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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten eines Rakelelements mit einer Klemmeinrichtung und einer Führungseinrichtung nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
DE 20 2011 101 077 U1 bekannt. Durch das Rakelelement wird während des Betriebs eine sehr hohe Kraft auf die Führungseinrichtung aufgebracht, wodurch neben der Abnutzung des Rakelelements auch die Führungseinrichtung verhältnismäßig oft ausgetauscht werden muss. Allerdings stellt der Austausch der Führungseinrichtung einen sehr hohen Aufwand dar, was dadurch noch wesentlich verstärkt wird, dass über die Breite einer zu rakelnden Walze einer Faserbahnmaschine eine Vielzahl solcher Vorrichtung mit entsprechenden Führungseinrichtungen vorhanden ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Halten eines Rakelelements zu schaffen, die im Reparaturfall einen geringeren Wartungsaufwand erforderlich macht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch die zweiteilige Ausführung der Führungseinrichtung mit dem Grundkörper und dem lösbar mit dem Grundkörper verbundenen Abstützelement ist es möglich, im Wartungsfall lediglich das zur Abstützung des Rakelelements dienende Abstützelement auszutauschen, wodurch ein sehr viel schnellerer Austausch als bislang möglich ist. Dadurch können ansonsten auftretende Stillstandszeiten der Faserbahnbearbeitungsmaschine vermieden und die Produktion verbessert werden.
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Eine sowohl hinsichtlich der Montage als auch hinsichtlich der Demontage sehr vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung kann sich ergeben, wenn das Abstützelement formschlüssig in einer Ausnehmung des Grundkörpers gehalten ist.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper in die Ausnehmung ragende Vorsprünge aufweist, und dass das Abstützelement die Vorsprünge des Grundkörpers hintergreifende Hinterschneidungen aufweist. Die Vorsprünge des Grundkörpers und die die Vorsprünge hintergreifenden Hinterschneidungen des Abstützelements stellen eine sowohl einfach herzustellende als auch einfach zu bedienende Ausgestaltung der formschlüssigen Verbindung des Abstützelements mit dem Grundkörper dar.
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Alternativ oder zusätzlich zur formschlüssigen Verbindung des Abstützelements mit dem Grundkörper ist es auch möglich, dass das Abstützelement kraftschlüssig in einer Ausnehmung des Grundkörpers gehalten ist.
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Um das Rakelelement gegenüber dem zu rakelnden Bauteil einstellen zu können, kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Führungseinrichtung mittels einer Gewindespindel relativ zu dem Rakelelement verstellbar ist.
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Wenn in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, dass mit dem Grundkörper mehrere unterschiedlich ausgebildete Abstützelemente verbindbar sind, kann zum Beispiel in Abhängigkeit von der erforderlichen Abstützung oder dem zu erwartenden Verschleiß des Rakelelements und/oder des sich mit dem Rakelelement in Kontakt befindenden Bereichs des Abstützelements ein jeweils passendes Abstützelement ausgewählt werden.
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Um das Abstützelement sicher in dem Grundkörper verriegeln zu können, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass das Abstützelement eine zentrale Ausnehmung aufweist, in welche ein unter Druck setzbarer Schlauch einsetzbar ist. Des Weiteren ist auf diese Weise eine Variation der gewünschten Abstützung möglich.
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Wenn dabei die zentrale Ausnehmung eine Öffnung in Richtung des Grundkörpers aufweist, so ergibt sich eine sehr zuverlässige Verbindung zwischen dem Abstützelement und dem Grundkörper.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Hatten eines Rakelelements; und
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2 eine vergrößerte Darstellung der Führungseinrichtung von 1.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Halten eines Rakelelements 2, das in an sich bekannter Weise ausgebildet sein kann und zum Rakeln der Oberfläche einer in 1 nur teilweise dargestellten Walze 3 einer in ihrer Gesamtheit nicht dargestellten Faserbahnherstellungs- oder Faserbahnbearbeitungsmaschine dient. Die Vorrichtung 1 weist eine Klemmeinrichtung 4 zum Klemmen des der Walze 3 abgewandten Endes 2a des Rakelelements 2 sowie eine Führungseinrichtung 5 auf, die zum Führen und/oder Abstützen des Rakelelements 2 dient und in einem Abstand von der Klemmeinrichtung 4 angeordnet ist.
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Die Klemmeinrichtung
4 weist zwei Haltebacken
6 und
7 auf, zwischen denen das Rakelelement
2 mit seinem Ende
2a eingespannt ist. Grundsätzlich kann die Klemmeinrichtung
4 ähnlich der in der
DE 20 2011 101 077 U1 beschriebenen Ausführungsform ausgebildet sein.
