Falten des ersten Halbkartons auf sich selbst eine Retour-Kartonverpackung gewisser Höhe, wobei die Höhe durch den Abstand der ersten Faltlinie von der zweiten Faltlinie bestimmt wird.
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Es ist zweckmäßig, wenn die Lage der Ausnehmung (oder der zu schaffenden Ausnehmung) in der ersten Längsseitenwand und in der zweiten Längsseitenwand genau durch die erste Faltlinie und die zweite Faltlinie festgelegt ist. Beispielsweise können Schwächungslinien vorgesehen sein, welche in den Seitenwänden genau in Höhe der Faltlinien im Boden verlaufen.
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Das für den ersten Halbkarton Gesagte gilt in entsprechender Weise auch für den zweiten Halbkarton. Hier ist der Begriff des Bodens, der ja bei der Kartonverpackung durch den ersten Halbkarton zur Verfügung gestellt werden soll, durch den Begriff "Deckel" auszutauschen, da der zweite Halbkarton den Deckel der Kartonverpackung bildet.
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Es ist zweckmäßig, wenn die Kartonverpackung so gestaltet wird, dass die Retour-Kartonverpackung etwa den halben Rauminhalt umschließt, wie die Kartonverpackung selbst.
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Es ist besonders zweckmäßig, wenn sich sowohl der erste Halbkarton als auch der zweite Halbkarton jeweils zu einer Retour-Kartonverpackung falten lassen. Es ist vielfach aber auch hinreichend, wenn sich nur der erste Halbkarton oder der zweite Halbkarton zu einer Retour-Kartonverpackung falten lassen. Beispielsweise wäre es denkbar, einen ersten Halbkarton aus einem halbsteifen Material zur Verfügung zu stellen und einen zweiten Halbkarton aus einem steifen Material. Beispielsweise könnte der zweite Halbkarton auch aus Kunststoff oder Holz hergestellt werden. Der zweite Halbkarton könnte etwa in Form einer Kunststoffwanne zur Verfügung gestellt werden.
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In der Regel ist es jedoch zweckmäßig und auch durch die Bezeichnungen nahegelegt, dass sowohl der erste Halbkarton, als auch der zweite Halbkarton aus Kraftkarton oder Wellpappe zur Verfügung gestellt werden. Eine E-Welle hat sich als zweckmäßige Wahl bei der Verwendung von Wellpappe erwiesen.
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Auch in Bezug auf die Erzeugung von Retour-Kartonverpackungen ist die Trapezform besonders vorteilhaft. Es hat sich gezeigt, dass sich trapezförmige Halbkartons besonders gut auf sich selbst falten lassen, um eine Retour-Kartonverpackung auszubilden.
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Der Begriff Retour-Kartonverpackung schlägt vor, dass die so erzeugte Kartonverpackung nicht nur weiterverwendet wird, sondern insbesondere auch zum Zurücksenden von in der Kartonverpackung ausgelieferten Gütern verwendet werden kann. Eine andere Verwendung wäre auch im Sinne der Erfindung. Dieser Aspekt ist jedoch im Online-Handel von besonderer Bedeutung. Denkbar wäre beispielsweise, dass sich jemand zwei oder mehr Produkte zusenden lässt, von diesen aber dann einige, jedoch nicht alle Produkte zurückgesendet werden sollen. Die Retour-Kartonverpackung ermöglicht dann die Rücksendung einzelner Produkte. In der Regel wird sie, weil sie kompakter ist, bei der Rücksendung auch geringere Portokosten verursachen. Dies ist ein Vorteil, den viele Empfänger von Versandprodukten sehr schätzen.
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Insofern ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch ein Verfahren zur Verpackung und zur Verwendung einer Ware von Interesse. Bei diesem Verfahren werden ein erster Halbkarton und ein zweiter Halbkarton zum Erzeugen einer Kartonverpackung verwendet. Diese Kartonverpackung bietet ein erstes Transportvolumen an. Mindestens einer der Halbkartons kann so auf sich selbst gefaltet werden, dass er zur Rücksendung eines Anteils der versendeten Waren dienen kann. In dem Verfahren kann eine Kartonverpackung und können Halbkartons mit allen weiteren hierin angesprochenen Merkmalen zum Einsatz kommen.
