-
Die Erfindung betrifft zum Verlangsamen und/oder Führen und/oder Niederhalten von Signaturen in Komponenten zur Verarbeitung von bogenförmigen gefalzten oder ungefalzten Signaturen, wobei die Bremsbürste einen Bürstenkörper mit einer Besatzfläche und einem auf der Besatzfläche angebrachtem Bürstenbesatz mit einer Besatzdicke d umfasst und wobei der Bürstenbesatz eine Wirkfläche aufweist, und wobei zum Abbremsen und/oder Führen und/oder Niederhalten einer Signatur die Bremsbürste mit ihrer Wirkfläche zumindest partiell mit der Signatur in Wirkverbindung steht.
-
Bei Komponenten zur Verarbeitung von bogenförmigen gefalzten oder ungefalzten Signaturen wie beispielsweise Falzwerke von Rollendruckmaschinen weisen diverse Stellen auf, an denen Signaturen, welche durch Vereinzeln einer bedruckten Bedruckstoffbahn entstanden sind, entweder geführt, abgebremst und/oder beispielsweise während eines Falzvorganges zumindest partiell niedergehalten werden müssen. Hierbei kommen häufig Bremsbürsten zum Einsatz, wie beispielsweise im Bereich der Falzzylinder oder im Bereich der zweiten Längsfalzvorrichtung, welche auch als sogenannter Dritter Falz bezeichnet wird.
-
Aufgrund der vielzähligen Einsatzbereiche wird die vorliegende Erfindung am Beispiel der zweiten Längsfalzvorrichtung beschrieben, ohne dass die Anwendung der erfindungsgemäßen Bremsbürsten hierauf beschränkt ist.
-
Desweiteren wird hierbei angemerkt, dass der Einsatz der erfindungsgemäßen Bremsbürsten auch an allen sonstigen Komponenten möglich ist, in welchen bogenförmige gefalzte oder ungefalzte Signaturen, welche beispielsweise auch aus bedruckten Bögen resultieren können, verarbeitet werden können.
-
Aus der
DE 199 21 169 C2 ist eine Vorrichtung zum Abbremsen von Papierbögen bekannt, bei welcher die in den sogenannten Dritten Falz einlaufenden Signaturen bzw. Bögen mittels mit kurzhubigen Elektromagneten aktivierten Bremsbürsten abgebremst und während dem Falzvorgang niedergehalten werden. Hierbei treten die Bremsbürsten in Wirkverbindung mit den einlaufenden oder weggefalzten Signaturen, weshalb die Bremsbürsten und hierbei insbesondere der Besatz der Bürsten einem Verschleiß unterliegen.
-
Ein derartiger Verschleiß tritt auch bei Bremsvorrichtungen auf, bei denen die Bremsbürste während des Brems- oder Haltevorganges in einer mehr oder weniger statischen Position verharrt, weshalb bei derartigen Bremseinrichtungen mit während des Bremsvorganges unveränderlicher Position der Bürste die Bremsbürsten sukzessive im Betrieb nachgestellt werden müssen, was zumeist eine Ein- bzw. Nachstellung der Bremsbürsten durch das Bedienpersonal erforderlich macht.
-
Auch bei der in der
DE 199 21 169 C2 beschriebenen Vorrichtung unterliegen die Bremsbürsten einem Verschleiß, welcher allerdings aufgrund der sehr hohen Dynamik und integrierbaren Intelligenz einer derartigen Bremsvorrichtung durch die Taktung oder die Veränderung des Hubes der Bremsbürsten automatisch nachgeregelt werden kann.
-
Dennoch ist es für das Bedienpersonal bei beiden o. a. Ausführungen von Bremseinrichtungen mit Bremsbürsten nicht möglich, während des Betriebes der Bremseinrichtung den aktuellen Grad der Abnutzung des Bürstenbesatzes zu überprüfen, da hierzu die Anlage angehalten und die Bremsbürsten zugänglich oder zumindest einsehbar gemacht werden müssen, was mit entsprechenden Stillstandszeiten verbunden ist. Deshalb werden die Bremsbürsten häufig turnusmäßig und somit möglicherweise trotz einer relativ hohen verbleibenden Standzeit präventiv ausgetauscht, da der Bürstenverschleiß zumeist abhängig vom verwendeten Substrat der daraus hergestellten Signatur ist.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Lösung zu schaffen, die es ermöglicht, den Verschleißzustand des Bürstenbesatzes ohne Zugänglichkeit oder Einsehbarkeit der Bremsbürsten beurteilen zu können.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und/oder einem Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Bremsbürste mit einem Bürstenkörper, wobei der Bürstenkörper zumindest partiell mindestens einen Überstand aufweist, welcher in Erstreckung der Besatzdicke d mit einer Überstands-Höhe h über die Besatzfläche hinausragt.