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Die Führungseinrichtung 5 ist zweiteilig ausgebildet und weist einen mit der Klemmeinrichtung 4, im vorliegenden Fall mit dem Haltebacken 7 der Klemmeinrichtung 4, verbundenen Grundkörper 8 sowie ein lösbar mit dem Grundkörper 8 verbundenes Abstützelement 9 auf. Das Abstützelement 9 weist an seinem dem Rakelelement 2 zugewandten Ende eine Spitze 9a auf, die mit dem Rakelelement 2 in Kontakt ist. Um das Abstützelement 9 gegenüber dem Rakelelement 2 bewegen und damit das Rakelelement 2 gegenüber der Walze 3 einstellen zu können, weist die Führungseinrichtung 5 eine Gewindespindel 10 auf, die in einem Halteelement 11 gehalten und an ihrem vorderen Ende mit dem Grundkörper 8 verbunden ist, um den Grundkörper 8 und damit auch das Abstützelement 9 gegenüber dem Haltebacken 7 verschieben zu können. Hierzu kann der Grundkörper 8 verschieblich gegenüber dem Haltebacken 7 gelagert sein.
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Bei dem Grundkörper 8 und dem Abstützelement 9 handelt es sich vorzugsweise um ein Strangpressteil, das beispielsweise aus Stahl, Aluminium oder Titan bestehen kann. Gegebenenfalls können auch Kunststoffmaterialien für das Abstützelement 9 und möglicherweise auch den Grundkörper 8 zum Einsatz kommen.
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In der vergrößerten Darstellung von 2 ist die Führungseinrichtung 5 detaillierter zu erkennen. Grundsätzlich kann das Abstützelement 9 formschlüssig in einer Ausnehmung 12 des Grundkörpers 8 gehalten sein. Hierzu weist im vorliegenden Fall der Grundkörper 8 zwei einander gegenüberliegende Vorsprünge 13 auf, die zur formschlüssigen Verbindung des Abstützelements 9 mit dem Grundkörper 8 von jeweiligen Hinterschneidungen 14 des Abstützelements 9 hintergriffen werden. Durch die Vorsprünge 13 und die dieselben hintergreifenden Hinterschneidungen 14 ist ein einfaches Einrasten des Abstützelements 9 in der Ausnehmung 12 des Grundkörpers 8 möglich. Die Vorsprünge 13 und die mit denselben zusammenarbeitenden Hinterschneidungen 14 sorgen neben ihrer Eigenschaft, einen Schnellverriegelungsmechanismus zu bilden, auch für eine exakte Positionierung des Abstützelements 9 gegenüber dem Grundkörper 8.
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Zusätzlich oder alternativ zu der formschlüssigen Verbindung des Abstützelements 9 mit dem Grundkörper 8 ist auch eine kraftschlüssige Verbindung des Abstützelements 9 mit dem Grundkörper 8 möglich, so dass das Abstützelement 9 kraftschlüssig in der Ausnehmung 12 des Grundkörpers 8 gehalten ist. Beispielsweise kann hierzu in eine zentrale Ausnehmung 15 des Abstützelements 9 ein unter Druck setzbarer Schlauch 16 eingesetzt sein, welcher in dem Zustand, in dem er unter Druck gesetzt ist, die Hinterschneidungen 14 in Richtung der Vorsprünge 13 des Grundkörpers 8 presst. Bei dieser Ausführungsform ist also zusätzlich zu der formschlüssigen Verbindung auch eine kraftschlüssige Verbindung des Abstützelements 9 mit dem Grundkörper 8 gegeben. Des Weiteren kann auf diese Weise auch eine größere Kraft auf das Rakelelement 2 aufgebracht werden. Dabei weist die zentrale Öffnung 15 eine Öffnung 17 nach außen, d. h. in Richtung des Grundkörpers 8 auf, wodurch es möglich ist, die beiden Hinterschneidungen 14 mittels des auf den Schlauch 16 aufgebrachten Drucks auseinander zu pressen. Vorzugsweise wird Luft oder ein anderes geeignetes Gas eingesetzt, um den Schlauch 16 unter Druck zu setzen.
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Bei der kraftschlüssigen Verbindung des Abstützelements 9 mit dem Grundkörper 8 kann auch auf die Vorsprünge 13 und/oder die Hinterschneidungen 14 verzichtet werden, da möglicherweise die aufgrund des unter Druck gesetzten Schlauchs 16 aufgebrachte Kraft ausreichen kann, um das Abstützelement 9 in dem Grundkörper 8 zu halten.
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Durch die zweiteilige Ausgestaltung der Führungseinrichtung 5 mit dem Grundkörper 8 und dem Abstützelement 9 ist es möglich, mit dem Grundkörper 8 mehrere unterschiedlich ausgebildete und/oder aus einem unterschiedlichen Material bestehende Abstützelemente 9 zu verbinden, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich ein Abstützelement 9 dargestellt ist. Dadurch kann zum Beispiel auf die erforderliche Abstützung oder den zu erwartenden Verschleiß des Rakelelements 2 bzw. der sich mit dem Rakelelement 2 in Kontakt befindenden Spitze 9a des Abstützelements 9 Rücksicht genommen werden. Anstatt des Abstützelements 9 mit dem Schlauch 16 kann beispielsweise auch ein Abstützelement eingesetzt werden, das keinen Schlauch aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011101077 U1 [0002, 0018]