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Weitere Merkmale, aber auch Vorteile der Erfindung, ergeben sich aus den nachfolgend aufgeführten Zeichnungen und der zugehörigen Beschreibung. In den Abbildungen und in den dazugehörigen Beschreibungen sind Merkmale der Erfindung in Kombination beschrieben. Diese Merkmale können allerdings auch in anderen Kombinationen von einem erfindungsgemäßen Gegenstand umfasst werden. Jedes offenbarte Merkmal ist also auch als in technisch sinnvollen Kombinationen mit anderen Merkmalen offenbart zu betrachten. Die Abbildungen sind teilweise leicht vereinfacht und schematisch.
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1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen ersten Halbkarton und einen zweiten Halbkarton;
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2 zeigt in perspektivischer Darstellung einen ersten und einen zweiten Halbkarton, wobei der zweite Halbkarton mit Ware befüllt ist;
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3 zeigt in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Kartonverpackung;
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4 zeigt in perspektivischer Darstellung einen auf sich faltbaren Halbkarton, der eine Retour-Kartonverpackung zur Verfügung stellen kann;
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5 zeigt in perspektivischer Darstellung eine alternative Ausführungsform für einen Halbkarton:
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6 zeigt ein Schnittbild zur Herstellung eines Halbkartons wie in 1 gezeigt.
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1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen ersten Halbkarton 10 und einen zweiten Halbkarton 20. Der erste Halbkarton 10 weist eine Grundfläche 11 auf. An diese Grundfläche angelenkt ist eine Stirnwand 12. Ihr gegenüberliegend ist eine zweite Stirnwand 14 vorgesehen. Seitlich ist eine erste Seitenwand 16 und ihr gegenüberliegend eine zweite Seitenwand 18 an die Grundfläche 11 angelenkt. Wie man sieht, lassen sich die Seitenwände und die Stirnwände flach auf die Grundfläche falten, so dass der Halbkarton wenig Lagerplatz einnimmt.
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Der zweite Halbkarton 20 weist die Grundfläche 21 auf. An diese sind eine erste Stirnwand 22 und gegenüberliegend eine zweite Stirnwand 24 angelenkt. Ferner sind ganz entsprechend, wie bei dem ersten Halbkarton 10 eine erste Seitenwand 26 und gegenüberliegend eine zweite Seitenwand 28 vorgesehen.
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2 zeigt die in 1 dargestellten Halbkartons. Man erkennt beim ersten Halbkarton 10 deutlich, dass in der ersten Seitenwand 16 mittig die Ausnehmung 30A vorgesehen ist. In der gegenüberliegenden zweiten Wand 18 ist entsprechend die Ausnehmung 30B vorgesehen. Die Funktion dieser Ausnehmungen wird sich in den späteren Abbildungen noch genauer entschließen. Auch im zweiten Halbkarton 20 sind entsprechende Ausnehmungen vorgesehen, nämlich die Ausnehmung 32A in der ersten Seitenwand 26 und gegenüberliegend die Ausnehmung 32B. In den zweiten Halbkarton 20 ist Ware eingestellt worden, nämlich eine erste Ware 34 und eine zweite Ware 36.
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3 zeigt in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Kartonverpackung. Diese wird gebildet aus dem ersten Halbkarton 10 und dem zweiten Halbkarton 20. Der erste Halbkarton 10 ist auf dem zweiten Halbkarton 20 aufgesetzt. Die vordere Stirnwand der Kartonverpackung 40 wird dabei durch die Stirnwand 22 des zweiten Halbkartons 20 gebildet. Der Deckel der Kartonverpackung 40 wird durch den ersten Halbkarton 10, genauer durch seine Grundfläche 11 gebildet. (Der erste Halbkarton 10 könnte allerdings auch den Boden der Kartonverpackung bilden und der zweite Halbkarton 20 ihren Deckel.) Die dem Betrachter dieser Abbildung zugewandte Seitenwand der Kartonverpackung 40 wird abschnittsweise aus Teilen der ersten Kartonverpackung 10 und Teilen der zweiten Kartonverpackung 20 gebildet. Genauer wird der dem Betrachter zugewandte Abschnitt der Seitenwand aus einem Abschnitt der ersten Seitenwand 26, der zweiten Kartonverpackung 20 gebildet. Der hintere Teil der Seitenwand wird aus einem Abschnitt der zweiten Seitenwand 18 des ersten Halbkartons 10 gebildet.