-
Eine derartige Ausführung einer Bremsbürste weist den Vorteil auf, dass im Falle eines entsprechenden Verschleißes, das heißt, wenn die Besatzdicke auf die Höhe des Überstandes auf einen unteren Grenzwert abgenutzt ist, der Überstand mit der Decklage der Signatur in minimal in Kontakt kommt, so dass dies an der ausgelegten fertig bearbeiteten Signatur, beispielsweise einer mit einem zweiten Längsfalz versehenen Signatur durch feinste Markierungen erkannt werden kann, so dass die Anlage bis zum Erreichen der Verschleißgrenze ohne Stillstand betrieben werden kann. Bei entsprechender Gestaltung des Überstandes sind nur minimale Markierungen an der gefalzten Signatur zu erkennen. Insbesondere bei Einsatz von Bremseinrichtungen mit hochdynamisch bewegten Bremsbürsten, wie beispielsweise in der
DE 199 21 169 C2 beschrieben, treten nur punktuell kleinste Markierungen auf, welche somit die Qualität des Endproduktes nicht beeinträchtigen.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Überstand unmittelbar im Bereich des Bürstenbesatzes ausgebildet, so dass die erfindungsgemäße Bremsbürste keinen zusätzlichen Bauraum beansprucht.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Überstand außerhalb des Bereiches des Bürstenbesatzes wie beispielsweise in an den Bürstenbesatz angrenzenden Bereichen des Bürstenkörpers ausgebildet, so dass sich eine durchgängige, ebene Besatzfläche ergibt, auf welche ein als Bürstenbesatz dienender Velourbesatz aufbringbar ist.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Bremsbürste eine Mehrzahl n von Überständen mit jeweils voneinander abweichenden Höhen h auf. Mit einer derartigen Ausführung ist es möglich, nicht nur das schiere Erreichen einer Verschleißgrenze detektieren zu können, sondern auch den Grad des Verschleißes durch die Anzahl der Kontaktspuren erkennen zu können.
-
Selbiger Vorteil ist auch mit einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung möglich, bei welcher mindestens ein Überstand in Erstreckung der Höhe h einen sich verändernden Querschnitt aufweist. In diesem Fall kann der Grad der Abnutzung des Bürstenbesatzes anhand der Größe und/oder Form der Markierungen detektiert werden.
-
Selbiges Ziel wird mit einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erreicht, bei welcher mindestens ein Überstand in Erstreckung seiner Höhe h unterschiedliche Farben aufweist. So lassen sich in minimaler Menge und somit mit dem bloßen Auge nicht oder nahezu nicht wahrnehmbar Farbpartikel auf die Signatur übertragen, so dass sich anhand der Farbe der minimalen Markierungen auf der Signatur der aktuelle Abnutzungszustand des Bürstenbesatzes ablesen lässt.
-
In einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der mindestens eine oder mindestens ein Überstand eine beschädigungs- beziehungsweise verschleiß-relevante elektrische Detektierbarkeit auf, so dass der Verschleißzustand nicht oder nicht nur anhand von Markierungen an der Signatur erkannt werden kann, sondern dass dieser auch elektronisch erfasst und an die Steuerung der jeweiligen Komponente weitergegeben und an einer Bedieneinheit oder Statusanzeige ausgegeben werden kann.
-
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 eine Bremsbürste einschließlich einer abzubremsenden Signatur aus dem Stand der Technik
-
2 eine erfindungsgemäße Bremsbürste mit einem Überstand im Bereich des Bürstenbesatzes
-
3 eine erfindungsgemäße Bremsbürste mit einem Überstand außerhalb des Bereiches des Bürstenbesatzes
-
4 eine erfindungsgemäße Bremsbürste mit einer Mehrzahl von Überständen mit sich in Erstreckung der Höhe h verändernden Querschnitten
-
1 zeigt schematisch eine Bremsbürste 1 gemäß dem Stand der Technik in Wirkverbindung mit einer einlaufenden, abzubremsenden Signatur 10. Die Bremsbürste 1 besteht aus einem Bürstenkörper 2, welcher beispielsweise aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt sein kann. Nicht dargestellt in 1 sind etwaige Aufnahmevorrichtungen, mit welchen die Bremsbürste 1 an Haltern etc. befestigt werden kann. Der Bürstenkörper 2 weist eine Besatzfläche 3 auf, auf welcher der Bürstenbesatz 4 angebracht ist. Hierbei sind Bürstenbesatze 4 in Form von in den Bürstenkörper 2 eingebrachten Borstenbündeln oder in Form von beispielsweise aufgeklebten Velourbändern bekannt. Der Bürstenbesatz 4 bildet mit dem Borstenabschluss seine Wirkfläche 5 aus, welche zumeist parallel zur Besatzfläche 3 verläuft. Der Bürstenbesatz 4 weist eine Besatzdicke d auf, welche zumeist im unverschlissenen Zustand der Bremsbürste 1 über die Ausdehnung des Bürstenbesatzes 4 in etwa kontant ist, da zumeist die Wirkfläche 5 parallel zur Besatzfläche 3 angeordnet ist.
-
Es ist aber auch möglich, dass der Bürstenbesatz 4 eine sich ändernde Besatzdicke d aufweist, wobei in diesem Fall die an der jeweiligen Stelle des Bürstenbesatzes 4 vorhandene Besatzdicke d lotrecht zur Besatzfläche 3 zu bestimmen ist.
-
Wie in 1 dargestellt, bilden die der Besatzfläche 3 abgewandten Borstenenden die Wirkfläche 5, welche mit der abzubremsenden, zu führenden oder niederzuhaltenden Signatur 10 in Wirkverbindung steht. Zur besseren Erkennbarkeit ist in 1 jedoch ein minimaler Versatz zwischen der Wirkfläche 5 und dem Borstenende dargestellt, was aber nur aus Gründen der besseren Erkennbarkeit erfolgt.
-
Zum Abbremsen der einlaufenden Signatur 10 drückt die Bremsbürste 1 den Borstenbesatz an der Wirkfläche 5 gegen die Signatur 10, welche mittels einem nicht in 1 dargestelltem Gegenlager, wie beispielsweise einem Falztisch abgestützt wird. Durch den Kontakt des Bürstenbesatzes 4 mit der Signatur 10, welche beispielsweise aus Papier oder Karton besteht, verschleißt der Bürstenbesatz 4, so dass sich die Besatzdicke d mit fortschreitender Produktionszeit verringert. Der Grad des Verschleißes kann hierbei nur erkannt werden, wenn der Bürstenbesatz 4 sichtbar oder zugänglich ist, so dass die verbleibende Besatzdicke d erkannt werden kann.
-
2 zeigt eine erfindungsgemäße Bremsbürste 1 zum Verlangsamen und/oder Führen und/oder Niederhalten von Signaturen 10 in Komponenten zur Verarbeitung von bogenförmigen gefalzten oder ungefalzten Signaturen 10, wobei die Bremsbürste 1 einen Bürstenkörper 2 mit einer Besatzfläche 3 und einem auf der Besatzfläche 3 angebrachten Bürstenbesatz 4 mit einer Besatzdicke d umfasst und wobei der Bürstenbesatz 4 eine Wirkfläche 5 aufweist, und wobei zum Abbremsen und/oder Führen und/oder Niederhalten einer Signatur 10 die Bremsbürste 1 mit ihrer Wirkfläche 5 zumindest partiell mit der Signatur 10 in Wirkverbindung steht, wobei der Bürstenkörper 2 zumindest partiell mindestens einen Überstand 6 aufweist, welcher in Erstreckung der Besatzdicke d mit einer Überstands-Höhe h über die Besatzfläche 3 hinausragt.