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Zwischen diesen Wandabschnitten liegen die Ausnehmungen, welche in den Seitenwänden vorgesehen sind, genauer die Ausnehmung 30B und die Ausnehmung 32A, wie in 2 gezeigt. Mithilfe dieser Ausnehmungen ist es möglich, dass die Seitenwände eine Verschränkung 38 ausbilden. Diese Verschränkung führt dazu, dass die Halbkartons ganz ineinandergreifen können, d.h. die Grundfläche 11 des ersten Halbkartons 10 bündig an der Oberkante der ersten Stirnwand 22 des zweiten Halbkartons 20 abschließt. Um dementsprechend ein leichteres Öffnen der Kartonverpackung 40 zu ermöglichen, ist an der Oberkante der zweiten Seitenwand 22 eine halbrunde Greifaussparung 42 vorgesehen.
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4 zeigt die Bildung einer Retour-Kartonverpackung. Diese kann aus dem ersten Halbkarton 10 gebildet werden. Dabei wird entlang von Faltlinien, welche mittig im Bereich der Grundfläche 11 des ersten Halbkartons 10 vorgesehen sind, dieser auf sich selbst gefaltet. (Die Faltung der Seitenwände kann dabei in verschiedener Weise ermöglicht werden, beispielsweise nach der Ausführungsform, die in 1 bis 3 dargestellt ist, oder alternativ auch nach der nachfolgend in 5 dargestellten Ausführungsform.) In dieser Weise kann die zweite Stirnseite 14 ganz auf die erste Stirnseite 12 gefaltet werden. Der Karton bietet einen geringeren Rauminhalt als die Kartonverpackung 40, er kann aber genug Rauminhalt anbieten, um etwa zum Zweck einer Rücksendung die zweite Ware 36 aufzunehmen.
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5 zeigt eine andere Ausführungsform eines ersten Halbkartons. Dieser weist wiederum eine erste Stirnwand 12 und gegenüberliegend eine zweite Stirnwand 14 auf. Er wird seitlich durch die erste Seitenwand 16 und gegenüberliegend durch die zweite Seitenwand 18 begrenzt. In den Seitenwänden sind jedoch keine Ausnehmungen vorgesehen. Vielmehr sind mittig in der ersten Seitenwand 16 parallele Perforationslinien vorgesehen, nämliche eine erste Perforationslinie 44 und eine zweite Perforationslinie 46. Diese können, wie gezeigt, aufgetrennt werden. Dabei bildet sich eine Lasche 48 aus, welche noch an die Grundfläche 11 des ersten Halbkartons 10 angelenkt ist. Wenn in der Grundfläche 11 angrenzend an die erste Perforationslinie 44 und an die zweite Perforationslinie 46 Faltlinien vorgesehen sind, kann der rückwärtige Teil des ersten Halbkartons 10, wie in 4 gezeigt, umgeklappt werden.
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Bei dieser Klappbewegung bewegt sich dann die zweite Stirnwand 14 auf die erste Stirnwand 12 zu und bedeckt diese im geschlossenen Zustand ganz. Die Klappbewegung wird nicht durch die Seitenwand 16 behindert, da die Bewegung durch die das Wegklappen der Lasche 48 entstandene Aussparung ermöglicht wird. Die Lasche 48 kann ganz abgetrennt werden oder sie kann einen Teil der ersten Seitenwand 16 überdecken. Entsprechende Perforationslinien sind gegenüberliegend zu denen in der ersten Seitenwand 16 auch in der zweiten Seitenwand 18 vorgesehen (in der Zeichnung aber nicht näher bezeichnet).