-
Die in 2 beispielhaft dargestellte Bremsbürste 1 weist nur eine Erhöhung auf, welche im Bereich des Bürstenbesatzes 4 ausgebildet ist. Es ist jedoch auch möglich, wenngleich nicht in 2 dargestellt, dass im Bereich des Bürstenbesatzes 4 und somit auf der Besatzfläche 3 eine Mehrzahl von Erhöhungen ausgebildet ist.
-
Bei der in 2 beispielhaft dargestellter erfindungsgemäßer Bremsbürste 1 ist die Überstands-Höhe h kleiner als die Besatzdicke d ausgeführt. Es ist jedoch auch möglich, die Überstands-Höhe h gleich oder größer als die Besatzdicke d auszuführen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Überstand 6 in Erstreckung seiner Höhe h im Bereich der Besatzdicke d einen sehr dünnen Querschnitt aufweist, so dass eine derartig gestaltete Spitze des Überstandes 6 mit zum Halten, Führen oder Bremsen der Signatur 10 genutzt wird.
-
Die in 2 dargestellte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bremsbürste 1 weist den Vorteil auf, dass der Überstand 6 im Bereich der Wirkfläche 5 zugewandten Seite erst bei tatsächlich eintretendem Verschleiß des Bürstenbesatzes 4 und somit bei reduzierter Besatzdicke d in Kontakt mit der Signatur 10 kommt.
-
Der Überstand 6 kann beispielsweise die Form eines Kegels, eines Kegelstumpfes wie in 2 dargestellt, eines Zylinders oder auch die Form kubischer Körper aufweisen, wobei vorzugsweise der Querschnitt des Überstandes 6 in Erstreckung senkrecht zur Einlaufrichtung 11 gleich oder kleiner der Erstreckung in Einlaufrichtung 11 ist.
-
Der Überstand 6 kann aus demselben Werkstoff wie der Bürstenkörper 2 gefertigt sein, was sich insbesondere bei im Spritzgussverfahren hergestellten Bürstenkörpern 2 aufgrund der günstigen Herstellungskosten anbietet. Der Überstand 6 kann aber auch aus einem vom Werkstoff des Bürstenkörpers 2 abweichenden Material bestehen, wodurch das Verschleiß- und/oder Markierungsverhalten auf das jeweilige Substrat angepasst werden kann. Es ist somit auch möglich, den Überstand 6 als einen in den Bürstenkörper 2 lösbar befestigten und somit austauschbaren Körper auszuführen.
-
Die Überstands-Höhe h ist im Wesentlichen vom zulässigen Maß des Verschleißes, bei welcher die Bremsbürste 1 noch voll funktionsfähig ist, abhängig. Üblicherweise ist die Besatzdicke d um den Faktor von ca. 1,1 bis ca. 10 größer als die Überstands-Höhe h. Somit kann bereits nach Reduzierung der Besatzdicke um ca. 10% ein entsprechender Verschleiß detektiert werden. Es ist – abhängig vom Einsatzbereich, der Beschaffenheit des Bürstenbesatzes 4 etc. – auch möglich, dass erst bei ca. 10% der ursprünglichen Besatzdicke d ein entsprechender Verschleiß detektiert werden kann.
-
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bremsbürste 1, bei welcher mindestens ein Überstand 6 außerhalb des Bereiches des Bürstenbesatzes 4 ausgebildet ist. Beispielhaft ist in 3 eine erfindungsgemäße Bremsbürste 1 mit zwei neben dem Bürstenbesatz 4 ausgebildeten Überständen 6 dargestellt, es ist jedoch auch möglich, dass nur auf einer Seite des Bürstenbesatzes 4 ein Überstand 6 ausgebildet ist.
-
Die in 3 dargestellte Ausführung bietet den Vorteil, dass die Besatzfläche 3 nicht durch den mindestens einen Überstand 6 unterbrochen ist und somit durchgängig ausgeführt werden kann. Dies ist dann von Vorteil, wenn der Bürstenbesatz 4 beispielsweise als aufbringbarer Velourbesatz ausgeführt ist, da in der Praxis häufig selbstklebende Velourbänder auf den Bürstenkörper 2 geklebt werden. Es kann der Bürstenbesatz 4 aber auch als Borstenbündel ausgeführt werden, wodurch auch bei dieser Variante ein ununterbrochener Bürstenbesatz 4 als Borstenbündel möglich ist.