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6 zeigt ein Schnittbild, nach dem sich ein Halbkarton, beispielsweise der erste Halbkarton, wie in 1 bis 4 gezeigt, herstellen lässt. Die Abschnitte von Schnittmaterial, die die Stirnwände und Seitenwände ausbilden, sind so bezeichnet, wie entsprechende Stirnwände und Seitenwände beispielsweise in 1. Zusätzlich zum Material für die Wandabschnitte sind bei dem Zuschnitt noch Klebelaschen vorgesehen, mit welchen sich die Stirnwände mit den Seitenwänden verbinden lassen. Dies sind die Klebelaschen 50A, 50B, 50C und 50D.
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Ferner sind verschiedene Faltlinien vorgesehen. Dies kann beispielsweise durch Rillerlinien geschehen. Die Faltlinien 52A, 52B, 52C und 52D sorgen dafür, dass sich der Halbkarton gut in einen flachen lagerfreundlichen Zustand überführen lässt, indem die Seitenwände und die Stirnwände auf die Grundfläche 11 geklappt werden. Die Art der Klappung ist in 1 und 2 gut erkennbar.
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Ferner sind mittig der Quermittellinie QM Faltlinien 54A und 54B vorgesehen. (Die Mittellinie selbst ist nur zur Orientierung wiedergegeben und ist in aller Regel nicht als Falt- oder Schwächungslinie gestaltet.) Faltlinien 54A und 54B erlauben das Auf-Sich-Falten des Halbkartons, um eine Retour-Kartonverpackung zu erzeugen.
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Die Faltlinien 54A und 54B können beispielsweise als Rillerlinien ausgeführt werden. Dies erlaubt eine hinreichend leichte Faltung. Außerdem kann die Position der Faltlinien, die ja die Höhe der Retour-Kartonverpackung bestimmen, so besonders genau vorgegeben werden. Dabei kann die abschnittsweise Rillung entlang der vorgesehenen Faltlinie genügen. Alternativ wird die Faltlinie in ganzer Länge oder abschnittsweise durch eine Perforationslinie vorgegebenen. Die Rillung, insbesondere die nur abschnittsweise Rillung, kann jedoch gegenüber der Perforation vorteilhaft sein, um eine gute Stabilität des Kartons vor der Verwendung als Retour-Kartonverpackung sicherzustellen.
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In den Seitenwänden sind in dem durch Fortsetzung der Faltlinien 54A und 54B eingegrenzten Bereich Ausnehmungen 30A und 30B vorgesehen. In diesem Bereich, also angrenzend an die Ausnehmungen, sind ferner weitere Faltlinien 56A, 56B, 56C und 56D vorgesehen. Diese Faltlinien erleichtern das Falten der Seitenwände auf sich selbst.
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Insgesamt erkennt man, wie sich mit einfachen Mitteln eine sehr praktische und universell verwendbare Kartonverpackung herstellen lässt. Dass sich aus dieser Verpackung eine oder sogar zwei Retour-Kartonverpackungen herstellen lassen, ist besonders vorteilhaft.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erster Halbkarton
- 11
- Grundfläche
- 12
- erste Stirnwand
- 14
- zweite Stirnwand
- 16
- erste Seitenwand
- 18
- zweite Seitenwand
- 20
- zweiter Halbkarton
- 21
- Grundfläche
- 22
- erste Stirnwand
- 24
- zweite Stirnwand
- 26
- erste Seitenwand
- 28
- zweite Seitenwand
- 30
- Ausnehmung
- 32
- Ausnehmung
- 34
- erste Ware
- 36
- zweite Ware
- 38
- Verschränkung
- 40
- Kartonverpackung
- 42
- Greifaussparung
- 44
- Perforationslinie
- 46
- Perforationslinie
- 48
- Lasche
- 50
- Klebelasche
- 52
- Faltlinie
- 54
- Querfaltlinie
- 56
- Faltlinie
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- QM
- Quermittellinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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