-
4 zeigt eine erfindungsgemäße Bremsbürste 1, welche eine Mehrzahl n von Überständen 6 mit jeweils voneinander abweichenden Überstands-Höhen h1 bis hn aufweist. Bei dem in 4 dargestellten Beispiel sind auf der Besatzfläche 3 zwei Überstände 6 ausgeführt, wobei ein erster Überstand 6-1 eine erste Überstands-Höhe h1 und ein zweiter Überstand 6-2 eine zweite Überstands-Höhe h2 aufweist.
-
Wenngleich nicht in 4 dargestellt, so kann die Anzahl n der Überstände 6 auch entsprechend erhöht werden, so dass beispielsweise drei, vier oder mehr Überstände 6 zum Einsatz kommen. Hierbei ist es irrelevant, ob die Überstände 6 auf der Besatzfläche 3 oder außerhalb der Besatzfläche 3 angeordnet sind, da auch bei Anordnung der Überstände 6 außerhalb der Besatzfläche 3 diese in ihrer Überstands-Höhe h abgestuft ausgeführt werden können.
-
Eine derartige Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass sich damit der Grad des Bürstenverschleißes entsprechend detektieren lässt, da mit zunehmendem Verschleiß die Anzahl der Markierungen erhöht werden.
-
So kann das in 4 dargestellte Beispiel in der Form ausgeführt werden, dass mit dem ersten Überstand 6-1 mit der Höhe h1 ein Unterschreiten einer ersten Verschleißgrenze detektiert bzw. markiert wird und dass mit dem zweiten Überstand 6-2 mit der Höhe h2 das Erreichen einer untersten, absolut kritischen Verschleißgrenze detektiert bzw. markiert wird.
-
Eine derartige Detektierung bzw. Markierung des Verschleißgrades kann jedoch auch in der Form realisiert werden, wenn mindestens ein Überstand 6 in Erstreckung der Überstands-Höhe h einen sich verändernden Querschnitt aufweist. In diesem Fall kann der Grad des Verschleißes des Bürstenbesatzes 4 und somit auch des Überstandes 6 an der Größe und/oder Form der Markierungen auf der Signatur 10 erkannt werden.
-
Es ist erfindungsgemäß jedoch auch möglich, mindestens einen Überstand 6 eine bei Beschädigung oder Verschleiß des der Wirkfläche 5 zugewandten Bereiches des Überstandes 6 mindestens eine sich ändernde Eigenschaft aufweist.
-
So kann beispielsweise mindestens ein Überstand 6 in Erstreckung der Überstands-Höhe h an seiner Außenfläche und/oder durch beziehungsweise mit seinem Werkstoff unterschiedliche Farben aufweisen. Bei Kontakt des Überstandes 6 mit der Signatur 10 können somit in geringsten Mengen Farbpartikel auf die Signatur 10 übertragen werden, so dass anhand der auf der Signatur 10, insbesondere unter Zuhilfenahme optischer Hilfsmittel, die Farbe der Markierungen und somit der Grad des Verschleißes erkannt werden.
-
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Eigenschaft mindestens eines Überstandes 6 bei Verschleiß und/oder Beschädigung dahingehend geändert, als dass der mindestens eine betreffende Überstand 6 eine Beschädigungs- bzw. Verschleiß-relevante elektrische Detektierbarkeit aufweist.
-
Dies kann beispielsweise in der Form erfolgen, als dass in den Überstand 6 ein elektrischer Leiter in Form einer Schleife eingearbeitet ist, an welchem eine Spannung angesetzt wird, so dass im ursprünglichen Zustand des Überstandes 6 ein wenngleich sehr geringer elektrischer Strom durch den eingearbeiteten elektrischen Leiter fließt, welcher entsprechend detektiert und die entsprechende Information an die Steuerung der betreffenden Komponente weitergeleitet und mittels einem Signal beispielsweise an einer Bedieneinheit oder an einer Anzeigeeinheit ausgegeben werden kann.
-
Bei einem entsprechenden Verschleiß des Überstandes 6 wird somit auch die Leiterschleife verschlissen, so dass die Leiterschleife entsprechend unterbrochen wird, so dass der Stromfluss zum Erliegen kommt.
-
Dieses Unterbrechen des Stromflusses wird von der Steuerung der Komponente detektiert, so dass ein neues oder zusätzliches Signal beispielsweise an einer Bedieneinheit oder an einer Anzeigeeinheit der Komponente ausgegeben werden kann.
-
Die Erfindung umfasst neben der erfindungsgemäßen Bremsbürste 1 ein Verfahren zum Verlangsamen, Führen oder Niederhalten von Signaturen 10 mittels mindestens einer erfindungsgemäßen Bremsbürste 1 in jeder der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen, wobei zum Verlangsamen, Führen oder Niederhalten die erfindungsgemäße Bremsbürste 1 mit ihrer Wirkfläche 5 mit der zu verlangsamenden, zu führenden oder nieder zu haltenden Signatur 10 in Wirkverbindung gebracht und somit der Bürstenbesatz 4 einem Verschleiß ausgesetzt wird, wobei der Bürstenverschleiß durch die Inkontaktgelangung des Überstandes 6 mit der Signatur 10 detektiert, beziehungsweise diese markiert wird, indem der Überstand 6 mit der Signatur 10 in Berührung kommt, so dass auf einer entsprechenden Signatur 10 mindestens eine vorzugsweise nur mit optischen Hilfsmitteln wahrnehmbare Markierung erzeugt wird. Hierbei kann optional anhand der Größe und/oder Form und/oder Farbe der Markierung ein Grad des Verschleißes der Bremsbürste 1 beziehungsweise des Bürstenbesatzes 4 detektiert werden.
-
Diese Erkennung bzw. Detektion der Markierungen und somit des Bürstenverschleißes kann entweder visuell mit oder ohne optische Hilfsmittel durch das Bedienpersonal erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, in Durchlaufrichtung der Signaturen 10 durch die in Durchlaufrichtung der Komponente gesehen stromabwärts der Bremsbürsten 1 eine opto-elektronische Erfassungseinrichtung, beispielsweise eine CCD-Kamera anzubringen, um die mit bloßem Auge nahezu nicht wahrnehmbaren Markierungen auf den entsprechenden Signaturen 10 automatisch zu detektieren und dies in einem entsprechendem Signal an die Steuerung der Komponente weiterzuleiten.
-
Hierbei kann anhand der Größe und/oder Form und/oder Farbe und/oder Anzahl der Markierung, beziehungsweise der Markierungen, der Grad des Bürstenverschleißes detektiert und ausgewertet werden.
-
In einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren weist die der Wirkfläche 5 zugewandten Seite des mindestens einen Überstandes 6 eine Beschaffenheit auf, so dass diese bei Verschleiß mindestens eine Eigenschaft ändert.
-
So kann beispielsweise in den Überstand 6 ein elektrischer Leiter, beispielsweise in Form einer Leiterschleife, integriert werden, an welcher eine Spannung angelegt wird, so dass bei unversehrtem Überstand 6 ein vorzugsweise minimaler elektrischer Strom fließt. Ein derartiger Stromfluss kann von der Steuerung der Komponente detektiert und als entsprechendes Signal an einer Bedien- oder Anzeigeeinheit ausgegeben werden. Bei entsprechendem Verschleiß des Überstandes 6 wird die Leiterschleife durchtrennt, so dass kein elektrischer Strom mehr fließen kann. Diese Unterbrechung des Stromflusses wird ebenfalls von der Steuerung der Komponente erfasst und kann, beziehungsweise wird als ein den Verschleiß kennzeichnendes Signal an einer Bedien- oder Anzeigeeinheit ausgegeben.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bremsbürste
- 2
- Bürstenkörper
- 3
- Besatzfläche
- 4
- Bürstenbesatz
- 5
- Wirkfläche
- 6
- Überstand
- 10
- Signatur
- 11
- Einlaufrichtung
- d
- Besatzdicke
- h
- Überstands-Höhe
- n
- Anzahl Überstände
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19921169 C2 [0005, 0007, 0011]